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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Ritter für die Gerechtigkeit

Der Ritter der Könige
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Im Jahre 1145 beginnt hier die Geschichte von Maurice de Prendergast. Als Knappe kommt er in den Haushalt des Constablers of Pembroke. Hier lernt er seine Freunde kennen und wird gemeinsam mit ihnen zum ...

Im Jahre 1145 beginnt hier die Geschichte von Maurice de Prendergast. Als Knappe kommt er in den Haushalt des Constablers of Pembroke. Hier lernt er seine Freunde kennen und wird gemeinsam mit ihnen zum Ritter ausgebildet. Einer seiner Freunde ist unter anderem Richard de Clare, der Erbe des Earl of Pembroke. Doch diese Freundschaft bringt ihm auch Feinde. Bald schon müssen die Freunde gemeinsam in den Krieg, den in England tobt der Bürgerkrieg. Maurice und Richard gelangen zu Ruhm und Anerkennung. Als das Land wieder friedlich ist, zieht es sie weiter nach Irland, denn auch dort, galt es einen Krieg zu gewinnen.

„Der Ritter der Könige“ ist bereits der dritte Roman um die Familie der Geraldines, einem einflussreichen Familiengeschlecht aus Wales und England. Allerdings kann man diesen hier auch lesen, sollte man die beiden Vorgänger nicht kennen. Hier wird die Geschichte von Maurice de Prendergast erzählt. Er war zwar mit einer Geraldine verheiratet und wurde in ihrem Haushalt ausgebildet, aber ansonsten stammt seine Familie aus Flandern. Sie wanderten nach Wales aus, als der König dort schlagkräftige Männer brauchte. Seine Geschichte ist eine ganz eigene Geschichte. Über einem Zeitraum von 26 Jahren darf der Leser nun Maurice begleiten. Zunächst als Knappe, dann im Bürgerkrieg in England und zum Schluss in Irland. Hier kämpfte Maurice für seine eigene Zukunft und für ein besseres Leben für seine Kinder. Maurice hat einiges durchzustehen, denn er hat nicht nur Freunde. Sein Leben ist nicht einfach nur schwarz/weiß. Die Autorin hat es wunderbar geschafft, ihm ein Gesicht zu geben. Man kann herrlich mit ihm mitfiebern und bibbern und sich auch für ihn freuen. Er wird im Laufe des Buches zu einem wahren Freund.
Der Erzählstil von Sabrina Qunaj ist dabei lebhaft und authentisch. Sind erst mal die ersten Seiten gelesen, fällt es schwer das Buch wieder zur Seite zu legen. Mir ging es jedenfalls so. Das Leben von Maurice wird spannend geschildert mit all seinen Höhen und Tiefen. Der historische Hintergrund ist dabei gut recherchiert und scheinbar ganz nebenbei erfährt man wie das Leben im 12. Jahrhundert in Wales und Irland gewesen ist. Der Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit ist lang und beschwerlich und leider mit vielen Kämpfen verbunden. Auch diese düstere Seite erzählt die Autorin. Glaubhaft hat Qunaj ihre fiktiven Charaktere mit den historisch belegten Protagonisten verbunden. Entstanden ist ein schönes Gesamtbild der Zeit.

Einiges an Zusatzmaterial hat dieses Taschenbuch auch wieder zu bieten. So ist ein Stammbaum der Familie der Geraldines und der de Clares vorhanden, genau wie ein Personenregister und Karten von Wales und Irland, ein Nachwort beschließt dann das Buch. „Der Ritter der Könige“ hat alles, was ein guter historischer Roman braucht. Er ist spürbar gut recherchiert, hat Protagonisten zum mitfiebern und auch manchmal zum Kopf schütteln. Ist spannend erzählt und lässt doch auch genügend Freiraum für die eigene Fantasie. Auch wenn dies bereits der dritte Roman in dieser Form ist, ist er nicht weniger aufregend wie die beiden Vorgänger. Ich habe alle drei Romane regelrecht verschlungen und hoffe sehr, es wird noch mehr in dieser Form geben!

Die Tochter des letzten Königs
Das Blut der Rebellin
Der Ritter der Könige

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein historischer Roman mit Ecken und Kanten

Die Herren der Grünen Insel
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Irland, eine Insel im Jahre 1166. Hier leben die Menschen noch nach alten Traditionen, es gibt viele kleine Herrschaftsbereiche, jeder mit seinem eigenen König. Aber dies soll sich nun ändern. Ein König, ...

Irland, eine Insel im Jahre 1166. Hier leben die Menschen noch nach alten Traditionen, es gibt viele kleine Herrschaftsbereiche, jeder mit seinem eigenen König. Aber dies soll sich nun ändern. Ein König, der sein Land verloren hat, holt sich Hilfe bei den Nachbarn aus England. So kommen die Normannen ins Land. Sie überziehen die Insel mit Krieg, Tod und Verwüstung.

Hier wird aber nicht die Geschichte der Eroberer erzählt, sondern die der Menschen, die auf dieser Insel lebten und nun mit der Kriegsführung eines anderen Volkes konfrontiert wurden. So zersplittert, wie Irland damals lebte, mit all seinen kleinen Herrschaftsgebieten, in dem jeder Herr sein eigener König sein wollte, so unterteilt ist auch die Geschichte der Herren der grünen Insel. Dies ist die Geschichte von Diarmait, dem König, der die Feinde ins Land holte, seiner Tochter Aoife, die selbst ihr Schicksal bestimmen wollte. Von Ascall und Ailillán, die schon als Jungen zu Kriegern erzogen wurden und nun kämpfen müssen, für alles, was ihnen lieb und teuer war. Von Caitlín, Éilís, Róisín, und Ceara, eben von den Frauen, die dieses Leid ertragen mussten und doch ihren Weg fanden, damit zu leben und zu lieben. Dies sind nur einige Protagonisten, es gibt noch so viele mehr, die für Irland in den Kampf gezogen sind und vielleicht doch nur die eigenen Interessen verfolgt haben.

Die Autorin hat sich dafür entschieden den wichtigsten Protagonisten jeweils einen eigenen Handlungsstrang zu geben und so werden hier die Geschichten von den Menschen erzählt, was sie antrieb und verband. Sie scheut nicht davor zurück, klar zu erzählen, was damals geschehen sein könnte. Mit der ganzen Härte, die Krieg nun einmal bedeutet. Es beginnt schon mit einem Prolog, der klar macht, manchmal ist man gezwungen Dinge zu tun, die man eigentlich nicht tun möchte, aber eben das Überleben sichern. Ascall ist noch ein Knabe, als er diese bittere Erfahrung machen musste, wie ein roter Faden zieht sich dieses Ereignis seiner Kindheit durch sein ganzes Leben. Immer wieder ist er gezwungen zu handeln, auf eine Weise, die er eigentlich nicht will. Nicht nur ihm geht es so auch einigen Anderen. Brennan hat es geschafft, die einzelnen Facetten ihrer Protagonisten so auszuarbeiten, dass sie lebendig und echt wirken. Mir hat es gut gefallen, wie hier die Menschen beschrieben wurden, wie sie lebten und dass sie eben nicht nur eindimensional beschrieben wurden. Sie hatten Ecken und Kanten und eine Menge auszuhalten. Viel Leid war darunter und dieses wird eben auch beschrieben, als Leser hat man hier schon einiges auszuhalten. Dafür wird man aber auch mit einer Geschichte belohnt, die spannend erzählt ist.

Der historische Hintergrund ist spürbar gut recherchiert und fließt hier geschickt mit ein. Gekonnt hat die Autorin historisch belegte Ereignisse und Charaktere mit ihren fiktiven Protagonisten verwoben. Es ist ein Bild entstanden, welches glaubhaft und echt wirkt.

Die Aufmachung dieses Buches ist dann auch sehr gut gelungen. Es gibt eine Karte von Irland, ein großes Personenregister, sogar mit Lautschrift, damit man die irischen und walisischen Namen richtig lesen kann. Dann ist eine Zeittafel vorhanden, hier kann man zusagen in Zeitraffer die wichtigsten Ereignisse nachlesen. Und ganz zum Schluss gibt es noch ein Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt. Das Cover zeigt eine wilde Landschaft, wild und schön. Mir gefällt es gut. Ein Lesebändchen vervollständigt dann auch noch das Gesamtbild. In meiner Hardcoverausgabe lag sogar noch ein extra Lesezeichen, auf dem noch mal die wichtigsten Personen aufgelistet sind. Für mich ist die Herren der grünen Insel ein tolles Leseerlebnis gewesen, ich habe jede der fast 1000 Seiten genossen und freue mich jetzt schon darauf mit einem zweiten Band wieder nach Irland zurückkehren zu dürfen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Abenteuer im Dienste ihrer Majestät

Der Pirat
1

Francis Drake, der Freibeuter Königin Elisabeth I., hier wird ein Teil seines Lebens erzählt. Er ist um die Welt gesegelt, hat Spanien um sein Gold und Silber erleichtert. Am Ende England vor einer Invasion ...

Francis Drake, der Freibeuter Königin Elisabeth I., hier wird ein Teil seines Lebens erzählt. Er ist um die Welt gesegelt, hat Spanien um sein Gold und Silber erleichtert. Am Ende England vor einer Invasion bewahrt oder zu mindestens dabei geholfen. Der Autor Mac P. Lorne hat diesem Freibeuter im Dienste ihrer Majestät, hier nun ein Gesicht gegeben.

Der Autor erzählt aus dem Leben des Freibeuters und lässt den Leser an dessen großen Taten teilhaben. Es geht einmal um die Welt und nach Venedig. Aber nicht nur der große Held wird gezeigt, vielmehr der Mensch, der dahinter steckte und das, was seinen Charakter ausmachte und ihn dazu antrieb immer wieder auf Fahrt zu gehen. Sein Verhältnis zur Königin und eben auch ein bisschen sein Privatleben, schließlich war er sogar zweimal verheiratet. Geschickt hat hier Lorne das Leben des Freibeuters erzählt und die politischen Ereignisse mit eingebunden. Er hat ein glaubhaftes Bild dieses Mannes entstehen lassen.

Zudem geht Lorne gekonnt ins Detail, so fällt es nicht im geringsten schwer, sich die Schiffe vorzustellen. Er schildert sie genau, vor allem Leser, die die Technik und Ausstattung der Schiffe interessiert, kommen hier voll auf ihre Kosten. So ganz nebenbei erfährt man, wie die Rüstungsindustrie damals vonstattenging und wie kompliziert alles miteinander zusammenhing. Auch die politisch schwierige Situation im 16. Jahrhundert, zwischen England und Spanien wird gut dargestellt.

Der bildhafte Erzählstil von Mac P. Lorne sorgt zudem dafür, dass man beim Lesen direkt mit an Bord der Golden Hind ist. Deutlich kann man das Meer hören oder das klirren der Klingen beim entern eines Schiffes, genauso wie das zischen und donnern der Kanonen. Eben großes Kopfkino, ich jedenfalls war angetan. Mir hat es großen Spaß gemacht, der Pirat zu lesen. Ich konnte wunderbar mit Francis Drake auf Kaperfahrt gehen und ihn ein bisschen dabei beobachten, wie er sogar politische Erfolge für sich verbuchen konnte.

Zudem gibt es hier einiges an Zusatzmaterial, begonnen mit einem Personenregister, am Ende ein Glossar der fremden Begriffe (nicht jeder kennt sich mit nautischen Begriffen aus), einer Zeittafel, Literaturhinweisen und einem ausführlichen Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt und noch ein paar Einblicke in den historischen Hintergrund bietet. Kurz um, ein gelungener Roman über den Freibeuter Francis Drake, der einfach Spaß macht zu lesen und gut unterhält. Gerne mehr davon.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Freibeuter, Diebe und die Waringhams zur Zeit Elisabeth I.

Der Palast der Meere
1

Lady Eleanor of Waringham lebt schon seit ihrer Kindheit bei Königin Elisabeth I. Sie ist mit ihr aufgewachsen und ihre Freundin geworden. Nun unterstützt sie die Königin, indem sie alles sieht und hört ...

Lady Eleanor of Waringham lebt schon seit ihrer Kindheit bei Königin Elisabeth I. Sie ist mit ihr aufgewachsen und ihre Freundin geworden. Nun unterstützt sie die Königin, indem sie alles sieht und hört was dieser sonst entgehen würde. Eleanor ist das „Auge der Königin“. Gleichzeitig erlebt der Leser die Seite des Hofes und bekommt hautnah die politischen Einzelheiten der Epoche mit. Aber auch Intrigen gegen die Königin werden aufgedeckt und dann hat El auch noch ihr eigenes Leben, welches sie vom Hof wieder fortführt direkt in die Unterwelt Londons, denn ihr Geliebter ist ein Meisterdieb.

Der zweite Handlungsstrang entführt den Leser gemeinsam mit Isaac of Waringham quer über die Weltmeere und zurück. Isaac ist der Bruder von El und mindestens genauso verwegen. Er macht als Freibeuter Kariere und sorgt dafür, dass man sich ein bisschen wie in einem Piratenfilm beim Lesen dieses Buches fühlt. Isaac ist verwegen und mutig und dabei stehst darauf bedacht auch den Schwächeren zu helfen. Er selbst gerät von einem Abenteuer ins nächste und zwischendurch auch mal in Schwierigkeiten, aus denen er aber nach Piratenmanier wieder herausfinden kann.

Die fiktiven Charaktere der Familie Waringham sind hier wunderbar eingearbeitet in historische Fakten und umgeben von historischen Persönlichkeiten. Man könnte direkt vergessen, dass es sich hier um einen Roman handelt und nicht um eine historische Abhandlung. Die Handlung hat die Autorin jedenfalls glaubhaft geschildert. Es macht einfach Spaß mit El und Isaac ins 16. Jahrhundert einzutauchen und ihnen dabei zuzusehen wie sie ihr Leben und ihre Herausforderungen meistern. Das Leben am Hofe von Elisabeth I. wirkt lebendig und echt. Aber genauso wie die Abenteuer der fiktiven Charaktere geschildert werden, werden auch historisch belegte Charaktere mit eingebunden. Da ist zum Beispiel Francis Drake, der ja wohl jedem ein Begriff ist, die Autorin hat hier einmal ein ganz anderes Bild des Freibeuters gezeichnet. Die Wege von ihm und Isaac kreuzen sich immer wieder, ihre Karrieren sind ähnlich gestaltet. Es macht einfach Spaß zusehen wie die Zwei immer mal wieder aufeinandertreffen und Drake dabei nicht immer, als der strahlende Held hervorgeht, wie man ihn sonst aus alten Filmen kennt. Auch die Beziehung zu Mary Stewart, der Königin von Schottland ist wunderbar wiedergegeben. Der Autorin ist es gelungen, ein glaubhaftes Bildnis dieser beiden so wichtigen Frauen dieser Epoche zu gestalten.

„Der Palast Der Meere“ ist bereits der fünfte Band um die fiktive Familie Waringham, aber man könnte ihn auch problemlos einzeln lesen, da jedes Buch für sich von einer neuen Generation erzählt. Allerdings gibt es immer wieder Querverweise über die Familie oder über andere Protagonisten, die der Familie nahestehen. Es macht also eindeutig mehr Spaß hier zu lesen, wenn man die Vorgänger bereits kennt. Gerade bei „Der Palast der Meere“ handelt es sich um die Kinder von Nick of Waringham aus dem Vorgänger, „Der Dunkle Thron“ und damit schließt diese Geschichte direkt an den Vorgänger an. Dies ist auch gut so, da die politischen Ereignisse so weitererzählt werden. Zwei unterschiedliche Handlungsstränge sorgen zudem für Spannung. Während Eleanor am Hof lebt, fährt Isaac zur See, nur hin und wieder treffen sich die Beiden auf der Burg deren von Waringham. Tauschen ihre Erlebnisse aus und lassen die Leser teilhaben an ihrem Leben. Mir haben beide Handlungsstränge gut gefallen, egal ob mit El am Hof oder mit Isaac zur See, beides war aufregend. Ein bisschen zum Durchatmen dann die Szenen im Kreise der Familie, aber genauso wunderbar zu lesen. Auch wenn es hier eine Vielzahl von Protagonisten gibt und die Handlungsschauplätze immer wieder wechseln hat mir das Lesen hier sehr viel Spaß gemacht und die knapp 1000 Seiten waren mir persönlich viel zu knapp.

Wie immer ist diese Ausgabe mit allem ausgestattet, was das Leserherz begehrt. So ist am Anfang ein Personenregister vorhanden, welches historische Protagonisten kennzeichnet und von den fiktiven Charakteren trennt. Kleine Zeichnungen sorgen für die richtige Stimmung beim Lesen und ein ausführliches Nachwort am Ende klärt Fiktion und Wahrheit. „Der Palast Der Meere“ ist ein gelungenes Buch, welches alles beinhaltet was ich von einem guten historischen Roman erwarte. Er sorgt für Lesespannung und Lesegenuss und sollte in keinem Bücherregal fehlen.

Veröffentlicht am 20.10.2024

eine etwas andere Zeitreise

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Orsola ist die Tochter des Glasherstellers Lorenzo Rosso. Die Familie lebt und arbeitet auf Murano. Im Jahre 1468 stirbt Lorenzo und lässt seine Familie in Trauer zurück. Sein Tod bringt die Welt zum ...



Orsola ist die Tochter des Glasherstellers Lorenzo Rosso. Die Familie lebt und arbeitet auf Murano. Im Jahre 1468 stirbt Lorenzo und lässt seine Familie in Trauer zurück. Sein Tod bringt die Welt zum Stillstand. Orsola will sich aber nicht dem Schicksal ergeben und beginnt den Kampf um ihrer aller Überleben aufzunehmen. Entgegen allen Gewohnheiten erlernt sie die Kunst, gläserne Perlen herzustellen. Diese Fertigkeiten retten ihr und ihrer Familie so manches Mal das Leben.

Die Geschichte der Glasmacherin Orsola Rosso ist nicht so ganz einfach zu beschreiben. Es beginnt im Jahre 1468. Zunächst erzählt die Autorin Tracy Chevalier aus dem Leben der Glasmacherfamilie im 15. Jahrhundert. Das Leben auf Murano folgt seinen eigenen Gesetzen, auch wenn sie natürlich zu Venedig gehören. Die Verbindungen werden erläutert. Das Leben geht seinen Weg, doch dann verstirbt der Ernährer der Familie Rosso und nichts ist mehr so, wie es scheint. Spannend schildert die Autorin, wie die Familie weiterlebt und arbeitet. Die Frauen stehen hier im Fokus, da sie eigentlich nicht mit Glas arbeiten, sondern nur für den Haushalt zuständig sind, aber Orsola bricht diese Regeln und sie ist dabei nicht allein. Mir hat gut gefallen, wie die Herstellung von Glaswaren geschildert wird und wie sie dann in den Handeln gelangen. Die Verbindung zu Venedig und dem Verkauf der Waren wird dabei authentisch geschildert.

Der historische Aspekt der Geschichte hat mir gut gefallen. Der Erzählstil von Tracy Chevalier ist angenehm leicht und locker zu lesen. Sie hat mit Orsola einen spannenden Charakter geschaffen. Die Stimmung auf der Insel hat sie ebenfalls gut eingefangen und wiedergegeben. Es wird deutlich, welche besondere Stellung Murano für Venedig eingenommen hat.

Was allerdings etwas seltsam anmutet, ist, dass die Autorin ihre Geschichte über Orsola über mehrere Jahrhunderte begleitet. Das Buch ist unterteilt in drei Teile. Jeder Teil spielt in einer anderen Epoche. Auf diese Weise erlebt man die Veränderungen von Murano und vor allem die Veränderungen des Glashandels hautnah mit. Hier werden ca. 500 Jahre Geschichte erzählt. Wobei Orsola zwar älter wird aber nur in ihrer eigenen Zeit. Die Welt um sie herum verändert sich, aber sie bleibt die Selbe. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Liebesgeschichte, die Orsola durch die Zeit trägt.

Fazit:

„Das Geheimnis der Glasmacherin“ war für mich eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Glasherstellung. Diese Reise durch die Zeit mit Orsola hat mir gut gefallen. Die Protagonisten außerhalb der Insel kommen und gehen, nur die Menschen auf Murano bleiben. Mir hat es am Ende zwar gut gefallen, aber es war doch auch etwas seltsam zu lesen.

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