Vom schrillen Klingeln des Telefons aus dem Schlaf gerissen, stolpert Imogen durch das dunkle, leere Haus, um den Anruf entgegenzunehmen. Zuerst versteht sie den Mann am anderen Ende der Leitung nicht. Er will sie nicht ernsthaft beschuldigen, ihren Ehemann Ivor getötet zu haben, der vor knapp zwei Monaten bei einem Autounfall ums Leben kam! Imogen möchte doch nichts anderes als in Ruhe über ihren Schmerz hinwegkommen. Aber genau diese Ruhe will man ihr nicht gönnen. Kurz vor Weihnachten reisen nacheinander Imogens erwachsener Stiefsohn samt Freundin, die Stieftochter mit Ehemann und zwei Kindern sowie Ivors Exfrau an. Und bald darauf geschehen merkwürdige Dinge: Wer hat die halb ausgetrunkene Whiskeyflasche neben Ivors Lieblingssessel abgestellt? Hat jemand in seinen Papieren gewühlt? Und warum hört dieser Fremde nicht auf, anzurufen und darauf zu bestehen, dass er Imogens Schuld am Tod ihres Mannes beweisen kann?
Virtuos und voll überraschender Komik schreibt Celia Fremlin über den Albtraum im Alltäglichen und zeigt sich dabei als Meisterin der subtilen Spannung.
Imogen wird mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und eine fremde Person beschuldigt sie, ihren Mann getötet zu haben. Damit nimmt die Geschichte, die bereits in den 70iger Jahren erschien ihren ...
Imogen wird mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und eine fremde Person beschuldigt sie, ihren Mann getötet zu haben. Damit nimmt die Geschichte, die bereits in den 70iger Jahren erschien ihren Lauf. Denn als sich die Familie an Weihnachten trifft, geschehen auch noch einige merkwürdige Dinge. Das Cover hat mich gleich fasziniert, aber auch der Titel und die kurze Inhaltsbeschreibung. Beim Lesen wurde ich nicht enttäscht. Das Buch ist spannend, aber auch mysteriös mit sehr undurchsichtigen Figuren. Der Schreibstil ist detailreich und flüssig. Ich habe mich richtig gut unterhalten gefühlt und empfehle das Buch deshalb sehr gerne weiter.
Ivor, Imogans Mann, kam vor mehreren Monaten bei einem Autounfall ums Leben. Imogan trauert, immer wieder fallen ihr Momente und Situationen ein, die sie gemeinsam mit Ivor erlebt hat. Ivor hat immer das ...
Ivor, Imogans Mann, kam vor mehreren Monaten bei einem Autounfall ums Leben. Imogan trauert, immer wieder fallen ihr Momente und Situationen ein, die sie gemeinsam mit Ivor erlebt hat. Ivor hat immer das Scheinwerferlicht gesucht, wollte bekannt und berühmt sein, was für Imogen auch nicht immer leicht war. Sie ist, war seine dritte Frau
Als Weihnachten naht, füllt sich das Haus auf eigenartige Weise mit den Kindern aus erster Ehe samt Enkelkindern, einer Bekannten des Stiefsohnes, und auch Gattin Nr. zwei reist von den Bermudas an, alle wollen Imogen beistehen und mit ihr trauern.
Und zu allem anderen kommt noch ein mitternächtlicher Anruf, in dem behauptet wird, sie sei schuld am Tod ihres Mannes.
Auch geschehen wirklich seltsame, unerklärliche Dinge, wie ein Whiskyglas, das plötzlich dasteht, nächtliche Ruhestörung der Kinder, die danach total verschreckt sind. Als Imogen den Kater der Kinder aus dem Haus der Tochter holen will, steht das Haus zum Verkauf und sie sieht auch jemand dort, wo eigentlich ja niemand zu Hause ist.
Dann verschwindet zuerst der Kater und dann auch noch die zwei kleinen Buben. Imogen macht sich auf die Suche und macht eine Entdeckung.
Ein mit englischem Humor gespicktes, mitreissendes Familiendrama rollt sich da vor dem Leser auf.
Imogen ist seit kurzem Witwe und muss sich nach dem Unfalltod ihres Mannes Ivor erst noch mit der neuen Situation zurechtfinden. Vermeintliche Hilfe bekommt sie dabei von ihrer Nachbarin, die ihr Witwenleben ...
Imogen ist seit kurzem Witwe und muss sich nach dem Unfalltod ihres Mannes Ivor erst noch mit der neuen Situation zurechtfinden. Vermeintliche Hilfe bekommt sie dabei von ihrer Nachbarin, die ihr Witwenleben seit vielen Jahren zelebriert und alles über das korrekte Verhalten als solche weiß. Auch Ivors Kinder fühlen sich verpflichtet Imogen beizustehen und die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage bieten hierfür den besten Grund. So kommt es dann auch, das sich ungefragt Ivors Tochter inklusive Ehemann und zwei Kindern bei Imogen einnistet, sein Sohn die Gelegenheit nutz um direkt auf unbestimmte Zeit einzuziehen, eine mysteriöse Freundin im Schlepptau und sogar Ivors Exfrau plötzlich vor der Tür steht um Imogen in ihrer Trauer um den Mann beizustehen, den sie schließlich Beide geliebt haben.
Der oben beschriebene Personenkreis bildet nun den Rahmen für dieses kriminalistische Kammerspiel, das mit seiner sehr tiefgründigen Spannung besticht. Es gibt kein offenkundiges Verbrechen, aber die Andeutung davon, befeuert durch Imogens ungewöhnliches Verhalten nachdem sie die Nachricht vom Unfall ihres Mannes bekommen hat. Da die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt wird kann sich selbst der Leser ncht sicher sein, ob an den unterschwelligen Verdächtigungen etwas dran ist. Ich habe mehrmals während der Lektüre meine Meinung dazu geändert, obwohl ich letztlich mit meiner Vermutung im Groben recht hatte.
Die Figuren im Buch sind alle sehr spezielle Charaktere, gut gezeichnet, aber schwer zu durchschauen, was es nicht leichter macht hinter die Fassade zu blicken. Durch die Bank sind sie manipulativ, unsensibel und nur auf den eigenen Vorteil bedacht, Empathie ist für sie ein Fremdwort, sie sind allesamt unsympathisch. Selbst Imogen, die trauernde Witwe sammelt wenig Sympathiepunkte beim Leser. Klar gibt es kein Handbuch für das Verhalten im Trauerfall, anders als die gute Nachbarin suggeriert, aber Imogens Verhalten ist teilweise so wenig nachvollziehbar, dass es nervt. Wenn sie zb so gar keinen Protest erhebt, als die Verwandschaft ihr Haus entert und wie selbstverständlich alles an sich reißt, da will man sie einfach nur schütteln.
Die Story wird sehr subtil erzählt, hat sogar einige Gruselmomente, wenn etwa aus dem Nichts plötzlich ein Whiskeyglas an Ivors Lieblingssessel steht, oder seine Bücher aufgeschlagen auf dem Tisch liegen. Durch diese Elemente wirkt das Buch leicht wie ein Psychothriller, was die eigentliche Spannung in die sonst eher ruhige Geschichte bringt. Ich mochte dieses Hintergründige sehr gern, es hat für mich eine ganz besondere Athmosphäre erzeugt. Leider hadere ich etwas mit der Auflösung des Ganzen, sie kommt nicht total aus dem Nichts, ergibt rückblickend natürlich Sinn, ist aber vielleicht doch etwas kreativ.
Etwas überrascht war ich, weil der Roman erstmals bereits 1975 erschien. Die Autorin kannte ich vorher nicht. Dennoch hätte ich vermutlich nicht gemerkt, dass der Roman knapp 50 Jahre alt ist: Er war weder ...
Etwas überrascht war ich, weil der Roman erstmals bereits 1975 erschien. Die Autorin kannte ich vorher nicht. Dennoch hätte ich vermutlich nicht gemerkt, dass der Roman knapp 50 Jahre alt ist: Er war weder altbacken noch habe ich andere Spuren der damaligen Zeit darin gefunden.
Der Roman an sich hat mich köstlich amüsiert. Imogen, plötzlich Witwe und etwas planlos, wie man sich als solche angemessen verhält, teilt mit dem Leser ihre unbeschönigten, ehrlichen und durchaus ironischen Gedanken zu der neuen Situation, in der sie sich befindet. Teilweise wirkte sie etwas distanziert, doch sie hat es gleichzeitig geschafft, jeder Situation mit verstecktem Witz und Sarkasmus zu begegnen.
Passiert ist relativ viel in einer kurzen Zeitspanne - klar, wenn das Haus plötzlich voll mit (ungeladenen) Gästen ist. Viele verschiedene Charaktere und Klischees trafen dabei aufeinander, die aber auch eine unterhaltsame und wahnsinnig schrullige Vielfalt und Abwechslung mitgebracht haben.
Rückblickend vermute ich, dass mich dieser "bunte Haufen" auch von der Aufklärung der mysteriösen Vorfälle abgelenkt hat. Ich habe sie zur Kenntnis genommen, wurde dabei mit etwas unterschwelliger Spannung bei Laune gehalten, und schwubbs, war der Verursacher auch schon gefunden. Die Erklärungen waren zwar etwas willkürlich, aber für mich okay.
»Der lange Schatten« ist ein zeitloser Roman, in dem viel Unterhaltung, Schmunzeln und eine gute Portion Spannung steckt. Perfekt für einen verregneten Abend im Herbst!
Imogens Mann, ein bekannter und beliebter Professor, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Kurz darauf nisten sich nach und nach seine Kinder und Enkel, seine Ex-Frau, eine Bekannte des Sohnes und fast ...
Imogens Mann, ein bekannter und beliebter Professor, kommt bei einem Autounfall ums Leben. Kurz darauf nisten sich nach und nach seine Kinder und Enkel, seine Ex-Frau, eine Bekannte des Sohnes und fast sogar die Nachbarin bei ihr im Haus ein.
Doch dann passieren merkwürdige Dinge - ein weiter bearbeitetes Skript, Zettel in seiner Handschrift, Monster und zudem wird Imogen noch beschuldigt, für Tod ihres Mannes selbst verantwortlich zu sein.
Gut zu lesender Roman mit typisch britischem Humor, der spannend und kurzweilig ist. Und der genauso vorkommen könnte.