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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2024

Ein Blick auf das unsichtbare Leiden

Unversehrt. Frauen und Schmerz
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Eva Biringers Buch "Unversehrt" ist ein tiefgründiges und aufschlussreiches Werk, das sich mit den vielfältigen Facetten des weiblichen Schmerzes auseinandersetzt. Die Autorin beginnt eindrucksvoll mit ...

Eva Biringers Buch "Unversehrt" ist ein tiefgründiges und aufschlussreiches Werk, das sich mit den vielfältigen Facetten des weiblichen Schmerzes auseinandersetzt. Die Autorin beginnt eindrucksvoll mit der persönlichen Geschichte ihrer Großmutter, deren jahrzehntelange Leiden nicht ernst genommen wurden. Diese emotionale Eröffnung schafft sofort einen starken Bezug zum Thema und verdeutlicht, wie Frauenhistorie und individuelles Leid oft miteinander verwoben sind.

Biringer gelingt es, die tief verwurzelte Misogynie und die damit verbundenen gesellschaftlichen Strukturen aufzuzeigen. Durch ihre sorgfältigen Recherchen, die historische Kontexte mit aktuellen wissenschaftlichen Studien kombinieren, wird der Leser mit einer Vielzahl von Fakten konfrontiert, die sowohl aufrütteln als auch nachdenklich stimmen. Ihr Schreibstil ist flüssig und klar, was den Zugang zu einem schwer verdaulichen Thema erleichtert.

Trotz der vielen Stärken des Buches bleibt der Leser jedoch mit einem Gefühl der Unvollständigkeit zurück. Biringer skizziert viele Probleme, bietet aber nur wenige Perspektiven auf mögliche Lösungen oder positive Entwicklungen, was die Lektüre etwas frustrierend machen kann. Ein roter Faden ist nicht immer erkennbar und manchmal wirkt die Argumentation sprunghaft, was das Nachvollziehen der Gedanken erschwert.

Insgesamt ist Unversehrt ein wichtiges und notwendiges Buch, das dringend Aufmerksamkeit für das Thema Frauen und Schmerz schafft. Es ist jedoch ratsam, mit einem gewissen Maß an Geduld und Offenheit für die Vielzahl der angesprochenen Themen zu lesen. Daher vergebe ich vier Sterne für dieses bewegende und aufklärende Werk.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Einblick in das Innere mit inspirierenden Ansätzen

Die Kunst des InnSæi
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“Die Kunst des InnSaei” von Hrund Gunnsteinsdóttir ist ein Buch, das den Leser einlädt, sich mit der eigenen Intuition und inneren Weisheit auseinanderzusetzen. Ich fand den Ansatz sehr spannend und war ...

“Die Kunst des InnSaei” von Hrund Gunnsteinsdóttir ist ein Buch, das den Leser einlädt, sich mit der eigenen Intuition und inneren Weisheit auseinanderzusetzen. Ich fand den Ansatz sehr spannend und war neugierig, wie das isländische Konzept von “InnSaei” im Alltag angewendet werden kann. Die Autorin teilt persönliche Geschichten und führt Übungen an, die den Weg zu mehr innerer Klarheit ebnen sollen.

Die Struktur des Buches, mit seinen klaren Kapiteln und den eingestreuten Übungen, gefiel mir gut. Es bietet Raum, das Gelesene auf sich wirken zu lassen und eigene Gedanken zu reflektieren. Besonders die Beispiele von Menschen, die ihre Intuition zum zentralen Bestandteil ihres Lebens gemacht haben, fand ich inspirierend.

Allerdings hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefgang gewünscht. Einige Konzepte wiederholen sich, ohne dass sie wirklich weiter vertieft werden. Die Geschichten sind teilweise recht beeindruckend, aber nicht immer leicht auf den eigenen Alltag übertragbar. Dennoch regt das Buch dazu an, sich mehr mit seiner inneren Stimme auseinanderzusetzen und dieser auch im hektischen Alltag Beachtung zu schenken.

Für alle, die sich für Achtsamkeit und Selbstreflexion interessieren, ist dieses Buch eine bereichernde Lektüre. Obwohl es hier und da etwas prägnanter hätte sein können, bietet es wertvolle Denkanstöße und praktische Ansätze. Daher gebe ich dem Buch vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Spannungsgeladenes Debüt in Malmö

Tode, die wir sterben
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"Tode, die wir sterben" von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist ein fesselnder Auftakt für die neue Ermittlerreihe mit Svea Karhuu und Jon Nordh. Der frischverwitwete Jon Nordh und die strafversetzte ...

"Tode, die wir sterben" von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist ein fesselnder Auftakt für die neue Ermittlerreihe mit Svea Karhuu und Jon Nordh. Der frischverwitwete Jon Nordh und die strafversetzte Polizistin Svea Karhuu stehen vor ihrer ersten gemeinsamen Herausforderung, als der 13-jährige Rashid aus einem fahrenden Auto heraus erschossen wird. Die Ermittlungen, die sich zunächst auf Bandenkriminalität konzentrieren, führen schnell zu einer Reihe unerwarteter Wendungen.

Voosen und Danielsson verstehen es, durch wechselnde Perspektiven und geschickte Plottwists eine hohe Spannung aufrechtzuerhalten. Besonders überzeugend ist die Darstellung der inneren Konflikte und persönlichen Dämonen der Hauptfiguren, die das Geschehen zusätzlich intensivieren. Trotz ihrer Unterschiede müssen Karhuu und Nordh lernen, zusammenzuarbeiten, was für einige humorvolle und menschliche Momente sorgt.

Der Krimi bietet nicht nur eine packende Geschichte, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Jugendgewalt und Drogenschmuggel. Insgesamt ist "Tode, die wir sterben" ein gelungener Einstieg in eine vielversprechende Reihe, die neugierig auf die kommenden Fälle macht. Für Fans des skandinavischen Krimis ein absolutes Muss.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Faszinierende Krimi im historischer Tiefe

Die Toten von Veere. Ein Zeeland-Krimi
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Maarten Vermeer gelingt es in “Die Toten von Veere” meisterhaft, die idyllische und zugleich geheimnisvolle Atmosphäre der Region Zeeland einzufangen. Die Geschichte führt uns in die historische Stadt ...

Maarten Vermeer gelingt es in “Die Toten von Veere” meisterhaft, die idyllische und zugleich geheimnisvolle Atmosphäre der Region Zeeland einzufangen. Die Geschichte führt uns in die historische Stadt Veere und verwebt geschickt verschiedene Zeitstränge, die die Vergangenheit und Gegenwart auf beeindruckende Weise miteinander verbinden. Der Roman ist durchzogen von einer komplexen Handlung und vielschichtigen Charakteren, die den Leser von Anfang an fesseln.

Besonders beeindruckend ist die tiefgründige Protagonistin Liv de Vries, deren persönliche und berufliche Herausforderungen authentisch und packend geschildert werden. Ihre Rückkehr in ihre Heimatstadt und die Auseinandersetzung mit einem alten Vermisstenfall geben der Geschichte eine emotionale Tiefe, die weit über die übliche Krimihandlung hinausgeht.

Vermeer schafft es, die Schönheit der Landschaft in eindrucksvollen Beschreibungen zum Leben zu erwecken, was einen faszinierenden Kontrast zu den dunklen Geheimnissen und Verbrechen bildet, die unter der Oberfläche lauern. Die Einbindung gesellschaftlich relevanter Themen, wie etwa die Auseinandersetzung mit der rechten Szene, verleiht dem Krimi zusätzliche Brisanz und Relevanz.

Die kunstvolle Verknüpfung der historischen Ereignisse mit der modernen Kriminalermittlung und die sorgfältig ausgearbeiteten Wendungen sorgen für eine anhaltende Spannung, die das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Der einzige Kritikpunkt wäre die Vielzahl an Handlungssträngen, die gelegentlich etwas überwältigend wirken können, doch dies mindert den Gesamteindruck kaum.

“Die Toten von Veere” ist ein äußerst gelungener Kriminalroman, der sowohl durch seine spannende Handlung als auch durch seine tiefgründigen Charaktere und gesellschaftlichen Bezüge überzeugt. Ein Muss für alle, die komplexe und atmosphärische Krimis lieben.

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Veröffentlicht am 29.03.2024

Ein spannender Thriller mit kleinen Schwächen

Der heimliche Beobachter
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Ich kann nur meine Begeisterung für "Der heimliche Beobachter" von Lisa Unger zum Ausdruck bringen. Das Buch lässt sich gut lesen, und der Titel passt definitiv zur Handlung. Obwohl mir die Charaktere ...

Ich kann nur meine Begeisterung für "Der heimliche Beobachter" von Lisa Unger zum Ausdruck bringen. Das Buch lässt sich gut lesen, und der Titel passt definitiv zur Handlung. Obwohl mir die Charaktere nicht alle sympathisch waren, konnte ich beim Lesen viel rätseln und lag mit einigen Vermutungen richtig. Die Geschichte wurde zum Ende hin noch packend und spannend. Trotz einiger Dopplungen zu Beginn und einigen Szenen in der Mitte, die überflüssig waren, war es insgesamt ein guter Thriller. Die Beschreibung des Hauses im Wald war gelungen, aber der Anfang konnte mich nicht richtig fesseln. Dennoch hat mich das letzte Drittel des Buches entschädigt, und ich würde gerne ein weiteres Buch von Lisa Unger lesen, um mehr von ihrem Schreibstil kennenzulernen.

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