Auf jeden Fall empfehlenswert
Dieses Buch über Gerichtsmedizin ist alles andere als gewöhnlich! Der österreichische Gerichtsmediziner (in Deutschland heißt es Rechtsmediziner) Christian Reiter greift bei seinen Schilderungen nicht ...
Dieses Buch über Gerichtsmedizin ist alles andere als gewöhnlich! Der österreichische Gerichtsmediziner (in Deutschland heißt es Rechtsmediziner) Christian Reiter greift bei seinen Schilderungen nicht nur in seine vorhandene Schatzkiste auf seinem Schreibtisch und in seinem Regal. Er berichtet auch über die teilweise recht kuriosen Fälle , die ihm in seinem Gerichtsmedizinerleben begegnet sind. Auch Missstände in der (gerichtsmedizinischen) Ausbildung von Medizinern und Polizei sowie Toten, die gar nicht tot sind, werden in diesem Werk behandelt. Ebenso gibt es eine Führung durch den nichtöffentlichen Teil der ältesten und bedeutendsten gerichtsmedizinischen Sammlung der Welt, nämlich im Zentrum für Gerichtsmedizin in der Sensengasse (!) in Wien.
Christian Reiter berichtet mit einem samtigen Wiener Schmäh und einem morbidem Humor, der allerdings nie geschmacklos wird, von seinen Erlebnissen und Fällen, auch von prominenten Fällen. Durch viele Gespräche mit Reiter und ebenso vielen Recherchen ist es dem Journalisten Florian Klenk gelungen, ein auch für Laien verständliches Buch über das hochinteressante aber auch schwierige Thema Gerichtsmedizin zu schreiben.
Die Sprache des Buches ist einfach gehalten und hat dennoch, trotz des ernsten Themas, immer mal wieder zum Schmunzeln angeregt. Ich konnte dieses Buch fast nicht aus der Hand legen und habe es beinahe in einem Rutsch gelesen.
Selbst wenn das Buch mit 192 Seiten nicht ganz billig ist, kann ich es dennoch jedem, der sich für Gerichts- bzw. Rechtsmedizin interessiert, wärmstens empfehlen. Es lohnt sich auf jeden Fall!