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Veröffentlicht am 15.09.2016

Es blieben nach dem Lesen zu viele Punkte offen und zu viele Logikbrüche.

MUC
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Es blieben nach dem Lesen zu viele Punkte offen und zu viele Logikbrüche.

Inhalt:
MUC, gemeint ist hier die Stadt München, spielt in der Zukunft.
Pia ist in einem Bergdorf aufgewachsen. Dort war sie eine ...

Es blieben nach dem Lesen zu viele Punkte offen und zu viele Logikbrüche.

Inhalt:
MUC, gemeint ist hier die Stadt München, spielt in der Zukunft.
Pia ist in einem Bergdorf aufgewachsen. Dort war sie eine Außenseiterin und wurde auch so behandelt. Denn das "Große Sterben", aufgrund einer Virus-Epidemie vor ca. 100 Jahren, haben nur rot-haarige Menschen überlebt; Pia hat aber dunkle Haare.
Ihr Bruder hat das Dorf bereits vor einigen Jahren verlassen, um nach MUC zu gehen, da von MUC immer als einen paradiesischen Ort erzählt wurde. Pia will nun ebenfalls nach MUC zum einen um ihren Bruder zu suchen und zum anderen um in MUC ein anders Leben beginnen zu können.
Aber schon die Reise nach MUC ist nicht so einfach wie erwartet, sondern beschwerlich und gefährlich.
Und auch MUC stellt sich nicht als das erhoffte Paradies heraus, sondern als einen Ort, an dem viele Gefahren lauern, und wo es beschwerlich ist zu überleben.

Meine Meinung:
Leider hat mir vieles an dem Roman nicht gefallen:
Ich fand den sehr detaillierten Erzählstil leider nicht so angenehm, da ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass vieles zu lange dauern und ich nicht "vorwärts" kommen würde; somit kam nicht wirklich Spannung auf.

Warum hat die Autorin so Wörter wie "verfickt" oder "abgefuckt" verwendet und diese dann mehr oder weniger erklärt? Sollte dies ein Jugendbuch werden, oder ein Aufklärungsbuch für Jugendsprache?!

Ich fragte mich beim Lesen des Öfteren, warum die Menschen nun dümmer sein sollten und weniger wissen als zu "früherer Zeit"?! Es mag ja sein, dass z.B. Öl und Strom nicht mehr verfügbar sei, aber warum sollte das Wissen weg sein?! Denn auch im Mittelalter wurde Wissen von Generation zu Generation weiter gegeben.

Die Gruppe um Aela lässt sich von den armen Migranten (gut) bezahlen und leben selber recht gut davon, während sie die Migranten in MUC einfach sich selbst überlassen - finde ich eine fragwürdige Moral.

Dieses bemüht-naive nervte mich auf Dauer, auch weil ich beim Lesen das Gefühl hatte, dass dadurch das Erzählte unnötig in die Länge gezogen wurde: "Ein Mann auf dem Rücken eines großen Tieres drängte sich unsanft an den Fußgängern vorbei und hatte sie angerempelt. Das Tier, auf dem er saß, hatte braunes Fell und lange Beine, die in Hufen mündeten." (S. 158)

Manche Punkte haben mir in der Erzählung gefehlt:
Warum musste Pia ihr Bergdorf über eine dermaßen hohe Klippe / Steilwand verlassen und konnte diese nicht einfach umgehen, so wie sonst in den Bergen?

Wie konnte sich die Gruppe auf ihrer Reise nach MUC mit Nahrung versorgen?! Es wurde fast nur von Laufen, Nachtlager und Nachtwache erzählt.

Und welche Rolle hat dieser Falk gespielt, der plötzlich verschwunden ist, und was hatte es mit seinem Geheimtreffen auf sich?

Und es kommen so einige Logikbrüche in dem Roman vor (vielleicht weil die Autorin, meiner Meinung nach, dazu neigte zu viel vor zu geben?):

"In einigen der geplünderten Häusern standen zahlreiche Tische, Bänke und Stühle und ließen noch deutlich erkennen, was sie einmal gewesen waren. Pias Großvater hatte ihr einmal erzählt, dass es in der alten Zeit sogenannte Bars und Restaurants gegeben habe, Orte, an denen sich Menschen getroffen hätten, um zu essen und zu trinken. Dennoch wunderte sie sich, dass es so viele waren, je tiefer sie nach MUC hineinkamen. Die Menschen der alten Zeit hatten wohl viel Zeit für Muße gehabt. Pia stellte sich vor, wie wunderbar es gewesen sein musste, einfach so in einen Laden hineinzuspazieren und zu essen, worauf immer man Lust hatte." (S. 122) Wieso sollten sie damals essen können, worauf man Lust hätte? Warum hätte es nicht ein Einheitsessen geben sollen?! Wäre das nicht viel naheliegender?

Pia war erst kurz vorher aufgewacht und hatte keine Ahnung wie lange sie geschlafen hatte oder ob es Tag oder Nacht sei, aber "... keinerlei Tageslicht ... wahrscheinlich Vormittag." (S. 144)

Ehrlich gesagt, konnte ich das Wort "alte Zeit" irgendwann nicht mehr lesen - mir wurde schlecht.

Sehr gut fand ich jedenfalls die Idee hinter dem Roman:
Auf Pias Reise nach MUC trifft sie auf eine Gruppe, die den gleichen Weg hat, und in diesem Zusammenhang spricht die Autorin von "Schleusern" und "Migranten".
Und dass es in MUC einen diktatorischen "Propheten" gibt, der die "Wächter" befehligt. Er selbst in der "Hochstadt" ein sehr angenehmes Leben führt, während dagegen seine Untertanen in der "Unterstadt" in Armut leben.
Und dann gibt es noch eine Gruppe von Personen, die sich im Untergrund zusammengeschlossen haben, weil sie selbstbestimmt leben wollen; sie leben als Gemeinschaft im sog. "Hades".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kann man hören, muss man aber nicht.

Schnall dich an, sonst stirbt ein Einhorn
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Kann man hören, muss man aber nicht.

Inhalt:
Nicht ganz ernst gemeinte „Tipps“ für die Kindererziehung.
Jeweils in kurzen Episoden erzählt.

Meine Meinung:
Lustige Idee.
Netter Zeitvertreib.
Mehr aber ...

Kann man hören, muss man aber nicht.

Inhalt:
Nicht ganz ernst gemeinte „Tipps“ für die Kindererziehung.
Jeweils in kurzen Episoden erzählt.

Meine Meinung:
Lustige Idee.
Netter Zeitvertreib.
Mehr aber auch nicht.

Mit Betonung gesprochen; aber sehr grenzlastig hin zum Nervigem.

Die beste Pointe war eigentlich der Titel der CD:
„Schnall dich an, sonst stirb ein Einhorn!“

Für mich ist das aber insgesamt zu wenig; das reicht mir nicht.

Bspw. als kleines "Schmankerl" in einer Zeitschrift oder einem Magazin, wären diese Mini-Storys evtl. noch annehmbar, weil man nicht extra dafür zahlen müsste, aber so als Kauf-CD passt das Preis-Leistungs-Verhältnis gar nicht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich leider nichts.

Young World - Die Clans von New York
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Für mich leider nichts.

Nachdem vor ca. einem Jahr alle Erwachsenen und Kinder an einer Krankheit gestorben sind, haben sich alle Jugendliche in Gangs zusammen geschlossen, und versuchen sich ihr Überleben ...

Für mich leider nichts.

Nachdem vor ca. einem Jahr alle Erwachsenen und Kinder an einer Krankheit gestorben sind, haben sich alle Jugendliche in Gangs zusammen geschlossen, und versuchen sich ihr Überleben zu sichern.

Ich muss leider gestehen, dass mir persönlich der Schreibstil und das Geschriebene nicht zugesagt haben.
Ja, klar, dies ist ein Jugendroman und diesem entspricht der Sprachstil und die Art und Themen / Vergleiche der Gespräche und Gedanken der Protagonisten.
Aber für meinen Geschmack finden diese Stile und Stereotypen zu oft Verwendung, so dass ich es auf Dauer eher als nervend empfand, was mich beim Lesen zunehmend vom Fortgang der Geschichte ablenkte.
Ich könnte mir vorstellen, dass mir die Geschichte und deren Umsetzung als Film besser gefallen hätte. Obwohl ich eigentlich Jugendromane und Dystopien sehr gerne lese, bin ich mit diesem hier leider nicht warm geworden.
Ich möchte aber dem Roman und dessen Autor nicht Unrecht tun und bin mir sicher, dass dieses Buch eine begeisterte Leserschar finden wird; aber die Geschmäcker sind halt verschieden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.

Trügerische Nähe
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Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.
Psychodrama: schon eher, aber auch nicht ganz.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Seesendorf, vor den Toren Berlins: Zwei Paare Mitte vierzig erfüllen sich ...

Kriminalroman: nein, eigentlich fast nicht.
Psychodrama: schon eher, aber auch nicht ganz.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Seesendorf, vor den Toren Berlins: Zwei Paare Mitte vierzig erfüllen sich ihren Traum und ziehen aus der Großstadt in einen stilvoll restaurierten Hof. Alle setzen große Hoffnungen in den Neuanfang und freuen sich auf ein harmonisches Zusammenleben.
Die beiden Männer kennen sich aus ihren Studienzeiten, auch ihre Partnerinnen Nora und Marlis verstehen sich gut. Als unerwartet Livia, Marlis' attraktive Tochter aus der ersten Ehe, auftaucht, verändert sich die Atmosphäre schlagartig: Livia wirkt verzweifelt, scheint in etwas verstrickt, über das sie nicht sprechen will. Nora möchte der jungen Frau helfen – doch die unnahbare Livia verfolgt ihre eigenen abgründigen Interessen. In kürzester Zeit wird sie zum Mittelpunkt der Gemeinschaft und spielt alle Bewohner subtil gegeneinander aus. Misstrauen und Eifersucht vergiften alle Beziehungen. Nora will nicht zusehen, wie ihr neues Leben zerstört wird. Doch wem kann sie noch vertrauen? Und warum spüren die anderen nicht, welche Bedrohung von Livia ausgeht?
Dann wird auf einer nahen Waldlichtung eine Leiche gefunden. Und allen ist klar, dass der Täter nur einer von ihnen sein kann ...

Meine Meinung:
Die Idylle zwischen den beiden Paaren und auch innerhalb der beiden Paaren zerfällt, für den Leser ersichtlich, sehr schnell.

So dass ich mich u.a. fragte:
Ja, wie naiv sind denn diese vier, mit ihren vierzig Jahren eigentlich lebenserfahrenen, Personen in dieses Abenteuer mit dem gemeinsamen Hof auf dem Lande eigentlich gestartet?!!
Und was wussten diese vier Personen eigentlich vorher von einander?!!

Als dann auch noch die jung-erwachsene Tochter Livia in der Zwei-Paares-Idylle auftaucht (sie hat sich selbst eine Auszeit aus ihrer Ausbildung in der Schauspielschule „genehmigt“ bzw. genommen) und sehr wohl bewusst durch ihr Verhalten zu den (gedanklichen) Verwirrungen der männlichen Protagonisten beiträgt, war es mir eigentlich schon zu viel.

Dieses (zwischenmenschliche) Rumgezicke auf der einen Seite oder das penetrante Gutmenschentum (den anderen permanent helfen zu wollen) der Hauptpersonen auf der anderen Seite nervte mich, ehrlich gesagt.
Ja, klar, Protagonisten müssen nicht unbedingt sympathisch sein; und hier war mir eigentlich niemand auch nur annähernd sympathisch.

(Gedankliches) Innenleben (hier oftmals z.B. Selbstmitleid) der Protagonisten gibt es generell in anderen Romanen auch; aber in diesem Roman stimmte für meinen Geschmack die Mischung nicht, so dass mich das Lesen „anstrengte“ und mich innerlich grantig machte.

Beispiel Livia's Bühnenauftritt (S. 234):
„Noch waren die Scheinwerfer aus, aber sie konnte im Halbdunkel gut sehen. … Dabei warf sie immer wieder unauffällig Blicke ins Publikum. Wo war er? Sie ging Reihe für Reihe durch. Er war nicht da. Die Enttäuschung traf sie wie ein Schlag in den Magen. Alle waren gekommen. Nur Alexander, ausgerechnet er, interessierte sich nicht dafür, was sie machte. Das Licht über ihr erstrahlte, ihr Zeichen, mit dem Monolog zu beginnen. Da saß ihre Mutter, in der letzten Reihe. Sie litt schon jetzt, aber wie schlecht würde es ihr erst gehen, wenn das ganze Dorf darüber tuschelte, wie unbegabt ihre Tochter war. Livia sagte die ersten Sätze auf wie ein Kind, das einen Schulaufsatz herunterleiert. Ihr Blick fiel auf Diana, und ein schlechtes Gewissen überkam sie. Diana hatte sich so viel Mühe mit allem, gegeben. Nein, eben nicht mit allem. Nicht mit ihr. Ihre Wut kehrte zurück. Diana war selbst Schuld. Sie hatte Livia hängen gelassen, die Rolle nicht mit ihr erarbeitet. Nun bekam sie ihre Quittung.“

Somit war das Ganze (inhaltlich und vom Schreibstil her) nicht so ganz mein Fall.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht überzeugend.

PROFILE - Die Prognose
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Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Daphne geht erst seit kurzem auf die Quiet High, als sich ein Amoklauf ereignet, bei dem glücklicherweise niemand stirbt, außer dem Täter selbst. Nun soll ein Programm, ...

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Daphne geht erst seit kurzem auf die Quiet High, als sich ein Amoklauf ereignet, bei dem glücklicherweise niemand stirbt, außer dem Täter selbst. Nun soll ein Programm, PROFILE, alle Schüler testen und voraussagen, wer ein Sicherheitsrisiko darstellt. Der Tag der Veröffentlichung der Ergebnisse rückt immer näher, und die Nerven der Schüler sind zunehmend angespannt. Wer wird eine „Prognose“ bekommen?
Daphne kann das alles nicht gut gebrauchen, denn sie ist an der neuen Schule auch einem Jungen begegnet: Jesse. Zwischen ihnen könnte sich etwas entwickeln, aber Jesse verheimlicht Daphne irgendetwas, und sie wird das Gefühl nicht los, dass es mit PROFILE zu tun hat ...

Meine Meinung:
Irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, als wäre der Roman ziemlich konzeptlos niedergeschrieben worden; ohne Programm und ohne Recherche zu den Thematiken, welche in dem Roman eingeflossen sind: was Profile eigentlich sein sollte und wie die Prognose erstellt werden könnte - zumindest lässt die Autorin ihre Leser in keinster Weise daran teilhaben.

Die Beziehungen kommen mir als Leser sehr unrealistisch vor; bspw. zwischen Daphne und ihrer Mutter Melissa.
Auch ist das Verhalten von Melissa, die das Profile-Programm entwickelt haben soll und sich nun davon distanzieren möchte, ist unglaubwürdig gezeichnet.

Mindestens drei Viertel des Buches passiert gar nichts; es ist nur eine Aneinanderreihung rein oberflächlicher, unlogischer und unrealistischer Nichtigkeiten der Jugendlichen.
Ja, klar, jedem Autor sei es gegönnt, sein Eingangsgeplänkel so auszubauen, wie er möchte (evtl. um die vom Autor beabsichtigte Spannung aufzubauen).
Und ja, klar, es ist ein Jugendbuch, in dem Jugendliche die Hauptrollen spielen.
Und auch ein Roman, der sich inhaltlich mit den typischen Wohlstandsproblemchen von Jugendlichen beschäftigt, mag seine Daseinsberechtigung haben.
Aber für meinen Geschmack bitte nicht ganz so niveaulos.
[ Anmerkung: Mit Niveau meine ich hier nicht sexuelle Themen oder Umgangssprache, sondern wirklich inhaltliche Themen. ]

Ich habe viele Ansätze benötigt, um den Roman zu Ende zu lesen, weil mich das Geschriebene einfach nur nervte; aber die Hoffnung wollte ich dennoch nie ganz aufgeben, weil ich dachte: das Thema wäre echt nicht schlecht - nun mach doch endlich mal was draus.

Fazit:
Jedenfalls klafft in diesem Fall, meiner Meinung nach, eine riesige Lücke zwischen der Inhaltsbeschreibung, und welche Erwartungen der Roman weckt, und dem, was das Buch dann wirklich halten kann.

Anmerkung:
Der zweite Stern dann deshalb, weil der Roman zum Ende hin, etwas nachvollziehbarer geschrieben und besser konstruiert ist und mit inhaltlichen und sozialkritischen Aussagen aufwarten kann.


Bitte an die Autorin: Nächstes Mal besser machen.
Ich werde mir die Autorin jedenfalls merken und mir auf jeden Fall ihren nächsten Roman kaufen.
Denn auf der Umschlaginnenseite wird die Autorin als „Privatdozentin am Westminster College in Salt Lake City … Wenn sie nicht 'Schreiben und Rhetorik' unterrichtet, ist sie eine eifrige Leserin ...“ beschrieben.
Und das letzte Viertel des Romans lässt für mich auf ihr Potential schließen.