Fosseys Biografie lesenswert und anschaulich als Roman verpackt.
Dian Fossey - Die ForscherinIch lese gerne Biografien und dies war meine erste Romanbiografie. Dian Fosseys Geschichte wurde auf drei Zeitebenen erzählt: Der Zeitraum kurz vor ihrer Ermordung, ihre Kindheit und die Zeit, in der sie ...
Ich lese gerne Biografien und dies war meine erste Romanbiografie. Dian Fosseys Geschichte wurde auf drei Zeitebenen erzählt: Der Zeitraum kurz vor ihrer Ermordung, ihre Kindheit und die Zeit, in der sie von den Gorillas erfährt, bis hin zur ihrer Forschungsarbeit. Anfangs ist das Buch sehr oft zwischen den drei Ebenen gesprungen, was es mir schwer gemacht hat, in die Story abzutauchen. Ich bin absolut kein Zahlenmensch und hatte einfach Schwierigkeiten, die Jahreszahl mit der Zeitebene zu verknüpfen 🙈. Ab etwa Mitte des Buches gab es längere Zeitabschnitte, die zusammenhängend waren und die Episoden aus der Kindheit sind mehr in den Hintergrund getreten. Ab diesem Zeitpunkt war ich wesentlich besser in der Erzählung drin.
Ich bewundere Dian Fossey sehr für ihren Mut und ihre Leidenschaft, mit der sie sich für die Gorillas eingesetzt hat. Sie ist aber nicht die sympathische Superheldin, sondern eine sture, schwierige Frau mit einigen Ecken und Kanten. Das hat Susanna Leonard richtig gut rübergebracht, ohne dass es die Arbeit schmälert, die Fossey geleistet hat. Ich mochte es sehr, dass etliche Nebenfiguren auch ihren Platz im Buch hatten. Die Beziehungen zu den unterschiedlichen Personen haben Fossey für mich noch mal greifbarer gemacht.
Ich habe das Gefühl wirklich tief in Fosseys Leben abgetaucht zu sein. Beim Schreiben merke ich, dass ich sie nicht beim Vornamen nenne. Sie bleibt etwas auf Distanz und die Erzählung hat mich emotional nicht so stark berührt, wie ich es von den dramatischen Ereignissen erwartet hätte. Ich sehe das nicht unbedingt negativ, denn das Buch hat mir richtig gut gefallen. Es ist sicher nicht das letzte Buch, das ich von Susanna Leonard gelesen habe.