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Veröffentlicht am 21.10.2024

Fantasy und nordische Mythologie

Sisters in Blood - Der Schwur
3

Sagen und Mythen beschäftigen die Menschen seit jeher und sie sind auch heute noch für viele faszinierend, geben sie doch immer auch ein Stück davon Preis, wie Menschen früher lebten und dachten.

In diesem ...

Sagen und Mythen beschäftigen die Menschen seit jeher und sie sind auch heute noch für viele faszinierend, geben sie doch immer auch ein Stück davon Preis, wie Menschen früher lebten und dachten.

In diesem Roman geht um eine nordische Sage, die Sage von Gunnhild Königsmutter und Erik Blutaxt, die in alten isländischen Sagas erwähnt werden. Dass diese beiden gelebt haben, ist historisch belegt, jedoch nicht die zahlreichen Geschichten, die sich vor allem um Gunnhilds Person ranken, die bei Zauberern aufgewachsen sein soll.

Der Roman basiert nur lose auf diesen alten Sagen, besondere Bedeutung haben in ihm Gunnhild und eine fiktive Freundin, genannt Oddny, hinzukommen noch Erik und seine Männer und Signy, Oddnys Schwester, als wichtige Nebenfiguren.

Gunnhild, Oddny und Signy verbindet ein Blutschwur, den sie in ihrer Kindheit miteinander geschlossen haben, und eine Prophezeiung, deren Ablauf am Anfang des Buches anschaulich geschildert wird. Da Gunnhilds Mutter mit ihrer Tochter lieblos und viel zu hart umgeht, sie auch psychisch quält, flieht Gunnhild mit der Seherin/Schamanin, die die Prophezeiung geschaut hat, und lernt bei ihr zwölf Jahre lang.

So lange sehen sich die drei Freundinnen nicht. Erst nach dieser Zeit setzt die Erzählung des Romans wieder ein. Signys und Oddnys Familie wird bei einem Überfall getötet, Signy selbst in die Sklaverei verschleppt. Gunnhild erlebt das schreckliche Ereignis in ihrer Geistgestalt als Schwalbe mit.
Als Oddny und Gunnhild sich endlich wiedersehen, sind sie zu allem entschlossen, um Signy zu befreien und zurückzuholen.

Die Autorin beschreibt die Gedanken und Handlungen der Protagonisten stets sehr einfühlsam und mitreißend aus Erzählerperspektive, so dass man sich schwer der Spannung, die der Roman aufbaut, entziehen kann und immer weiterlesen möchte. Dabei verwebt sie geschickt die Sagenwelt mit historischen, fiktiven und Fantasy-Elementen.

Manches hätte dabei ausführlicher erzählt werden können, z. B. Signys Gefangenschaft, Gunnhilds Ausbildung zur Seherin oder die Seeschlacht am Ende, vermutlich hätte das aber den vorgegebenen Rahmen gesprengt. Die Lesenden hätten es sich trotzdem gewünscht.

Im Anhang geht die Autorin ausführlich auf ihre Herangehensweise, auf Historisches und Fiktives in ihrem Roman ein und erläutert diese und ihre Gründe dieser Erzählweise. Des Weiteren gibt es hier ein Personenverzeichnis, in dem man klar die historisch belegten und nicht-belegten Personen erkennen kann, so wie Hinweise zur anglisierten Schreibweise und ein kurzes Glossar zur Erklärung einiger Begriffe. Wer mehr über diese Zeit und ihre Sagen wissen will, muss natürlich „tiefergraben“.
Alles in allem eine spannende, lesenswerte Mischung aus historischem Roman, nordischer Mythologie und Fantasy!

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Zum Kuscheln

Wozu ist ein Papa da?
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Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an alle Väter mit kindgerechten Zeichnungen und Texten.

Ja, wozu ist ein Papa da? Da gibt es viele Antworten und nicht jede trifft auf jeden Papa zu, manche aber schon.
Die ...

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an alle Väter mit kindgerechten Zeichnungen und Texten.

Ja, wozu ist ein Papa da? Da gibt es viele Antworten und nicht jede trifft auf jeden Papa zu, manche aber schon.
Die kleine Schildkröte Sebastian stellt fest, dass es bei seinem Papa schön warm ist. „ „Bei dir ist mir warm“, sagte Sebastian. „Ja“, sagte sein Vater. „Ein Papa ist zum Wärmen da.“ „Wozu denn sonst noch?“, wollte Sebastian wissen.“ „Er ist zu vielem da“, sagte der Vater.“ (S. 7/8)
Dann zeigt der Schildkrötenpapa seinem Sohn viele verschiedene Väter und ihre ganz speziellen Eigenschaften, z. B. den Vogelpapa für den ersten Flugversuch, den Spinnenpapa für die feinsten Netze und viele weitere, wobei das Wort „…papa“ stets größer als der übrige Text gedruckt ist. Am Ende sind sie wieder bei Sebastians Papa angekommen, der für Sebastian natürlich der beste Papa ist mit all seinen guten Eigenschaften, die er für Sebastian einsetzt.
Diese liebevolle Hommage an die Väter wird begleitet von den sehr liebevollen, verniedlichten und vermenschlichten Tierzeichnungen der Illustratorin. In farbenfrohen Bildern erschafft sie Leben zum Text. Da Sebastian und sein Vater einen ganzen Herbsttag für ihre Betrachtungen benötigen, sieht der Lesende das auch an den Farben, die die Künstlerin genutzt hat: Von der Morgenstimmung in sanft gelbem und auch leicht bläulichem Licht, über den Mittag in kräftigen Farben mit Sonnengelb, bis hin zur Abendstimmung in bläulichen Farbtönen. Die Bilder wechseln dabei die Größe von über eine Doppelseite gehend mit wenig Text über einseitig bis hin zu drei kleine Bilder auf einer Seite übereinander. Der Text nimmt jedoch stets weniger Platz ein als das Bild/die Bilder.
Diese Liebeserklärung an „alle Arten von Vätern“ bietet kein neues Wissen oder neuen Erkenntnisse, auch die genannten Eigenschaften der Tiere sind nicht spektakulär. Aber es zeigt, wie wichtig diese guten Eigenschaften für die jeweiligen Kinder sind. Ein Bilderbuch einfach zum Genießen.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Sommer, Sonne, Meer und schwere Gedanken

Ein wunderschönes blaues Chaos
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Der schreckliche Verlust ihrer Mum wirft Hazel und ihre Familie völlig aus der Bahn. Wie kann man mit so einer Erfahrung weiterleben? Wie ist das Leben dann? Oder wie darf es noch sein?

In ihrem Jugendroman ...

Der schreckliche Verlust ihrer Mum wirft Hazel und ihre Familie völlig aus der Bahn. Wie kann man mit so einer Erfahrung weiterleben? Wie ist das Leben dann? Oder wie darf es noch sein?

In ihrem Jugendroman vereint die Autorin viele brisante und schwere Themen. Ihre Hauptfigur hat mit dem Verlust ihrer Mutter vor zwei Jahren zu kämpfen. Diese kam bei einem gemeinsamen Kajak-Ausflug ums Leben und Hazel fühlt sich schuldig an ihrem Tod und müht sich so mit einer posttraumatischen Belastungsstörung ab, die sie sogar noch im Laufe der Geschichte zu einem Selbstmordversuch führt. Genauso betroffen sind ihre andere Mutter Evelyn und ihre kleine Schwester. Seit dem Unfall sind sie alle paar Monate umgezogen und nun sind sie in einem kleinen Küstenort in Maine für den Sommer angekommen, wo Evelyn ein Häuschen für sie drei gemietet hat.
Dort treffen sie eine alte Jugendliebe – Claire - von Evelyn wieder, die sie endlich wieder lachen lässt, was Hazel zu Anfang gar nicht gefällt, denn wird ihre Mum nun vergessen? Claire und ihre Tochter Lemon haben derweil selber noch mit dem Tod von Claires Zwillingsschwester vor einigen Jahren zu tun, nach dem auch die Ehe von Claire zerbrach und der Ehemann und Vater die beiden verließ. Außerdem gibt es da noch die beiden Freund*innen von Lemon Kiko und Jules, der/die gerne nach seinem Pronomen gefragt werden möchte und mit „dey“, „denen“ und „deren“ angesprochen werden möchte.
Trotz dieser Fülle an schweren und aktuellen Themen und Problemen gelingt es der Autorin eine Geschichte zu schreiben, die nicht zu überladen, emotional oder unecht wirkt. Sie verwebt die verschiedenen Lebenslagen der Protagonisten geschickt zu einem stimmigen Roman, der am Ende sogar ein hoffnungsvolles Happy End hat.
An dieser Stelle muss noch eine Trigger-Warnung ausgesprochen werden, die auch auf den ersten Seiten des Werkes als Hinweis aufgeschrieben steht. Dieses Buch sollten wohl nur seelisch-stabile Jugendliche zu lesen bekommen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Großes Thema: Der Boden, auf dem wir leben

Unser größter Schatz: Der Boden
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Der Button auf dem Buchcover ist Programm: „Große Themen, einfach erklärt“. Genau so gehen die Autorin und die Illustratorin an das schwer zu erklärende, aber doch so wichtige Thema Boden heran.

Bei ...

Der Button auf dem Buchcover ist Programm: „Große Themen, einfach erklärt“. Genau so gehen die Autorin und die Illustratorin an das schwer zu erklärende, aber doch so wichtige Thema Boden heran.

Bei jedem Unterthema unterstreichen und ergänzen sich Bild und Text sehr genau, aber dennoch bleiben immer noch Details zum Entdecken in den Illustrationen übrig.

Jedes Unterthema wird auf einer Doppelseite dargestellt. Dabei beginnt das Buch mit Grundlagen, wie „Der Boden ist die äußerste Schicht der Erdkruste“ über weitere wichtige Erkenntnisse, wie z. B. „Wie tut man dem Boden gut?“ bis zu den quälenden Fragen der Gegenwart – nichts wird ausgelassen.
So verbindet das Bilderbuch viele Fachgebiete, wie Geologie, Geographie, Biologie, Politik, u. a. Leider endet es etwas abrupt. Obwohl es eine schöne Einführungsdoppelseite mit dem Thema „Der Boden unter unseren Füßen ist fest“ gibt, fehlt mir am Ende nach den schweren Themen und der Doppelseite über „Schatzsucher“ ein zusammenfassender Ausklang.

Die Texte sind kurz und prägnant gehalten. Der Autorin gelingt es, die wichtigen Fakten des jeweiligen Unterthemas verständlich und dennoch wissenschaftlich richtig und neutral zu beschreiben.
Die Illustratorin bebildert den Text mit ansprechenden, farbenfrohen Bildern. Durch das Darstellen von Menschen auf den meisten Seiten fügt sie Gefühle zum Text mit ein, die einerseits das Schöne am Thema zeigen können, aber auch die Sorgen und Bedrohungen bei anderen Themen. In den Zeichnungen sind meist noch kurze Sätze in anderer Schrift als der des laufenden Textes enthalten, die kleine Zusatzinformationen zum Thema mitteilen. Die Überschriften sind stets in fettgedruckten Großbuchstaben einer anderen Schriftart gedruckt, um sie klar herauszugeben.

Das Lesealter für dieses Werk hat der Verlag mit 7 Jahren angegeben, was mir deutlich zu jung erscheint. Für dieses Leseanfangsalter sind die Texte eindeutig zu schwierig und zu lang. Des Weiteren ist der Umfang dieses Sachbuches mit stolzen 77 Seiten auch offenkundig zu viel für dieses Lesealter. Vielleicht ist es für Kinder besser, dieses Buch mehr wie eine Schatzkiste oder ein Lexikon zu benutzen, um über einzelne Fragen zum Boden eine gut strukturierte und farbig illustrierte Doppelseite zur Informationsbeschaffung lesen zu können.
Andererseits sollte man Kinder mit manchen Themen (Klimawandel. Kinderarbeit, Ausbeutung, Streit und Krieg um Boden, etc.) dieses Buches auch nicht einfach allein lassen. Bei diesen Seiten wäre es bestimmt zielführend, wenn ein besonnener Erwachsener sie mit dem Kind zusammen liest, damit keine unnötigen Ängste entstehen.

Alles in allem ein gelungenes, lehrreiches, sehr ausführliches Bilderbuch zum Thema Boden, das aber besser zu der Altersklasse 10 bis 12 Jahre passt.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Spannend, spannend!

Enola Holmes: Der Fall des verschwundenen Lords
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Allein als Frau in den dunklen Gassen Londons Ende des 19. Jh. In der Nacht herumzulaufen ist keine gute Idee, denn zu viel Schlimmes kann passieren, doch Enola Holmes hat keine andere Wahl, wenn sie ihre ...

Allein als Frau in den dunklen Gassen Londons Ende des 19. Jh. In der Nacht herumzulaufen ist keine gute Idee, denn zu viel Schlimmes kann passieren, doch Enola Holmes hat keine andere Wahl, wenn sie ihre Mutter finden und ihren Brüdern entkommen will …

Die Geschichte und Fälle der kleinen Schwester des großen Sherlock Holmes und seines Bruders Mycroft hat die Autorin ganz im Stil der „alten“ Kriminalromane geschrieben und sie dennoch gekonnt – schon allein durch das Alter der Protagonistin - an ein jüngeres Lesepublikum angepasst.
Dass diese Bücher nun auch in Deutschland durch die Netflix-Verfilmungen eine (Taschenbuch-) Neuauflage bekommen, ist nur gerecht, denn es macht wirklich Spaß, sie zu lesen (und zu sehen) und mit der sympathischen Enola mit zu rätseln und mit zu fiebern. Die Erzählperspektive ist stets die der Ich-Erzählerin, also Enola selbst, aus deren Sicht die Lesenden alles miterleben. Stets denkt sie, bei allem, was geschieht, - auch in Rückblenden - über die Handlungsweisen ihren Mutter nach.
Gekonnt baut die Autorin den bekannten Detektiv Sherlock Holmes und seine Arbeitsweise, Geheimcodes, andere knifflige Fragen, Entführungen und Scotland Yard in ihren Roman ein. Auch das beschriebene Zeitkolorit passt genau, so dass man sich die Lebensumstände von Enola und ihrer Mutter gut vorstellen kann. Klar wird so auch, warum ihre Mutter nach dem Tod ihres Mannes so handelte, um als Frau noch so weit es ging eigenständig leben zu können.
Wer gerne Kriminalromane im „alten“ Stil liest und das England und London dieser Epoche liebt, ist mit den Fällen der Enola Holmes bestens bedient.

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