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Veröffentlicht am 12.06.2018

SO schön ohne viel Drama

Bedtime Trouble: Codewort Liebe
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Auf dieses Buch bin ich ganz zufällig gestoßen, als ich nach neuer Lektüre für zwischendurch gesucht habe. Das Cover sah für mich ziemlich klischeemäßig aus und erregte deshalb bei mir den Verdacht, es ...

Auf dieses Buch bin ich ganz zufällig gestoßen, als ich nach neuer Lektüre für zwischendurch gesucht habe. Das Cover sah für mich ziemlich klischeemäßig aus und erregte deshalb bei mir den Verdacht, es sei eine eher minderwertige Geschichte. Der Titel versprach eine unkomplizierte Liebesgeschichte. Ich muss aber sagen, dass ich doch auf vielerlei Ebenen überrascht und zwar im positiven Sinne überrascht wurde.

Zum Inhalt:

Novalie ist mit Julien zusammen und denkt sich zunächst nichts dabei, dass er sich immer mehr einem anderen Mädchen zuwendet. Schließlich läuft doch alles gut in ihrer Beziehung oder?
Ganz so einfach ist es dann aber nicht und so findet Julien zu Audrey und Novalie zu Kolja. Kolja ihrer beider Mitbewohner, der ein Mädchen nach dem anderen abschleppt. Was wahrscheinlich seinem guten Aussehen und seiner unwiderstehlichen Art zuzuschreiben ist. Die Frage ist aber: Kann man mit Kolja mehr als Spaß haben? und ist es nicht noch möglich die Beziehung zu Julien wieder zu kitten?

Zum Buch:

Der Schreibstil ist flüssig und keineswegs minderwertig.
Die Charaktere habe ich sofort ins Herz geschlossen. Die Geschichte wird in vielerlei Hinsicht völlig unkompliziert erzählt, denn die Novalie und Kolja reden tatsächlich miteinander und verstehen sich oft besser als sie denken. Das war für mich als Leser unheimlich angenehm, weil doch so viele Liebesgeschichten durch Kommunikationsprobleme und umständliches Denken unnötig verkompliziert werden. Natürlich haben die beiden trotzdem manchmal die ein oder ander Uneinigkeit. Ganz normal eben und dadurch wird es auch nicht unauthentisch.
Durch die Unkompliziertheit gestaltet sich diese Liebesgeschichte auch ein bisschen anders in ihrem Handlungsverlauf. Es gibt nicht so viel Zögern, nicht so viel Herzschmerz, nicht so viele Missverständnisse. Für mich somit also als Buch für zwischendurch ideal.
Trotz der Leichtigikeit hat es die Autorin zudem noch dazu geschafft eine ernste Hintergrundgeschichte mit einzubauen, die die Erzählung nicht leer wirken lässt. Auf den wenigen Seiten - es sind glaube ich nur knapp 280 Seiten - hat sie das richtige Maß für diese gefunden. Somit wirkt es nicht vollgestopft und damit unrealistisch oder gar aufdringlich.
Besonders gut hat es mir gefallen, dass schöne Details eingeflossen sind. So z.B. die Katze Dutch, die auch immer wieder aufgegriffen wird. Es gibt da leider ganz andere Bücher, in denen viel gewollt ist und dann tauchen sie nur einmal auf.

Fazit:
Für mich ein durchaus gelungenes Buch, das ich gerne gelesen habe und weiterempfehlen werde. Novalie und Kolja sind super Charaktere. Eine geeignete Geschichte für ein wenig Liebe und Herzschmerz zwischendurch, wobei letzteres hier nicht überwiegt.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Irgendwann Zukunft?

BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
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Dieses Buch wurde mir von meiner Mutter empfohlen, die davon hell auf begeistert war. Natürlich Grund genug mir selbst ein Bild zu davon zu machen:

Zum Buchinhalt:
Der Strom fällt aus. Nicht in einem ...

Dieses Buch wurde mir von meiner Mutter empfohlen, die davon hell auf begeistert war. Natürlich Grund genug mir selbst ein Bild zu davon zu machen:

Zum Buchinhalt:
Der Strom fällt aus. Nicht in einem Haus, einer Stadt, sondern in ganz Europa. Panisch arbeiten die Behörden an einer Lösung, versuchen es aufzuhalten, verstehen nicht, wie es überhaupt möglich sein kann.
Die Menschen erfahren auf einmal am eigenen Leibe, was passiert, wenn der Strom fehlt und das ist nahezu nichts.
Piero Manzano macht bald seine eigenen Entdeckungen und könnte den Behörden helfen. Aber wer hört einem kleinen Italiener zu, der noch dazu verdächtigt wird etwas mit dem Stromausfall zu tun zu haben? Und ist es überhaupt möglich?

Zum Buch:
Der Schreibstil ist sehr mitreißend und ausdrucksvoll. Er bewahrt eine gewisse Distanz, die den Schwerpunkt des Buches mehr auf die Lösungssuche lenkt, als auf den Großteil der Bevölkerung. Diese Distanz geschieht vor allem durch die Benutzung von Nachnamen. Für mich war das anfangs sehr verwirrend, weil ich persönlich zu Nachnamen nicht so eine Beziehung, wenn man es denn so nennen kann, verspüre, wie zu Vornamen. Deshalb war es zunächst für mich schwierig die Namen den richtigen, agierenden Personen zuzuordnen. Das nimmt aber im Buchverlauf ab und am Ende sind es auch nicht mehr so viele Namen.
Durch die Distanz blieb man sehr bei der Funktion der Person und nicht so sehr bei ihren Gefühlen und ihrer Geschichte. Das war zunächst etwas ungewohnt, aber meiner Meinung nach in diesem Buch ganz richtig. Für die Handlung des Buches wäre es nicht wichtig gewesen und hätte wahrscheinlich verwirrt.

Gut fand ich auf jeden Fall, dass hier viele Perspektiven geboten werden, aus deren Sicht man dann die Geschichte betrachtet. So hatte man natürlich Manzano und Bollard als leitenden Europolmann, aber auch den Leiter einer Spezialeinheit, die Eltern Bollards und seiner Frau und Menschen in den betroffenen Kraftwerken oder Stromunternehmen und natürlich viele mehr. Dadurch lernt man noch viel mehr Situationen kennen, die durch einen Stromausfall entstehen und die man durch die relativ behüteten Zustände Bollards so nicht mit bekommt.
So deckte das Buch für mich immer wieder Fakten auf, über die ich vorher gar nicht nachgedacht habe. Gerade die Verantwortliche für Krisenschutz (?) Michelsen aus Berlin erläutert immer wieder Umstände, die alle betreffen und die man trotzdem nicht überdenkt, wie z.B. dass Kühe ohne Melkmaschinen heute in ihrer Anzahl nicht mehr alle von Hand gemolken werden können und deshalb jämmerlich verenden, wenn man es nicht tut.
Dazu kommen natürlich noch diverse Szenen aus anderen Perspektiven, die dann auch tatsächlich erlebt werden und die Geschichte sehr real, mitreißend und ja, auch ein bisschen beängstigend machen.

Trotz der vielen, für Menschen wie mich ohne IT-Kenntnisse, relativ komplizierten Verknüpfungen im IT-Bereich, war doch alles sehr gut nachvollziehbar. Der Autor hat hier wirklich genau den richtigen Grad an Vereinfachung gefunden, um mich bei seinen Ausführungen mitzunehmen.
Was mir die meiste Zeit ziemlich unklar war, waren die Motive, die die Angreifer hatten. Zwar wurde manchmal aus ihrer Perspektive erzählt, aber mir wurde dadurch eigentlich nicht klar, warum sie nun meinen ganz Europa und dann ja auch den USA den Strom wegnehmen zu müssen. Das erklärte sich mir erst ziemlich am Ende der Geschichte. Meinem persönlichen Geschmack nach, wäre es schön gewesen vorher schon ein paar Informationen mehr zu haben, um mehr in diesen Zwist zu kommen: Die Menschen leiden, aber wie sehr leiden sie sonst unter unserer Gesellschaftsordnung? Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass man da irgendwo mal auf einen ähnlichen Gedanken trifft oder sich Gedanken macht, inwieweit unsere Gesellschaftsordnung es vielleicht rechtfertigt, dass man sie so dermaßen ins Ungleichgewicht bringt.
Damit möchte ich aber nicht sagen, dass ich es gut finde würde den Strom abzustellen, sondern ziele eigentlich hauptsächlich auf die Spannung des Buches. Ich hoffe ihr versteht was ich meine:)

Fazit: Dieses Buch macht einem sehr bewusst, wie wertvoll und unabdinglich Strom für unser Leben ist und was passiert, wenn er uns für längere Zeit genommen wird. Das Buch reißt einen mit und ist sehr authentisch geschrieben, sodass Spannung aufkommt. Trotzdem ist es dann zwischendurch manchmal etwas lang und es fehlen mir noch ein paar Informationen früher im Buch.

Ich würde es jedoch jedem empfehlen, der Interesse an dem Genre hat und auch jedem, der sich fragt, was ohne Strom mit unserem Leben geschieht. Es ist auf jeden Fall nicht langweilig, sondern vielseitig und authentisch.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 30.12.2024

Family - but not too much

Be with Me
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Wie immer kam ich schnell in die Geschichte hinein. Der Familie Adair zu folgen, ist wie nach Hause kommen. Und da man schon fast alle Paare sehr gut kennt, ist man auch gleich an allen Figuren interessiert ...

Wie immer kam ich schnell in die Geschichte hinein. Der Familie Adair zu folgen, ist wie nach Hause kommen. Und da man schon fast alle Paare sehr gut kennt, ist man auch gleich an allen Figuren interessiert und freut sich über ihr Glück.
Dieses Mal geht es um Arran, einen der Adair-Jungs. Bisher hat man von ihm nicht ganz so viel mitbekommen und auch in diesem Buch fand ich ihn nicht ganz so zugänglich. Man erfährt zwar etwas über seine Vergangenheit, aber irgendwie fehlte mir bei ihm noch die gewisse Tiefe im Charakter. Denn sobald diese eine vergangene Thematik behandelt worden ist, konzentrierte sich sein ganzes Sein auf Eredine. Das ist zwar ganz süß, hat aber bei mir keine Spannung an ihm als Figur entstehen lassen.

Eredine dagegen war spannender. Sie hat schon immer ihre Geheimnisse eher für sich behalten und jetzt konnte ich endlich in ihren Kopf hineingucken. Dennoch hat es ganz schön gedauert, bis alles ans Licht kam. Bis dahin: Spannung pur, was ihren Charakter anging! Und auch, wenn es mich manchmal etwas verstimmt hat, dass es mit der Lovestory nicht so reibungslos voranging, so hatte es doch alles immer Hand und Fuß und Eredine hat sich super entwickelt. Noch dazu in einem Tempo das gleichzeitig authentisch war und den Lesefluss aufrecht erhielt. Perfekt also, um mit ihren Geheimnissen und ihrer Beziehung zu Arran mitzufiebern.

Die Grundidee ihrer Beziehung fand ich anfangs ziemlich klischeebehaftet. Es ist eine Friends-to-Lovers-Romance, die dann aber eine ungeahnte Wendung nimmt. Zu ihrem Glück, denn alles davor fand ich schon etwas sehr vorhersehbar. Ab diesem Wendepunkt ist es dann ganz süß. Jedes Mal, wenn es brenzlig wird, bekommen die beiden die Kurve und reden miteinander. Es ist geradezu idealtypisch, wie die beiden sich immer näher kommen. Kein Wunder, denn die anderen Pärchen sind stets da, um sie vor den von ihnen gemachten Fehler zu bewahren. Und ich denke, genau das ist auch ein Problem der Autorin: die Figuren können keine Fehler mehr machen, bzw. werden diese zu schnell aufgelöst. Was klischeebehaftete Wendungen angeht ist das natürlich super gut, aber die Irren des Menschen sind meiner Meinung nach unendlich und so gibt es bestimmt noch etwas, was die neuen Figuren machen könnten. Soweit kommt es hier aber nicht.
So sind die beiden für mich zwar ein sehr süßes Paar und man spürt definitiv tiefe, familiäre Emotionen, aber die beiden konnten mich dennoch nicht richtig catchen.

Das lag wohl vor allem daran, dass sich das Buch ein wenig wie eine mehrteilige Miniserie las. Es kam so viel von den anderen Figuren drin vor, dass ich manchmal das Gefühl hatte, der Fokus läge gar nicht mehr auf Eredine und Arran. Einerseits ist das natürlich schön, weil man ihre Geschichten kennt und ihr Glück miterleben will, andererseits nimmt es dem Pärchen dieses Buches aber auch „Screentime“.

Auch ansonsten hielt sich das Buch an das, was ich schon aus den anderen Büchern gewohnt war: es gab ein Problem (oder mehrere) und diese führen nach und nach zu Gefahrensituationen, die die Familie dann zusammen bewältigt. Zwar irgendwo spannend, mir lief es aber teilweise schon zu chronologisch und vorausahnend ab. Ich wusste ja quasi schon, dass es kommt und was es ungefähr sein würde. So hat man teilweise das Gefühl, die Geschichte würde nicht zu einem Ende finden.

Fazit:
Ein solides Buch, das sich wie ein Wiedersehen mit alten Freunden anfühlt – warmherzig, vertraut, aber stellenweise auch vorhersehbar. Während Eredine mich mit ihrer Entwicklung und ihren Geheimnissen gefesselt hat, blieb Arran für mich eher blass. Die Lovestory war süß, aber der Fokus auf die Nebenfiguren hat manchmal den Zauber der Hauptgeschichte geschmälert. Ein schönes Leseerlebnis, auch wenn der große Funke nicht übergesprungen ist.

3 von 5 Sterne von mir.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2024

Spannende Thematik, okaye Storyline

Words unspoken
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Zum Schreibstil:
Ich muss zugeben, ich brauchte einen Moment, um in meinem Kopf die richtige Betonung für die Wörter und Sätze zu finden. Denn Kathinka Engel schreibt nicht klassisch locker leicht, wie ...

Zum Schreibstil:
Ich muss zugeben, ich brauchte einen Moment, um in meinem Kopf die richtige Betonung für die Wörter und Sätze zu finden. Denn Kathinka Engel schreibt nicht klassisch locker leicht, wie man es von New Adult usw. gewöhnt ist. Stattdessen schreibt sie etwas verspielter, setzt auf Betonungen, halbe Sätze und zum Teil auch stilistische Mittel, die das Ganze etwas aufpäppeln, im ersten Moment aber auch weniger flüssig machen. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, fand ich es super, denn es ist die Art zu schreiben, die ich auch in meinen Kursen an der Uni gelernt habe und die Art zu schreiben, die gut zu dem Thema des Verlags und Jethro passen.

Zur Geschichte allgemein:
Es ist immer schwierig, wenn man Protagonisten nicht gleich greifen kann. Und ein bisschen war das bei mir hier der Fall. Bash wirkte sehr geformt von der Gesellschaft. Er begründete seine Angepasstheit recht schnell, aber nur mit Ängsten, nicht mit wirklichen Situationen oder Geschehnissen. So war es für mich zwar nachvollziehbar und durchaus denkbar (ich bin froh, dass ich das Privileg habe, niemals so denken zu müssen), aber es fühlte sich auch nach einem gewissen Maß an Leere an. Er steckte in einer eigentlich unbegründeten Angst, die ihm nur zu Teil im Leben weitergeholfen hat. So war er für mich einfach schwer greifbar und auch nicht gleich so interessant.
Als er dann ausbrach, war es für mich wie die Darstellung einer Traumversion oder ähnlichem. Ich konnte es ihm gar nicht richtig abkaufen bzw. hatte Schwierigkeiten, seine Beweggründe für den plötzlichen Umschwung nachzuvollziehen. Das hat natürlich nicht unbedingt dazu beigetragen, ihm sich näher zu fühlen.
So kann ich zu Bash sagen, dass ich ihn ganz süß fand, er wirklich toll die feinen Nuancen an Camille wahrnimmt und sehr einfühlsam zu sein scheint, aber ich hatte keine Chance, mich selbst in ihn zu verlieben. Dafür fehlte mir da etwas.

Bei Camille war es so ähnlich. Gleichzeitig aber war sie auch so komplex, dass ich der Autorin meinen vollen Respekt aussprechen möchte. Das Thema Identität spielte hier eine große Rolle und man merkte in Camille, wie sehr man sich davon gespalten fühlen kann, wenn man erst zum Zweifeln gelangt ist. Ich bin froh, dass es zum Ende hin nochmal eine ausführliche Erklärung seitens Camille gab, sodass sich dann alle Puzzleteile an ihren Platz begaben, die ich vorher gesammelt hatte. Denn die Puzzleteile waren da und auch oft sehr prägnant. Man merkte, dass etwas in Camille vorging. Konnte an ihren Reaktionen spürbar nachvollziehen, wie verquer sie denkt, weil in der Vergangenheit passiert ist, was passiert ist. Das fand ich wirklich gut gemacht, denn es ist schon rein erzählerisch nicht leicht, über ein Ich zu schreiben. dass sich selbst nicht als Ich begreift. Ein unzuverlässiges Ich, das uns Leser:innen zwar mitnimmt, aber eigentlich nicht so richtig da ist.
Etwas, dass ich noch nie zuvor in einem Buch dieses Genres gelesen habe und das definitiv neu und beachtenswert ist. Einzig schade fand ich, dass Camille die Geschichte mit dieser Problematik natürlich nicht beschleunigt (das wäre auch irgendwie gegensätzlich) und es mir einfach etwas zu lange dauerte, bis ich als Leserin ein Gefühl für diese innere Zerrissenheit bekam. Dadurch blieb die erste Hälfte des Buches bezogen auf Camille für mich sehr vage, wenig greifbar und ich musste quasi ins Blaue hinein mitfiebern und wusste gar nicht so genau, was ich erwarten konnte.

Es gibt noch eine dritte Erzählperspektive in diesem Buch, zu der ich aber nicht allzu viel sagen möchte, weil ich dann zu viel vorweg nähme. Nur so viel: Die Auflösung kam mir fast ein wenig zu früh, ich fand es aber sehr gut, dass diese Perspektive so in das Buch eingebunden wurde, weil es endlich mal etwas sehr Greifbares war und auch in Bezug auf Bash so die Problematik deutlicher wurde.

So richtig Spannung bot das Buch für mich also erst ab circa der Hälfte. Den Handlungsort fand ich total spannend, allerdings hat man davon hier gar nicht soo viel mitbekommen (also von der tatsächlichen Arbeit), weil Bash da einfach zu involviert war. Ich denke aber, dass die nächsten Bände nochmal mehr darauf eingehen werden.
Ansonsten habe ich die Nebenprotagonisten sehr geliebt. Die kleine Gruppe ist wirklich liebenswert. Vielleicht wird Daniel ja auch noch aufgenommen:) Schade nur, dass ich auf die Geschichte von Evie und Coulter wohl noch einen Band mehr warten werde müssen. Enemies to Lovers bleibt anscheinend mein Lieblingstrope.

Alles in allem war Bash’s und Camilles Liebe in diesem Buch für mich zwar deutlich da, aber irgendwie konnte sie mich emotional nicht so richtig abholen. Es war fast zu leicht, wie Bash sie verstand. Beide sind sehr leise verliebt, lassen sich viel Zeit und der Fokus liegt einfach sehr auf Camille und ihren Ängsten. Dadurch blieb nicht so viel Zeit für irgendwelche Alltagssituationen, in denen man sich konkret einmal mit den Protagonisten hätte verlieben können. Es ist sehr schnell einfach gegeben, dass es Liebe zwischen ihnen ist. So war die Geschichte zwar angenehm zu lesen und definitiv interessant, aber ich habe nur so halb mitgefiebert.

Fazit:
Eine Geschichte, die mich besonders mit Hinblick auf Camilles Charakter sehr überrascht hat. Da wird echt ein komplexes Thema aufgenommen und auch ziemlich gut umgesetzt. Mir blieben bei dem Ganzen ein wenig die romantischen Gefühle auf der Strecke. Gerade auf der emotionalen Ebene, die uns Leser:innen anspricht. Zudem brauchte ich sehr lange, um in einen richtigen Lesefluss zu kommen, weil die Geschichte eher semi spannend und sehr ruhig beginnt. Slow Burn wie es sich gehört würde man sagen. Da die Protas für mich aber lange Zeit nicht so ganz greifbar waren, vielleicht auch etwas anderes.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.07.2024

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Corrupt – Dunkle Versuchung
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Zum Schreibstil:

Dies ist jetzt mein zweites Buch der Autorin und ich war mir beim ersten noch nicht ganz sicher, ob es nun die Übersetzung ist oder der Schreibstil an sich. Jetzt bin ich mir jedoch einigermaßen ...

Zum Schreibstil:

Dies ist jetzt mein zweites Buch der Autorin und ich war mir beim ersten noch nicht ganz sicher, ob es nun die Übersetzung ist oder der Schreibstil an sich. Jetzt bin ich mir jedoch einigermaßen sicher. Also: Ich finde, dass die Autorin relativ einfach schreibt. Die Sprache ist nicht sehr verdichtet, es wird oft das Offensichtliche erwähnt, als würde uns nicht zugetraut, dass wir es uns vorstellen könnten. Gleichzeitig wird etwas beschrieben, was gar nicht handlungstragend ist. Also vielleicht etwas unausgewogen und einfach, aber dennoch hat der Schreibstil in Verbindung mit dem Genre seinen Reiz. Durch die Einfachheit der Worte wird das Rohe der Dark Romance meiner Meinung nach noch betont. Große literarische Kunst bekommen wir hier aber natürlich trotzdem nicht gezeigt.

Zur Geschichte allgemein:
Das Besondere an diesem Buch: Es gibt gleich drei POVs. Einmal Erika, dann Michael und dann noch die Vergangenheit, die ungefähr bis zur Hälfte des Buches abwechselnd Kapitel bildet.
Fangen wir bei Erika an: Ehrlich gesagt habe ich etwas Zeit gebraucht, um sie so richtig zu durchschauen. Wie sagt man heute? Sie hat einen Crush auf Michael. Und zwar einen ziemlich heftigen seit der Kindheit. Deshalb konzentriert sie sich in ihren Gedanken tatsächlich oft sehr stark auf ihn und richtet ihr Leben und ihr Tun teilweise auf ihn aus. Anfangs besteht dies vor allem daraus, dass sie eben nichts mit ihm zu tun haben möchte. Für uns Leser:innen ein rätselhaftes Verhalten, denn was ist denn da nun zwischen den beiden?

Michael verrät leider auch nicht mehr. In seiner POV geht es hauptsächlich um düstere Themen. Es geht darum, Rache an Erika zu nehmen und um seine Freunde glücklich zu stimmen. Ihm scheint alles andere egal zu sein. Seine Gefühle bezüglich Erika? Anfangs noch unergründlich. Er bringt also sogleich diese Dark Romance Atmosphäre in die Geschichte und die darf auch etwas verwirrend sein. Ich weiß, dass einige hier schon argumentieren werden, dass Michaels Handlungen und sein Denken nicht logisch scheinen. Er wirkt kalt und herzlos, beinahe unmenschlich und seine Motive bleiben im Dunklen. Aber genau das ist so ungefähr die Definition von Dark Romance. Er macht also quasi alles richtig und erzeugt natürlich Spannung, denn wir wollen wissen: Was ist sein Problem? Wie findet er Erika? Was ist der große Plan? Und so weiter.

Etwas anstrengend geradezu war dann, dass die Gegenwart immer wieder von der Vergangenheit ausgebremst wurde, aus der wir gelesen haben. Das Thema dort: die Devil’s Night. Eine Nacht, in der Micheal und seine Freunde machen, worauf auch immer sie Lust haben, ohne die Gesetze zu achten. Und anscheinend gab es eine Nacht, in der Erika mit von der Partie war…. Diese wird über mehrere Kapitel hinweg erzählt. Es ist also ein extrem zeitdehnendes Erzählen, dass zwar vieles erklärt, was wir für die Gegenwart brauchen, gleichzeitig aber auch so einen kleinen Ausschnitt fokussiert, dass uns einiges entgeht. Das fiel mir vor allem gegen Ende der Geschichte auf, wo die Nacht immer wichtiger wird und es um verletzte Gefühle usw. geht. Diese Gefühle haben wir Leser:innen aber gar nicht richtig spüren können. Das fand ich dann ein wenig schade.

Ansonsten aber war diese Nacht eine tolle Idee und ich mochte es erzähltechnisch, dass sie so ausgedehnt wurde, denn natürlich wollte man wissen, wie es weitergeht und zu welchem Ende sie letztlich kommt. Denn dieses Ende ist schließlich entscheidend für das, was in der Gegenwart zwischen allen steht. Also Spannung pur, die man deutlich an meinem Lesetempo merken konnte.
In der Gegenwart passiert dagegen eher klassischer Kram. Denkt man, denn Michael und seine Freunde mischen sich sehr schnell in Erikas Leben ein. Natürlich rätselt man dann mit, woher das plötzliche Interesse kommt und was ihr Ziel ist. Und man zittert auch mit Erika, denn einerseits will sie nur weg von ihnen und andererseits wird sie von ihnen angezogen wie die Motten vom Licht (wie man so schön sagt). Es ist also fast ein Tauziehen, das dort stattfindet.

Mir hat die Handlung so bis zu Dreiviertel des Buches ganz gut gefallen. Es war spannend, hatte Dark Romance-Elemente und hat uns immer wieder mit Fragezeichen dastehen lassen. Etwas, was dieses Genre auch sehr gut kann und was für mich ein wenig der Reiz daran ist. Das letzte Viertel des Buches war dann für mich allerdings etwas langgezogen und mir fehlte da die Raffinesse, auch das Bildgewandte (man merkte doch nochmal, dass der Schreibstil es hier nicht leisten konnte) und die Nachvollziehbarkeit. Denn auch zum Ende hin fällt nochmal auf, dass ein wenig Vergangenheit fehlt, um die Geschichte und ihre Protagonist:innen so richtig zu verstehen. Das war etwas schade.

Genauso schade fand ich die Lovestory. Denn entgegen meiner sonstigen Dark Romance-Erfahrungen, waren Erika und Michael zwar verliebt und hatten einen großen Besitzanspruch, aber mir fehlte das „Darke“ in ihrer Beziehung ein wenig. Stattdessen wurde wenig galant immer wieder darauf hingewiesen, dass Erika lernen müsse, sie zu wehren und Michael ihr es beibränge. Das geschah aber immer mit Vorankündigung und so offensiv, dass es wenig authentisch wirkte und ihrer Geschichte irgendwie den Love Flow nahm. Schade, denn eigentlich hätte es durchaus was werden können, denn am Ende nimmt die Autorin sogar explizit nochmal Bezug darauf und vervollständigt den Kreis. Die Handlungsstränge kommen also alle zusammen. Allerdings nicht alle ausführlich und erklärend genug, wie ich fand. Auch auf Michael bezogen blieb da einiges einfach gehalten. Das hätte noch besser gemacht werden können.

Fazit:
Erstaunlicherweise hätte ich mir hier mehr Dark Romance gewünscht. Zwar ist hier definitiv was vorhanden und einige von euch werden es schon zu viel finden, aber ich fand es an einigen Stellen einfach etwas unauthentisch und dadurch zählte es dort einfach nicht für mich. Die Handlung war bis fast zum Ende spannend, irgendwann wurde es etwas lang und das Ende dann recht schnell abgehandelt. Die Idee mit der Devil’s Night fand ich super und auch ansonsten gab es viele schöne Momente. Die Lovestory war süß, die Tiefe fehlte eher in den Nebensträngen, was man positiv wie auch negativ werten kann. Einzig der Schreibstil konnte mich hier nicht so ganz überzeugen.

3,5 von 5 Sterne von mir.

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