In einem Sommer lernen Giulia und Cristina sich als Kinder kennen. Die pragmatische und rationale Giulia ist schnell fasziniert von Cristi, die fragil wirkt und kaum redet. Das jüngere Mädchen löst in ihr Gefühle aus, von denen sie nichts ahnte. Umso entsetzter ist sie, als ein fremder Junge, Mattia, Cristis Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ebenso eifersüchtig wie verzweifelt beobachtet sie die Annäherung zwischen den beiden. Die Beziehung zu Cristi bleibt ein Balanceakt. Auch als junge Frau verschwindet sie immer wieder aus Giulias Leben – und schweigt. Längst weiß Giulia, dass ihre Freundin die größere Verbundenheit zu Mattia empfindet. Um sie nicht ganz zu verlieren, lässt sie zu, dass Cristi in einer bedrohlichen Situation eine ebenso einsame wie fatale Entscheidung fällt. Erst Jahre später, als alle in dem Ort ihrer Kindheit wieder aufeinandertreffen, erkennt Giulia ihren Fehler.
Ich muss ja zugeben, dass dieses italienische Werk mich wieder mal an „Meine geniale Freundin“ von Elena Ferrante erinnerte. Aber wie sollte es auch anders sein, zwei Freundinnen die eng verbunden sind, ...
Ich muss ja zugeben, dass dieses italienische Werk mich wieder mal an „Meine geniale Freundin“ von Elena Ferrante erinnerte. Aber wie sollte es auch anders sein, zwei Freundinnen die eng verbunden sind, zwei so unterschiedliche Charaktere und dann kommt dieser Typ dazu.
Aber bei aller oberflächlichen Ähnlichkeit war es eine andere Geschichte, ein anderes Setting. Nur eines verbindet sie: eine gute Analyse der Freundschaft.
Zunächst lernen wir Giulia und Christi kennen und sie sich. Eine enge liebevolle Freundschaft. Dann lernen sie Mattia kennen und Christi verliebt sich unsterblich. Ein ringen und ziehen um Liebe, Macht über andere und Aufmerksamkeit beginnt und bleibt der Kern dieses Romans. Eine toxische Dynamik und keine
Wir lesen aus Guilias Ich-Perspektive, haben somit viel mehr Einblick in ihre Emotionen und Beweggründe. So maches Mal bleivt Christi etwas blass.
Mich hat die Geschichte auf den ersten 100 Seiten leider nicht sonderlich stark mitgerissen, erst als mehr Dynamik durch Ereignisse hinzukamen war ich positiver gegenüber dem Buch eingestellt. Wobei ich denke, dass es auch 300 Seiten statt 500 getan hätten.
Klappentext:
In einem Sommer lernen Giulia und Cristina sich als Kinder kennen. Die pragmatische und rationale Giulia ist schnell fasziniert von Cristi, die fragil wirkt und kaum redet. Das jüngere Mädchen ...
Klappentext:
In einem Sommer lernen Giulia und Cristina sich als Kinder kennen. Die pragmatische und rationale Giulia ist schnell fasziniert von Cristi, die fragil wirkt und kaum redet. Das jüngere Mädchen löst in ihr Gefühle aus, von denen sie nichts ahnte. Umso entsetzter ist sie, als ein fremder Junge, Mattia, Cristis Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ebenso eifersüchtig wie verzweifelt beobachtet sie die Annäherung zwischen den beiden. Die Beziehung zu Cristi bleibt ein Balanceakt. Auch als junge Frau verschwindet sie immer wieder aus Giulias Leben – und schweigt. Längst weiß Giulia, dass ihre Freundin die größere Verbundenheit zu Mattia empfindet. Um sie nicht ganz zu verlieren, lässt sie zu, dass Cristi in einer bedrohlichen Situation eine ebenso einsame wie fatale Entscheidung fällt. Erst Jahre später, als alle in dem Ort ihrer Kindheit wieder aufeinandertreffen, erkennt Giulia ihren Fehler.
Meine persönlichen Leseerlebnisse
Schon ab den ersten Seiten denke ich, oh je, was ist das denn für eine Geschichte! Ich hätte den Roman auch abgebrochen, wenn ich diesen nicht gewonnen hätte. Die überaus positiven Rezensionen waren dann ein weiterer Grund nicht aufzugeben, und das Lesen wurde ein Wechselbad aus Ablehnung und Hoffnung, dass das Buch doch noch was hergibt.
Meine anfängliche Ablehnung hat sich mit der Zeit etwas gelegt. Die Langeweile der ersten 150 Seiten wird dann durch rasante, aufeinanderfolgende Momente abgelöst. Es geht zu wie auf einer Passstraße mit tauschend Kehren. Eine besondere Wendung jagt die andere, ich habe gar keine Zeit mich auf die Neuigkeit einzustellen, schon rauscht die nächste daher. Das ist mir eindeutig zu viel und kommt mir schon grotesk vor. Dennoch liegt es im Ermessen der Autorin ihr Buch so zu gestalten, wie sie es für die Handlung sinnvoll hält und die vielen Superbewertungen geben ihr recht.
Für mich tritt wieder einmal jene Situation ein, in der ich mich frage, wie ich mit meinen Lesevorstellungen so komplett daneben liegen kann. Die Handlung trieft vor Gefühlsbeschreibungen, eine wahre Achterbahn an Empfindungen, die für mich aber nicht mit dem Begriff Freundschaft vereinbar sind. Die Handlung empfinde ich total überladen und sie wirkt auf mich vollkommen unrealistisch. Obwohl Giulia dauernd redet, bleibt mir eine verständliche Erklärung der Romanfigur verwehrt. Sie scheint selbst nicht zu wissen, warum sie einen derartigen Drang nach Nähe zu Cristi verspürt. Soll es Liebe sein oder reduziert es sich auf sexuelles Verlangen oder ist das Obsession? Ist das alles normal? Als rationell denkende, erfolgreiche Anwältin müsste und dürfte sie durchaus in der Lage sein, den von Cristi gewünschten Abstand zu akzeptieren. Denn so interpretiere ich Cristis Schweigen, nur so macht ihr Verhalten irgendwie Sinn und umso sinnloser ist Giulias verzweifelte Illusion einer „Freundschaft“.
Ich lese also tapfer weiter und endlich, etwas mehr als die Hälfte des Romans habe ich hinter mir, fühle ich mich etwas versöhnt und bin zuversichtlich, den überaus positiven Bewertungen irgendetwas abgewinnen zu können. Doch die letzten 50 Seiten des Romans toppen wirklich alles was man an Herz-Schmerz, Drama und Kitsch nur übertreffen kann. Oh mein Gott!