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Veröffentlicht am 21.11.2024

Fantasievoll geschriebener Reihenauftakt

Sweet Nightmare
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Die Calder Academy hat sich auf die Unterbringung gefährlicher paranormaler Jugendlicher spezialisiert, sie liegt abgelegen auf einer Insel und ist von einem Zaun umgeben, der nicht nur die Flucht verhindern ...

Die Calder Academy hat sich auf die Unterbringung gefährlicher paranormaler Jugendlicher spezialisiert, sie liegt abgelegen auf einer Insel und ist von einem Zaun umgeben, der nicht nur die Flucht verhindern soll, sondern auch die magischen Fähigkeiten der Schüler blockiert. Clementine Calder lebt von Geburt an hier, immerhin wird die Schule von ihrer Familie geleitet, ihr größter Wunsch ist es, die Insel einmal verlassen zu können, die Welt zu sehen und Abstand zwischen sich und Jude Abernathy-Lee zu bringen. Denn obwohl es bereits drei Jahre her ist, seit Jude sie geküsst und danach geghostet hat, ist Clementine immer noch bei jeder Begegnung wütend und traurig. Als ein extremer Sturm aufzieht, der die gesamte Insel bedroht, findet sie sich ausgerechnet an Judes Seite wieder, denn nur zusammen können sie diese Gefahr bekämpfen.

"Sweet Nightmare" von Tracy Wolff ist der Auftaktband einer fantastischen Trilogie, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Den fesselnden Schreibstil der Autorin kenne und mag ich bereits aus ihrer Katmere-Reihe und auch dieses neue Buch mochte ich zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen. Clementine war mir schnell sympathisch, sie und auch alle anderen Figuren in ihrem Umfeld fand ich lebensecht dargestellt, so dass es nicht lange gedauert hat, bis ich emotional tief in der Handlung versunken war.

Die Spannung fand ich größtenteils passend dosiert, lediglich in der Buchmitte hatte ich den Eindruck, dass sich das Herumrennen im Sturm ein wenig in die Länge gezogen hat, dem Lesevergnügen hat das aber kaum Abbruch getan. Das Geheimnis um Clementines Familiengeschichte hat mich besonders fasziniert, dass sie mit einer der Figuren aus der Katmere-Reihe verwandt ist und ab und an in Erinnerungen an die gemeinsamen Kindheit schwelgt, war für mich noch das Tüpfelchen auf dem i, ich mag solche Querverbindungen sehr. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf die Fortsetzung, so dass ich für diesen ersten Teil gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wie ich es von der Autorin kenne und mag, war ich schnell in der fantasievollen Welt eingetaucht, das Lesevergnügen hat mich (bis auf winzige Längen im Mittelteil) gefesselt und begeistert, diesen Auftaktband empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 13.11.2024

Fesselnder Abschluss der Fantasy-Dilogie mit kleinen Kritikpunkten

Haunted Reign
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Zoey kämpft noch immer mit dem Trauma, das der Verrat ihrer ehemals besten Freundin und die Ereignisse in der Schmiede ausgelöst haben. Zur Flucht aus dem Alltag besucht sie nächtliche Partys, wodurch ...

Zoey kämpft noch immer mit dem Trauma, das der Verrat ihrer ehemals besten Freundin und die Ereignisse in der Schmiede ausgelöst haben. Zur Flucht aus dem Alltag besucht sie nächtliche Partys, wodurch sich der Notendurchschnitt der früheren Musterschülerin rapide verschlechtert hat. Das Jahresabschlusstournier bietet die Möglichkeit Zusatzpunkte zu erhalten, die Zoey dringend benötigt, doch bereits während der ersten Prüfung zeigt ihre Magie den möglichen Tod einiger Mitschüler an - was Zoey dringend verhindern will, doch auch ihr eigenes Leben ist in großer Gefahr.

"Haunted Reign" von Mona Kasten ist der zweite Band einer Fantasy-Dilogie, der mich bis zur letzten Seite hin gefesselt hat. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst "Fallen Princess" gelesen zu haben, da die Handlung über beide Bücher hinweg fortlaufend erzählt wird. Zoey und ihre neuen Freunde waren mir bereits im Vorgängerband ans Herz gewachsen, so dass es nicht lange gedauert hat, bis ich wieder in ihrer Welt versunken war. Sämtliche Figuren fand ich authentisch und lebensecht beschrieben, ich hatte von allen ein klares Bild vor Augen.

Der lebhafte Schreibstil hat sein Übriges getan, mir einige angenehme Lesestunden zu bereiten, die Spannung war für meinen Geschmack genau richtig dosiert. Dazu hat auch beigetragen, dass für mich nicht alle Personen sofort zu durchschauen waren, ich habe die Ereignisses aus Zoeys Blickwinkel betrachtet und daher ihre Zweifel an einigen Leuten und deren Motivation geteilt. Lediglich mit dem letzten Drittel der Geschichte war ich nicht so ganz glücklich, zu guter Letzt hat mich das Ende zwar zufrieden gestellt, aber der Weg dorthin war in meinen Augen etwas zu knapp gefasst, besonders Dylans emotionaler Wechsel in seinem Verhalten gegenüber Zoey hätte meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr vertragen. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt und spreche für den Dilogieabschluss gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Besonders im letzten Buchdrittel fand ich die Dramaturgie etwas wechselhaft eingesetzt, dennoch hat mich die Geschichte bis zum Schluss gefesselt und angenehm unterhalten, den Roman empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 30.10.2024

Erfrischend andere Fantasy mit Anleihen aus der slawischen Mythologie

Tage einer Hexe
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Immer in den zwölf Tagen nach Neujahr strömen alle Arten von Monstern durch Chernograd, Hexen wie Kosara sind in dieser Zeit ständig im Kampf gegen diese Bedrohung. Doch in diesem Jahr hat Kosara ihren ...

Immer in den zwölf Tagen nach Neujahr strömen alle Arten von Monstern durch Chernograd, Hexen wie Kosara sind in dieser Zeit ständig im Kampf gegen diese Bedrohung. Doch in diesem Jahr hat Kosara ihren Hexenschatten für die Flucht vor dem Zmey - dem Zaren der Monster - hergeben müssen. Im sicheren Nachbarort Belograd wird sie erschreckend schnell von einer Krankheit heimgesucht, die früher oder später alle schattenlosen Hexen befällt und Kosara bleibt nichts übrig, als in ihre Heimat zurück zu kehren und nach dem Schatten zu suchen. Dabei wird sie von einem Belograder Polizisten begleitet, der sich nur schwer abhängen lässt und dabei seine ganz eigenen Geheimnisse hegt.

"Tage einer Hexe" von Genoveva Dimova hat mich nach leichten Startschwierigkeiten doch noch unerwartet bezaubert. Die von einer schier unüberwindlichen Mauer umschlossene Stadt Chernograd und ganz besonders die Beschreibung von Kosaras Ankunft in der farbenprächtigen und wohlriechenden Stadt Belograd habe mich ein wenig an meine Kindheit in der DDR erinnert. Die slawische Mythologie, derer sich die Autorin bedient hat, ließ mich an russische Märchen denken, es gab sogar in einer Nebenszene ein Hexenhaus, das auf Hühnerfüßen laufen konnte. Der etwas flapsige Schreibstil passte für mich ganz wunderbar zu diesem Ambiente, das Leseerlebnis hat sich erfrischend anders angefühlt.

Es hat etwas gedauert, bis ich mit Kosara warm geworden bin, später ist mir die Protagonistin mir ihrer manchmal recht blauäugigen Weltanschauung dennoch ans Herz gewachsen. Sie und alle anderen Figuren im Buch fand ich authentisch dargestellt, auch die Vielzahl der Monster war in meinen Augen umfassend genug beschrieben, um ein klares Bild vor Augen zu haben. Vielleicht ist es (vom Verlag?) ein wenig unglücklich gewählt, den Leitfaden der Hexen und Hexenmeister von Chernograd - inklusive der Charakterisierung der verschiedenen Monsterarten - erst am Ende des Buches abzudrucken, diese Informationen hätten mir beim Einstieg in die Handlung sicher geholfen. Insgesamt habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt, ein winziger Cliffhanger weckt bereits Lust auf die Fortsetzung. Für diese fantasievolle und fesselnde Lektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nachdem ich mich erst einmal in die Handlung hinein gefunden habe, mochte ich das Buch zwischenzeitlich kaum aus der Hand legen, die erfrischend andere Fantasygeschichte empfehle ich gern weiter.

Veröffentlicht am 28.10.2024

Wunderbar atmosphärisches Schauermärchen

A Study in Drowning
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Von klein auf liebte und verehrte Effy die Werke des llyrischen Volksdichters Emrys Myrddin, sein Buch über eine junge Frau, die vom Elfenkönig entführt wird, ist für sie weit mehr als bloße Fiktion. Heimlich ...

Von klein auf liebte und verehrte Effy die Werke des llyrischen Volksdichters Emrys Myrddin, sein Buch über eine junge Frau, die vom Elfenkönig entführt wird, ist für sie weit mehr als bloße Fiktion. Heimlich träumt sie davon, Literatur zu studieren. Doch das ist Frauen in ihrem Heimatland verboten, daher hat sie sich für Architektur entschieden. Als sie die Chance erhält, Myrddins Anwesen einige Monate nach dessen Tod zu renovieren, stürzt sich Effy zunächst begeistert in diese Aufgabe - allerdings ist Hiraeth weitaus baufälliger, als sie geahnt hat und droht nach und nach ins Meer abzusinken. Außerdem muss sie sich mit dem pragmatischen Literaturstudenten Preston herum schlagen, der die Aufgabe hat, Myrddins Nachlass zu sichten und dabei einem Geheimnis auf die Spur kommt, das auch Effys Leben für immer verändern wird.

"A Study in Drowning" von Ava Reid ist eine düstere und dennoch märchenhaft anmutende Fantasygeschichte, bei der es ein Weilchen gedauert hat, ehe ich Zugang dazu finden konnte. Als mich die Handlung dann doch noch gepackt hat, wäre ich am Liebsten gar nicht mehr aus Effys Welt aufgetaucht. Die schüchtern wirkende Protagonistin ist mir schnell ans Herz gewachsen, es war teilweise schmerzhaft mit zu erleben, wie sie von den Menschen in ihrem Umfeld missachtet wurde. Von klein auf hatte man ihr suggeriert, dass sie ihren Wahrnehmungen nicht trauen kann, immer wieder scheinen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie in ihrem Kopf zu verschwimmen und bereits während ihrer Kindheit wurde Effy mit Medikamenten dagegen behandelt.

Umso mehr hat mich die Entwicklung gefreut, sie sie im Lauf des Buches durchläuft, dennoch lag mein emotionaler Fokus in erster Linie auf dem Handlungsstrang um Myrddins Buch und Effys Wahrnehmung des Elfenkönigs. Der Autorin gelingt es wunderbar, eine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen und ihre Leser an Effys Zweifeln und Ängsten teilhaben zu lassen. Der regelrecht verwunschen wirkende Hintergrund rundet das Schauermärchen ab, das sich meiner Meinung nach perfekt als Lektüre für die dunkler werdenden Herbsttage eignet. Den Schreibstil habe ich als sehr fesselnd empfunden, die Spannung war in meinen Augen genau passend dosiert, so dass ich insgesamt von einem faszinierenden Lesevergnügen sprechen kann, das ich gern weiter empfehle.

Fazit: Nach dem etwas schleppenden Anfang hat mich die Geschichte mit ihrem düsteren Hintergrund und dem märchenhaft anmutenden Erzählstil bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, für die wunderbare Herbstlektüre spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Humorvoll geschriebener Auftakt einer spannenden Fantasy-Reihe

Court of Shadows
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Arianna versucht ein unauffälliges Leben zu führen - denn als Halb-Fae hätte sie nach der Apokalypse nicht im Menschenreich bleiben dürfen. Als die Shadow Fae, vom Volk auch Magieschlächter genannt, auf ...

Arianna versucht ein unauffälliges Leben zu führen - denn als Halb-Fae hätte sie nach der Apokalypse nicht im Menschenreich bleiben dürfen. Als die Shadow Fae, vom Volk auch Magieschlächter genannt, auf sie aufmerksam werden, muss sie sich notgedrungen in deren Akademie begeben um selbst zur Shadow Fae ausgebildet zu werden. Als Mentor wird ihr ausgerechnet der schweigsame Ruadan zugeteilt, von dem gemunkelt wird, dass er bereits einige seiner Novizen getötet habe. Trotz seiner düsteren und gefährlichen Ausstrahlung fühlt sich Arianna zu ihrem Lehrmeister hin gezogen - allerdings hütet sie eigene Geheimnisse, die sie nur mit einem Verrat an Ruadan auflösen kann.

"Court of Shadows" von C.N. Crawford ist der spannende Auftakt einer Fantasy-Serie, der mich schnell in seinen Bann gezogen hat. Ohne großes Vorgeplänkel wurde ich direkt in Ariannas Alltag hinein geworfen, erst nach und nach gab es den einen oder anderen Einblick in ihre Vergangenheit, der die äußerlich harte Schale aber innerlich recht sensible Art der Protagonistin erklärt. Dennoch war sie mir schnell ans Herz gewachsen, da die Handlung aus ihrer Perspektive in der ersten Person erzählt wird, konnte ich mich beim Lesen gut in sie hinein versetzen.

Den Schreibstil fand ich sehr fesselnd, in meinen Augen war die Mischung aus Spannung und Humor perfekt ausgewogen, auch der Spice-Anteil kam nicht zu kurz, so dass ich ein wunderbares Leseerlebnis hatte. Lediglich der Hintergrund hätte für meinen Geschmack gern etwas umfassender dargestellt sein dürfen, ich hatte den Eindruck von Ariannas Welt nur gerade so viel zu erfahren, wie für den Fortgang der Geschichte unbedingt notwendig war. Da es noch mehrere Fortsetzungen geben wird, hoffe ich darauf, dass sich mein Bild des Settings in den folgenden Bänden vervollständigen wird. Von diesem Reihenauftakt habe ich mich insgesamt ganz wunderbar unterhalten gefühlt, so dass ich dafür gern eine Leseempfehlung ausspreche - und mich bereits auf die Folgebände freue.

Fazit: Die fantasievolle Geschichte voller Spannung und Humor (erwähnte ich schon den Spice-Anteil?) hat mir einige wundervolle Lesestunden beschert, den Reihenauftakt empfehle ich gern weiter.