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Veröffentlicht am 17.09.2022

✎ Andrea Schütze - Der größte Schatz der Welt

SAMi - Der größte Schatz der Welt
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Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ...

Als Sami bei uns ankam, wurde er von meiner 4-Jährigen sofort in Besitz genommen - ohne Buch. Er wurde ausgiebig betrachtet und ins Spiel integriert. Als ich dazu kam zu erklären, wofür er eigentlich gedacht ist, haben wir ihn gemeinsam eingerichtet. Das ging ziemlich flott, sodass er schnell zum Einsatz kam.

Wir probierten Sami aus und mussten feststellen, dass er zwar einwandfrei funktioniert - jedoch nur, wenn man die Seiten festhält. Sobald sich das Blatt bewegte, las Sami eine andere Seite vor. Das irritierte mein Kind sehr.

Das größte Manko an diesem Spielzeug ist die Größe. Mit Sami muss man entweder am Tisch oder auf dem Boden sitzen. Das Buch mit dem angeklemmten Bären kann von meiner 4-Jährigen nicht in die Hand genommen werden, weil der Eisbär wirklich groß und schwer ist. Ich als Erwachsene könnte es zusammen halten, aber das ist ja nicht der Sinn dahinter. Dann kann ich die Geschichte gleich selbst vorlesen und brauche Sami nicht.

Ein weiterer Kritikpunkt, den in Deutschland wohnende Haushalte weniger betrifft: Wir wohnen im Ausland und haben somit keine Möglichkeit, Bücher für den Lesebär aus der Bibliothek auszuleihen. Uns bleiben also lediglich Momente, in denen es Geschenke gibt. Denn mit 15-20€ ist ein Buch für Sami auch kein Schnäppchen. Da will es gut überlegt sein, welchen Titel man sich anschafft.

Noch bleibt Sami bei uns, doch ich bin gespannt, wie lange er für meine Tochter interessant sein wird. Er konnte uns nicht direkt vom Hocker hauen. Ich rate eher dazu, den Lesebär und entsprechende Bücher auszuleihen, damit er nicht seinen Reiz verliert.
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Ich liebe die Illustrationen von Joëlle Tourlonias. Ich könnte stundenlang die Bücher, in denen ihre Zeichnungen vorkommen, betrachten. Allein deshalb nehme ich das Werk ständig in die Hand.

Leider gibt es eine Seite, die relativ dunkel ist und auf der schwarze Schrift verwendet wurde. Das ist ohne direktes Licht schwierig zu lesen. (vor allem am Abend, wenn das Licht bei uns gedämmt wird) Da sollte das Layout vielleicht nochmal drüber schauen und über eine Änderung nachdenken.

Die Erzählung finden mein Kind und ich berührend. Wenn ich sie selbst vorlese, kuscheln wir auf der Couch oder im Bett und ich fühle die Botschaft mit jeder Faser meines Körpers.

Lediglich an einer Stelle stolpere ich und lese sie daher nicht mehr vor. Sie kommt so herzlos herüber und passt überhaupt zum Rest. Mittlerweile weiß ich, dass das irgendeine Anspielung sein soll. Doch weder ich und schon gar nicht meine Kleine kennen diese Anspielung und sind einfach nur schockiert.

Das Werk hat eine Vorleseempfehlung ab 3 Jahren. Der Text ist in meinen Augen jedoch zu komplex für dieses Alter. Ab 5 Jahren ist die Textlänge ok.

Ich, als Erwachsene, bin verliebt in die Botschaft und in die Illustrationen.
Meiner 4-Jährigen ist Geschichte zu langatmig, doch sie findet die verschiedenen Dialekte der Tiere lustig.
Von uns gibt es daher eine Vorleseempfehlung für Vorschulkinder.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.10.2024

✎ Marie-Sabine Roger - Das Labyrinth der Wörter

Das Labyrinth der Wörter
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Ich hatte dieses Buch schon mal gelesen. Ob vollständig, weiß ich nicht mehr. Da ich es endlich vom SuB befreien wollte, habe ich mir kurzerhand das Hörbuch aus der Onleihe geliehen. Nun weiß ich definitiv, ...

Ich hatte dieses Buch schon mal gelesen. Ob vollständig, weiß ich nicht mehr. Da ich es endlich vom SuB befreien wollte, habe ich mir kurzerhand das Hörbuch aus der Onleihe geliehen. Nun weiß ich definitiv, dass es weiterziehen darf …

Mich konnte die Geschichte rund um Germain und Margueritte nicht packen.
Es lag gar nicht so sehr am Schreibstil oder der Ausdrucksweise der Autorin. Diese ist in meinen Augen recht authentisch. Manchmal ein bisschen derb, aber auf alle Fälle ehrlich.
Doch das Geschehen rund um die beiden hat mich einfach nicht gecatcht. Zudem die Darstellung von Germain ist meiner Meinung nach nicht ganz geglückt.

Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten hätte tiefer gehen müssen. Sie hat mich nicht berührt, war langweilig, fast schon nichtssagend.

Ich hatte mich eigentlich auf eine Reise voller Poesie, vielleicht auch Melancholie eingestellt, an deren Ende ich einige Zitate angestrichen habe. Aber bei mir kam nichts an. Die Gefühle, die beschrieben werden, sind platt. Alles bleibt irgendwie auf der Strecke.

Warum das Buch nach über 15 Jahren noch immer in aller Munde ist, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Mein Regal darf es nun jedenfalls verlassen und eventuell jemand anderem gefallen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 22.10.2024

✎ Katja Richter - Hamsi Hamster zieht um

Hamsi Hamster
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Lange genug stand „Hamsi Hamster zieht um“ ungelesen in unserem Regal. Nun durfte das Buch diesen Platz verlassen und wird weiter wandern …

Die Geschichte um den Hamster ist wirklich niedlich gemacht. ...

Lange genug stand „Hamsi Hamster zieht um“ ungelesen in unserem Regal. Nun durfte das Buch diesen Platz verlassen und wird weiter wandern …

Die Geschichte um den Hamster ist wirklich niedlich gemacht. Freundschaft und Hilfsbereitschaft wird hier ganz groß geschrieben.

Doch oft hatten mein Kind und ich leider keine rechte Freude an der Geschichte …

Die Sätze sind teilweise zu lang und zu verschachtelt. Selbst ich als Erwachsene hatte so manches Mal meine Probleme, den Satz zu einem guten, verständlichen Ende zu bringen. Erstlesende werden damit gar nicht klarkommen.
Auch für kleine Zuhörende sind sie so nicht verständlich. Zu viele Informationen in einem Satz.
Zudem wird unverhältnismäßig oft „Hamsi Hamster“ wiederholt. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, nur noch den Vornamen zu nennen.

Auch die Tatsache, dass Hamsi Hamster zuerst in einem Pilz wohnt, stößt in unserem Hause auf Unverständnis. Wir haben extra im Internet nachgeschaut, ob es eventuell eine Hamsterart gibt, die in einem Pilz wohnt, doch dies ist nicht der Fall. Somit ist das Bild, welches hier gezeichnet wird, absolut unrealistisch.

Das ist schade, denn all die anderen Behausungen, die er findet oder die ihm vorgeschlagen werden, passen wirklich nicht zu ihm und / oder seinem Lebensstil. Damit können die Kleinen tatsächlich etwas anfangen. Doch die Vorstellung eines Pilzhauses für einen Hamster wollte nicht gelingen.

Meinem Kind hat besonders die Zeichnung am Schluss gefallen, auf der man, wenn man genau hinschaut, nochmals alle Tiere, die Hamsi geholfen haben, findet.

Ich denke, wenn das Buch einer kompletten Überarbeitung unterzogen werden würde - vor allem mit dem Fokus auf Wohnrealität und Lesbarkeit -, würde es eine tolle Lektüre für den Kindergarten und eventuell sogar Erstlesende werden. Im vorliegenden Zustand kann ich es leider nur eingeschränkt weiterempfehlen.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 21.10.2024

✎ Joanne K. Rowling - Harry Potter 1 und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen (Harry Potter 1)
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Durch Zufall bin ich auf eine Gruppe gestoßen, die im Laufe der nächsten Monate jeden Monat einen Harry Potter Band lesen möchte. Da ich die Bücher das letzte Mal vor 25 Jahren gelesen hatte und sie unbedingt ...

Durch Zufall bin ich auf eine Gruppe gestoßen, die im Laufe der nächsten Monate jeden Monat einen Harry Potter Band lesen möchte. Da ich die Bücher das letzte Mal vor 25 Jahren gelesen hatte und sie unbedingt nochmal rereaden wollte, schloss ich mich ihnen an.

Nun bin ich etwas ernüchtert …

Die Welt um Harry Potter ist in meinen Augen etwas langweilig und - zumindest im ersten Band - nicht immer ganz logisch. Das Langweilige lass ich jedoch beiseite, weil ich eben bereits erwachsen bin und dies eindeutig für Kinder ab ca. 10 Jahren geschrieben wurde. Ich denke, für die Zielgruppe ist der Spannungsbogen ausreichend. (er steigert sich in den anderen Teilen auch noch)

Das Unlogische kann ich jedoch nicht außer Acht lassen.
Vor allem im letzen Teil, als es darum geht, einige Prüfungen zu bestehen, die gefährlich sein sollen, kann ich nicht recht folgen. Wenn man sich das Ganze mal genau betrachtet, ist es einfach lächerlich, dass 1. Klässlerinnen all dies alleine bewältigen können.
Auch eine Strafe, die 4 Schüler
innen antreten müssen, ist unangemessen. Sie werden in Lebensgefahr gebracht - was überhaupt nicht in Relation zum Vergehen steht.

Zudem mag ich Harry Potter als Person nicht besonders. In meinen Augen ist er ziemlich unsympathisch und entspricht meiner Erfahrung nach überhaupt nicht einem Jungen, der 10 Jahre lang von seiner „Familie“ gequält wurde.

Mir ist schon klar, dass der junge Zauberer eine Idealfigur darstellen soll, doch für mich wurde hier ein wenig zu dick aufgetragen.

Ich hatte erst überlegt, die Reihe an dieser Stelle abzubrechen, um meine schönen Erinnerungen zu behalten und zu hoffen, dass mein Kind ebenfalls irgendwann eintauchen wird … Doch ich werde dem 2. Band noch eine Chance geben, weil ich fast davon überzeugt bin, dass die nächsten Teile besser werden.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 10.10.2024

✎ Nat Caspar - Kopf leer, Herz voll

Kopf leer, Herz voll
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Ich hatte eine locker-leichte Lektüre erwartet, die eventuell an der ein oder anderen Stelle in die Tiefe geht und mich auf eine Achterbahn der Gefühle schickt.
Bekommen habe ich eine unsympathische Protagonistin, ...

Ich hatte eine locker-leichte Lektüre erwartet, die eventuell an der ein oder anderen Stelle in die Tiefe geht und mich auf eine Achterbahn der Gefühle schickt.
Bekommen habe ich eine unsympathische Protagonistin, deren Verhalten nicht immer nachvollziehbar war und welches im Endeffekt auch nicht wirklich reflektiert wurde.

Nat Caspar hat viele Themen in die Geschichte gepackt: Verlust, Einengung, Schmerz, lesbische Liebe, Eifersucht, Schuldgefühle, … Die Liste ist endlos lang. Ich hatet das Gefühl, man stolpert von einem Stein zum anderen.

Irgendwann geht die Autorin dazu über, auch explizite Sexszenen zu beschreiben. Das hätte ich persönlich nicht gebraucht. Viel lieber wären mir tiefergehende Gespräche gewesen. Zärtliche Annäherungen. Irgendwie konnte ich gar nicht richtig mitfühlen - weder mit Alexandra, noch mit Isabella.

Zwar machen beide Frauen eine Wandlung durch, doch diese waren vorhersehbar. Es gibt keine Stelle, die mich überraschen konnte. Alles war so offensichtlich inszeniert.

Einzig der Humor hat genau meinen Geschmack getroffen. Ich musste mehr als einmal lachen.Vielleicht sollte die Autorin daher lustige Erzählungen schreiben und die schweren Sachen eher im Hintergrund belassen.

©2024 Mademoiselle Cake