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Veröffentlicht am 11.11.2024

Geschichten aus dem wahren Leben

Sterne, Zimt und Winterträume
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Johannas Mann Rahul kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Von heute auf morgen ist die junge Witwe alleinerziehend. Nachdem sie sich zu ihrem Großvater geflüchtet hat, muss sie zum Ende ihrer Elternzeit ...

Johannas Mann Rahul kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Von heute auf morgen ist die junge Witwe alleinerziehend. Nachdem sie sich zu ihrem Großvater geflüchtet hat, muss sie zum Ende ihrer Elternzeit wieder in ihren Job zurückkehren, was sich als alleinerziehende Mutter nicht so einfach darstellt. 
Als sie den Astrophysiker Nick kennenlernt, erlebt ihr Alltag einen frischen Aufwind.

„Sterne, Zimt und Winterträume“ ist Band drei der „Winterknistern-Reihe“ von Stina Jensen.
Stina Jensen beschreibt mit Johanna eine Figur, wie sie alltäglich oft zu finden ist - eine Mutter, die ihr Leben mit Kind allein bewältigen muss, da die Familie zu weit weg ist und der Partner aus verschiedenen Gründen nicht mehr greifbar ist. Sie zeigt gegen welche Vorurteile und mit welchen Problemen diese Frauen zu kämpfen haben. Ich finde das sehr realitätsnah, da es eine ungeschminkte Wahrheit zeigt, die viele ignorieren.
Ich muss zugeben, dass ich aber gerade am Anfang Probleme hatte, mit der Figur der Johanna klarzukommen. Ihre Einstellung zu ihrem Mann Rahul war für mich nicht ganz nachvollziehbar, ebenso ihre Reaktion auf das, was er hinterlassen hat.
Doch im Laufe der Zeit, als ich als Leser immer mehr ihren Alltag begleiten durfte, wurde sie mir deutlich sympathischer. Sie kämpft sich durch ihren Alltag, sie kämpft für ihr Kind und sie rafft sich immer wieder dafür auf - die typische Mutterfigur!!
Astrophysiker Nick bringt etwas Frisches in die Geschichte. Mit seiner verklärt wirkenden, aber doch äußerst menschlichen Art, ist er etwas Besonderes.
Auch die Parallelen zu Big Bang-Theory fand ich äußerst gelungen und diese stellten für mich ein Highlight und damit eine Auflockerung dar.
Überrascht hat mich Paula. Mit ihren Charaktereigenschaften hätte ich so nicht gerechnet.
Was mir immer besonders an Stina Jensens Romanen gefällt, sind die wiederkehrenden Figuren - hier in Form von Sina und Milla.
Auch die Geschichte um Pava war sehr auflockernd und sprach eine äußerst wichtige Thematik an.

Fazit: Ein wunderbarer Weihnachtsroman mit Handlungen, die mehr als dem wahren Leben entsprechen und bei denen sich sicher der ein oder andere wiederfindet.
Eine Empfehlung für alle Weihnachts- und Stina Jensen-Fans!

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Veröffentlicht am 06.11.2024

Eine kulinarische Weltreise

L wie Lafer
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Johann Lafer bietet hier mit dem Werk "L wie Lafer" eine umfassende Reise durch die kulinarische Welt seiner 100 Lieblingsgerichte.
Auf knapp unter 300 Seiten wird den Lesern und (Hobby-)Köchen Lust am ...

Johann Lafer bietet hier mit dem Werk "L wie Lafer" eine umfassende Reise durch die kulinarische Welt seiner 100 Lieblingsgerichte.
Auf knapp unter 300 Seiten wird den Lesern und (Hobby-)Köchen Lust am Nachkochen vermittelt. Das Buch selbst überzeugt durch eine sehr hochwertige Haptik, eine klare Struktur und fantastische Fotoaufnahmen der jeweiligen Gerichte.
Von A wie Ahornsirup bis Z wie Zwetschgenknödel wird hier ein breites Spektrum der heimischen, aber auch der internationalen Küche abgebildet.
In den einzelnen Kapiteln geht der Autor im Aufbau einer typischen Menüfolge nach. Von der Vorsuppe bis zum Dessert ist an alles gedacht.
Im Bereich Hauptspeisen findet man Alternativen von Fleisch über Fisch bis hin zu vegetarischen Varianten. Ein rein veganes Kapitel findet sich hingegen nicht.
Lafer-typisch gelingt es dem Verfasser leider nicht immer, den Spagat zwischen Haute Cuisine und klassischer Hausmannskost zu treffen. Vermeintlich einfache Gerichte werden zuweilen sehr ausladend und kompliziert beschrieben, hochanspruchsvolle und exotische Speisen dagegen auf einer Doppelseite kurz abgehandelt.
Zum Schmökern, Stöbern und Erleben ist das Buch eine klare Empfehlung an alle Leser.
Für Küchenanfänger ist es zum Nachkochen allerdings eher weniger geeignet. Allein aufgrund der nicht immer haushaltstypischen Zutatenlisten empfiehlt sich hier schon etwas Küchenerfahrung. Nur dafür würde ich bei der Bewertung einen halben Stern abziehen.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Frauen an die Spitze

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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Heinrich Kuhlmanns großer Traum ist ein Luxushotel Doberan, welches dem örtlichen Grand Hotel die Stirn bieten kann. Unterstützt wird er dabei von seinem Sohn Paul und auch Tochter Elisabeth will sich ...

Heinrich Kuhlmanns großer Traum ist ein Luxushotel Doberan, welches dem örtlichen Grand Hotel die Stirn bieten kann. Unterstützt wird er dabei von seinem Sohn Paul und auch Tochter Elisabeth will sich gewinnbringend in den Hotelbetrieb einbringen. Das wird jedoch von ihren Eltern nicht gern gesehen, bis das Hotel Hilfe braucht und der erste Weltkrieg ausbricht.

„Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang“ von Michaela Grünig ist der erste Band um die „Heiligendamm-Saga“.
Es handelt sich bei diesem Buch um einen historischen Roman, der drei Bände umfasst. Im Mittelpunkt steht dabei die Hoteliersfamilie Kuhlmann, speziell die mittlere Tochter, Elisabeth. Die Kuhlmanns spiegeln die typische erfolgreiche Bürgersfamilie der damaligen Zeit wider. Dies bringt Michaela Grünig mit ihren Beschreibungen der einzelnen Charaktere gut rüber. Doch gerade bei Elisabeth steht oftmals ihr etwas aufmüpfiges und stures Verhalten im Vordergrund, das dem Lesefluss manchmal im Wege stand, sodass ich davon teilweise genervt war.
Dennoch macht sie mit ihrer Art das Buch zu dem was es ist, eine Geschichte um ein aufstrebendes Familienunternehmen, das geprägt wird durch eine junge, moderne und aufgeschlossene Generation.
Die Unternehmensspitze macht Julius komplett. Mit seiner jungen und selbstbewussten Art ist er dennoch verständnisvoll und aufgeschlossen. Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass er seinem Gegenüber in den Gesprächen Grenzen setzt, seine Kompetenten dabei nicht überschreitet, aber auch seine Stellung klar hervorhebt.
Als roter Faden zieht sich nicht nur die Geschichte um das Palais durchs Buch sondern auch die jeweilige Geschichte der Kuhlmann-Kinder. In Bezug auf Paul fand ich die Entwicklung jedoch sehr vorhersehbar und auch Pauls unsicherer Charakter, der mir aber auch manchmal leid tat, machte den Handlungsstrang um ihn nicht viel interessanter.
Eine gewisse Grundspannung in Bezug auf die Entwicklung des Hotels, aber auch von Elisabeths Entwicklung ist gegeben.
Was ich sehr auflockernd fand, war die Entwicklung um das Hausmädchen Minna, da hier die Standesunterschiede keine Rolle spielten.
Wer mich beim Lesen auf jeden Fall zur Verzweiflung gebracht hat, sind Mutter und Großmutter Kuhlmann. Sie verleihen dem Ganzen eine konservative Note.

Alles in allem ein toller Beginn einer interessanten Familiensaga mit Ecken und Kanten, aber einer Menge Potential. Ich werde die Saga auf jeden Fall weiter verfolgen und kann sie allen Lesern, die historische Romane lieben, nur empfehlen!

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 19.10.2024

Auf der Flucht

Die Amato-Schwestern: Die Fäden des Schicksals
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Amelia wächst in einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie auf. Vater Guiseppe ist dem faschistischen Regimes Italiens entflohen und hat eine Strumpffabrik in Santiago aufgebaut. 
Amelia studiert in Chile, ...

Amelia wächst in einer wohlhabenden Fabrikantenfamilie auf. Vater Guiseppe ist dem faschistischen Regimes Italiens entflohen und hat eine Strumpffabrik in Santiago aufgebaut. 
Amelia studiert in Chile, arbeitet anschließend für das Agrarministerium und setzt sich für die Rechte der Bauern ein, nichtsahnend dass ihr dies einmal im Chile der 1970er Jahre zum Verhängnis werden könnte.

„Die Amato-Schwestern: Die Fäden des Schicksals“ von Jo Kommer ist Band 1 der dreiteiligen Reihe.
Ich gebe zu, ich hatte andere Erwartungen, was den Inhalt des Buches angeht. Dies fußte sowohl auf dem Namen des Buches als auch aufgrund des Daseins einer Fabrikantenfamilie. Ich erwartete also eine Geschichte über die Frauen der Familie Amato in Verbindung mit der Strumpffabrik.
Im Fokus dieses Bandes steht Amelia, die für das kämpft, was sie für richtig hält und auch genau weiß, was sie will. Das machte sie für mich sympathisch, aber dennoch fand ich sie etwas unnahbar und bin bis zum Schluss nicht so ganz warm mit ihr geworden. Die Handlung um Amelia finde ich in Teilen unglaubwürdig, weil trotz der Niederlagen dennoch alles sehr reibungslos für sie lief. Auch wirkt sie vielleicht auf den ersten Blick etwas egoistisch, was man aber aus dem ihrem Blickpunkt betrachtet etwas differenziert bewertet muss - Angst um ihr Leben und das Dasein als Mutter.
Mich hätte auch die Geschichte um Guiseppe interessiert, um einordnen zu können, wie alles im Leben der Amatos so gekommen ist, wie es dargestellt wird. Vermutlich erfährt man das in den Nachfolgebänden, was ich schade finde. Ich finde, es hätte als roter Faden in den ersten Teil gehört.
Ignacio ist ein Charakter, der einem sehr schnell ans Herz wächst, aber dennoch fand ich ihn etwas farblos und unscheinbar, auch leicht gebrochen. Ich finde seine Haltung zu Sofia schwierig zu verstehen und damit auch seine Handlungen in Bezug auf sie.
Was ich sehr interessant fand, war die Darstellung des Militärputsches. Jo Kommer beschrieb diesen wirklich mit all seinen Grausamkeiten und damit äußerst realistisch.

Trotz allem hat mir der Roman wirklich gut gefallen. Vermutlich hätte ich mich mit einem anderen Titel nicht so schwer getan, da ich hier doch eine ganz andere inhaltliche Vorstellung hatte.
Ein Roman, der während einer historisch bedeutsamen Phase Chiles spielt und diese damit dem Leser näher bringt. Aus diesem Grund kann ich diesen Roman allen geschichtsinteressierten ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Familie steht über allem

Süße Tage, bittere Stunden
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Fabienne schafft es endlich, sich ihren Traum vom eigenen Restaurant zu eröffnen. Als dann eines Tages auch noch ihr Sohn vor der Tür steht, könnte ihr Glück perfekt sein, doch im Hintergrund agiert immer ...

Fabienne schafft es endlich, sich ihren Traum vom eigenen Restaurant zu eröffnen. Als dann eines Tages auch noch ihr Sohn vor der Tür steht, könnte ihr Glück perfekt sein, doch im Hintergrund agiert immer noch Stephanie. Die ist jedoch davon überzeugt, ihrem Umfeld nur Gutes zu tun.
Für Fabie beginnt eine dunkle Zeit.

„Süße Tage, bittere Stunden“ ist Band drei der „Die Köchinnen-Reihe“ von Petra Durst-Benning.
Der Band schließt nahtlos an den vorherigen an und alle Leser, die die beiden vorhergehenden Romane bereits kennen, sind wieder schnell im Geschehen drin.
Fabienne ist nun Mitte 30 und der Leser konnte damit erleben, wie sie älter und reifer geworden ist. Gerade die Reife merkt man ihr in diesem Band umso mehr. Fabienne ist gezeichnet von Lebenserfahrung. Ihre Denk- und Handlungsprozesse werden fundierter, aber auch belastender, was ihr gerade im letzten Dritte eine gewisse Melancholie verleiht, an die man sich als Leser gewöhnen muss, was sie aber rückblickend zu einem überlegt handelnden Menschen macht.
Womit ich jedoch bis zum Schluss nicht klargekommen bin, ist der Charakter der Stephanie. Sie hat in mir beim Lesen eine regelrechte Wut und Unverständnis hervorgerufen.
Als erdender Charakter wiederum stellte sich auch in diesem Teil Yves heraus. Auch er ist gezeichnet durch die gemeinsamen Jahre mit Fabienne, aber auch durch den Umgang mit Violaine. Er war und ist mir bis zum Schluss von Grund auf sympathisch gewesen und sorgte beim Lesen auch für den Ein oder Anderen Moment des Durchatmens.
Überrascht war ich auch über die Entwicklung der Familie Sarda. Das Verhalten der einzelnen Mitglieder hat mich durchaus überrascht.
Was auf jeden Fall immer wieder auffällt, ist Petra Durst-Bennings flüssiger Schreibstil, der sich bekanntermaßen durch all ihre Romane zieht. Was ebenso charakteristisch für die Erfolgsautorin ist, dass einige ihrer Figuren aus anderen Romanreihen auch gerne in weiteren Romanen vorkommt und so bleibt sie sich damit auch in diesem Buch treu. Genau das mag ich sehr.

Alles in allem ein gelungener Abschluss der Köchinnen-Reihe, der alle Petra Durst-Benning Fans überzeugen wird. Ich empfehle jedoch, die Vorgängerromane zu lesen, um der Geschichte bedingungslos folgen zu können, denn der Spannungsbogen zieht sich durch alle drei Bücher bis er in diesem seinen Abschluss findet!


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