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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2023

Gute Auseinandersetzung mit Lösungsansätzen

Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?
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Der griffige Titel hat mich direkt angesprochen, da das Thema Arbeit allgegenwärtig ist und uns alle betrifft. Ich setze mich schon länger mit dem Thema der Arbeit auseinander und denke ebenfalls, dass ...

Der griffige Titel hat mich direkt angesprochen, da das Thema Arbeit allgegenwärtig ist und uns alle betrifft. Ich setze mich schon länger mit dem Thema der Arbeit auseinander und denke ebenfalls, dass uns kürzere Arbeitszeiten gut tun würden. Daher habe ich einige Fakten schon gekannt, aber der lockere Schreibstil von Sara Weber lässt sich gut lesen und doppelt hält ja bekanntlich besser. Interessant waren besonders einige ihrer Beispiele wie Schichtsysteme bei der Polizei. Generell hat es mir gut gefallen, dass auch andere Tätigkeiten als Bürojobs betrachtet wurden und Möglichkeiten dargestellt, wie auch hier flexibles Arbeiten funktionieren kann. Insgesamt mochte ich es, dass die Autorin nicht nur den aktuellen Zustand aufzeigt und Tatsachen benennt, sondern auch wirklich Lösungsansätze findet.
So hat mir besonders das Kapitel zur Organisation in Gewerkschaften und dem Zusammenfinden in Kollektiven, wie der Notruf NRW Mut gemacht und Hoffnung gegeben.
Ich empfehle das Buch gerne weiter, vor allem an Neulinge in diesem Bereich!

Veröffentlicht am 18.12.2022

Große Empfehlung!

Liebewesen
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Dieses Buch hat wirklich Spaß und süchtig beim Lesen gemacht. Durch das hohe Erzähltempo rast man förmlich durch den Roman und verfolgt die Beziehung von Lio und Max. Ich musste mich manchmal ...

Dieses Buch hat wirklich Spaß und süchtig beim Lesen gemacht. Durch das hohe Erzähltempo rast man förmlich durch den Roman und verfolgt die Beziehung von Lio und Max. Ich musste mich manchmal etwas stoppen und Sätze erneut lesen, um mich zu bremsen und nichts zu verpassen. Denn der Schreibstil ist so toll, dass man jeden Satz aufsagen möchte. Der Autorin gelingt es, urkomisch aber gleichzeitig oft tragisch zu erzählen. Man fiebert mit und wünscht sich, dass Lio und Max es endlich schaffen, vernünftig und ehrlich miteinander zu kommunizieren und sich ihren Dämonen zu stellen. Es bleibt vieles ungesagt, dennoch fühlt es sich sehr intensiv an.
Ich denke, dass dieses Buch viele Leser*innen in ihren Zwanzigern und Dreißigern begeistern wird. Besonders Sally Rooney-Fans werden auch diesen Roman mögen. Ich werde es jedenfalls weiterempfehlen!


TW: Sexueller Missbrauch, Abtreibung

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2022

Hat mich in den Bann gezogen!

Unsre verschwundenen Herzen
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Schon die Serie "Little Fires Everywhere" nach dem Buch von Celeste Ng habe ich verschlungen, und genauso ging es mir bei diesem Buch.
Im Groben geht es um den Jungen Bird, der mit seinem Vater ...

Schon die Serie "Little Fires Everywhere" nach dem Buch von Celeste Ng habe ich verschlungen, und genauso ging es mir bei diesem Buch.
Im Groben geht es um den Jungen Bird, der mit seinem Vater in den USA in einer Dystopie in nicht allzu ferner Zukunft lebt. Doch er vermisst seine Mutter, die vor drei Jahren scheinbar aus dem Nichts die Familie verlassen hat.
Anfangs schien es etwas geheimnisvoll und schwer zu fassen, wie es zu dieser großen Veränderung im Leben der Familie kam. Genauso sind die beschriebenen Aufständen schwer einzuordnen, die sich immer auf "Unsre verschwundenen Herzen" beziehen.
Das Buch hat mich dennoch schnell in den Bann gezogen und durch die wunderschöne Schreibweise überzeugt. Seite für Seite lernt man mehr über die entworfene Welt, die unserer heutigen leider gar nicht so weit entfernt ist, wie man es sich wünschen würde. Das Schützen der amerikanischen Werte ist das oberste Ziel, und alles und jeder, der anders zu sein scheint, eine Bedrohung. Auch heute ist Rassismus gegenüber Menschen mit asiatischen Wurzeln ein Problem, und nicht nur in den USA.
Es ist daher packend zu sehen, wie der Spruch der verschwundenen Herzen, der aus einer Gedichtszeile von Birds Mutter stammt, Kräfte für den Widerstand mobilisiert und zur Parole des Protests wird.
Ein spannender Roman, der auf die gefährliche Richtung aufmerksam macht, in die unsere Gesellschaft sich bewegt und daher ein dumpfes Gefühl zurücklässt und nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Zwei Brüder und ihre Beziehungen

Intermezzo
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Das neue Buch von Sally Rooney - heiß erwartet. Diesmal geht es um zwei Brüder mit einem Altersunterschied von circa zehn Jahren und ihren jeweiligen Lebensituationen, Beziehungen und den Umgang ...

Das neue Buch von Sally Rooney - heiß erwartet. Diesmal geht es um zwei Brüder mit einem Altersunterschied von circa zehn Jahren und ihren jeweiligen Lebensituationen, Beziehungen und den Umgang mit dem Tod ihres Vaters. Die Erzählperspektive wechselt hin und her, dabei mochte ich manche Ansichten mehr als andere. Ich habe generell etwas gebraucht, um in die Geschichte reinzukommen und ein Verständnis für die Charaktere zu entwickeln. Irgendwann hat Sally Rooney es dann aber doch wieder geschafft und ich war gebannt und habe das Buch dann auch ziemlich schnell durchgelesen. Es wirkt etwas erwachsener und vernünftiger als die vorherigen Bücher von ihr, vor allem als die ersten beiden, da die Charaktere besser kommunizieren und Lösungen finden. Trotzdem habe die ersten beiden mir noch besser gefallen. Vielleicht lag es auch an der Sprache, da ich ihre anderen Bücher auf Englisch gelesen habe.
Trotzdem kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 19.03.2024

Geschickt erzählt

Yellowface
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Sehr gespannt habe ich dieses Buch gelesen. Es hat anfangs etwas gedauert, bis ich reingekommen bin.
Generell ist es sprachlich einfach gehalten, aber das Inhaltliche ist der Knackpunkt. Der Rassismus ...

Sehr gespannt habe ich dieses Buch gelesen. Es hat anfangs etwas gedauert, bis ich reingekommen bin.
Generell ist es sprachlich einfach gehalten, aber das Inhaltliche ist der Knackpunkt. Der Rassismus und die Vorurteile der Protagonistin werden geschickt eingewebt und auch Kritik an der Verlagsbranche und Einsamkeit in der Literaturszene finden ihren Platz.
Manchmal will das Buch zu viel, verschiedene politische Themen werden angeschnitten ohne weiter von Belang zu sein. Vielleicht ist das der Versuch der Autorin, die Intersektionalität von Rassismus und Sexismus abzubilden.

Die eigentliche Rafinesse des Buches entwickelt sich meiner Meinung nach erst im letzten Drittel, die einen zum Nachdenken bringt. Ich würde das Buch aber trotz der Kritikpunkte weiterempfehlen, und sehe es als einen geschickten Beitrag zum Thema kultureller Aneignung.