… und die können zu Orten reisen, die höchst gefährlich sind: Zum Beispiel - die Schlangeninsel bei Brasilien, wo so viele Giftschlangen leben, dass es offiziell verboten ist sie zu betreten weil keine:r ...
… und die können zu Orten reisen, die höchst gefährlich sind: Zum Beispiel - die Schlangeninsel bei Brasilien, wo so viele Giftschlangen leben, dass es offiziell verboten ist sie zu betreten weil keine:r das überlebt (hab bereits früher Berichte und Fotos davon gelesen und gesehen, no way, kein Mensch würde mich dahin bringen!), … der Marinengraben – obwohl ich neugierig bin, aber soooweit runter möchte ich nicht tauchen, trotz der tollen Tiere die es da gibt... Giftgasgruben, ach ja, war selbst in so einer Region, wo ich darüber informiert wurde, aber erst nachdem ich in einem See herumschwamm, wo mir ständig hätte etwas passieren könnnen. Und noch viele weitere Orte...So etwas wie die Katakomben von Paris, ja, das wäre schon möglich.... verschwundene Orte wie das Bernsteinzimmer (ja, wo isses denn?).
Das Fortbewegungsmittel zu diesen geheimnisvollen Orten ist ein Fliegender Teppich und damit werden 19 geheime Orte angeflogen.
Umschlagsbild ist so etwas von toll gemacht, so etwas von Vintage, total toll, farblich nostalgisch. Aber die Farben sind Spitzenklasse. Auch das Inhaltsverzeichnis nimmt einem sofort mit. Und der Klappentext ist aufregend vorgestellt – auf, sofort los und die weniger gefährlichen Orte aufsuchen!
Illustriert ist das nicht sehr dicke Büchlein (80 Seiten) von Whooli Chen, einem Könner. Jedem Ort sind zwei Doppelseiten gewidmet, die erste Doppelseite für die Vorstellung des Ortes und im zweiten Bereich gibt es genügend gute Informationen. Die Texte stammen von Patrick Makin – großartig gemacht für Kinder, mit vielen Infos und total verständlich.
Sehr schön für Kinder, um den Forscherdrang zu wecken!
Lange kannte ich diese Geschichte nicht: Bis ich dann eines Tages über das glamouröse Paar und seine fatale Geschichte stolperte. Und von diesem Moment an begann mich ihr Lebenslauf zu interessieren. ...
Lange kannte ich diese Geschichte nicht: Bis ich dann eines Tages über das glamouröse Paar und seine fatale Geschichte stolperte. Und von diesem Moment an begann mich ihr Lebenslauf zu interessieren.
Im Buch wird über die Persönlichkeiten der beiden Akteur:innen klamüsert – Edward (David), der für seine große Liebe Wallis auf Thron und Privilegien verzichtete; und Wallis, die sich durch Ehen und Affären zur Möchtegern Königin von England mausern wollte. Eine wohl tragische Geschichte, die viel auf Bücherseiten und die Leinwand gebracht hat. Edward war eine recht undurchsichtige Person, ein Lebemann, der sich nicht unbedingt mit Verve auf sein zukünftiges Amt vorbereitete (ein Glück, dass er nicht König geblieben ist. Das eine Jahr hat gereicht, sonst hätte wohl UK heute keine Monarchie mehr, denn – trotz der hohen Kosten – ist die Monarchie auch ein Geldbringer für UK, alle wollen die Royals, ihr Umfeld und die Traditionen erleben.) Historisch natürlich ein Aufhänger, das Jahr 1936, in dem UK drei Könige hatte. (Vater Georg V, Edward VIII und dann sein Bruder Georg VI). Georg VI war auf jeden Fall die bessere Wahl und seine Tochter Elisabeth brillant für die britischen Royals.
Wallis fand ich zu keiner Zeit sympathisch, weder in früheren Büchern, die ich las, noch in Film – Dokumentation, und auch erst nicht durch das vorliegende Buch. Genauso wenig wie Miss Markle. Ich finde beide US-Amerikanerinnen nicht charismatisch, sondern reichlich berechnend. Beide haben sich hochgearbeitet – was zuerst einmal geschätzt wird, aber beide wollten reiche Männer (was ich nicht unbedingt schätze, denn auch als Frau ist es möglich sein eigenes Geld zu verdienen). Liebe?
Die Angelegenheit mit Nazi-Deutschland ist mehr als peinlich. Gerade weil die Royals mit Queen Elisabeth II und ihrem deutschstämmigen Mann später alles versuchten, um die Briten von ihrem Deutschenhass runterzubekommen. Es heißt, dass Edward so ziemlich unter dem Pantoffel von Wallis stand und sie ihn eigentlich nicht gut behandelte und er als naiver Liebhaber durch die Weltgeschichte bummelte.
Das Buch ist kein romantisches Buch über eine große Liebe. Eher eine tragische Liebesgeschichte mit mehr als einer Parallele zu dem jungen Windsor namens Henry. Hoffen wir, dass seine Geschichte nicht so tragisch endet. Aber hätten wir die britischen Royals und ihre Affären nicht, dann würde wohl etwas fehlen für die Literaturszene...
Das Buch ist gut lesbar und informativ. Doch für jemand mit Vorkenntnissen birgt es nichts Neues. Der Umschlag ist natürlich sehr auffällig gemacht: Die Person Wallis Simpson als Schwarzweiß Foto und das Ganze in rot gestaltet. Auffälliger geht nicht. Fotos aus dem Leben des Paares lockern den Text auf. Die Autorin ist bemerkenswert, weil sie sehr intensive Bücher schreibt! Für dieses Buch hat sie gut und umfangreich recherchiert. Erschienen im Molden Verlag, Österreich, mit nicht uninteressanten Büchern im Programm
Was für ein Name für eine Titelheldin, der erste Gedanke. Das ist doch eher ein Name für eine ältere Tante statt für ein Schulmädchen. Doch auch ältere Namen sind wieder 'up to date', und eigentlich sehr ...
Was für ein Name für eine Titelheldin, der erste Gedanke. Das ist doch eher ein Name für eine ältere Tante statt für ein Schulmädchen. Doch auch ältere Namen sind wieder 'up to date', und eigentlich sehr schön. Und ja, der Name Alice passt zu dem Gör:
Der Einstieg in das Buch beginnt damit, dass eben diese Alice den schlimmsten Tag ihres Lebens erleben muss. Nun, da Alice noch nicht besonders viele Jahre auf dem Buckel hat, da würden noch einige Tage kommen, die durchaus nicht angenehm sein könnten. Jedoch, eine neue Schule und der erste Schultag muss am Strand sein. Alice hasste zwei Dinge, Schule und Strände. Das Mädel ist autistisch oder 'neurodivers' und möchte am Liebsten für sich sein, doch eine sprechende Möwe belästigt sie in ihrer Zurückgezogenheit. Agent T.
Damit beginnt für Alice ein abenteuerliches Leben in 'Pepples', wie sie die Schule nennen. Sie trifft auf Freunde und Freundinnen, obwohl sie eigentlich nicht eine ist, die leicht Kontakt zu anderen findet. Und dann ist da immer Agent T. und seine seltsamen Aufforderungen...
'...bis der Morgen seine ungeduldigen Finger durch die beigen Gardinen schob' (Es sind Sätze wie der zitierte, die das besondere Sprachgefühl der Autorin hervorheben. 'Ungeduldige Finger... durch die Gardinen schob... nein, nicht nur Gardinen, beige müssen sie sein, so wie sie oft in Hotels sind... hervorragend!). Sprachlich sehr gut und sehr eigen werden eben die besonderen Eigenheiten Alices dargestellt.
Ihre Sicht auf die Welt ermutigt im Büchlein zum Weiterlesen. Denn sie ist nicht die Einzige, die etwas anders ist in dieser Schule:
Die Illustrationen stammen von Flavia Sorrentino. Auch das Umschlagsbild passt. Die Autorin Emily Kennys ist selbst Autistin und kann daher aus eigenen Erfahrungen schöpfen
Für Jugendliche ab 10 Jahren, 336 Seiten, dtv – Verlag, übersetzt von Susanne Hornfeck (im Original "The Extraordinary Adventure of Alice Tonks")
Allein die Widmung nimmt einem schon für das Büchlein ein: Für Adam, mit Liebe und Himbeermarmelade
Eine sogenannte 'cosy Romantasy', also ein angenehmer Phantasie Roman: Darin spielt Kiela mit himmelblauer ...
Allein die Widmung nimmt einem schon für das Büchlein ein: Für Adam, mit Liebe und Himbeermarmelade
Eine sogenannte 'cosy Romantasy', also ein angenehmer Phantasie Roman: Darin spielt Kiela mit himmelblauer Haut und dunkelblauen Haare die tragende Rolle. Doch auch ihr Assistent, Chaz, ein sprechendes Spinnenkraut, regt die Phantasie an. Ein schreckliches Feuer zerstört die riesige Bibliothek im Mondsichelinselreich, in der Kiela und Chaz leben. Sie müssen aus Alyssium flüchten, denn Revolutionäre setzten die Bibliothek und die Stadt unter Feuer. Im letzten Moment gelingt es Kiela mit einigen Büchern und Chaz per Ruderboot zu entkommen. Eigentlich sind die Bücher Zauberbücher und dürfen auf keinen Fall, unter hoher Strafe, die Bibliothek verlassen. Doch Kiela ist ihre Rettung vor dem Feuer wichtiger.
Bei ihrer Flucht auf die Insel ihrer Jugend versucht sie im Haus der Familie ein Neuanfang. In dem Ort Caltrey besitzt ihre Familie ein 'cottage', überwuchert und vernachlässigt. Dort beginnt sich Kiela einzurichten und hofft von den Einwohnern des Ortes nicht bemerkt zu werden. Pusteblume, denn der Züchter von Seepferdchen, Nachbar Larran, ist bereits am ersten Tag nach ihrer Ankunft da, um nachzuschauen, wer sich in dem Häuschen eingenistet hat. Kiela, die jedoch nur mit ihren geretteten Zauberbüchern und dem Spinnenkraut in Ruhe ihre Lage überdenken will, fühlt sich vom ihm gestört. Vor allem, da niemand von den Zauberbüchern wissen darf.
Es kommt wie es kommen muss, Larran hilft Kiela und die beiden, auch Chaz, das Spinnenkraut, gewöhnen sich aneinander in einer liebevollen Weise. Und dann hilft Kiela mit ihrem Wissen aus den Zauberbüchern dem Dorf.
„Es war nicht so, dass sie Menschen nicht mochte. Sie mochte bloß Bücher lieber.“ Darin liegt die Philosophie des Romans, Kiela ist ein echter 'Bücherwurm' und verkriecht sich in ihren Büchern.
Das Schöne an dem Büchlein, neben der wunderschönen Sprache und phantasievollen Erlebnissen, ist das Vertrauen zueinander gewinnen. Bücher sind etwas Schönes, doch letztendlich gehören auch die lebenden Wesen dazu. Larran, der in erster Linie mit seinen Seepferden lebt , und Kiela, der Bücherwurm, öffnen sich zueinander.
Das Umschlagsbild dazu ist sehr passend und deutet auf den phantasievollen Inhalt hin. Eine sehr schöne und phantasievolle Schreibe rundet alles ab und das Buch liest sich angenehm.
Eine literarische Neuheit und ein gewagtes Unterfangen über die Grenzen hinweg: Ein Resümee am Anfang (vor allem zu dem Begriff 'Unterfangen') – die einen sagen, zu klischeehaft, die anderen zu überladen, ...
Eine literarische Neuheit und ein gewagtes Unterfangen über die Grenzen hinweg: Ein Resümee am Anfang (vor allem zu dem Begriff 'Unterfangen') – die einen sagen, zu klischeehaft, die anderen zu überladen, die dritten 'schadet dem Judentum'. So ehrlich zu sein?
Die Grenzen – Deutschland, Kanaren, Israel. Russland und UdSSR...
Allein schon der Titel – Juli, August, September – und die eigenwillige Aufteilung, Juli in Deutschland, August auf den Kanaren, September in Israel, deutet an, dass dies kein gewöhnlicher Roman ist. Denn es geht der Autorin auch, oder vor allem, um die Verarbeitung der eigenen familiären Geschichte, obgleich natürlich der Roman Fiktion ist. Verwischung der Grenzen? Beziehen schreibende Menschen nicht oft ihre eigene Geschichte mit ein? Wertfrei sind auch sie nicht, die Schreibenden.
Die Autorin Olga Grjasnowa stammt aus Baku, Aserbaidschan, doch bereits bei ihrem Namen weiß die gewiefte Leserschaft, da scheint eine kürzliche oder vor langem vollzogene Migrationsgeschichte (ohne Namensänderung, das muss durchaus erwähnt werden, denn bei nicht wenigen Namen wurde bei der Ankunft in ein neues Land oder Region angepasst der traditionelle Namen geändert...) dabei zu sein. Doch um es gleich zu sagen – Grjasnowa ist kein jüdischer Name, jüdische Familien nahmen in der Sowjetunion Namen an, um der Diskriminierung zu entgehen (kommt mir das nicht sehr bekannt vor...? Denn nicht nur dort passierte das...). Kontingentflüchtling aufgrund des jüdisch – russischen Hintergrundes (ist denn bekannt, dass auch in der UdSSR Progrome gegen jüdische Teile der Bevölkerung stattfanden?)
Das Buch: Inhalt - eine 'fiktive' Familiengeschichte, oder Frauengeschichte, oder Generationengeschichte? Oder sogar eine Liebesgeschichte?
Die Hauptfigur ist Ludmilla (Lou), Galeristin in ihren Dreißigern, Mutter von Rosa, Gattin des erfolgreichen Pianisten Sergej. Eine Ehe die so ganz in Ordnung ist, aber auch nicht mehr... (keine Liebesgeschichte mehr?)
Ihrer aller Jüdischsein ist eher nur auf dem Papier vorhanden.
Doch dann kommt die kleine Rosa, nach einem Besuch bei einer Freundin, mit Fragen zum Buch über Anne Frank an. Denn Rosa glaubt, dass es ein gewisser Hitler geschrieben hat. Nun setzt bei Lou eine schmerzhafte Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität ein. Der Glaube, die jüdische Kultur (was mehr oder weniger doch bereits ständig ihr Leben und das der Familie bestimmte), zumindest in der Erinnerung an die kürzliche Vergangenheit der Familie, sich jedoch kaum in den Begebenheiten und dem tagtäglichen Leben wiederfindet – die Kleinfamilie in Berlin sind sozusagen assimilierte Juden. Als Lou ihren Mann auf ihre jüdische Identität ansprich, sagt dieser: „ Juden haben keine Wurzeln, Juden haben Beine.“
Das ist der Juli.
Dann kommt die Einladung zum Geburtstag der 90jährigen Großtante - die Großfamilie tritt in Erscheinung. Sehr jüdisch und noch traditionell osteuropäisch, wobei ihr Leben in Israel daran nichts änderte (wer Israel kennt, weiß das aus dem Alltag, dass die aus unterschiedlichen Regionen stammenden jüdischen Menschen ihre jeweiligen Traditionen beibehalten haben).
Der August eben – der Besuch auf den Kanaren. Die Großtante und die ex-sowjetische Familie aus Israel kommen in Gran Canaria in diesem 'all-inclusive' Hotel zusammen. Im Hotel wird Lou mit dem Holocaust und den Auswirkungen auf ihre Familie konfrontiert.
Die Dreigliedrigkeit des Romans führt ein in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin Lou: In Juli steht die Kleinfamilie im Mittelpunkt, vor allem auch die Beziehung der Ehepartner zueinander und ihr Judentum. Den August dominiert das Familientreffen (mit den Feinheiten und Auseinandersetzungen auf Cran Canaria)
Lous wird erschüttert durch die Rückgriffe auf die Vergangenheit von Großmutter und der gefeierten Großtante, was Lou dann im September zum letzten Teil ihrer Identitätssuche führt – nach Israel.
Das Buch hat die perfekte Kürze! Zugegeben, dass habe ich bei jemanden Anderem gelesen, aber es hat mir gefallen...perfekte Kürze. 224 Seiten sind perfekt zum Einlesen in das Thema 'jüdische Familie', perfekt zum Mitnehmen, perfekt zum sich Stimulieren lassen z.B. mehr zur jüdischen Kultur in Osteuropa zu lesen... Ich merke zunehmend, dass kürzere Bücher (also um die 200 Seiten) viel mehr Literatur versprechen als die 'langen Schmöker'. Wie heißt das Sprichwort – 'In der Kürze liegt die Würze', scheint darauf abgestimmt zu sein...
Ein nachdenkliches Buch und bestimmt keine leichte Kost, daher ist die Kürze des Romans genau richtig. Die perfekte Kürze!
Olga Grjasnowa ist eine anerkannte Größe in der deutschsprachigen Literaturwelt. (Interessant daran ist, dass sie erst mit elf Jahren Deutsch lernte).
Bücher von ihr: 'Der Russe ist einer, der Birken liebt', ein großartiges Buch, mittlerweile auch verfilmt; 'Die juristische Unschärfe einer Ehe' (ebenfalls bei Hanser wie das vorliegende Buch), neben weiteren vielfältigen Veröffentlichungen.
Preisgekrönt – Klaus -Michael Kühne – Preis, Anna Seghers - Preis (zudem weitere Auszeichnungen)
Stipendiatin u.a. der Robert-Bosch Stiftung (Grenzgänger Stipendium)... die Liste ihrer internationalen Auszeichnungen und Stipendien ist umfangreich.
Jugend im Kaukasus, längere Aufenthalte in Polen, Israel und Russland, hat sie heute eine Professur am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien und lebt dort, zuvor lebte sie in Berlin, New York etc., und ist mit einem syrischstämmigen Schauspieler verheiratet.