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Veröffentlicht am 28.10.2024

Mehr als eine Geschichte

Die Lungenschwimmprobe
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Der Roman verlangt der Leserschaft einiges ab. Das liegt natürlich einmal an der Länge, auch wenn diese für ein historisches Werk nicht ungewöhnlich ist. Zum anderen erzählt der Autor nicht einfach nur ...

Der Roman verlangt der Leserschaft einiges ab. Das liegt natürlich einmal an der Länge, auch wenn diese für ein historisches Werk nicht ungewöhnlich ist. Zum anderen erzählt der Autor nicht einfach nur eine Geschichte, sondern viele, und flicht dabei auch noch eigene Bemerkungen ein. Angereichert mit unzähligen historischen Details entfaltet sich ein unglaublich reichhaltiges Buch, das mir neben einer dramatischen Geschichte auch viele neue Einblicke in die damalige Zeit, das damals herrschende Rechtssystem (falls man es denn so nennen kann), den Einfluss der Kirche, den Konflikt zwischen alten Traditionen und Geburtsrecht und jungen wissenschaftlichen Denkweisen und revolutionären Ideen geboten hat. Besonders beeindruckt hat mich dabei die Akribie, mit der der Autor tatsächlich belegte Fakten aufgespürt, diese in eine bemerkenswerte Geschichte zusammengefasst und nur in den Lücken eigene Vermutungen eingebracht und den beteiligten Personen ein Gesicht gegeben hat. Der Aufhänger und Titelgeber des Buches, die Lungenschwimmprobe, nimmt dabei letztlich fast nur eine Nebenrolle ein, ist aber ein perfektes Beispiel für das Aufeinanderprallen von althergebrachtem Glauben und aufkommender moderner Wissenschaft.
Fazit: so hautnah und faszinierend habe ich Geschichtsunterricht noch nicht erlebt.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Netter Krimi zur Weihnachtszeit

Das mörderische Christmas Puzzle
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Das Buch verspricht in vielerlei Hinsicht beste Unterhaltung: es spielt zur Weihnachtszeit, es wird gepuzzlet, es ist ein Krimi. Als Bonus enthält es Zitate aus Charles Dickens Romanen - da ich diese nur ...

Das Buch verspricht in vielerlei Hinsicht beste Unterhaltung: es spielt zur Weihnachtszeit, es wird gepuzzlet, es ist ein Krimi. Als Bonus enthält es Zitate aus Charles Dickens Romanen - da ich diese nur unzureichend kenne, konnte ich damit allerdings nichts anfangen. Dann schon lieber das Rezept für den Apfelkuchen, das ich garantiert nachbacken werde.
Die Geschichte selbst las sich wie ein Puzzle mit fehlenden Teilen - was einerseits natürlich beabsichtigt war, schliesslich sollte man mit Edie miträtseln und erst am Ende, wenn alle Teile ihren Platz finden, die Lösung erkennen. Trotzdem fand ich die Handlung einfach nicht konsistent, sondern eher wie ein Herumstochern im Dunkeln, mal hier etwas erfahren, mal dort etwas herausfinden. Und Edies Vergangenheit, die ja eine wichtige Rolle spielt, wurde zwar immer wieder eingestreut, war mir aber zu wahllos zwischen die Kapitel gestreut. Ich weiss auch nicht, für mich war die Geschichte einfach nicht rund. Highlight waren aber definitiv die witzigen Unterhaltungen mit Edies Nachbarin.
Fazit: hat meine Erwartungen leider nicht erreicht, ich hatte wohl andere Vorstellungen.

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Nicht unheimlich, aber unheimlich gut

Alice und die Geister von nebenan
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Zu Anfang habe ich mich ehrlich gesagt schwer getan mit dem Buch, da es zu wunderlich und unreal war. Da ist Alice, die nicht zur Schule gehen muss, sondern auf eigene Faust frei lernen darf - wie das ...

Zu Anfang habe ich mich ehrlich gesagt schwer getan mit dem Buch, da es zu wunderlich und unreal war. Da ist Alice, die nicht zur Schule gehen muss, sondern auf eigene Faust frei lernen darf - wie das in der tatsächlichen Umsetzung aussieht, entzieht sich mir, aber Alice scheint es gut zu bekommen, denn sie scheint ein regelrechtes Wunderkind zu sein. Auch so manch anderes Detail fand ich so unwirklich, dass es mich schon ein bisschen geärgert hat, da eine Identifikation mit dieser kleinen Fast-Superheldin nicht leicht fällt, und schließlich ist sie die Hauptperson. Aber dann entdeckte Alice das Haus nebenan und die Geister darin, und die Geschichte verlagerte ihren Fokus auf das Schicksal dieser langjährigen unfreiwilligen Bewohner und wie Alice ihnen helfen kann, die ewige Ruhe zu finden. Das macht Alice so geschickt und gewitzt und mit so viel Mitgefühl, dass man sie einfach gern haben muss, Die Geschichte bleibt wunderlich - zum Beispiel was die Herzensangelegenheiten angeht, die die Geister am Übergang hindern, vor allem die vierte davon - und wird dabei aber sehr wunderbar, denn sie strahlt mittlerweile eine positive Energie aus, die es einem warm ums Herz werden lässt. Mit wie viel Elan und Zuversicht Alice nicht nur das verfallene Haus repariert - ein besonderes Talent, dass sie von ihrem Vater geerbt hat - sondern auch die ihm innewohnenden Seelen, ist zauberhaft zu lesen und verbreitet jede Menge Hoffnung und gute Laune.
Fazit: mal eine ganz andere Geistergeschichte zu Halloween.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Ausgeliefert

Lieferdienst
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Zynische Zukunftsvision mit vielen Parallelen und kritischen Kommentaren zum heutigen Ist-Zustand. Die Handlung fand ich interessant, aber der einfach-mal-drauflos-schreiben Stil des Autors, der mit dem ...

Zynische Zukunftsvision mit vielen Parallelen und kritischen Kommentaren zum heutigen Ist-Zustand. Die Handlung fand ich interessant, aber der einfach-mal-drauflos-schreiben Stil des Autors, der mit dem spannenden Inhalt leider nicht konkurrieren kann, ist leider nicht meins.
Fazit: toller Inhalt billig verpackt.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Rätselhaftes Familientreffen

Ein Toter zur Bescherung
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Vier junge Leute hat der alte Arthur Kempendorff in sein abgeschiedenes Haus eingeladen, die in unterschiedlichen Verwandtschaftsverhältnissen zu ihm und zueinander stehen. Natürlich geht es um das Erbe ...

Vier junge Leute hat der alte Arthur Kempendorff in sein abgeschiedenes Haus eingeladen, die in unterschiedlichen Verwandtschaftsverhältnissen zu ihm und zueinander stehen. Natürlich geht es um das Erbe des Schokoladenmoguls, aber es geht auch um die Schatten der Vergangenheit. Und um diese zu lüften, sollen die vier einige Rätsel lösen. Zu gewinnen gibt es nicht nur das vermeintliche Erbe, sondern auch die Wahrheit = und ein Gegengift, denn das Festmahl hatte es wohl "in sich". Und so rätselt man sich mit Max, aus dessen Perspektive erzählt wird, und den anderen durch das Haus, um auf immer neue Hinweise zu stoßen und dabei mehr über die Familie zu erfahren. Mehr als einmal bestätigt sich dabei der Spruch, dass man sich die Familie nicht aussuchen kann, oder auch: wer Familie hat, braucht keine Feinde. Die Rätsel waren bunt gemischt, auch was den Schweregrad angeht. Ein oder zwei Rätselaufgaben fand ich etwas willkürlich in den Möglichkeiten des Lösungsansatzes, aber letztlich war doch irgendwie jede Nuss zu knacken. Mit zunehmender Zahl geöffneter Seiten war das wiederholte Durchblättern des Buches etwas mühselig, da hätte ich mir zum Beispiel gewünscht, dass die bereits bearbeiteten Seiten nicht bloß aufgetrennt, sondern durch Abreißen eines kleinen perforierten Streifens gekürzt werden, so dass die restlichen Seiten hervorstehen und besser zu finden sind. Auch die Schrift hätte für meine Augen etwas größer oder der Font zumindest etwas kräftiger gedruckt sein können. Ansonsten bietet dieses Escape Adventskalenderbuch für geübte Fans dieses Formats wohl keine Überraschungen, kann aber mit einer interessanten und spannenden Geschichte aufwarten, die einem die Wartezeit auf Weihnachten auf angenehme Weise verkürzt.
Fazit: spannende Geschichte und knifflige Rätsel bieten wieder kurzweilige Unterhaltung.

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