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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2024

Glück und Glas, wie leicht bricht das!

Richter sterben besser
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Meine Inhaltsangabe:
Richter Siggi Buckmann ist gerade mal ziemlich glücklich. Mit seiner Exfrau versteht er sich blendend, das Verhältnis zu seinen Töchtern ist auch super, mit seiner Freundin Robin läuft ...

Meine Inhaltsangabe:
Richter Siggi Buckmann ist gerade mal ziemlich glücklich. Mit seiner Exfrau versteht er sich blendend, das Verhältnis zu seinen Töchtern ist auch super, mit seiner Freundin Robin läuft es ebenfalls aktuell sehr gut, seinen Job mag er und mit seinem Mord in mittelbarer Täterschaft (Band 1) kam er offensichtlich auch davon. Doch ihn beschleicht das Gefühl, dass es jemand auf ihn abgesehen hat. Entgeht er doch nur knapp dem Tod durch Überfahrenwerden und kurz danach auch noch durch einen Blumenkübelangriff von oben. Als er einem Scharfschützenattentat nur knapp entgeht ist Siggi sich sicher: da will ihn jemand töten. Er hat auch so eine Ahnung, wer das sein könnte und heckt einen Plan aus, der ihn in Teufelsküche bringen kann.

Mein Eindruck:
Die ersten beiden Bände fand ich ja schon super, daher war klar, dass Band 3 auch gelesen werden muss. Ich mag diesen lockeren, pfiffigen Schreibstil, den schwarzen, trockenen Humor, der sich durch das ganze Buch zieht und auch die vielen Einblicke in unser Justizsystem, auf welches der Autor, der ja im echten Leben auch Richter ist, einen durchaus kritischen Blick hat. Der Hauptprotagonist Richter Siggi Buckmann ist mir total sympathisch, auch wenn er das eine oder andere kriminelle Gen in sich trägt. Seine Sicht auf die Dinge, seine Herangehensweise an Probleme, sein Umgang mit Menschen, die ihm nahestehen und nicht zu vergessen seine Gespräche mit seinem Maine-Coon-Kater Grisu machen ihn zu einem erlebbaren, authentischen Charakter, über den ich einfach total gerne lese. Wieder einmal war das Buch viel zu schnell zu Ende und es bleibt die Hoffnung auf einen vierten und bestenfalls noch einige weitere Bände. Ein unterhaltsamer, leichtfüßiger Roman mit Krimi-/Thrilleranteilen, viel teils staubtrockenem Humor, greifbaren Figuren und einer spannenden Handlung. Und mit einem Cliffhanger am Ende, der echt gemein ist, weil ich jetzt natürlich super gerne direkt weitergelesen hätte, was (noch) nicht möglich ist. Von mir eine volle Empfehlung für jeden, der gerne leichtfüßige Justizthriller liest, die dennoch Hand und Fuß haben. 5/5 Sterne.
Und wer jetzt wissen will, was es mit den Jelly Beans auf dem Foto zu tun hat, muss das Buch schon selbst lesen!

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Große und kleine Geheimnisse

The Fort
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Vorneweg: ich bewerte hier das HÖRBUCH, nicht die Printausgabe!

Meine Inhaltsangabe:
Nach dem Hurricane finden die fünf Jungs im Wald einen Bunker. Diesen machen sie zu ihrem Versteck, verbringen viel ...

Vorneweg: ich bewerte hier das HÖRBUCH, nicht die Printausgabe!

Meine Inhaltsangabe:
Nach dem Hurricane finden die fünf Jungs im Wald einen Bunker. Diesen machen sie zu ihrem Versteck, verbringen viel Zeit darin und haben ihren Spaß. Doch jeder von ihnen kämpft mit seinen eigenen Problemen:
-Evan lebt bei seinen Großeltern, nachdem seine Eltern ihn und seinen Bruder wegen Drogen einfach aufgegeben haben.
-Jason pendelt zwischen seinen geschiedenen Eltern hin und her
-Mitchell hat eine Zwangsstörung
-C.J. wird regelmäßig von seinem Stiefvater misshandelt
-Ricky ist hochintelligent und dadurch immer ein Außenseiter
Als die Lage eskaliert und zudem zwei ältere, gewaltbereite Jungs den Bunker übernehmen wollen, zeigt sich, was echte Freundschaft ist.

Mein Eindruck:
Gelesen von 5 Sprechern (Marius Clarén, Dirk Petrick, Marcel Mann, Sebastian Fitzner, Marco Eßer, Nicolas Rathod) ist es ein Leichtes, sich wunderbar in dem Hörbuch zu verlieren. Jeder Sprecher spricht einen der fünf Jungs und die Kapitel sind immer aus der Sicht eines von ihnen geschrieben. Das ist toll gelöst, weil ich so insgesamt fünf Sichtweisen miterlebe. Die Probleme, die jeder von ihnen hat, gehen teils unter die Haut und mir gefällt auch sehr gut, wie der anfängliche Außenseiter Ricky so nach und nach, ganz langsam, Teil der Gruppe wird. Die Beschreibungen sind bildhaft, so dass es mir leichtfiel, gemeinsam mit den Jungs den Spaß im Bunker mitzuerleben, die 40 Jahre alten Dosengerichte, die alten Filme und Platten. Es war einfach eine Freude mitzuerleben, wie wertvoll die Freundschaft zwischen ihnen ist und wie wichtig Vertrauen und Ehrlichkeit sind. Es gab einige sehr lustige Szenen (vor allem Mitchell mit seiner Zwangsstörung sowie seinem nächtlichen Pflanzengießen sorgte für so manchen Lacher), aber auch viele, was mich sehr berührt hat. Ein ganz toller Mix aus Drama, Komödie, Abenteuer. Ich fühlte mich ein bisschen an den tollen Film „Stand by me: Das Geheimnis eines Sommers erinnert“ und zwar nicht nur wegen des ähnlichen Titels. Ein rundum gelungenes Hörerlebnis, das noch längere Zeit nachwirkt. 5/5 Sterne und eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Bööööse und richtig gut!

O du fiese Weihnachtszeit
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Meine Inhaltsangabe:
Die zwölf in der Weihnachtszeit in Hamburg spielenden Kurzgeschichten tragen folgende Titel:
• Die Schnapsleiche
• Fliegende Tannenbäume
• Rendezvous im Dunkeln
• Waidmanns Dank
• Die ...

Meine Inhaltsangabe:
Die zwölf in der Weihnachtszeit in Hamburg spielenden Kurzgeschichten tragen folgende Titel:
• Die Schnapsleiche
• Fliegende Tannenbäume
• Rendezvous im Dunkeln
• Waidmanns Dank
• Die Engelmacherin
• In Hamburg sagt man Tschüss
• Mien, mien, mien!
• Der Tod auf leisen Sohlen
• Labskaus mit Champagner
• Sabine
• Wolfsmond
• Gruß an Bord
Die Geschichten umfassen zwischen 5 und 28 Seiten und sind makaber, böse, gruselig.

Mein Eindruck:
Wer friedliche, besinnliche Weihnachtslektüre sucht, findet sie in diesem Buch nicht. Dafür aber zwölf geniale Kurzgeschichten, die mir richtig gut gefallen haben. Nichts für zarte Gemüter, hier geht es zur Sache, es wird ganz schön gemein und böse, heftig makaber, streckenweise ordentlich gruselig, aber doch immer auch mit einem durchblitzenden Humor und natürlich mit ordentlich Lokalkolorit, spielt sich doch alles in Hamburg ab. Wenn Du mich fragst, welche meine Lieblingsgeschichte ist, kann ich nur sagen: alle. Vielleicht ist die letzte ein klitzekleines bisschen mein Favorit, doch auch die elf anderen sind einfach klasse! Kennt ihr vielleicht noch diese TV-Episoden Twilight Zone aus den 80er/90er Jahren? An die fühlte ich mich zwischendurch immer ein bisschen erinnert, was ich großartig finde, da ich die Serie damals geliebt habe. Die zwölf Geschichten in diesem Buch sind zwar jede für sich abgeschlossen, doch wenn man aufpasst, fallen einem die kleinen Querverweise zu den anderen Storys auf, was dem Ganzen irgendwie die Krone aufsetzt, weil man damit eigentlich nicht rechnet. Da hat sich der Autor echt was Feines überlegt. Ich liebe diese kleinen bösen Storys auf jeden Fall sehr und lege das Buch jedem ans Herz, der es makaber, böse und gruselig mag. Perfekt für die etwas andere Weihnachtszeit, fernab von Friede, Freude, Weihnachtsplätzchen. 5/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Mögen Pinguine die Kälte? Super informatives und kindgerechtes Sachbuch

Was für Sachen Pinguine machen
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Meine Inhaltsangabe:
In 21 kurzen Kapiteln wird dem Leser die Welt der Pinguine nähergebracht. Lebensraum, Pinguinarten, Eigenschaften, Fressfeinde, Kolonieleben u.v.m.
Großflächige, ganzseitige Bilder ...

Meine Inhaltsangabe:
In 21 kurzen Kapiteln wird dem Leser die Welt der Pinguine nähergebracht. Lebensraum, Pinguinarten, Eigenschaften, Fressfeinde, Kolonieleben u.v.m.
Großflächige, ganzseitige Bilder und passende, fundierte Texte begleiten die Lesenden auf ihrer Expedition in die Welt der Pinguine. Hinten gibt es dann noch eine Doppelseite mit erklärten Fachbegriffen aus der Welt der Pinguine.

Mein Eindruck:
Sachbücher können trocken und langweilig sein. Dass sie aber auch anders können, beweisen mal wieder Huw Lewis Jones und Sam Caldwell. Schon mit dem Vorgänger „Was für Sachen Bären machen“ konnte mich das Duo voll überzeugen und dieses Pinguinbuch hier ist ebenfalls wieder extrem interessant und von der Aufmachung her einfach ein echter Knaller. Auf jeder Seite gibt es so viel zu sehen und zu entdecken und der jeweilige Text ist in ansprechenden, nicht überfordernden Abmessungen überall verteilt. Die Informationen sind dabei auf den Punkt und kindgerecht formuliert und sorgen selbst bei mir für so manche Überraschung (oder hast Du gewusst, dass es prähistorische Pinguine mit einer unfassbaren Körpergröße von bis zu 1,80 m gab?). Die Kids erfahren nicht nur ganz viel über Pinguine, sondern auch darüber, warum und welche der Arten heute bedroht sind, was wir Menschen damit zu tun haben, wie wir sie schützen können und wieso sie eigentlich überall so beliebt sind. Schön wäre gewesen, wenn es einen QR-Code gegeben hätte zu dem Projekt Penguin Watch, das im Buch angesprochen wird, zumal der Leser dazu aufgefordert wird, sich dort anzumelden und Pinguine mitzuzählen. Aber das ist nur eine Kleinigkeit, denn im Ernst: das Buch ist super! Ich hoffe, Lewis-Jones und Caldwell machen noch weitere Bücher dieser Art; interessante Tiere gibt es ja genug. Großartige 5/5 Sterne und eine Empfehlung an alle Tierfreunde, Forschungsinteressierte und alle großen und kleinen Entdecker und Entdeckerinnen.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Unterhaltsam, historisch, warmherzig, humorvoll: Hapes Familienchronik

Gebt mir etwas Zeit
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Meine Inhaltsangabe:
Hape Kerkeling hat Familienforschung betrieben und mittels genetischer Ahnenforschung seinen Stammbaum angelegt. Dabei entdeckte er nicht nur seine Wurzeln in Holland und eine sehr ...

Meine Inhaltsangabe:
Hape Kerkeling hat Familienforschung betrieben und mittels genetischer Ahnenforschung seinen Stammbaum angelegt. Dabei entdeckte er nicht nur seine Wurzeln in Holland und eine sehr interessante Familiengeschichte, sondern auch ein lange gehütetes, ziemlich krasses Geheimnis seiner Oma.
Das Leben der Familie Kerkeling bis zurück ins 17. Jahrhundert mischt sich hier mit biographischen Etappen des Autors aus der Anfangszeit seiner TV-Karriere. Von 1620 bis Ende der 1980er Jahre reisen wir mit dem Autor durch dessen Leben.

Mein Eindruck:
Ich mag Hapes klugen, warmherzigen, menschlichen und sehr humorvollen Schreibstil sehr, habe mich daher mega auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Zunächst erfahre ich ein bisschen was über Ahnenforschung, dann geht es aber auch schon in die Vollen. Hape erzählt die Geschichte seiner Familie wie einen historischen Roman. Einiges hat sich nachweislich so zugetragen, anderes wurde vom Autor der besseren Lesbarkeit eingearbeitet bzw. mit Leben gefüllt. Das ist ihm hervorragend gelungen: leichtfüßig, unterhaltsam, mit historischen und wissenswerten Fakten gespickt. Zwischendurch kehre ich zurück in die Zeit seiner TV-Anfänge und seiner ersten richtigen großen Liebe Duncan in Holland, mit dem ihm so viel verband und den er an HIV verloren hat. Ich habe so mitgelitten, konnte mich so gut in Hapes Beschreibungen seiner übergroßen Verliebtheit hineinversetzen, in sein Leben als schwuler junger Mann in Deutschland und Holland, das gegensätzlicher nicht sein konnte und in den so furchtbar tragischen Verlust des geliebten Partners. Es geht hin und her im Buch, mal bin ich im 17. Jahrhundert, dann wieder in den 80iger Jahren und dann erfahre ich aus den Jahren Anfang 1900 so einiges. Verwirrt hat mich das nicht, ich mochte den Aufbau sehr. Oma Berthas Geheimnis ist dann aber echt der Knaller und liebe es, wie Hape ihre Geschichte hier erzählt.

Menschen, die Hape nicht kennen oder mit ihm nichts anfangen können, werden kaum zu dem Buch greifen, ich wüsste auch nicht, wieso sie das sollten. Für mich, als jemand der Hape wirklich sehr mag, ein absolut tolles Buch und damit 5/5 Sterne.

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