Cover-Bild Für immer und ein Jahr
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.09.2024
  • ISBN: 9783104919836
Stefanie Hansen

Für immer und ein Jahr

Wie weiterleben, wenn der wichtigste Mensch nicht mehr da ist?
Als Kaya stirbt, steht ihr Ehemann Jan plötzlich allein mit zwei Kindern da. Vor ihrem Tod hat Kaya ihm das Versprechen abgenommen, ein Jahr lang allen Menschen zum Geburtstag zu gratulieren, die in ihrem Geburtstagskalender stehen. Jan redet nicht gern, vor allem nicht über seinen Verlust. Doch sein Versprechen zwingt ihn, sein Leben umzukrempeln. Er kämpft sich durch den Kalender, die Geburtstage und seine Trauer. Und dann steht sein Leben ganz unerwartet Kopf – so sehr er sich auch dagegen wehrt.
Voller Gefühl und mit feinem Humor erzählt Stefanie Hansen von einem Neubeginn, wenn alles verloren scheint.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2024

Berührende, lebensbejahende Geschichte über Verlust und Neuanfang

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Jan Bodes Ehefrau Kaya leidet an Lungenkrebs und stirbt. Jan fällt in seiner großen Trauer in ein tiefes Loch. Einzig die beiden gemeinsamen Kinder halten ihn aufrecht, denen er nun nicht nur ein liebevoller ...

Jan Bodes Ehefrau Kaya leidet an Lungenkrebs und stirbt. Jan fällt in seiner großen Trauer in ein tiefes Loch. Einzig die beiden gemeinsamen Kinder halten ihn aufrecht, denen er nun nicht nur ein liebevoller Vater sein muss sondern auch versuchen, die Mutter zu ersetzen.
Allein damit ist Jan schon überfordert. Dazu führt ein selbständig eine Tischlerei und muss auch noch ein Versprechen einlösen, dass Kaya ihm abgerungen hat. Ein Jahr lang muss er alle Menschen aus Kayas Geburtstagskalender anrufen und gratulieren. Der eigentlich wortkarge Jan kämpft sich durch diesen Kalender und führt Gespräche, die er eigentlich nicht führen will.

Die Geschichte beginnt mit einer ausführlichen Beschreibung von Kayas Geburtstagskalender, wie sie ihn anlegte und pflegte und wie sie den letzten Anruf führte. Danach fehlte ihr die Kraft zum Telefonieren und sie nahm ihrem Mann das Versprechen ab, diese Anrufe ein Jahr lang für sie zu erledigen. Da sie ihren Mann so gut kennt weiß sie genau, was sie da von ihm verlangt, denn Jan hasst es zu telefonieren und findet schon Gespräche mit einem Menschen, der ihm gegenüber steht, schwierig genug. Aber offenbar kennt Kaya ihren Jan besser als er glaubt, denn sie verfolgt mit diesem Wunsch offenbar eine Absicht.

Danach erstreckt sich die Handlung beginnend im Oktober über genau ein Jahr.
Die Autorin beschreibt relativ schonungslos Kayas Erkrankung, wie sie selbst sie erlebt und ihre letzte Zeit, die schon mehr Sterben als Leben ist und wie sie Abschied nimmt von ihrer Familie und vom Leben.
Danach erleben wir die große Trauer von Jan und seinen Kindern und wie sie damit umgehen. Hier gelingt es der Autorin zu zeigen, wie unterschiedlich Jan und die Kinder mit der Trauer umgehen. Während die pubertierende Tochter im gemeinsamen Schlafzimmer von Kaya und Jan auf dem Bett der Mutter Trost und Geborgenheit sucht, meidet Jan das Zimmer und kann dort nicht mehr schlafen. Er hat das Gästezimmer zu seinem Schlafzimmer gemacht.
Mitten in diese Trauerarbeit platzt Kayas Mutter. Die sehr esoterische Frau erscheint mit einem Wohnmobil samt ihrem aktuellen Lover und lässt sich auf dem Grundstück nieder. Da kommt es zu einigen kleinen Konflikten aber auch klugen Gesprächen zwischen Jan und seiner Schwiegermutter.

Aber die wichtigsten Gespräche führt Jan am Telefon bei den jeweiligen Geburtstagen, wenn auch oft mit großer Überwindung. Aber so kommt er auch mit seinem Bruder und seinen Eltern wieder in Kontakt, der lange Zeit mehr oder weniger brach lag, da es zwischen Jan und seinen Eltern einen Konflikt gibt. Aber auch ein Ex-Partner von Kaya ist dabei und die Trauerrednerin, mit der Kaya schon vor ihrem Tod Kontakt aufgenommen hatte.
Nach ein paar dieser Gespräche hatte ich den Eindruck, dass genau das eingetreten ist, Kaya beabsichtigte, als sie ihrem Mann das Versprechen abnahm. Jan führt sehr berührende und emotionale Gespräche, die dann auch oft zu überraschenden Wendungen führen und Jan zum Nachdenken und manchmal auch zum Handeln bringen.
Dazwischen gibt es auch immer wieder Situationen in denen Jan mit Kaya spricht bzw. ihre Stimme hört, die zu ihm spricht. Das hört sich jetzt nach übersinnlichem Blödsinn an, ist es aber nicht, da Kaya nicht als „Geist“ dargestellt wird sondern vielmehr sind es sehr kluge Gedanken, die da zum Vorschein kommen.

Stefanie Hansen hat hier einen wunderbaren Roman vorgelegt, in dem sie eine Geschichte von tiefer Trauer, großer Liebe und einem Neubeginn erzählt. Mit großem Einfühlungsvermögen und sehr liebevoll widmet sie sich diesem schweren und ernsten Thema und zeigt, dass es auch in solch einer schweren Zeit humorvolle Momente und einen Weg nach vorne gibt.
Die Figuren, besonders Jan und seine Kinder sind sehr authentisch und facettenreich dargestellt und ich hatte mit der Familie Bode und ihrem Schicksal wunderschöne und berührende Lesestunden!
Dieses Herzensbuch empfehle ich gerne weiter!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Kein leichtes Buch

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Ich habe eine Weile gebraucht, um in dieses Buch zu finden, denn die Thematik ist - auch wenn man davon nicht direkt betroffen ist - schon sehr schwierig.
Trauer, wenn ein geliebter Mensch viel zu früh ...

Ich habe eine Weile gebraucht, um in dieses Buch zu finden, denn die Thematik ist - auch wenn man davon nicht direkt betroffen ist - schon sehr schwierig.
Trauer, wenn ein geliebter Mensch viel zu früh stirbt, darum geht es es und wie man als Familie es trotzdem schafft weiter zu machen.
Jan trauert um seine Frau, die vor kurzem an Krebs verstorben ist. Zurück bleiben er und seine beiden Teenager Kinder.
Kaya hat ihrem Mann einen Auftrag hinterlassen: ein Kalender mit Geburtstagen von Menschen, die ihr wichtig waren. Jan soll ein Jahr lang an ihrer Stelle, all diesen Menschen telefonisch gratulieren.
Eine schwierige Aufgabe, da Jan nicht gut ist in der Pflege sozialer Kontakte, noch schwieriger während seiner Trauerphase.
Anfangs hatte sich in mir etwas gegen diese Idee gesperrt, weil ich es fast übergriffig fand, einen Menschen quasi damit zu erpressen - ich würde das meinem Mann einfach nicht antun wollen.
Aber während des Lesens fand ich die Idee interessant, schon allein weil nicht alle Kontakte erhellend sind und Jan weiter bringen, aber einige Anrufe eben doch.
Es tat stellenweise wirklich weh, der Familie beim Trauern zusehen zu müssen, aber das macht das Buch auch authentisch, aber insgesamt transportiert es eine schöne und hoffnungsvolle Botschaft.
Letztendlich habe ich das Buch zufrieden beendet, ohne depressive Gedanken, wie ich anfangs befürchtet hatte. Und der Schreibstil von Stefanie Hansen (Stefanie H. Martin auch bekannt für ihre wundervolle Bloomsbury Trilogie um Virginia Woolf) war wie immer ein Genuss.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Berührende Geschichte

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Jan steht nach dem Tod seiner Frau Kaya vor einigen Herausforderungen. Er muss sich um die Beerdigung hinter sich bringen, er muss sich um seine Tischlerei kümmern, gleichzeitig die Kinder versorgen, er ...

Jan steht nach dem Tod seiner Frau Kaya vor einigen Herausforderungen. Er muss sich um die Beerdigung hinter sich bringen, er muss sich um seine Tischlerei kümmern, gleichzeitig die Kinder versorgen, er muss sie von ihren Nachmittagsaktivitäten abholen und das Versprechen an Kaya einlösen. Jeder Person ein Jahr lang zum Geburtstag zu gratulieren, die in ihrem speziellen Kalender drinsteht.
Jan möchte bloß seine Ruhe, doch dann taucht seine Schwiegermutter Elke auf und bringt das Leben von ihm, Lina und Finn durcheinander. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, taucht auch noch seine Mutter auf. Beide Frauen meinen, die besten Tipps für ihn zu haben, wie er mit der Trauer umzugehen hat, die sogar bis zu einem Umzug und Jobwechsel reichen.
Zu Beginn der Geschichte denkt man, dass dieser Kalender keine besondere Wirkung haben kann, doch man wird schnell eines Besseren belehrt. Jan lernt neue Leute kennen, die ihm sogar helfen, einen anderen Blick auf das Leben „danach“ zu werfen. Eine ganz wichtige Stütze wird mit der Zeit Tina, die Frau, die die Trauerrede gehalten hat. Doch neben dem komischen Magenflattern, was er in ihrer Gegenwart fühlt, hat er noch viele Baustellen, die er zunächst beseitigen muss. Aber das ist gar nicht so einfach, denn dazu müsste er erstmal etwas wichtiges zulassen: Zu trauern.

Die ganze Geschichte war für mich sehr emotional, da ich mich sehr gut in die Lage von Lina – und im Grunde der ganzen Familie – versetzen konnte. Ich war damals erst zehn, als ich meine Mama an Krebs verloren habe. Es war für meinen Papa und mich eine schwierige Zeit. Aber auch er hatte schnell – viel schneller als Jan – wieder eine neue Frau an seiner Seite.
Die Geschichte zeigt viele Facetten. Es zeigt, wie Kinder mit der Trauer umgehen, wie Erwachsene damit umgehen. Wie Familien wieder in ihren Alltag finden müssen. Es zeigt aber auch, dass man den Kontakt zu anderen Leuten suchen sollte und sich nicht einigeln darf. Dass man manchmal das Gespräch suchen muss, auch wenn es um schwierige Themen geht.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Berührend 🩷✨

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Vielen Dank an den S.Fischer Verlag und Netgalley für das kostenlose Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Stefanie Hansen schafft es in ihrem Roman „Für immer und ein Jahr“, ...

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag und Netgalley für das kostenlose Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Stefanie Hansen schafft es in ihrem Roman „Für immer und ein Jahr“, eine zutiefst berührende Geschichte über Verlust, Trauer und den schweren Weg zurück ins Leben zu erzählen. Im Mittelpunkt steht Jan, der nach dem Tod seiner Ehefrau nicht nur seine große Liebe, sondern auch den Anker seines Alltags verliert. Seine Kinder stehen ebenfalls vor der schmerzhaften Realität, dass ihre Mutter nicht mehr da ist.

Ein unerwarteter Wendepunkt für Jan ist der Geburtstagskalender seiner Frau – ein Symbol der Routine und Erinnerung, das ihn zwingt, sich dem Leben außerhalb seines Rückzugs zu stellen. Auch wenn er sich am liebsten im Haus verkriechen und alle Kontakte abbrechen würde, ist es gerade diese Verbindung zur Vergangenheit, die ihm und den Kindern langsam den Weg in eine neue Normalität ebnet. Dabei begleiten wir die kleine Familie durch den Prozess der Trauerbewältigung, der oft schmerzhaft ist, aber auch von unterstützenden Nebenfiguren erleichtert wird, die für Jan und die Kinder unerwartet wichtig werden.

Hansen beschreibt diesen emotionalen Weg mit einem flüssigen, sehr gefühlvollen Schreibstil, der die Leser in jede Gefühlsregung der Figuren hineinzieht. Das Thema ist zweifelsohne schwere Kost, und es ist kaum möglich, das Buch ohne Tränen zu lesen. Doch gerade das macht „Für immer und ein Jahr“ so authentisch und bewegend. Es ist ein Buch, das zeigt, dass Trauerbewältigung Zeit braucht und dass man im Schmerz auch Trost finden kann, wenn man die richtigen Menschen um sich hat.

Ein tief berührendes Buch, das den Leser nicht loslässt. Stefanie Hansen bringt das schwierige Thema der Trauer auf sehr einfühlsame Weise nahe und schafft es, Hoffnung inmitten der Dunkelheit zu vermitteln. Absolut empfehlenswert.
5/5⭐️

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Wenn es weitergehen muss…

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Das war echt keine einfache Nummer. Trotzdem wollte ich es unbedingt lesen. Kaya stirbt mit 41 und hinterlässt ihren Mann Jan und ihre zwei Kinder Finn und Lina. In ihren letzten Zügen ringt sie Jan das ...

Das war echt keine einfache Nummer. Trotzdem wollte ich es unbedingt lesen. Kaya stirbt mit 41 und hinterlässt ihren Mann Jan und ihre zwei Kinder Finn und Lina. In ihren letzten Zügen ringt sie Jan das Versprechen ab ein Jahr allen die in ihrem selbst geführten Kalender stehen, telefonisch zu gratulieren. Er sagt zu, nicht wissend das ihn das mehr Kraft kostet als er vermeintlich noch hat. Das Buch ist in Monaten unterteilt und wird aus Jan‘s Sicht und mit Einwürfen von Kaya ( sozusagen was sie sich dabei gedacht hat) geschildert. Es liest sich, trotz der Schwere der Thematik gut und ist auf seltsame Weise fesselnd- nicht im Sinne von spannend- sondern das es einen nicht loslässt. Die Geschichte der beiden liest sich so traurig schön und so ehrlich, das ich regelrecht mitleide. Auch die Schwere die Jan anhaftet, selbst einfachste Dinge im Alltag zu bewältigen, alles ist sehr echt und schonungslos beschrieben… Richtig gut gefallen hat mir der Austausch beim Gratulieren- jeder hatte eine andere Art Trost zu spenden, zuzuhören oder Denkanstöße zu geben. Ich fand das Buch vermittelte eine positive Message- Dankbarkeit und Demut. Allein das waren für mich schon 4 ⭐️⭐️⭐️⭐️

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