Roman | SPIEGEL-Bestsellerautorin Kira Mohn von einer neuen Seite | »Großartiger, aufwühlender Roman« Bestsellerautorin Nina Blazon
Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid.
Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund aus der gemeinsamen Wohnung. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. Bei ihren Eltern will sie in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam den Nachlass der Großmutter in dem Haus am Waldrand ordnen, findet Jule Spuren lang zurückliegender Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Eine packende und bildgewaltige Erzählung, die nachhallt.
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„Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt?“
Diese zwei Sätze aus der Buchbeschreibung ...
„Dann trifft die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter ein, und damit tun sich Abgründe auf. Warum hat Jules Mutter nie von ihr oder der eigenen Kindheit erzählt?“
Diese zwei Sätze aus der Buchbeschreibung hätten mich eigentlich schon stutzig machen müssen. Doch da gibt es ja auch das Cover mit dem wunderschönen Blumenstrauß, bei dessen Anblick ich den dazu passenden Garten am Haus der Großmutter vor Augen habe. Aber die Geschichte ist alles andere als schön.
Erst nach dem Tod der Großmutter erfährt Jule, dass ihre Mutter Anna, deren Schwester und auch ihre Großmutter viele Jahre Opfer häuslicher Gewalt waren. Schnell wird klar, warum Anna nie aus ihrer Kindheit erzählt hat. Doch ebenso schnell kommt auch die große Frage auf, warum Annas Mutter bei ihrem Mann geblieben ist, warum sie nicht ihre Kinder geschnappt hat und fortgelaufen ist.
Die Autorin Kira Mohn teilt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Sie beschreibt die Kindheit der Schwestern Anna und Maja, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das, was die Mädchen psychisch und physisch ertragen müssen, lässt sie ebenso deutlich werden wie die Zeit, wenn die Mädchen im Wald unterwegs sind und sich dort eine eigene, eine heile Welt – mit Waldfeen und einer Bärin mit ihren Kindern – erschaffen.
Auch wenn ich bei diesem Buch nicht im Entferntesten mit einer so dramatischen und brutalen Thematik gerechnet hätte, hat die Autorin mich so sehr in den Bann gezogen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Mir zerreißt es fast das Herz, weil ich beim Lesen an die vielen Frauen und Kinder denken muss, die auch heute noch Opfer häuslicher Gewalt werden. Ganz schreckliche Gefühle und Übelkeit überkamen mich, wenn ich die kurzen Sätze gelesen habe, die jeweils zu Beginn eines Kapitels standen – Worte des Täters.
Zum Schluss möchte ich noch meiner Bewunderung für Kira Mohn Raum geben. Sie versteht es, mit ihrer Geschichte aufzurütteln, aber auch betroffenen Frauen und Kindern Mut zu machen, ihnen zu sagen, dass sie nicht wertlos, sondern wertvolle Menschen sind. Das geht besonders aus dem Nachwort hervor. Dort gibt es außerdem Hinweise auf Anlaufstellen, bei denen es Hilfe gibt.
Wer Kira Mohn kennt, erwartet sicher eine andere Geschichte als diese hier. Es geht in diesem Buch nicht um einen leichten Liebesroman, sondern um eine tragische Familiengeschichte, die sich unwissentlich ...
Wer Kira Mohn kennt, erwartet sicher eine andere Geschichte als diese hier. Es geht in diesem Buch nicht um einen leichten Liebesroman, sondern um eine tragische Familiengeschichte, die sich unwissentlich über Generationen hinwegzieht. Das Hauptthema des Romans ist häusliche Gewalt. Jule flüchtet vor ihrem Freund, der in einem Streit die Kontrolle verlor und sich ihr gegenüber unverzeihbar verhalten hat. Der Fluchtort der Jule zuerst einfällt ist ihr Elternhaus, ihr Zuhause, indem Gewalt niemals ein Thema war. Bis zu dem Anruf, indem Jules Mutter Anna die Nachricht erhält, dass ihre eigene Mutter verstorben ist. Anna ist erschüttert. Jule kannte ihre Großmutter nicht und stellt sich nun nach der Reaktion ihrer Mutter und mit sechsundzwanzig Jahren zum ersten Mal die Frage, warum nicht. Sie animiert ihre Mutter dazu, zu ihrem Elternhaus zu reisen und sich um den Nachlass zu kümmern. Auf dieser Reise erfährt sie Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hat. Denn Jules Mutter Anna hat keine einfache Vergangenheit.
In dieser Geschichte tauchte ich Stück für Stück in ein Familiendrama ein, das für die betroffenen Personen unerträglich gewesen sein muss. Dass ich hier keine leichte Kost in den Händen halte, wusste ich schon, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe. Umso neugieriger war ich aber auch auf die vielen Geheimnisse, die sich in dieser Geschichte verbergen. Jules Mutter ist kein Mensch, der seine Gefühle offen zeigt. Sie tritt sehr selbstkontrolliert auf. Umso schwieriger war es für sie, nun zurück in die Vergangenheit und die schlimmste Zeit ihres Lebens zu kehren und ihrer Tochter von den traumatischen Erlebnissen zu erzählen. Ich näherte mich nur langsam einem wohlbehüteten Geheimnis von Anna. Die Kapitel wechselten zwischen Gegenwart und Vergangenheit. So ließ sich das Buch entspannt lesen, blieb dabei aber dauerhaft spannend. In mir brodelten viele Fragen, denn schließlich wollte ich die ganze Wahrheit erfahren. Oder vielleicht besser nicht? Denn das, was ich zu lesen bekam, war nicht einfach zu verdauen. Die Autorin beschreibt die Situationen sehr real. Ich spürte die Natur, die einen großen Teil von Annas Kindheit einnahm und für sie und ihre kleine Schwester einen bedeutenden Zufluchtsort bildete. Ebenso fühlte ich die dunkle Atmosphäre, die zu Hause herrschte. Das Buch enthält keine Trigger Warnung, aber wer bei dem Thema Gewalt in der Familie sensibel reagiert, sollte vorgewarnt sein. Das, was sich hier eröffnet, gehört meines Erachtens mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch nur machen kann. Trotzdem ist es wichtig, dass es solche Geschichten gibt, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Von mir bekommt das Buch eine volle Leseempfehlung besonders für Frauen und all jene, die sich dem schweren Thema gewachsen fühlen.
Kira Mohn verfolge ich schon lange und habe auch schon einige ihrer New Adult Bücher gesehen. Die Nacht der Bärin ist nun ihr erster Roman und ich war einfach generell sofort daran interessiert, ...
MEINUNG:
Kira Mohn verfolge ich schon lange und habe auch schon einige ihrer New Adult Bücher gesehen. Die Nacht der Bärin ist nun ihr erster Roman und ich war einfach generell sofort daran interessiert, weil mir auch das Cover gefallen. Allerdings sollte man sich nicht von dem Cover täuschen lassen.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart lernen wir Jule kennen, die nach einem Streit, in dem ihr Freund gewalttätig gegenüber ihr geworden ist, zu ihren Eltern flieht. Kurz nachdem sie bei ihren Eltern ankommt, bekommt ihre Mutter den Anruf, dass ihre Mutter, Jules Oma gestorben ist. Eine Oma, die sie nie kennen gelernt hat. Parallel dazu wird die Geschichte von Anna, Jules Mutter und ihrer Schwester Maja erzählt. Relativ schnell ist klar, dass es in Annas Familie große Schwierigkeiten gab, die dazu geführt haben, dass hier in der Gegenwart niemand mehr Kontakt zueinander hat.
Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass die Geschichte so heftig wird, denn Anna, Maja und ihre Mutter müssen unter der Gewalt von ihrem Vater leiden. Kira Mohn beschreibt hier vieles sehr deutlich. Es geht vor allem auch um die Macht, die der Vater ausführen will. Wenn man sich dem nicht fügt, dann gibt es sofort Ärger. Besonders Anna bekommt dies zu spüren. Maja und die Mutter versuchen lieber jeden Ärger zu vermeiden. Es ist schmerzlich das zu lesen und ich würde es nur empfehlen, wenn man wirklich bereit dazu ist. Schnell hat die Geschichte doch eine ziemlich große Sogkraft entwickelt, der ich mich nicht entziehen konnte. Mir hat gefallen, dass Kira Mohn den Wald an ihrem Elternhaus als Rückzugsort für Maja und Anna so atmosphärisch beschrieben hat. Es war wie ein kurzes Luft holen, bevor das nächste Grauen wieder auf die beiden gewartet hat. Ich wollte natürlich, genauso wie Jule wissen, was da damals los war, denn Anna will nicht so richtig mit der Sprache rausrücken. Ich konnte dies natürlich nachvollziehen, denn irgendwie hat sie ihren Weg gefunden, mit dem umzugehen und ein "normales" Leben zu führen.
Jule ist stellenweise relativ übergriffig, in dem sie die Grenzen der Mutter nicht wirklich respektiert und selbst einfach weiter "forscht". Anhand von Jule zeigt die Autorin, wie häuslicher Gewalt und deren Konsequenzen umgegangen wird, denn für Jule ist zunächst unklar, ob sie zu ihrem Freund zurück kehrt oder nicht. Die Autorin zeigt hier viele Facetten auf, wie damit in einer Partnerschaft umgegangen werden kann, ohne mit dem Finger auf die Frauen zu zeigen. Wichtig ist dazu auch nochmal, dass was sie im Nachwort dazu schreibt.
FAZIT:
Ehrlich gesagt hat Die Nacht der Bärin wirklich eiskalt erwischt, weil ich nicht mit so einer Geschichte gerechnet habe. Kira Mohn hat hier ein wirklich starkes Buch über häusliche Gewalt geschrieben, was definitiv eine Triggerwarnung verdienen sollte. Die Geschichte hat mich nicht losgelassen und wird in mir auch noch lange nachklingen. Für mich trotz dieser schweren Thematik ein Highlight, weil sie so gut verpackt und viele wichtigen Botschaften vermittelt, ohne dabei zu bewerten.
"Die Nacht der Bärin" ist ein Roman, der für sehr intensive Emotionen beim Lesen sorgt. Er geht mitten ins Herz und tief unter die Haut. Er zersplittert einen in ganz viele kleine Scherben, die man nach ...
"Die Nacht der Bärin" ist ein Roman, der für sehr intensive Emotionen beim Lesen sorgt. Er geht mitten ins Herz und tief unter die Haut. Er zersplittert einen in ganz viele kleine Scherben, die man nach dem Beenden des Romans erstmal wieder aufsammeln und alles flicken muss. Er lässt einen an vielen Stellen sprachlos zurück. Er ist absolut keine leichte Kost, denn er behandelt total ernste und schwierige Themen.
Trotz der ganzen Intensität war das Buch unheimlich gut. Ich würde sogar behaupten, dass es ein Highlight für mich gewesen ist, obwohl es mich total mitgenommen und zerstört hat.
Ich mochte Jule, Anna und Maja so gerne und habe mit ihnen gelitten und geweint.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt. In der Gegenwart aus der Sicht von Jule, die nach einem Gewaltakt durch ihrem Freund erstmal zu ihren Eltern flüchtet, um nachzudenken und alles zu verarbeiten. Diese Zeitebene ist aus der ersten Person in der Gegenwart geschrieben.
Die andere Ebene befindet sich in der Vergangenheit und wird aus der Sicht von Maja in der dritten Person Vergangenheit erzählt.
Maja hat eine ältere Schwester, Anna, und lebt ganz abseits in Waldnähe zusammen mit ihrer Familie. Die ganze Familie leidet unter der Gewalt des Vaters. Es ist einfach fassungslos, wie viel Schlimmes und Schreckliches er allen antut. Ich musste hier stellenweise Pausen beim Lesen machen, weil es mich so sehr schockiert und mitgenommen hat.
Das Buch ist einfach total wunderschön geschrieben, trotz der schweren Thematik und schrecklichen Geschehnisse. Ich habe die Beschreibungen vom Wald samt der Feenlichtung so sehr geliebt, die im Gegensatz zu den ganzen Gräueltaten stehen.
Im Verlaufe des Romans wird immer mehr enthüllt, Geheimnisse lüften sich nach und nach. Am Ende fügen sich alle Puzzleteile zusammen und man versteht wieso das Buch den Titel "Die Nacht der Bärin" trägt.
Kira Mohn hat bereits in ihren bisher erschienen Büchern bewiesen, wie emotional und zart sie ihre Leser in ihre Geschichten ziehen kann. Sie gehört inzwischen zu den Autoren, zu deren Bücher ich blind ...
Kira Mohn hat bereits in ihren bisher erschienen Büchern bewiesen, wie emotional und zart sie ihre Leser in ihre Geschichten ziehen kann. Sie gehört inzwischen zu den Autoren, zu deren Bücher ich blind greifen würde, da ich bisher kein einziges Mal enttäuscht wurde. So verhält es sich auch mit "Die Nacht der Bärin", ihrem zuletzt erschienenen Buch (diesmal in einem anderen Verlag). Es geht um häusliche Gewalt, den Umgang damit, wie es heute ist und wie es in früheren Zeiten war. Welche Möglichkeiten haben Betroffene und vor allem, welche Gedanken gehen ihnen durch den Kopf? Wieso bleiben so viele und wieso haben so oft Menschen Gewalt über andere? Kira Mohns setzt sich damit ergreifend und authentisch auseinander, ohne mit der Lösung für alle daher zu kommen. Denn so einfach ist das eben nicht.
Zitat: „Könnte ich jemals für immer und ewig denken, nachdem nun klar ist, dass ich mich damit an einen Mann binde, vor dem ich Angst haben muss, wenn er wütend ist?“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 191)
Die Autorin:
Kira Mohn hat vielseitige Talente. Sie gründete eine Musikfachzeitschrift, veröffentlichte unter dem Namen Kira Minttu vier Bücher im Verlag ink rebels, deren Mitbegründerin sie ist. Sowie bei Kyss ihre Leuchtturm-Trilogie, die Kanada-Reihe, außerdem die Island-Reihe. "Du irgendwo" ist ein weiterer Reihenauftakt, welcher mit der kürzeren Vorgeschichte "Ein einziges Versprechen" geteasert wurde. "Wir irgendwann" ist der zweite Teil. Inzwischen lebt die Autorin mit ihrer Familie in München.
Inhalt:
„Die sechsundzwanzigjährige Jule flüchtet sich nach einem heftigen Streit mit ihrem Freund zu ihren Eltern. Niemals hätte geschehen dürfen, was geschehen ist. In dem Haus am Dorfrand will sie jetzt bleiben und in Ruhe entscheiden, wie es weitergehen soll. Doch dann ereilt die Nachricht vom Tod ihrer Großmutter die Familie, und Jule stutzt. Warum hat ihre Mutter nie von der Großmutter oder der eigenen Kindheit erzählt? Als sie gemeinsam das Haus der Großmutter aufräumen, findet Jule Hinweise auf lang zurückliegende Ereignisse, die bis in die Gegenwart hinein ihre zerstörerische Macht entfalten.
Es wird Zeit, dass die Heilung beginnt – für alle Frauen der Familie.“ (Produktbeschreibung)
Gedanken zum Roman:
Ich muss gestehen, das Cover gefällt mir nicht so recht. Im Buch wird einmal kurz eine Vase mit Trockenblumen erwähnt, welche hier dargestellt wird. Zwar hübsch, aber nicht wirklich aussagekräftig. In einer Buchhandlung wäre ich an dem Buch vermutlich einfach vorbei geschlendert, wenn ich nicht gerade den Autorennamen entdeckt hätte, der neben dem Titel auch nicht so stark aus dem Cover hervorsticht.
Zitat: „Man wirft doch nicht alles weg, nur wegen eines einzigen Vorfalls. […] Ich will mir nicht anhören, dass es nie wieder vorkommen wird. […] Ich will nicht ständig darauf warten, dass es sich vielleicht doch als Lüge herausstellt. Denn genau das würde ich tun, darauf warten.“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 254)
Das Buch erzählt mehrere Stränge und den Kapiteln sind einzelne Sätze vorangestellt, die Vorwürfe, Drohungen oder Floskeln wiedergeben, die Täter ihren Opfern an den Kopf werfen und mit welchen sie ihre Opfer weiter demütigen und klein halten. Aus zwei Perspektiven wird die Geschichte um Jule und ihre Familie aufgerollte. Jule bekommt ihre Stimme in der Gegenwart, beschreibt ihr Verhältnis zu ihrem Partner, der ganz plötzlich ihr gegenüber gewalttätig wurde. Doch es zeigt sich, dass dieser körperlichen Gewalt bereits zuvor psychische Gewalt in dezenten Dosen vorangegangen sind. Die zweite Perspektive ist die des jungen Mädchens Maja, die Dinge aus ihrer Vergangenheit in einem Tagebuch festhielt. Denn Maja (Jules Tante) und Anna (Jules Mutter) stammen aus einer Familie mit einem gewalttätigen Vater. Dass hier Schlimmes vorgefallen ist, wird aus der etwas kindlichen Perspektive der jüngeren Schwester geschildert und somit ist es zwar schlimm, was man erfährt, jedoch bleiben die Details aus, sodass es gut zu verkraften ist, der Geschichte zu folgen. Was genau vor dreißig Jahren passiert ist, und wieso die Familie auseinander gedriftet ist, kommt Stück für Stück ans Licht.
Zitat: „Du willst mit ihm reden, weil du hoffst, dass es dir danach besser geht. Aber es wird nur ihm besser gehen, weil du dir seine Entschuldigungen angehört hast.“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 79)
Ich habe in der ein oder anderen Rezension gelesen, dass eine fehlende Triggerwarnung bemängelt wurde. Das mag vielleicht sein, allerdings geht bereits aus der Produktbeschreibung hervor, dass es sich hierbei um Themen wie häusliche Gewalt und zerstörerische Macht handelt.
Fazit:
"Die Nacht der Bärin" behandelt eine düstere und unbequeme Thematik. Die beschriebene Geschichte ist tragisch schlimm, aber dennoch erträglich zu lesen. Da es zum Einen durch die naive Sicht eines Kindes geschildert wird, das noch nicht die Tragweite der Misshandlung versteht. Zum Anderen aus Jules Sicht, die verstehen will, warum ihre Mutter nie von der Großmutter erzählt hat. Jule will verstehen und drückt sich durch ihre Nachforschungen gleichzeitig davor, selbst eine Entscheidung zu treffen. Doch all die Erkenntnisse werden ihr später helfen, mit ihrer eigenen Situation umzugehen.
Zitat: „Du verdienst es, geliebt zu werden.“ (Kira Mohn: Die Nacht der Bärin. Seite 285)