Nichts für mich
Gameshow – Der Preis der GierNew York in der Zukunft: Als Cass wegen den Wettschulden ihres Vaters in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, bleibt ihr nur eine Wahl, wenn sie da wieder raus möchte. Sie muss es in ...
New York in der Zukunft: Als Cass wegen den Wettschulden ihres Vaters in die niedrigste Klasse der Gesellschaft verstoßen wird, bleibt ihr nur eine Wahl, wenn sie da wieder raus möchte. Sie muss es in die nächste Gameshow schaffen und dort um ein Ticket nach ganz oben gewinnen. Sollte sie es aber nicht schaffen, bezahlt sie mit ihrem Leben. Hilfe bekommt sie von Jax, dem besten Gamer in der Arena. Aber es ist nicht alles so, wie es scheint.
Vorwort:
"Gameshow - Der Preis der Gier" von Franziska Kopka ist der erste Band der "Gameshow" Dialogie.
Meine Meinung:
Eigentlich hätte mir schon der Klappentext eine Warnung sein müssen. Denn wenn man ehrlich ist, liest es sich wie die Zusammenfassung eines sehr bekannten Romans und schon nach kurzer Zeit fragte ich mich, was ich da eigentlich in den Händen halte. Eine Welt mit verschiedenen Klassen, wo in einem tödlichen Spiel mit vielen Gefahren und Fallen Spieler um den Aufstieg kämpfen und töten müssen, um zu überleben. Die Protagonistin landet dort unfreiwillig und wächst über sich hinaus. Das kommt doch bekannt vor, oder nicht ? Viele Begriffe dieser Welt sind recht ähnlich und auch die Hauptfigur Cass hört sich doch beinahe wie Katniss an. Der Ablauf erinnerte doch stark an den Bestseller; es gab eine Arena, wo sich die Spieler vorbereiteten und die Zuschauer mit Sympathiepunkten Wetteinsätze machen konnten. Die Bevölkerung wurde in gesellschaftliche Stellungen eingeteilt, nur das es hier irgendwie etwas mit Farben statt mit Distrikten zu tun hatte. Das kann man natürlich etwas eng sehen, aber mir waren die Ähnlichkeiten einfach zu stark.
Ich habe echt kein Problem damit, wenn man sich Inspirationen bei anderen Autoren holt und im Grunde lesen sich viele Bücher auch ähnlich, aber es ist einfach nicht meins, wenn ich das Gefühl habe, dass dies zu stark geschieht und es nicht mehr wie etwas Selbstständiges wirkt. Eigene Ideen suchte ich hier eher vergebens, weil sich neben dem Roman von Collins auch bei allerlei anderen Dystopien bedient wurde. Das Mädchen, das unfreiwillige teilnimmt, und ihr Mentor kommen sich näher ? Auch bekannt. Und die Sache mit dem Löschen des Gedächtnisses ? Kenne ich alles zu genüge. Leider habe ich auch das Worldbuilding nicht wirklich verstanden und wie diese Welt eigentlich funktionierte.
Ein weiteres Problem war es für mich, dass hier kaum etwas erklärt wurde. Klar, es las sich für mich beinahe eine Kopie, aber dennoch verwirrte es mich auch sehr oft. Viele der Begriffe wurden gar nicht erklärt und einfach in den Raum geworfen und ich war eigentlich eher irritiert und blickte nicht mehr durch.
Die Geschichte las sich langweilig und recht zäh. Ich bekam leider kein Gefühl für die Figuren und die Liebesgeschichte wirkte nicht authentisch. Spannung war eigentlich nicht vorhanden und ich fand die meisten Charaktere auch recht anstrengend. Sie machten keine Wandlung durch und ich fand sie eher unsympathisch. Cass fand ich sehr langweilig und auch nervig. Sie wollte mutig sein, wirkte auf mich aber eher naiv und Jax war eben da. Er schien keine eigene Persönlichkeit zu besitzen und diente nur als Love Interest von Cass. Tiefe, Vielschichtigkeit, Wandlung, Schwächen oder Stärken waren nicht vorhanden und ehrlich gesagt kann ich mich auch nach nur ein paar Tagen nicht mehr groß an sie erinnern.
Der Schreibstil konnte mich auch nicht überzeugen. Er war weder spannend, noch interessant und zog sich wie Kaugummi. Vor allem im Mittelteil passierte eigentlich nichts und die Geschichte trat nur auf der Stelle rum. Action, Spannung oder Tiefe suchte ich hier leider vergebens.
Fazit:
Kann man lesen, muss man aber nicht und ich würde es auch nicht weiter empfehlen. Es gab eigentlich keine eigene Ideen und die Ähnlichkeit zu "Die Tribute von Panem" war mir hier einfach zu stark. Die Charaktere besaßen weder Persönlichkeit, noch Tiefe oder wirkten interessant und die Liebesgeschichte war sehr platt. Ich habe kein Problen, wenn Bücher ähnlich sind, aber dann muss es wenigstens noch etwas eigenes vorweisen können, was die Geschichte nicht geschafft hat. Für mich war es doch eine ziemliche Enttäuschung.