Obwohl ich Anfang der 70er Jahre in Dortmund geboren bin, fiel mir dieses Sachbuch beim Stöbern auf und ich wurde gleich neugierig darauf, mehr über Ereignisse die sich in meiner Heimatstadt zugetragen ...
Obwohl ich Anfang der 70er Jahre in Dortmund geboren bin, fiel mir dieses Sachbuch beim Stöbern auf und ich wurde gleich neugierig darauf, mehr über Ereignisse die sich in meiner Heimatstadt zugetragen hatten in den beiden Jahrzehnten zuvor, zu erfahren. Freilich kennt man vieles bereits vom Hörensagen von der Familie oder Bekannten, doch ist es stets schöner, sich ein eigenes Bild machen zu können.
Der Autor dieses Sachbuches lässt seine Leser teilhaben am politischen, historischen aber auch kulturellen Geschehen, was diese Stadt betrifft; aber mehr noch, erzählt er auch, was die Menschen dieser Jahrzehnte bewegt und angetrieben hat. Welchen Schwierigkeiten sie ausgesetzt waren; der Krieg war ja noch gar nicht so lange vorbei und auf welch beengten Raum man sich manchmal eine Wohnung teilen musste.
Es wuchs eine Generation heran, die gelernt hatte, mit Verzicht und Genügsamkeit auszukommen. Aber auch eine Generation voller Hoffnung, die sich nicht unterkriegen lassen wollte.
Neue musikalische Strömungen und spannende Kinofilme trieben die Menschen ins Nachtleben und sie begannen wieder damit, das Leben zu genießen, wenn sie auch das Verhalten der Eltern und Großeltern während des Krieges hinterfragten.
Familiäre Probleme waren also oftmals vorprogrammiert. Zudem sorgten die unverarbeiteten Traumata von Kriegsheimkehrern für weitere Schwierigkeiten.
Der Autor erzählt den Werdegang seiner Stadt und den Dortmundern auf spannende und interessante Weise und abgerundet wird dieser Band durch imposante Bebilderungen.
Sport, Musik ( das Thema Radiosender fand ich sehr spannend, zumal Kultradiomoderator und DJ Mal Sondock seine Hitparade ja auch noch bis weit in die 80er Jahre moderierte) und andere kulturelle Ereignisse werden ebenfalls thematisiert wie auch politische und man erfährt nebenbei auch, welche berühmten Dortmunder die Stadt hervorgebracht hat, in den 50er & 60er Jahren.
Ich empfehle diesen Band nicht nur allen Dortmundern gerne weiter und spreche meine volle Leseempfehlung aus.
Kurz gefasst: Wunderbares, lesenswertes Sachbuch von einem Dortmunder für Dortmunder
Der Marquis of Waverly, Gabriel Egerton ist ein armer, geplagter Mann, denn seine Geschwister tanzen ihm gerne mal auf der Nase herum. Während Gabriel das ernste, ehrenhafte Familienmitglied ...
London 1817:
Der Marquis of Waverly, Gabriel Egerton ist ein armer, geplagter Mann, denn seine Geschwister tanzen ihm gerne mal auf der Nase herum. Während Gabriel das ernste, ehrenhafte Familienmitglied ist, das immer das Richtige tun möchte und seine Entscheidungen, auch den Familienmitgliedern betreffend, keinesfalls mit diesen ausdiskutieren will, wird dieser Punkt von den übrigen Egertons freilich völlig anders gesehen.
Als Gabriel eines Tages entscheidet, dass seine jüngste Schwester Chloe eine Gesellschafterin benötigt, für die Zeit in der seine andere schwangere Schwester und seine Mutter nicht abkömmlich sind, weigert sich Chloe standhaft. Denn sie weiß genau, dass Gabriel mal wieder eine Gouvernante anstellen möchte, die es an Langweiligkeit und Unterwürfigkeit mit einem Stein aufnehmen könnte.
Chloe ist bemerkenswert selbstständig im Denken und Handeln, was Gabriel insgeheim imponiert, auch wenn es ihm in diesem Fall zum Nachteil gereicht.
Obwohl sie keine weitere Gesellschafterin akzeptieren will, die von Mrs. Beldens Schule für höhergestellte Töchter kommt, lässt sich Gabriel nicht reinreden in seine Entscheidung.
Und schon schneller als gedacht, stellt sich wenige Tage später die farblos wirkenden Jane Munroe bei ihm vor, die angeblich von Mrs. Belden für die undankbare Aufgabe ausgewählt wurde. Das Vorstellungsgespräch gestaltet sich jedoch anders, als Gabriel dachte. Er hält Jane für völlig ungeeignet, aus diversen Gründen und will sie, gleich am nächsten Morgen, wieder fortschicken mit der Familienkutsche. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aus welchem Holz seine neue Angestellte wirklich geschnitzt ist. Jane hat keine andere Wahl als zu bleiben, will sie die zwei Monate, bis ihr Erbe fällig ist, überbrücken. Ihre Verzweiflung steht ihrer Entschlossenheit also in nichts nach, als sie Gabriel darum bittet, dass er doch seine Schwester entscheiden lassen soll. Und Gabriel, der sich schon auf der sicheren Seite glaubt, stimmt siegessicher zu, der ahnungslose Tor….
Dieser historische Liebesroman von Christi Caldwell gehört zu einer neunbändigen Reihe um eine adlige Familie und deren Freundeskreis und erschien bereits im Jahre 2018 in deutscher Übersetzung. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesem Roman viel zu lange auf meinem SUB habe versauern lassen. Doch nun nach dem Lesen, bin ich froh darüber, mir endlich ein Herz gefasst zu haben, denn Christi Caldwells Geschichte ist einfach nur wunderschön, romantisch, wartet mit einem tollen Liebespaar auf und vor allem wirkt die erzählte Liebesgeschichte glaubhaft erzählt.
Die Romanheldin, Jane Munroe, ist die illegitime Tochter eines Herzogs, was ihr im Leben leider bislang nicht viel genützt, vielmehr geschadet hat. Ihre Mutter, eine ehemalige Schauspielerin und Geliebte des Herzogs, war nur eine von vielen und keiner weinte der Frau eine Träne nach bei ihrem Tod, außer Jane.
Ihr Vater kümmerte sich keinen Deut um seine Tochter, sorgte lediglich dafür, dass sie als Hausangestellte und später als Lehrerin ihr eigenes Geld verdienen konnte. Bei ihrer Volljährigkeit soll ihr jedoch ein Geldbetrag ausgehändigt werden, den sie dafür verwenden möchte, ein Gebäude auf dem Land zu kaufen, in dem sie eine Schule für fortschrittlich denkende junge Frauen einrichten möchte. Leider ist Jane keine Freundin von unterwürfigem Handeln und so eckt sie immer wieder bei ihren Arbeitgebern an; auch bei der gestrengen Mrs. Belden und muss sich, als sie gekündigt wird, abermals eine neue Bleibe suchen.
Der grüblerische Gabriel, den viele eher langweilig finden, weil er so ganz anders gestrickt ist, als sein jüngerer, fröhlicher Bruder Alex, ist natürlich völlig anders, als man denkt. Vielmehr leidet er immer noch unter einem Trauma, das ihm und seinen Geschwistern angetan wurde und so hat er große Angst vor Nähe und sich zu binden.
Wie oder ob das Heldenpaar zusammenfinden wird, verrate ich natürlich an dieser Stelle nicht… lest das Buch einfach selbst!
Nur so viel, ich habe schon lange keinen historischen Liebesroman in dieser Qualität mehr gelesen und habe mich auf Anhieb in das Liebespaar verliebt - dabei fürchtete ich nach mehreren Lesepleiten bereits, ich wäre dem Genre gegenüber überdrüssig geworden. Die Autorin hat dem Heldenpaar, mit sensibler Hand, so wunderschöne, tiefsinnige Dialoge auf den Leib geschrieben, dass man den Roman nicht zur Seite legen möchte. Aber immer wieder blitzt auch der Humor durch und macht „Die Versuchung des Herzogs“, zu einem vergnüglichen Lesevergnügen. Erwähnenswert ist dazu die tolle Übersetzung einer meiner Lieblingsübersetzerinnen, Ute- Christine Geiler und die Nebenfiguren, die in diesem Band auftreten, machen neugierig auf weitere Teile der Reihe.
Kurz gefasst: Der ehrenwerte Marquis of Waverly und seine bezaubernd sture Angestellte Jane lassen bitten. Vergnügliche Historical Romance mit viel Romantik, Herz und Humor. Ein echtes Lesehighlight!
„Herzog“ Reihe:
1. Teil: Mehr als ein Herzog
2. Teil: Nur kein Herzog
3. Teil: Die Liebe des Herzogs
4. Teil: Die Versuchung des Herzogs
5. Teil: Die Begierde des Herzogs
6. Teil: Ein Herzog zu Weihnachten
7. Teil: Der Charme des Herzogs
8. Teil: Der Schwur des Herzogs
9. Teil: Das Verlangen des Herzogs
Bonnie ist siebzehn Jahre alt und hat drei Jahre zuvor ihren geliebten Vater verloren. Nun lebt sie mit ihrer Mutter weiterhin in Edinburgh, wo sie auch zur Schule geht.
Nebenan wohnt ihre beste Freundin ...
Bonnie ist siebzehn Jahre alt und hat drei Jahre zuvor ihren geliebten Vater verloren. Nun lebt sie mit ihrer Mutter weiterhin in Edinburgh, wo sie auch zur Schule geht.
Nebenan wohnt ihre beste Freundin Amy, die sie praktisch aus Kindheitstagen kennt, denn Bonnies und Amys Väter waren einst befreundet.
Genauso zählte auch der knorrige, eigenbrödlerische Plattenverkäufer Ian zum Freundeskreis von Bonnies Dad.
Doch obwohl Bonnie ihren Dad schmerzlich vermisst, spürt sie die Liebe ihrer Freunde und ihrer Mum, was viel für sie zählt.
In der Schule stößt Bonnie eines Tages mit der quirligen Dee zusammen und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Ob diese Bonnies Gefühle erwidert, ist nicht ganz klar. Und Bonnie ist immer noch gefangen in ihrer Trauer und ihren Ängsten, die sie seit dem Tod ihres Dads umtreiben.
Dazu hat sie neuerdings rätselhafte Träume, die sie in alternative Welten katapultieren und sie zunächst sehr verwirren…
„Could it be Love“, von Lea Laib, war ein Buch, das ich sozusagen aus dem Bauch heraus, bzw. lediglich nach dem Blick auf das schicke Coverlayout, für mich ausgewählt habe, denn es ist nicht nur in tollen Farben gehalten, sondern wartet zudem mit einem tollen Farbschnitt auf und einer beiliegenden Charakterkarte in der ersten Auflage.
Obwohl man ja sagt „Don’t judge a book by its cover“, denn es sind ja schließlich die inneren Werte die zählen, wie auch im wahren Leben, war mir in diesem Fall das Glück hold, denn die Selbstfindungsstory um ein Teeniegirl, das zwischenzeitlich in Parallelwelten katapultiert wird, in denen sie immer wieder eine andere Bonnie mit unterschiedlichsten Fähigkeiten ist, konnte mein Lesernerv zu Hundertprozent treffen.
Obwohl ich altersmäßig längst nicht mehr zur Zielgruppe gehöre hüstel und queere Love Stories ebenfalls nicht in mein Lesebeuteschema fallen, hat mir Bonnies Story sehr zugesagt und ich bin nun wieder etwas fitter in „Jugendsprech“, als vorher.
In jedem Alternativleben, trifft Bonnie auf Personen, in die sie sich mal unglücklich verknallt hat und hat nun die Möglichkeit, die Weichen neu zu stellen. Diese Reisen sorgen letztendlich dann auch dafür, dass sie einen anderen Blick auf diverse seelische Baustellen in ihrem Leben bekommt. Dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen.
Manche Rezensenten wurden nicht so mit der Hauptfigur warm, führten auf, dass Bonnie zickig sei zu ihrer Mutter, aber bedenkt man ihre Situation und ihr Alter, ist es ein völlig normales Verhalten für einen Teenie im Gefühlsüberschwang.
Man muss sich halt darüber im Klaren sein, dass es sich hier um einen Jugendroman handelt.
Als Vera Stanhope eines Abends nach Hause kommt, traut sie ihren Augen kaum. Es scheint, als ob jemand in ihr Haus eingebrochen wäre. Doch der Einbrecher entpuppt sich als ihr Nachbar Jack, der aus lauter ...
Als Vera Stanhope eines Abends nach Hause kommt, traut sie ihren Augen kaum. Es scheint, als ob jemand in ihr Haus eingebrochen wäre. Doch der Einbrecher entpuppt sich als ihr Nachbar Jack, der aus lauter Verzweiflung, weil seine Frau Joanna verschwunden ist, in Veras Haus auf die Kommissarin gewartet hat.
Er bittet Vera inständig darum, Joanna zu helfen und Vera, die zwar eigentlich lieber ihren Feierabend genießen würde, aber doch Mitleid mit Jack hat, lässt sich schließlich von ihm überreden. Zudem sind Veras Nachbarn wohl die einzigen freundlichen Seelen, die es in ihrem einsamen Leben gibt- wie kann sie, Jack da seine Bitte abschlagen?
So beginnt sie damit nachzuforschen und findet schließlich heraus, dass Joanna momentan an einem Autoren-Workshop teilnimmt. Die Besitzerin des Hauses, in dem der Workshop stattfindet, ist Miranda Barton, eine einst erfolgreiche Debütautorin, die jedoch nach ihrem Erstlingswerk nie wieder so große Erfolge feiern konnte und nun darin bestrebt ist, dem Autorennachwuchs unter die Arme zu greifen und nebenbei ein wenig Geld für das Hotel, das sie führt, verdienen zu können. Miranda hat neben Nachwuchsautoren unter anderem auch Leute aus dem Verlagswesen und einen gefeierten Literaturprofessor eingeladen, doch ausgerechnet während Veras Eintreffen auf besagtem Anwesen, wird dieser Professor ermordet aufgefunden. Wer von den Teilnehmern des Workshops könnte ein Interesse daran gehabt haben, Professor Ferdinand umzubringen und vor allem warum? So lange wie Vera in dieser Hinsicht noch im Dunklen tappt, fällt der Verdacht ausgerechnet auf ihre Nachbarin Joanna. Kann es wirklich sein, dass Joanna eine Mörderin ist?
In „Das letzte Wort“ führt die Ann Cleeves ihre Leser und ihre Romanheldin, die knorrige Kommissarin Vera Stanhope in die Welt der Autoren ein und veranschaulicht dabei sehr gut, deren Ängste, Hoffnungen und Nöte; aber es gelingt ihr zudem auch, hervorzuheben, was Autoren antreibt und sie schließlich zum Schreiben animiert, was ich als interessanten und positiven Nebenaspekt beim neusten Stanhope –Krimi empfand.
Erneut muss Vera mit ihrer unnachahmlichen Art viele Verdächtige befragen und man tappt, genau wie Vera, lange Zeit im Dunkeln, bis der Mörder schließlich enttarnt werden kann. Diesmal jedoch- ich möchte hier nicht zu viel vorwegnehmen, um die Spannung zu erhalten; bekommt Veras berufliche Souveränität erstmals kleine Risse, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, denn bislang war sie zumindest in ihrem Job ihren Kollegen immer weit voraus und es machte sie noch ein wenig menschlicher. Auch der vierte Teil der Stanhope-Reihe ist wieder ein gelungener Roman aus der Feder der Autorin, viele Wendungen und vor allem die Tatsache, dass jeder der Workshop-Teilnehmer ein Motiv für den/die Morde hatte, machen die Geschichte sehr abwechslungsreich, atmosphärisch dicht und spannend. Es ist ein klassischer „Who-Done-it“ Krimi, der mich bestens unterhalten hat und für mich ein ganz besonderes Highlight darstellt. Bislang war mein Favorit aus dieser Serie der Vorgängerband „Seelentod“, doch „Das letzte Wort“ hat mich letztendlich sogar noch ein wenig mehr begeistern können.
Kurzgefasst: Ein „Who-Done- It“ Krimi der Extraklasse- Rumdum gelungener Teil der Stanhope Reihe!
Detective Inspector Vera Stanhope hat beschlossen, etwas für ihre Gesundheit zu tun und dreht, immer wenn mal Zeit ist, ihre einsamen Runden in einem Wellnesshotel, um ein paar Pfündchen zu verlieren. ...
Detective Inspector Vera Stanhope hat beschlossen, etwas für ihre Gesundheit zu tun und dreht, immer wenn mal Zeit ist, ihre einsamen Runden in einem Wellnesshotel, um ein paar Pfündchen zu verlieren. Dieses Mal jedoch endet ihr Schwimmbadbesuch dramatisch- sie findet in der Sauna eine leblose Frau. Die Tote ist die Sozialarbeiterin Jenny Lister und sie wurde ermordet. Vera trommelt ihre Kollegen zusammen und stürzt sich mit vollem Einsatz und hohem Adrenalinpegel- denn sie liebt ihren Job über alles, in die Ermittlungen. Auch ihr verheirateter Kollege Joe Ashworth, der mittlerweile einen kleinen Sohn hat, muss ihr bedingungslos folgen, was ihn mit widersprüchlichen Gefühlen zurücklässt. Auf der einen Seite würde er gerne mehr Zeit mit seiner Familie verbringen, auf der anderen Seite weiß er, dass Vera ihn braucht, außerdem ist Joe ein mitleidiger, feinfühliger Mensch, der ebenfalls unbedingt den Mord an die Sozialarbeiterin aufklären möchte.
Verdächtig sind gleich mehrere Menschen aus Jennys Umfeld. Da wären einmal eine ehemalige Kollegin, die vor knapp über einem Jahr einen fatalen Fehler beginn, in dessen Folge ein kleiner Junge sterben musste, der Ex-Freund der damaligen Kindesmörderin, eine recht unsympathische Ehefrau, ein Mitarbeiter im Wellnesshotel und noch einige mehr.
Als Vera erfährt, dass Jenny ein Buch über ihre Fälle und ihre Arbeit im Allgemeinen begonnen hatte zu schreiben, ahnt sie gleich, dass hier eventuell der Grund für Jennys Mord zu suchen ist. Die Verwirrung könnte allerdings nicht größer sein, als noch ein weiterer Mord geschieht und eine andere Verdächtige zusammen mit ihrer Tochter plötzlich verschwindet…
Neben Phil Rickmans Merrily Watkins Reihe gehört Ann Cleeves „Vera Stanhope“ Serie momentan zu meinen Lieblingen im Bereich „Krimilektüre“ und somit ist jeder neue Teil bei mir ein „auto-buy“.
Vera Stanhope ist eine Antiheldin- eine Frau, die auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Sympathieträger ist. Dazu kann sie sehr unbequem und fordernd werden, wenn sie in einem Mordfall ermittelt und behandelt ihre Mitarbeiter nicht unbedingt freundlich- dennoch hat sie Charisma und man sollte sich nicht von ihrem behäbigen Äußeren täuschen lassen: Veras Ermittlungsmethoden haben Methode- erst lullt sie ihr Gegenüber ein, spricht jeden von ihnen mit „Herzchen“ an und gibt sich harmlos, um dann aber blitzschnell zuzuschlagen und ihre Verdächtigen mit scharfsinnigen Fragen zu irritieren.
Zwar bietet die Reihe auf den ersten Blick reine Krimilektüre, doch die Autorin legt großen Wert darauf, ihre Akteure (Haupt und Nebenfiguren) auch in psychologischer Hinsicht zu durchleuchten und so bekommt man als Leser einige interessante Einblicke ins Seelenleben der Verdächtigen geboten. Aber auch Vera und ihre Kollegen bekommen von Band zu Band mehr Konturen und man ist hin und her gerissen, ob man Vera bewundern oder ob ihres zynischen Weltbildes bedauern soll.
Dennoch ist „Seelentod“ nebenbei sehr spannend und undurchsichtig konstruiert. Man tappt eigentlich bis fast zum Schluss im Dunkeln, wer den die beiden Morde verübt hat, da die Autorin sehr geschickt immer wieder falsche Fährten für den Leser legt. Man sollte sich nicht von dem etwas langsamen Einstieg irritieren lassen- die Geschichte braucht ihre Zeit sich zu entwickeln, doch dann wird man für seine Ausdauer belohnt! Für mich der bisher beste Teil der Serie!