Cover-Bild Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 17.10.2024
  • ISBN: 9783423650403
K. J. Reilly

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen

Ute Mihr (Übersetzer)

1.700 Kilometer – Lachen, Tränen, Wut und Liebe

Asher Hunter will Rache. Er will sich an dem Mann rächen, der betrunken seine Mutter totgefahren hat und vor Gericht durch einen Formfehler ungestraft davongekommen ist. Asher besucht gleich mehrere Trauergruppen, und er findet dort unerwartet Freunde: Da sind Sloane und Will, die etwa so alt sind wie er, und da ist der 80-jährige Henry. Sie alle verbindet, dass sie ihren liebsten Menschen verloren haben. Gemeinsam begeben sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Was Asher den anderen verschweigt: Er will dort den Mörder seiner Mutter töten. Tausende Kilometer, jede Menge Caesar Salads und einen filmreifen Kuss später steht er vor der Entscheidung seines Lebens. Und wählt: das Leben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2024

Emotionaler Jugendroman um Trauerbewältigung

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Ein weiteres Buch, welches ich mit der lieben Caroline vom YouTube Kanal "Marie's Salon de livre" im November gemeinsam gelesen habe. Diesmal ist es ein Jugendbuch und das Thema war nicht unbedingt ein ...

Ein weiteres Buch, welches ich mit der lieben Caroline vom YouTube Kanal "Marie's Salon de livre" im November gemeinsam gelesen habe. Diesmal ist es ein Jugendbuch und das Thema war nicht unbedingt ein Leichtes.
Der 17jährige Asher hat seine Mutter vor zwölf Monate, drei Wochen und einem Tag verloren. Sie wurde bei einem Autounfall getötet, als sie für ihn neue Fußballschuhe kaufen wollte. Seitdem quält ihn nicht nur die endlose Trauer, sondern auch Schuldgefühle. Der betrunkene Fahrer des Sattelschleppers, der das Auto seiner Mutter gerammt und zertrümmert hat, wurde vom Gericht frei gesprochen, was Asher nur umso wütender macht. Die Trauer frisst ihn auf und es erscheint ihm unmöglich in den normalen Alltag zurückzukehren. Zurück blieben außerdem sein Vater und die vierjährige Schwester Chloe. Trotzdem fühlt sich Asher alleine und die Angst, dass seiner kleinen Schwester etwas passieren könnte, wächst umso mehr. Das Urvertrauen, dass man ewig lebt, ist verschwunden und wird durch Angst ersetzt. Ashers Vater schickt ihn deshalb in eine Trauergruppe. Asher landet jedoch in einer Seniorengruppe. Dort lernt er Henry kennen, der seine Frau verloren hat und ebenfalls nicht wieder ins Leben zurückfindet. Zusätzlich schließt sich Asher einer zweiten Trauergruppe in seinem Alter an. Dort trifft er auf Sloane, die ihren Vater an den Krebs verloren hat und Will, dessen kleiner Bruder ebenfalls am Krebs verstorben ist. Asher schmiedet den Plan, sich an den Fahrer des Sattelschleppers zu rächen und ihn zu töten. Er plant eine Reise nach Memphis und wird von Henry, Sloane und Will begleitet, die keine Ahnung haben, was Asher vor hat. Und so begeben sich die vier, gemeinsam mit der Urne von Henrys Frau Evelyne, auf einen Roadtrip quer durch die USA....

Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn Probleme hatte in die Geschichte zu kommen. Die Sätze sind teilweise sehr lang und es gibt sehr viele Wiederholungen. Manche dienen aber auch dazu Ashers Trauer wirklich begreiflich zu machen. Wir bekommen seine Gedanken schonungslos vorgesetzt und sind immer dabei, wenn er zur Trauertherapie geht. Mich zog die Handlung jedoch richtig hinab, bis etwas Humor in die Geschichte kommt, als der Roadtrip beginnt. Bis dahin spürt man allerdings keinerlei Optimismus und versinkt in die schier endlose Trauer von Asher und seinen Freunden.

„Akzeptiere, dass das Leben nur rückwärts verstanden werden kann, leben muss man es aber vorwärts.“ (S. 333, frei nach Søren Kierkegaard)

Dabei gelingt es aber der Autorin wahnsinnig gut, diese Verzweiflung darzustellen. In jugendlicher Sprache und mit der Aussage, dass jeder anders trauert und alles erlaubt ist, gibt sie ihren Lesern Hoffnung, denn jede Trauer ist individuell. Sie hat kein Ablaufdatum, sondern verändert sich.

Der Vergleich von trauernden Menschen mit einem Löwenzahn, der sich einen Riss durch den Beton sucht und langsam ans Licht findet, während andere unter dem Beton vergraben bleiben, fand ich großartig und berührend.

Als der eigentliche Roadtrip beginnt, schlägt die Stimmung etwas um. Die lange Reise lässt die Vier zusammenwachsen und einen Weg aus der Trauer finden. Dies geht eher langsam vonstatten, ist aber sehr authentisch dargestellt. Dabei muss man das eine oder andere Mal auch richtig schmunzeln.
Nur zum Ende hin, fand ich die Geschichte dann doch etwas zu überspitzt.

Der Roman hat Jugendliche als Zielpublikum, ist jedoch auch für Erwachsene sehr gut geeignet. Denn irgendwann kommt jeder zu diesem Punkt, wo er einen geliebten Menschen verliert.

Fazit:
Ein hochemotionaler Jugendroman, der aber auch für Erwachsene gut geeignet ist und viel über Trauerbewältigung erzählt. Denn diese ist individuell und hat kein fixes Ablaufdatum.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Ein besonderer Roadtrip

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Im Buch "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" begleiten wir Asher auf seinem Weg nach dem Tod seiner Mutter durch Wut, Trauer und dem Wunsch nach Rache. Er schließt sich gleich mehreren Selbsthilfegruppen ...

Im Buch "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" begleiten wir Asher auf seinem Weg nach dem Tod seiner Mutter durch Wut, Trauer und dem Wunsch nach Rache. Er schließt sich gleich mehreren Selbsthilfegruppen an und trifft dort auf Henry, Will und Sloane, die auch alle mit der Trauer kämpfen.
Zusammen begeben sie sich auf einen Roadtrip nach Memphis.

K.J. Reilly hat hier nicht nur ein Buch für Jugendliche geschrieben. Trotz der oft sehr einfachen direkten Sprache schafft sie es auch Erwachsene zu begeistern. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Sie schreibt in recht kurzen Kapiteln und stellenweise war es leider etwas langatmig aber im großen Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen.

Wer Lust hat ein Buch über Trauerbearbeitung und Freundschaft zu lesen ist hier genau richtig. Von mir gibt es vier Sterne.

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Humor und Tiefgang: Ein Roman über die kleinen und großen Kämpfe des Lebens

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K. J. Reillys "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" ist ein eindringlicher und zugleich humorvoller Roman, der auf berührende Weise die Komplexität menschlicher Emotionen und Beziehungen erforscht. ...

K. J. Reillys "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" ist ein eindringlicher und zugleich humorvoller Roman, der auf berührende Weise die Komplexität menschlicher Emotionen und Beziehungen erforscht. Die Geschichte dreht sich um die Herausforderungen und Erlebnisse eines jugendlichen Protagonisten, der sich mit Themen wie psychischer Gesundheit, Verlust und dem Versuch, im Chaos des Alltags Normalität zu finden, auseinandersetzt.

Reilly schreibt einfühlsam und schafft es, die inneren Konflikte und Gedanken des Protagonisten auf den Punkt zu bringen, sodass man als Leser tief in seine Welt eintauchen kann. Der Roman verknüpft ernsthafte Themen mit einem feinen, oft unerwarteten Humor, der das Gewicht der behandelten Probleme zwar mildert, ihnen aber nie die Bedeutung nimmt. So gelingt es Reilly, einen Ton zu finden, der zugleich ernst und tröstlich wirkt.

Die Charakterentwicklung ist besonders gelungen: Man sieht, wie der Protagonist im Verlauf der Geschichte mit seinen Ängsten, seiner Trauer und den Erwartungen seiner Umwelt umgeht und versucht, seinen eigenen Weg zu finden. Die Nebenfiguren, wie Familie und Freunde, sind gut herausgearbeitet und verleihen der Handlung Tiefe, indem sie verschiedene Perspektiven auf das "normale Verhalten" zeigen – ein Thema, das der Roman auf eindrucksvolle Weise kritisch beleuchtet.

Einziges Manko ist, dass einige Handlungsstränge eher kurz angerissen und nicht ganz zu Ende geführt werden, sodass den Lesern am Ende vielleicht offene Fragen bleiben. Dennoch ist "Das Verhalten ziemlich normaler Menschen" ein packender, empathischer Roman, der wichtige Themen für Jugendliche und Erwachsene anspricht und viel Raum zum Nachdenken bietet.

Insgesamt eine lohnenswerte Lektüre – 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Tiefgehend mit Charakterentwicklung

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Das Buch handelt von einer kleinen, ziemlich bunt gemixten Gruppe von Menschen, die einen Verlust erlebt haben und sich, nachdem sie sich in der Trauergruppe kennengelernt haben auf einen gemeinsamen Roadtrip ...

Das Buch handelt von einer kleinen, ziemlich bunt gemixten Gruppe von Menschen, die einen Verlust erlebt haben und sich, nachdem sie sich in der Trauergruppe kennengelernt haben auf einen gemeinsamen Roadtrip begeben.

Zu Beginn brauchte ich etwas mich auf die verschiedenen Charaktere und das Buch einzulassen und hatte ehrlicherweise auch gedacht, dass der Roadtrip eher startet, es ergibt aber Sinn, dass dies nicht so ist, da hat mich der Klappentext vielleicht etwas „in die Irre geführt“.
Die Charaktere sind jeder für sich sehr besonders und jeder trägt seine eigene tragische Verlust-Geschichte mit sich, wodurch sich auch die Charaktere in ihren Handlungsweisen verändert haben.

Obwohl das Buch sich mit dem Thema Tod beschäftigt, ist eine schöne Geschichte entstanden, die sich dem Thema auf eine positive Art nährt. Die Charaktere und ihre Handlungen bringen einen schon manchmal zum Schmunzeln, trotz des tiefen Themas. Besonders den 80-jährigen Henry habe ich sehr in mein Herz geschlossen. Über die Geschichte und den Roadtrip hinweg, erfährt man immer mehr über die einzelnen Personen, versteht ihren Schmerz, ihre Handlungen & Denkweisen. Man baut eine Sympathie auf und erlebt ihre Entwicklungen, im Einzelnen und auch in der Gruppe.

Inhaltlich gab es ein, zwei Stellen zum Ende hin die mich nicht komplett überzeugen konnten, aber alles in allem hat die Geschichte ein stimmiges Gesamtkonzept ergeben und mir gut gefallen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und freue mich, mit den Charakteren ihre Reise gemacht zu haben.

Veröffentlicht am 23.10.2024

Gefühlvoller Roadtrip

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Asher Hunter hat vor über einem Jahr seine Mutter verloren, als diese bei einem Autounfall ums Leben kam. Asher möchte Rache am Verursacher nehmen, der betrunken seinen Sattelschlepper fuhr. Ashers Vater ...

Asher Hunter hat vor über einem Jahr seine Mutter verloren, als diese bei einem Autounfall ums Leben kam. Asher möchte Rache am Verursacher nehmen, der betrunken seinen Sattelschlepper fuhr. Ashers Vater macht sich Sorge um ihn und meldet ihn in einer Trauergruppe an, aus einem Sitzung pro Woche werden vier und Asher findet Freunde. Sloane, die ihren Vater verloren hat und Will, der seinen kleinen Bruder verloren hat, beide sind etwa in seinem Alter und den 80-jährigen Henry, der seine Ehefrau verloren hat. Die Trauer und das Verständnis für diese verbindet die Vier und zusammen machen sie sich auf einen Roadtrip von New Jersey nach Memphis, Tennessee. Dabei verschweigt Asher den anderen jedoch, dass er in Memphis Rache an dem Mörder seiner Mutter nehmen möchte.


Das Verhalten ziemlich normaler Menschen von K.J. Reilly erzählt die Geschichte des Teenagers Asher Hunter, der plötzlich seine Mutter verloren hat und nun mit den Schmerzen, der Trauer und der riesen Lücke in der eigenen Familie zu Leben lernen muss. K.J. Reilly schafft es seine komplexen Gedanken und Gefühle zu transportieren. Ashers Handlungen sind nicht immer verständlich, aber doch nachvollziehbar und die Beziehungen zwischen den Charakteren ist wunderschön dargestellt, vor allem wie sich die Freundschaft zwischen den vier Protagonisten entwickelt. Vier Protagonisten die zeigen, dass jeder Trauer anders empfindet und mit dieser anders umgeht und das man dennoch Verständnis für den jeweiligen anderen einbringen kann.

Aufgrund des Klappentexts ist von Beginn an relativ klar, wohin die Reise gehen wird und an einigen Stellen waren es für mich etwas zu viele inhaltliche Wiederholungen, dennoch liest sich das Buch gut weg und bietet eine traurig-schöne Gesichte, die bei aller Traurigkeit auch Hoffnung verspricht und die vielen Seiten des Lebens gut darstellt.

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