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Veröffentlicht am 30.11.2017

Charmanter und herzlicher Abschluss der Reihe

Winterhochzeit
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Nach „Winterglanz“ und „Inselwinter“ sind wir in „Winterhochzeit“ zum dritten und wohl leider letzten Mal zu Gast auf der Insel Nantucket in der kleinen Pension „Winter Street Inn“ der Familie Quinn.
Anders ...

Nach „Winterglanz“ und „Inselwinter“ sind wir in „Winterhochzeit“ zum dritten und wohl leider letzten Mal zu Gast auf der Insel Nantucket in der kleinen Pension „Winter Street Inn“ der Familie Quinn.
Anders als in den Vorgängern spielt sich die Geschichte nicht nur rund um Weihnachten ab. Sie beginnt bereits im Frühling und erstreckt sich über das gesamte Jahr bis zu den Feiertagen, die mit Thanksgiving beginnen. Wie auch schon bei den vorherigen Büchern wird die Geschichte aus der Sicht der einzelnen Mitglieder der Familie Quinn erzählt. Ich mag diese Erzählweise gerne, denn sie bringt Nähe zu den Figuren und durch die Perspektivwechsel werden die Ereignisse oft aus unterschiedlichen Blickwinkeln beschrieben.
Während Frühling, Sommer und Herbst erleben wir die Familienmitglieder bei ihren kleinen und großen Sorgen oder Problemen. Manches aus den Vorgängern wird aufgegriffen und abgeschlossen. Und es gibt bereits ein großes Familientreffen, denn Margaret, Ex-Frau von Familienoberhaupt Kelley, heiratet wieder.
Und zu den Feiertagen soll sich die Familie dann wie jedes Jahr im „Winter Street Inn“ treffen. Diesmal soll nicht nur gemeinsam Weihnachten gefeiert werden sondern auch eine weitere Hochzeit, denn Kevin, Sohn von Kelley und Margaret, wird endlich seine Verlobte Isabelle heiraten. Doch dann droht ein heftiger Schneesturm die Zusammenkunft der Familie auf der Insel zu verhindern. Und so richtig komplett wäre die Familie ja ohnehin nicht, da immer noch einer fehlt…

Während über die wärmeren Jahreszeiten die Atmosphäre oft leicht und sommerlich ist, wird sie dann zu den Feiertagen wieder heimelig, winterlich und auch ein bisschen weihnachtlich.
Die Stimmung ist so wechselhaft wie das Leben, mal fröhlich, humorvoll aber auch mal traurig und sehr emotional.
Alle Familienmitglieder spielen ihre Rolle in der Geschichte, treffen Entscheidungen, erleiden Schicksalsschläge aber wenn es darauf ankommt, halten alle zusammen.
Das hat mir immer gut gefallen, dass alle das Herz am rechten Fleck haben und für einander da sind, egal was passiert.
Das im Klappentext angekündigte „größte Geschenk“ konnte ich schnell erahnen. Dennoch habe ich darauf hin gefiebert und gehofft, dass ich Recht habe.

Charmant und mit Wärme schließt Elin Hilderbrand die Geschichte der Familie Quinn ab und bringt sie zu einem runden und versöhnlichen Ende.
Ich habe mich im Kreis der Familie wieder wohl und gut unterhalten gefühlt und hatte schöne, herzliche Lesestunden mit den Quinns und im „Winter Street Inn“.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 23.11.2017

Gut durchdachter Krimi

Versunken
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In ihrem neuen Roman nimmt uns die Autorin diesmal mit auf eine Seereise im Mittelmeer und zu verschiedenen Schauplätzen wie Nizza, Korsika und Elba.
Die Geschichte ist in 4 Bücher unterteilt.
Im 1. Buch ...

In ihrem neuen Roman nimmt uns die Autorin diesmal mit auf eine Seereise im Mittelmeer und zu verschiedenen Schauplätzen wie Nizza, Korsika und Elba.
Die Geschichte ist in 4 Bücher unterteilt.
Im 1. Buch erleben wir Malte, der auf einem Frachtschiff arbeitet, dort einen Mord begeht und flieht.
Und wir lernen das Ehepaar Vivian und Werner kennen, die das Leben auf ihrer Yacht lieben und dort mehrere Wochen im Jahr verbringen.
Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit dem schon aus früheren Romanen bekannten Commissario Neri, der eine Urlaubsvertretung auf Elba übernehmen muss und seine Familie dorthin mitnimmt.
In diesem 1. Buch werden praktisch die Grundlagen für die Geschichte gelegt und man wird mit den handelnden Personen vertraut.
Erst zum Ende dieses Teils erleben wir die Ereignisse, von denen im Klappentext die Rede ist. Das Ganze zog sich für meinen Geschmack etwas zu sehr in die Länge und Spannung kam auch erst zum Ende dieses Teils auf.
Die endet dann aber jäh mit einem Cliffhanger, denn im 2. Buch "springen" wir in das Jahr 1976 und erleben Maltes Kindheit, die ihn geprägt und wohl zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist.
Bis dahin ist die Geschichte recht fesselnd, aber richtige Hochspannung kam bei mir noch nicht auf, was evtl. auch daran lag, das manche Dinge etwas zu ausschweifend erzählt werden.

Mit Beginn des 3. Buchs springen wir wieder in die Gegenwart und die Geschichte nimmt deutlich Fahrt auf.
Maltes menschliche Abgründe, wie er strikt sein Ziel verfolgt, sich ein neues und gutes Leben im Luxus aufzubauen, nehmen dabei den Hauptteil ein. Malte geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, was stellenweise wirklich heftig war.

Neben dem Handlungsstrang um Vivian und Werner gibt es noch einen weiteren um die jungen Urlauberinnen Leonie und Hannah und natürlich auch einen um Commissario Neri und seine Familie.
Neris Vorgesetzte auf Elba, Manuela Santini, spielt eine besondere Rolle in dieser Story und seine Familie sorgt, wie aus früheren Büchern bekannt, für einige humorvolle Momente.
Ich mag die Neris irgendwie und sie würden mir fehlen, sollte die Autorin sie in künftigen Geschichten weglassen

Der Mittelpunkt aller Handlungsstränge ist Malte, bei dem schließlich alle Fäden zusammen laufen.
Da man als Leser bei allen Ereignissen weiß, wer der Täter ist, kommt die Spannung nur langsam in Schwung, aber wirkliche Hochspannung, die Gänsehaut macht, kam bei mir leider nicht auf.

Dennoch hat der flüssige und teilweise auch temporeiche Schreibstil von Sabine Thiesler es geschafft, mich an das Buch zu fesseln, weil ich mich irgendwann nur noch fragte: Kommt Malte damit durch und erreicht er sein Ziel?

Das Ende, bei dem sich dann plötzlich die Ereignisse überschlagen, war mir ein bisschen zu kurz gefasst, aber die Autorin lässt Raum für Spekulationen und evtl. auch für eine Fortsetzung der Geschichte.

Insgesamt war es für mich ein gut durchdachter Krimi, mit interessanten Charakteren, bei der mir nur ein bisschen der Nervenkitzel gefehlt hat.
Aber schöne, gut gewählte und beschriebene Schauplätze, geschickt gesetzte Perspektivwechsel und ein turbulentes ungewöhnliches Ende haben mir dennoch spannende und unterhaltsame Lesestunden geboten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 23.11.2017

Lesenswerter Psychothriller

Nachtprinzessin
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Die Bücher von Sabine Thiesler kann man, glaube ich, mit gutem Gewissen als Psychothriller bezeichnen, denn meistens geht es um menschliche bzw. psychische Abgründe. So ist es auch in diesem Fall.
Allerdings ...

Die Bücher von Sabine Thiesler kann man, glaube ich, mit gutem Gewissen als Psychothriller bezeichnen, denn meistens geht es um menschliche bzw. psychische Abgründe. So ist es auch in diesem Fall.
Allerdings ist es etwas schwierig über dieses Buch eine Rezension zu schreiben, denn meiner Meinung nach sollte man weder über die Hauptpersonen noch über die eigentliche Handlung zu viel verraten. Das würde in diesem Fall die Spannung völlig nehmen.

Der Leser kennt von Anfang an den Täter und erlebt die Taten meistens sogar mit. Das tat aber der Spannung keinen Abbruch, ganz im Gegenteil.
Ich habe mich anfangs immer gefragt, wann mordet er wieder, aber vor allem auch warum mordet er?
Erst nach und nach erfährt man einiges aus der Vergangenheit der „Prinzessin“ und bekommt so immer mehr Einblicke in die kranke Psyche des Täters.
So konnte ich dann auch irgendwann erahnen, wer das nächste Opfer sein könnte.

Die Geschichte spielt, wie meistens bei Sabine Thiesler, teilweise in Berlin und teilweise in der Toskana.
Auch diesmal hat mich wieder die schöne Beschreibung der Orte in der Toskana und des dortigen Lebens begeistert.
Und dort begegnet der Leser auch dem etwas phlegmatischen Kommissar Neri, den man schon aus früheren Büchern der Autorin kennt, wieder. Diesmal ist Neri und seine Familie besonders in den Fall verwickelt.

In Berlin ermittelt Kommissarin Susanne Knauer, die der Leser mitsamt ihrem persönlichen Umfeld gut kennenlernt.
Doch die polizeiliche Ermittlungsarbeit spielt in diesem Buch mal nicht die Hauptrolle. Hier geht es vorrangig um die „Prinzessin“, die Morde und die Gründe dafür.

Ein flüssiger Schreibstil und sehr gut gesetzte Perspektivwechsel machen das Buch zu einem fesselnden Lesevergnügen.
Lediglich das Ende war mir etwas zu knapp beschrieben und auch ein „Höhepunkt“ hat mir ein bisschen gefehlt. Dadurch war die Geschichte für mich nicht ganz rund.
Dennoch ist es ein lesenswerter und für die Autorin typischer Psychothriller, der mich gut unterhalten hat.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 22.11.2017

Ungewöhnlicher Fall der etwas konstruiert ist

Abendruh
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"Abendruh" ist der 10. Teil der Reihe um Detective Jane Rizzoli der Mordkommission Boston und Rechtsmedizinerin Maura Isles. Man kann auch diesen Teil sicher lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, aber diesmal ...

"Abendruh" ist der 10. Teil der Reihe um Detective Jane Rizzoli der Mordkommission Boston und Rechtsmedizinerin Maura Isles. Man kann auch diesen Teil sicher lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, aber diesmal gibt es einen direkten Bezug zu Teil 8. Denn in "Totengrund" traf Maura Isles auf Julian, der ihr das Leben rettete. Sie hielt Kontakt zu ihm und verhalf ihm zu der Möglichkeit das Internat "Abendruh" zu besuchen.
Dorthin kommen auch drei weitere Kinder, die eine schreckliche Gemeinsamkeit haben. Ihre Eltern wurden ermordet, sie kamen in Pflegefamilien, die dann später ebenfalls ermordet wurden. In "Abendruh" werden sie betreut und sollen die schlimmen Ereignisse verarbeiten.
Maura Isles besucht ihren "Ziehsohn" Julian in "Abendruh" und stellt fest, dass die Schule zwar über sehr hohe Sicherheitsmaßnahmen verfügt, sich dort aber dennoch merkwürdige Dinge ereignen. Maura und Jane versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wer die Jugendlichen bedroht und was sie gemeinsam haben könnten.

Wie gewohnt startet die Geschichte gleich rasant und wir erleben einige dramatische Ereignisse, die zunächst scheinbar keinen Zusammenhang haben.
Dann werden Jane und Maura an einen Tatort gerufen, an dem eine komplette Familie ermordet wurde, lediglich das Pflegekind überlebte. Und so beginnen die Ermittlungen um den aktuellen Fall und die Ereignisse in "Abendruh".
Maura steht diesmal durch ihren Aufenthalt in der Schule etwas mehr im Vordergrund aber auch Jane ermittelt mit Hochdruck und beide suchen verzweifelt nach Zusammenhängen und versuchen gleichzeitig die Jugendlichen zu beschützen.
Im Verlauf der Story gibt es immer wieder Ereignisse, die geschildert werden, die scheinbar keinen Zusammenhang zum Geschehen haben. Dazu kommen oft wechselnde Erzählperspektiven. Das fand ich manchmal etwas verwirrend, es trägt aber auch zur Spannung bei.
Tess Gerritsen legt auch gekonnt falsche Fährten, so dass es tatsächlich bis zum dramatischen Schluss unklar bleibt, was in der Schule eigentlich vor sich geht und wie alles mit den ermordeten Familien zusammenhängt. Aber am Ende verknüpft die Autorin alle Fäden und es bleiben keine Fragen offen.
Janes und Mauras Privatleben kommt in diesem Teil ein bisschen zu kurz aber dennoch entwickeln sich beide Hauptprotagonistinnen schlüssig weiter.
Natürlich gibt es dazu auch ein Wiedersehen mit weiteren bekannten Figuren wie Janes Familie und den Kollegen der Bostoner Polizei.

Insgesamt bietet der 10. Teil der Reihe einen ungewöhnlichen, komplexen Fall mit teilweise etwas verwirrenden Handlungssträngen aber dennoch viel Spannung, auch wenn einiges für mich etwas konstruiert bzw. unrealistisch wirkte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 21.11.2017

Abwechslungsreicher Winterroman

Winterküsse im Schnee
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Das wunderschöne winterliche und auch weihnachtliche Cover weckte in mir die Lust auf den ersten Weihnachtsroman dieser Saison.
Die Geschichte spielt in der Vorweihnachtszeit und endet mit dem Weihnachtsfest.
Sie ...

Das wunderschöne winterliche und auch weihnachtliche Cover weckte in mir die Lust auf den ersten Weihnachtsroman dieser Saison.
Die Geschichte spielt in der Vorweihnachtszeit und endet mit dem Weihnachtsfest.
Sie beginnt mit einem Prolog, der ein Ereignis im Januar 1951 schildert, das man naturgemäß zu diesem Zeitpunkt noch nicht einordnen kann.

Die beiden Hauptprotagonistinnen Allegra und Isobel sind Schwestern und stehen sich sehr nahe, obwohl sie sehr unterschiedlich sind.
Allegra ist die Karrierefrau, erfolgreich und ordnet ihr ganzes Leben ihrem Beruf in der Finanzwelt unter. Trotz einiger Schwierigkeiten schafft sie es, sich in dieser Männerdomäne zu behaupten, bis Sam in ihr Leben tritt und ihr erbitterter beruflicher Konkurrent wird.
Isobel dagegen ist verheiratet, Mutter eines kleinen Jungen und ein fröhlicher, warmherziger Mensch.
Beide sorgen und kümmern sich außerdem um ihre Mutter, die an Alzheimer leidet und in einer Betreuungs-WG untergebracht werden musste.
Als die schweizer Polizei Allegra mitteilt, in einer verschütteten Berghütte sei die Leiche ihrer Großmutter gefunden worden, beschließen Allegra und Isobel nach Zermatt zu reisen und der Sache auf den Grund zu gehen. Denn eigentlich dachten die beiden Schwestern, sie hätten ihre Großmutter gekannt. Aber wer mag dann in dieser Berghütte ums Leben gekommen sein?
Die beiden Schwestern waren mir jede auf ihre Art sympathisch, auch wenn ich Allegras Handlungen und Entscheidungen nicht immer nachvollziehen konnte. Aber ich bin ja auch keine Karrierefrau
Es war schön ihre gemeinsame Reise zu erleben und auch die Wärme und Zuneigung zwischen beiden zu spüren. So unterschiedlich sie auch sind, so ergänzen sie sich doch gut.

Die Autorin erzählt in diesem Buch also eigentlich zwei Geschichten, eine Familien- und eine Liebesgeschichte. Beide bieten viel Erzählpotential und entwickeln sich langsam.
Das Familiengeheimnis sorgt für einige Spannung durch Überraschungen und Wendungen. Erst nach und nach setzt sich durch viele Puzzleteilchen ein Bild zusammen und der Leser versteht dann auch irgendwann den Zusammenhang zum Prolog.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich fast noch langsamer. Über längere Zeit dachte ich, dass aus Allegra und Sam, der sich mit Freunden zu einem Skiurlaub ebenfalls in Zermatt aufhält, nie ein Paar werden kann. Der berufliche Konkurrenzkampf ist einfach zu hart und erbittert.
So stand für mich auch beim Lesen die Geschichte um das Geheimnis der Großmutter deutlich im Vordergrund.

Das vorweihnachtliche London zu Anfang und dann die verschneite Bergwelt rund um Zermatt bilden eine wunderbare und stimmungsvolle Kulisse für diese Geschichte, die die Autorin schön und vor allem auch bildhaft beschreibt.
Der Schreibstil ist insgesamt frisch, locker und flüssig.
Eine nette Idee war auch der Adventskalender, der in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt und dessen Inhalt als Überschrift für die Kapitel dient, in denen der jeweilige Tag beginnt.

Karen Swan ist mit diesem Buch ein etwas anderer Weihnachtsroman gelungen, bei dem mal nicht ausschließlich Romantik im Vordergrund steht und der mit seiner abwechslungsreichen Handlung, vielfältigen Themen und vielen liebevollen Details gut unterhält.


Fazit: 4 von 5 Sternen


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