Sehr lesenswert!
Nova Sarri ist Grafikerin in Hamburg und hat Vorfahren im nordschwedischen Lappland. Ihr Vater starb dort schon vor zwanzig Jahren, weswegen sie verwundert ist, als ein Notar sie zur Testamentseröffnung ...
Nova Sarri ist Grafikerin in Hamburg und hat Vorfahren im nordschwedischen Lappland. Ihr Vater starb dort schon vor zwanzig Jahren, weswegen sie verwundert ist, als ein Notar sie zur Testamentseröffnung in den hohen Norden bittet.
Sie ahnt nicht, dass sie sich auf eine Reise zurück zu ihren Wurzeln begibt und sich ein Geheimnis aufblättern wird.
Die Autorin lebt selbst mehrere Monate pro Jahr in Lappland und kennt sich dort aus. Man kann die Stille, den Schnee und die Dunkelheit förmlich beim Lesen spüren. Auch die Menschen und ihre Lebensart kann man nachempfinden, soweit das überhaupt möglich ist. Sie beschreibt durch ihre Figur die Traditionen und Kultur der Samen. Denn Nova erinnert sich an die Ferien bei ihrem Vater in Lappland und wieder dort im hohen Norden zu sein, das macht etwas mit ihr. Sie kommt von Beginn an sehr sympathisch rüber. Ihr Partner Leo ist der Gegenpol, zu ihr selbst wie zur Landschaft und den Samen. Kein Rüpel, aber nahe dran. Ihm ist die Gegend zu unwirtlich, zu kalt, zu schneeig und viel zu dunkel und still. Die Samen sind ihm nicht geheuer. Ich kann beide verstehen, mochte Nova jedoch lieber als Leo. Und auch die samischen Figuren sind nicht ohne und gut beschrieben. Sie sind mit anscheinend wenig sehr zufrieden und haben doch so viel mehr als man gemeinhin meint.
Ein sehr anregender, berührender Roman, der das Motto „weniger ist mehr“ mit Leben füllt und mit viel Wärme, gerade in dieser unwirtlichen Landschaft. Lesenswert!