Großartiges, tieftrauriges Buch
Elif Shafak stellt mit ihrem neuen Roman Jahrtausende der Menschheitsgeschichte mit ihren Figuren den Greislauf des Lebens dar. Über das Gedächtnis des Wassers, das durch all die Zeit alles mit angesehen ...
Elif Shafak stellt mit ihrem neuen Roman Jahrtausende der Menschheitsgeschichte mit ihren Figuren den Greislauf des Lebens dar. Über das Gedächtnis des Wassers, das durch all die Zeit alles mit angesehen hat, all die Gräueltaten die begangen wurden, all das Leid das dadurch entstand.
Hierbei verknüpft sie vor allem drei Leben miteinander. Arthur Smyth wird 1840 an der Themse in allerärmsten Verhältnisse geboren. Doch er ist intelligenter als die meisten seiner Zeit und vor allem das ältestes Gedicht der Menschheit, das Gilgamesch-Epos, hat es Ihm angetan und so wird er zu einem der wichtigsten Ausgräber und übersetzer seiner Zeit.
2014 begleiten wir das jesidische Mädchen Narin und ihre Großmutter, die für ein Taufritual aus der Türkei in den Irak reisen wollen und dort den Mördern des sogenannten "Islamischen Staates" in die Hände in die Hände fallen.
Die Londoner Hydrologin Zaleekhah Clarke zieht 2018 auf ein Hausboot auf der Themse. Sie erforscht das Gedächtnis des Wassers hat jedoch selbst ein zwiegespaltenes Verhältnis dazu.
Shafak erzählt mit einer beinahe märchenhafte Schreibweise eine Geschichte über Jahrtausende hinweg und doch sind ist der Schock über die Gräueltaten aktueller den je. Großartiges, tief bewegendes Buch.