Ein Buch wie ein Kunstwerk
Puh! Dieses Buch musste ich erstmal sacken lassen. Und ich denke eine Bewertung im klassischen Sinne (also wie ich einen Roman oder Thriller bewerten würde) ist hier nicht möglich. Ich betrachte es eher ...
Puh! Dieses Buch musste ich erstmal sacken lassen. Und ich denke eine Bewertung im klassischen Sinne (also wie ich einen Roman oder Thriller bewerten würde) ist hier nicht möglich. Ich betrachte es eher wie ein Kunstwerk. Wie ein riesiges Wandgemälde, bei dem es an jeder Ecke etwas Neues zu sehen gibt, und deren Interpretation ohne Hilfe kaum möglich ist. Dorothea Born ist Künstlerin und steht am Ende ihres Lebens, dass von Krankheit gezeichnet ist. Die Figuren ihrer Kunstwerke werden lebendig. Und so zeigen uns Lilith, Adam, Rahab und Raphael die Geschichte von Geburt, Leben und Sterben in einer bibelgleichen Weise. Alexander ist eine reale Figur und Galerist. Doch auch seine Realität verschwimmt durch mystische Wesen, die ihn bedrängen und zerreißen wollen. Nun bleibt noch die Frage Gretchenfrage: Wie gefällt das Buch? Und hier muss ich sagen, dass ich staunend davorsaß, was doch mit Sprache alles möglich ist. Das erzählen einer Geschichte und das Transportieren von Gefühlen nicht durch einfache Sätze, sondern durch die Entstehung eines Bildes oder Gesamtkunstwerkes. Es war für mich eine sehr interessante Erfahrung. Und dieses Bild würde ich fasziniert in einem Museum oder einer Kirche betrachten und mich daran erfreuen. Es wäre jedoch kein Bild für mich, dass ich mir im Wohnzimmer über den (nicht vorhandenen) Kamin hängen würde.