Platzhalter für Profilbild

fredhel

Lesejury Star
offline

fredhel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit fredhel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

unglaubwürdig

Happy End
0

Ein Baby wird direkt aus seinem Zuhause entführt und wird zum Glück nach 9 Monaten wiedergefunden. Die Mutter Isa glaubt einfach nicht daran, dass dies tatsächlich ihr kleiner Junge ist. Als der Vater ...

Ein Baby wird direkt aus seinem Zuhause entführt und wird zum Glück nach 9 Monaten wiedergefunden. Die Mutter Isa glaubt einfach nicht daran, dass dies tatsächlich ihr kleiner Junge ist. Als der Vater dafür sorgt, dass Isa in der Psychiatrie landet, weiß der erfahrene Leser spätestens jetzt in welche Richtung der Hase läuft. Mehr möchte ich vom Inhalt nicht spoilern, denn es folgt eine zwar interessante, aber fürchterlich abstruse Entwicklung der Geschichte. Mich hat das Breitwalzen von Isa Gefühlslage und das nicht Voranschreiten der Handlung nach Teil I so genervt, dass ich nur noch den Schluss quer gelesen habe, um an die Auflösung zu kommen. Vielleicht kann ich noch so viel verraten, dass es ein wirklich wildes Finale gibt, aber das macht die vorherigen Längen nicht wett.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2024

Flache Story

Dark Venice. Deep Water (Dark Venice 1)
0

Neben einem wunderschönen Cover lockt der Klappentext mit einer Familienlüge, die aufgedeckt werden soll und verspricht Romantik im zauberhaften Venedig. Na klar, das will man lesen.
Merle geht für ein ...

Neben einem wunderschönen Cover lockt der Klappentext mit einer Familienlüge, die aufgedeckt werden soll und verspricht Romantik im zauberhaften Venedig. Na klar, das will man lesen.
Merle geht für ein Auslandssemester nach Venedig und landet dort unfreiwillig in einer merkwürdigen WG. Ihre Mitbewohner verhalten sich sehr abweisend und sind auch leider bei Merles Kommilitonen nicht sonderlich beliebt. Es umgibt sie ein düsteres Geheimnis.
Ein ganz anderes Geheimnis treibt Merle um, denn sie hat im Nachlass ihres Großvaters Briefe an eine Venezianerin gefunden. Diese Dame möchte sie nun unbedingt finden, doch bedauerlicherweise wird gerade dieser Handlungsstrang nach der Hälfte des Buches nicht mehr weiterverfolgt. Das Interesse konzentriert sich jetzt völlig auf die aufkeimende Romanze zwischen Merle und ihrem Mitbewohner Matteo. Auch detaillierte Schilderungen des Liebeslebens fehlen nicht.
Allerdings ist die junge Liebe, wie zu erwarten, nicht frei von Problemen, die sich wahrscheinlich im Folgeband auflösen werden. Den werde ich dann schon nicht mehr lesen, denn mich hat Dark Venice eindeutig unterfordert. Die Charaktere sind nur klischeehaft, Geheimnisse werden aufgebauscht und übertrieben. 
Hätte Merle sich mal bei ihren Kommilitonen über ihre Mitbewohner erkundigt, dann hätte sie nicht so lange im Ungewissen in dieser merkwürdigen Atmosphäre aushalten müssen. Alle wären viel offener miteinander umgegangen.
Und wo bleiben die schönen Orte in Venedig? Die Handlung hätte genauso in jeder x-beliebigen italienischen Universitätsstadt spielen können, bis auf die wenigen Male, wo Merle in einem Boot sitzt.
Selbst für einen Young Adult-Roman ist mir die Handlung zu flach. Ich mag dieses Buch nicht weiterempfehlen, aber vielleicht sehen jüngere Leser das mit ganz anderen Augen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2024

Liebeswahn

Mortal Follies
0

Als Leser landet man in einer Welt, die sehr der englischen Regency-Epoche ähnelt. Die Story wird von einem kleinen, schlauen Geist erzählt, der sich auf Miss Mitchelmore eingeschworen hat. Er beobachtet ...

Als Leser landet man in einer Welt, die sehr der englischen Regency-Epoche ähnelt. Die Story wird von einem kleinen, schlauen Geist erzählt, der sich auf Miss Mitchelmore eingeschworen hat. Er beobachtet sie bei all ihren Unternehmungen, denn weil sie unter einem Fluch leidet, gerät sie in die unmöglichsten Situationen.
Leider finde ich keinen Bezug zu den Hauptpersonen und der Humor des Autors wirkt auf mich, bis auf wenige Ausnahmen, verkrampft. Solange es noch allein um den vermaledeiten Fluch geht, ist die Handlung noch relativ unterhaltsam, aber dann tritt immer mehr die verschwurbelte Liebesbeziehung zwischen Miss Mitchelmore und der dominant lesbischen Lady Georgiana in den Vordergrund. Nein, kein Buch für mich, aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2024

Nasskaltes Drama

A Study in Drowning
0

Die junge Architekturstudentin Effy ist die Hauptperson dieses Romans. Seit frühester Jugend ist sie in psychiatrischer Behandlung. Nur mit Tabletten kann sie oft Wahn und Wirklichkeit trennen, denn als ...

Die junge Architekturstudentin Effy ist die Hauptperson dieses Romans. Seit frühester Jugend ist sie in psychiatrischer Behandlung. Nur mit Tabletten kann sie oft Wahn und Wirklichkeit trennen, denn als kleines Kind wäre sie fast ertrunken. Seitdem plagen sie Alpträume und Halluzinationen vom Elfenkönig, von dem sie sich bedrängt fühlt. Vielleicht hat sie auch gerade deswegen eine sehr innige Beziehung zu dem Nationaldichter Emrys Myrddin, dessen Werke sich häufig mit dem Elfenkönig befassen. Ein Traum wird wahr, als sie eine Ausschreibung gewinnt, den Wohnsitz des kürzlich verstorbenen Autors umzugestalten.
Als sie dort während eines Unwetters ankommt, erwartet sie ein verfallenes, unheimliches Herrenhaus, das von den Klippen zu stürzen droht. Und sie trifft auf den Literaturstudenten Preston Heloury, den sie von der ersten Sekunde an auf kindische Art und Weise verabscheut und das ihm gegenüber deutlich zeigt.
Spätestens jetzt verliert Effy beim Leser an Sympathiepunkten, weil sie völlig irrational emotional derart überreagiert. Die Beziehung, die sich zwischen den beiden entwickelt, ist nach diesen Startschwierigkeiten nicht so einfach nachvollziehbar. Jedenfalls sind sie gezwungen, gut zusammenzuarbeiten, um ihre Ziele zu erreichen. Während sie in dem nasskalten, dunklen Gemäuer tätig sind, steigert sich draußen das Unwetter zu einem lebensgefährlichen Naturereignis. Effys Visionen werden parallel dazu immer düsterer bis alles auf ein gewaltiges Finale zusteuert. Hier gibt es endlich etwas von der Spannung, die über lange Phasen hinweg gefehlt hat. Die Autorin hat eine Begabung dafür, die örtlichen Gegebenheiten und das seelische Innenleben sehr detailliert und bildhaft zu schildern, aber dadurch bleibt die Handlung statisch und man stellt sich die Frage, wann es endlich weitergeht.
Für mich sind die Charaktere von Effy und Preston nicht wirklich schlüssig. Weil außerdem die ganze Atmosphäre diese dunkle Weltuntergangsstimmung ausstrahlt, war ich sehr froh, als das Hörbuch endlich vorbei war. Die Sprecherin besitzt eine sehr kindliche Stimmfarbe und liest mit etwas zu viel Empathie. Aber vielleicht passt ja gerade das auch zu Effys unausgereiftem Wesen. Eine Fortsetzung kann mich wahrscheinlich nicht reizen, es sei denn, die Inhaltsangabe wirkt deutlich optimistischer.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2024

Reißerisch

Tränengrab
0

Evelyn besucht ihre entfernter wohnende Tochter Manuela. Der Besuch wird zum Fiasko, weil die Familie sehr gestresst ist von Mädchenmorden in der Nachbarschaft. Doch auch wegen Ehe- und Erziehungsproblemen ...

Evelyn besucht ihre entfernter wohnende Tochter Manuela. Der Besuch wird zum Fiasko, weil die Familie sehr gestresst ist von Mädchenmorden in der Nachbarschaft. Doch auch wegen Ehe- und Erziehungsproblemen ist die Stimmung am Tiefpunkt. Evelyn wittert schlimme Geheimnisse um den Ehemann, denen sie unbedingt auf den Grund gehen will.
Zugegebenermaßen ist am Ende die Enttarnung des Täters eine große Überraschung. So hatte ich mir das alles nicht vorgestellt, aber es ist auch schon ziemlich konstruiert.
Der Schreibstil des Autors ist ziemlich effekthascherisch. Gefühle und Gedanken werden breit ausgewalzt und leider sind ausnahmslos alle Protagonisten richtig unsympathisch. Deswegen kann ich diesen Krimi nur bedingt empfehlen, obwohl die Heidi Jürgens als Sprecherin des Hörbuchs ihren Job gut macht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere