Mehr als eine Liebesgeschichte…
Es ist eine Geschichte der Gegensätze. Die freundliche, gütige Annika aus dem strahlenden Kadier trifft auf den verbitterten und dunklen Lennox, der sein Leben im düsteren Vosino Castle verbringt. Es entwickelt ...
Es ist eine Geschichte der Gegensätze. Die freundliche, gütige Annika aus dem strahlenden Kadier trifft auf den verbitterten und dunklen Lennox, der sein Leben im düsteren Vosino Castle verbringt. Es entwickelt sich eine Story über die erste Liebe, Verrat und Eifersucht, aber auch über die Frage, was uns ausmacht und wer unsere Geschichte schreibt.
Ich bin bei diesem Roman hin und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich den Anfang sehr langgezogen, die Orte und Personen werden ausführlich erklärt, ohne dass viel passiert. Hat man diese Einleitung erst einmal überstanden, überschlagen sich die Ereignisse so schnell, dass ich kaum hinterher kam. Während einige Szenen sehr ausführlich beschrieben werden und die meisten Personen sehr lebendig wirken, fehlen an anderen Stelle entscheidende Details, um in der Geschichte versinken zu können. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man das Buch vielleicht gekürzt hat, damit es ein Standalone bleibt. Denn zwischendurch gibt es immer wieder wunderschöne Textstellen, die einen verzaubern und zum Träumen verführen und man fragt sich, warum nicht das ganze Buch in diesem Stil ist.
Die Liebesgeschichte steht für mich in diesem Roman nicht im Vordergrund. Sie ist süß und teilweise auch noch etwas unschuldig. Und auch wenn ich verstehe, warum sich Annika und Lennox ineinander verlieben, hätte ich gerne mehr Gefühl und auch mehr Zeit gehabt, damit die Liebe mit der Geschichte mitwachsen kann und sie sich nicht zu plötzlich aus dem Nichts entwickelt.
Trotz des wunderschönen und femininen Covers sollte man nicht zu viel Romantik erwarten, es wird viel Raum für den Plot über die beiden verfeindeten Parteien und auch für die Entwicklung der einzelnen Charaktere gegeben. Immer wieder stellt sich die Frage, was einem wichtig ist: Liebe? Freundschaft? Oder doch das Pflichtgefühl? Trotzdem hatte ich oft das Gefühl, dass die Protagonisten sich selbst im Weg standen und sich damit das Leben unnötig schwer gemacht haben.
Es bleibt ein leichtes Gefühl des Bedauerns, dass die Autorin nicht mehr aus der Geschichte rausgeholt hat. Ich hatte bei der Autorin und dem Thema des Buches einfach mehr erwartet. Trotzdem war das Buch insgesamt angenehm zu lesen und hat mich zwischenzeitlich immer wieder durch seine spannenden Abschnitte gefesselt.