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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2024

einfach nur wow!

Minus 22 Grad
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Laura Gehler ist studiert Fotografie. Sie ist sportlich und hat ihre festen Rituale, wie zum Beispiel gegen Mitternacht und egal wie das Wetter ist mit ihrem Treckingrad bis an ihre Grenzen zu gehen. Doch ...

Laura Gehler ist studiert Fotografie. Sie ist sportlich und hat ihre festen Rituale, wie zum Beispiel gegen Mitternacht und egal wie das Wetter ist mit ihrem Treckingrad bis an ihre Grenzen zu gehen. Doch an diesem Abend wird sie von einem SUV abgedrängt, ausgeknockt und wacht erst in einem Käfig aus Plexiglas wieder auf.
So beginnt die Geschichte, die sich im Weiteren auf sehr unterschiedlichen Ebenen entwickelt, um zum Ende alle losen Fäden zu einem großen Ganzen werden zu lassen. Anfangs war ich sehr verwirrt, konnte keine Zusammenhänge erkennen und wollte doch unbedingt wissen, worin diese bestehen. Jede Person hatte ihr eignes kleines oder größeres Geheimnis, wies teilweise manische Züge auf. Der Autor hat mich faktisch an das Buch gefesselt. Danke dafür. So einen spannenden Thriller mit so verwirrenden Zusammenhängen wie unerwarteten Wendungen habe ich lange nicht gelesen. Gleichzeitig hat der Lesestoff dank der gelungenen Wortwahl von Quentin Peck bei der Beschreibung des schneetreibenden Wetters, der eisige Kälte und der einsamen Gegend mein Kopfkino anspringen lassen. Gänsehaut inbegriffen. Ohne Einschränkungen gibt es deshalb von mir eine 100%ige Leseempfehlung sowie 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

erschütterndes Mahnmal - lesenswert

Kaltes Krematorium
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Als Betroffener berichtet József Debreczeni eher wie ein Außenstehender von seiner Deportation aus Batschka ins Arbeitslager und zum Schluss ins Außenlager Dörnhau. In meinen Augen kommt hier sein Beruf ...

Als Betroffener berichtet József Debreczeni eher wie ein Außenstehender von seiner Deportation aus Batschka ins Arbeitslager und zum Schluss ins Außenlager Dörnhau. In meinen Augen kommt hier sein Beruf als Journalist zum Tragen. Alles von außen betrachten und akribisch beschreiben. Er bedient sich einer sehr bildhaften Sprache. So beschreibt er beispielsweise die hasserfüllten Blicke der Deutschen mit „dunklen Blicken abgeduscht“. Das ist nicht nur sehr eindringlich, das geht unter die Haut.
Jòzsef sieht sich nicht unbedingt im Mittelpunkt seiner Schilderung des Grauens, sondern als Beobachter und Berichterstatter. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass er überlebt hat. Denn Häftling ist nicht gleich Häftling. Die Machtstrukturen im Lager zu kennen, kann überlebenswichtig sein. Mit kleiner Macht ausgestattete Inhaftierte (Lagerälteste, Kapos) werden zu Gegnern, mitunter noch grausamer, unmenschlicher gegenüber ihren Leidgenossen als die Deutschen. Alles nur, um den eigenen Status zu sichern und eigene Vorteile daraus zu ziehen. Jeder gegen jeden, das ist im Lager das Motto. Keinem kannst du trauen. Jòzsef beobachtet sehr genau die Machtstrukturen, sind sie doch überlebenswichtig. Es hat mich regelrecht aufgewühlt, wie viele der Häftlinge mit welch krassen Mitteln vorgegangen sind. Mitunter härter als die eigentlichen Bewacher der SS.
So ist es nicht verwunderlich, dass der Autor in diesen beiden letzten Kriegsmonaten kaum Menschen im Lager trifft, die ihre Menschlichkeit bewahrt haben. Der Titel des Buchs ist so treffend wie erschütternd. Dieses Buch kann man nicht hintereinander lesen. Ich musste mir Pausen gönnen, um das Grauen zu verarbeiten. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

fesselnde Spannung

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt
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Europol hat die Abteilung für Cold-Cases gegründet. Von Berlin aus sollen die aus mehreren europäischen Ländern zusammengesetzte Gruppe länderübergreifend alte Fälle aufklären. Bereits am Sonntag vor ihrem ...

Europol hat die Abteilung für Cold-Cases gegründet. Von Berlin aus sollen die aus mehreren europäischen Ländern zusammengesetzte Gruppe länderübergreifend alte Fälle aufklären. Bereits am Sonntag vor ihrem ersten Arbeitstag werden sie zu einen Lost-Places gerufen. Hier, in einem ehemaligen Jugendwerkhof aus DDR-Zeiten, wurden durch Zufall im maroden Gebäude die Knochen von unzähligen Menschen gefunden. Ehemals eingemauert sind sie nun durch einen eingebrochenen Dielenboden ans Licht gekommen.
Schon eine grausige Vorstellung solch eine Entdeckung zu machen, aber sie ist nichts zu dem, was Sophie Steinbach, David Martin und ihr Team noch alles aufdecken werden. Es hat mich beeindruckt, wie schnell dieses erst neu zusammengesetzte Team reibungslos zusammengearbeitet hat. Auch wenn jeder seine besonderen Qualitäten mit eingebracht hat und jeder sicher auch seine eigenen Dämonen mitbringt, hat die Zusammenarbeit von Anfang an geklappt.
Was diese neue Abteilung schlussendlich an Grausamkeiten aus der DDR-Zeit aufdeckt, hat mich sprachlos gemacht. Gleichzeitig hat mich die Geschichte, die bis in die Gegenwart reicht, ans Buch gefesselt und super spannend unterhalten. Es ist die Verbindung von sympathischen Ermittlern und einem spannenden Fall, der bis in die Gegenwart reicht, die dieses Buch so lesenswert machen. Ich kann es zu 100% weiterempfehlen, gebe 5 Lese-Sterne und würde mich über weitere spannende Fälle der Cold-Case-Abteilung freuen.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Das Böse schläft nie – spannend

Kalte Erlösung
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Es sind drei Tote, deren Mörder Mara Billinsky, wie immer mehr im Alleingang und mit vollem Risiko jagt. Alle drei sind mit Stacheldraht gefoltert worden. Jedoch bestehen zwischen den Opfern keinerlei ...

Es sind drei Tote, deren Mörder Mara Billinsky, wie immer mehr im Alleingang und mit vollem Risiko jagt. Alle drei sind mit Stacheldraht gefoltert worden. Jedoch bestehen zwischen den Opfern keinerlei Verbindungen. Worin liegt also das Motiv? Als wäre das noch nicht genug, hilft Mara auch immer wieder bei der internationalen Suche nach Polaris. Ein Synonym, denn den richtigen Namen des weltweit agierenden Verbrechers gibt es nicht.
Es ist wirklich ein sehr spannender Fall der Krähe. Ein Fall, bei dem sie sich auch mit ihrem Vater, den renommierten Strafverteidiger Edgar Billinsky auseinandersetzen muss. Interessant und spannend fand ich die in kursiv eingefügten Selbstgespräche eines Jungen. Lange konnte ich das Schicksal, die Grausamkeiten die dieser Junge erleben musste und die ihn für sein weiteres Leben geprägt haben, nicht einordnen. Aber gerade das macht diesen Thriller ja so lesenswert. Für mich war das ein sehr spannendes Buch, das trotz der vielen am Anfang auf den Leser einstürzenden Schauplätze und Personen am Ende doch rund und zu einem logischen Ganzen wurde. Ein Puzzleteil fügte sich an das andere und nicht für jeden gibt es ein glückliches Ende. 5 Lese-Sterne sind hier voll verdient.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

abtauchen in eine vergangene Zeit

Am Fluss der Zeiten
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Eines muss man der Autorin lassen, sie versteht es ganz einzigartig vergangene Zeiten wieder lebendig werden zu lassen. Bereits nach wenigen Seiten bin ich in das Mittelalter und das Leben auf dem Kalmulehof ...

Eines muss man der Autorin lassen, sie versteht es ganz einzigartig vergangene Zeiten wieder lebendig werden zu lassen. Bereits nach wenigen Seiten bin ich in das Mittelalter und das Leben auf dem Kalmulehof eingetaucht. Sehr detailliert erlebt man, wie der Tagesablauf auf dem Bauernhof von Sonnen Auf- bis Untergang von harter Arbeit geprägt ist. Vor allem aber, dass die Menschen mit den Jahreszeiten lebten und ihr Leben danach angepasst haben. Die Familie Kalmule ist nicht reich, kommt aber über die Runden, wenn da nicht die Steuern und Abgaben wären. Denn die Herren nehmen keine Rücksicht auf schlechte Ernten oder sonstiges Unglück.
Hauptfigur in diesem Roman ist die 17jährige Tochter Elze. Eine fleißige, umsichtige und warmherzige junge Frau, die außer dem Leben auf dem Hof bisher nichts weiter kennt. Ich mochte sie von Anfang an. Es sind zwei Jahre bei denen man an Elzes Freuden, Leiden und Enttäuschungen teilnahmen kann. Es ist nicht nur geschichtlich fundiert, sondern auch bewegend zu lesen, wie andere über Elzes Leben bestimmen, weil sie als Eigenbehörige einfach keine Wahl hat. Trotzdem und gerade das hat mich für Elze eingenommen, verliert sie nicht ihren Lebensmut, nimmt ihr Schicksal an, sieht es als gottgewollt.
Was Elze in den beiden Jahren erlebt hat, welchen Ängste und Widerwärtigkeiten sie sich stellen musste, hat mich sehr kurzweilig und spannend unterhalten. Ich kann dieses Buch allen, die gerne historische Romane lesen, uneingeschränkt empfehlen. 5 Lese-Sterne sind voll verdient.

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