Auf den Hund gekommen...
Mord im HimmelreichAndreas Winkelmann ist für seine packenden Thriller bekannt. Mit seinem neuen Kriminalroman "Mord im Himmelreich", der im literarischen Genre cosy crime zu verorten ist, lässt er es wesentlich ruhiger ...
Andreas Winkelmann ist für seine packenden Thriller bekannt. Mit seinem neuen Kriminalroman "Mord im Himmelreich", der im literarischen Genre cosy crime zu verorten ist, lässt er es wesentlich ruhiger angehen. Es handelt sich um den ersten Band der humorvollen Reihe "Mord auf Achse", die um Verbrechen auf einem ruhigen Campingplatz in Brandenburg kreist.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Wer träumt nicht von einem erholsamen Urlaub im eigenen Campingmobil auf einem Campingplatz, weitab von dem Stress der Großstadt? Eine Vorahnung auf das kommende Geschehen vermittelt der wachsame Hund, der auf eine gefährliche Situation aufmerksam macht. Im Hintergrund ist ein Sup auszumachen, das im Wasser treibt. Der Titel setzt auf einen scharfen Kontrast und spielt gekonnt mit der Erwartungshaltung der Leserinnen. Auf der Innenseite des Buches findet sich eine Karte, so dass man die Schauplätze der Handlung im Blick hat.
Das Setting ist perfekt gewählt. Der Camping-Krimi spielt auf dem familienbetriebenen Campingplatz Himmelreich, der idyllisch auf einer Halbinsel am Schwielowsee im Ortsteil Caputh gelegen ist. Trotz der traumhaften Lage ist man nicht weit entfernt von Berlin und Potsdam, aber dennoch mitten im Grünen.
Im Mittelpunkt steht Björn Kupernikus, ein zurückhaltender, passionierter Camper und auf unbedeutende Nebenrollen abonnierter ehemaliger Schauspieler, der in seiner Freizeit ein ausgeprägtes Faible für Krimis pflegt. In seinem ersten Aufenthalt im Himmelreich macht er die Bekanntschaft mit der künstlerisch veranlagten, lebhaften ehemaligen Lehrerin Annabel Schäfer. Gemeinsam werden sie in einem komplizierten Fall verwickelt, in dem ein kleiner Hund eine große Rolle spielt. Die Protagonistinnen sind sehr sympathisch, was man von den etwas überzeichneten anderen Menschen nicht zwingend behaupten kann. Gekonnt werden wichtige Hintergrundinformationen in den literarischen Text eingebaut, so dass man über konfliktbeladene Themen wie den Aufkauf von Grundstücken durch Investor*innen im Bilde ist.
Wer einmal die andere Seite des Bestseller-Autors Andreas Winkelmann kennenlernen möchte, sollte sich diesen Campingplatz-Krimi nicht entgehen lassen. Er erzählt eine locker und leicht geschriebene, interessante Geschichte, die gemütliche Lesestunden schenkt, viele Denkanstöße liefert und zum gemeinsamen Miträtseln einlädt. Für mich ist diese Mischung aus Humor und Spannung perfekt abgeschmeckt. Ich freue mich schon auf die weiteren Fälle für Björn Kupernikus und Annabel Schäfer!