Profilbild von MademoiselleMeow

MademoiselleMeow

aktives Lesejury-Mitglied
offline

MademoiselleMeow ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MademoiselleMeow über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2024

Gute Schwester, böse Schwester

Die dreizehnte Geschichte
0

„Die dreizehnte Geschichte“ ist zusammen mit „Der verborgene Garten“ einer meiner Top-Favoriten überhaupt. Wohl auch, weil sich die beiden Romane in einigen Punkten zum verwechseln ähnlich sind. Man könnte ...

„Die dreizehnte Geschichte“ ist zusammen mit „Der verborgene Garten“ einer meiner Top-Favoriten überhaupt. Wohl auch, weil sich die beiden Romane in einigen Punkten zum verwechseln ähnlich sind. Man könnte fast sagen, „Die dreizehnte Geschichte“ ist die dunkle Schwester und um Schwestern geht es hier auch...

Buchhändlerin Margaret bekommt aus heiterem Himmel den Auftrag die Biografie der Bestseller Autorin Vida Winter zu schreiben. Nicht ohne Grund, hat Margaret doch ein besonderes Gespür für Zwillinge, denn sie selbst ist einer, genau wie Vida. Die Geschichten beider Frauen sind von Tragik überschattet, doch während Margaret über ihren Zwilling lieber schweigt, möchte die todkranke Vida ihre wahre Geschichte offenbaren. Die von Adeline, wie sie eigentlich heißt, und Emmeline, ihrer Zwillingsschwester. Von Angelfield, dem zur Ruine verfallenen Herrensitz der gleichnamigen Familie. Und von dem Feuer, welches es zerstörte, sowie dem Ende und dem Anfang ihres neuen Lebens.

Wenn es nach mir ginge, könnte ich bis an mein Lebensende nur solche Romane wie diesen lesen. Verfallene Herrenhäuser, die skandalumwitterten Familien die in ihnen lebten, dunkle Geheimnisse und nicht selten Zwillinge. Was braucht es mehr für eine richtig gute Geschichte? Ach ja, einen Twist! Und dieser Roman bietet einen der besten die ich je gelesen habe. Genau genommen gibt es zwei, aber dazu später.

Zunächst einmal geht es etwas holprig los, denn nach wie vor finde ich unsere Erzählerin Margaret total nervig. Vermutlich sollte man sich mit ihr identifizieren und Mitleid für sie empfinden. Aber ihre Obsession mit Büchern fand ich völlig übertrieben und das ständige Rumgeheule wegen ihrer Zwillingsschwester ging mir einfach nur auf den Keks.

Zum Glück geht es zügig zu Vida Winter, deren Geschichte von Anfang an fesselt. Auch wenn ich natürlich schon weiß wie es ausgeht, ist es jedes mal wieder eine Freude die Geschichte aufs neue zu entdecken und manchmal macht man Entdeckungen, die einem vorher nicht aufgefallen sind….

Auch wenn der Großteil der Rätsel gelüftet wird, lässt die Autorin ein paar Dinge unklar. Unter anderen eine Identität, die, je nach dem wie man es betrachtet, mir einen schrecklichen Schauer über den Rücken gejagt hat. Ich dachte all die Jahre, die Identität dieser Person wäre eindeutig. Aber jetzt stelle ich fest, dass sie vielleicht die grausamste Enthüllung des Romans darstellt.

Ich habe jetzt verschiedene Theorien dazu gelesen und es scheint, als habe ich die Wahrheit wirklich erst jetzt erkannt! Das führt zu einem sehr dunklen Ausgang der Geschichte, aber irgendwie macht sie das noch besser. Auch wenn die Sache mit der Schatzkiste, vermutlich bewusst, Zweifel lässt.

Von mir gibt es eine 100%ige #Leseempfehlung!
Und lasst euch nicht die Verfilmung entgehen (ganz wichtig, erst hinterher schauen), denn ich finde sie ist bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gut gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Fantastische Meereswesen und wo sie zu finden sind

Verborgene Fabelwesen der Meere
0

Schon „Fast verschwundene Fabelwesen“ hat mich mit seinem güldenen Cover sofort in seinen Bann gezogen. Leider bin ich bisher nicht dazu gekommen, es zu kaufen. Aber dank @vorablesen darf ich den zweiten ...

Schon „Fast verschwundene Fabelwesen“ hat mich mit seinem güldenen Cover sofort in seinen Bann gezogen. Leider bin ich bisher nicht dazu gekommen, es zu kaufen. Aber dank @vorablesen darf ich den zweiten Band mein Eigen nennen. Wider Erwarten handelt es sich dabei nicht um ein herkömmliches Sachbuch, sondern um einen Forschungsbericht, der noch dazu wundervoll gestaltet ist.

Wir begleiten wie wohl auch schon im ersten Teil Konstantin O. Boldt und seinen Tatzelwurm Archibald (süß!), sowie eine Reihe von Wissenschaftlern, die das Team komplettieren. Ziel der Operation ist es herauszufinden, was die gestiegene Zahl von Seeungeheuer Angriffen verursacht.
Hierfür geht es an Bord der Nautilus und tief unter den Meeresspiegel, wo gewaltige Kreaturen wie Riesenkraken, Serra oder Seeteufel warten. Nicht alle sind der Nautilus und ihrer Besatzung milde gestimmt und auch an Bord bilden sich erste Konflikte, welche das gesamte Projekt gefährden könnten.

Es ist kein Muss den ersten Teil zu kennen, auch wenn es ein paar Verweise gibt und man definitiv neugierig wird, steh die Operation Bathys für sich allein.

Die Aufmachung mit seinen zahlreichen Zeichnungen, Fotografien und unterschiedlich gestalteten Einträgen ist ein richtiges Schmuckstück, jedes umblättern ein Highlight.

Von den Meereswesen sind einige bekannt, aber auch viele für mich neue Arten dabei. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es für jedes eine „reale“ Grundlage gibt oder ob einige eine Erfindung für das Buch darstellen.

Die Vermischung von Realität und Fantasy fand ich auch sehr gelungen. Das ganze spielt 1865, Bismarck ist kurz Teil der Handlung, die Expedition hat einen ernsten Charakter und es scheint, als hätten wir hier einen realen Bericht aus einer Parallelwelt vor uns.

Die Geschichte selbst verschnauft kaum und weiß durchweg zu unterhalten. Nur das Ende um Elin habe ich nicht ganz verstanden.

Das Schlusswort hält die Möglichkeit eines weiteren Teils bereit, wobei ich mich frage, worum es da dann gehen soll, nach Fabelwesen über und unter dem Meer.

In jedem Fall werde ich mir jetzt noch den ersten Teil zulegen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Der Müll-Adel und ihre schrecklichen Geheimnisse

Die dunklen Geheimnisse von Heap House
0

Habt ihr Lust auf eine skurrile Geschichte? Dann ist „Die dunklen Geheimnisse von Heap House“ das richtige für euch.
Aufgefallen ist es mir wegen dem viktorianisch anmutenden Cover und natürlich auch wegen ...

Habt ihr Lust auf eine skurrile Geschichte? Dann ist „Die dunklen Geheimnisse von Heap House“ das richtige für euch.
Aufgefallen ist es mir wegen dem viktorianisch anmutenden Cover und natürlich auch wegen der „dunklen Geheimnisse“. Und das obwohl dieser Roman eher für ein jüngeres Publikum bestimmt ist, was in dem Fall aber gar nicht schlimm war.

Die Geschichte hopst zwischen dem Iremonger Clod und dem Dienstmädchen Lucy hin und her.
Clod wohnt im Heap House, dem mehr oder weniger herrschaftlichen Anwesen der Iremonger, inmitten der Londoner Müllberge. Iremonger – das sind die Mitglieder ebenjener dort ansässigen Familie. Jeder von ihnen besitzt ein Geburtsobjekt, dass sie immer bei sich tragen müssen. In Clod‘s Fall ist das ein Stöpsel. Clod besitzt die die seltene Fähigkeit diese Objekte zu hören, welche immerzu ihren Namen sagen. Aus einem erschreckenden Grund, wie wir später herausfinden. Diese Gabe macht ihn allerdings zum Sonderling. Als dann die aufmüpfige Lucy als entfernter Iremonger Abkömmling eingestellt wird, bringt das die Ordnung von Heap House mächtig durcheinander, genauso wie Clod‘s Gefühle.

Mir hat das Buch erstaunlich viel Spaß gemacht, obwohl das ganze Müll-Thema richtig unangenehm war. Ich musste mir immer wieder vorstellen, wie es da wohl riecht und der Roman bietet auch einige Ekelszenen, ich sag nur der Löffel mit der Müllpampe.

Clod und Lucy sind beides Charaktere zum gernhaben. Er liebenswert und einfühlsam, sie frech und neugierig. Dabei entstehen immer wieder sehr amüsante Dialoge. Auch über die abgewandelten Namen musste ich immer wieder lachen. Moorcus, Tummis oder Ormilly, um nur einige zu nennen.

Ich war so abgelenkt von der kuriosen Handlung, dass ich ganz überrascht war, als dann plötzlich noch ein Plot kam. Das Buch endet in einem richtigen Cliffhanger und auch wenn der 2. Teil dieser Trilogie längst erhältlich ist, lässt der letzte mit der Übersetzung schon viel zu lange auf sich warten und wird vielleicht gar nicht auf deutsch erscheinen.

Ein weiterer Bonus sind noch der Seitenriss des Hauses, sowie zahlreicher Illustrationen der Charaktere.

Ich werde den 2. Teil auf jeden Fall noch lesen. Ein wirklich besonderer Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Ihr Geisterlein kommet

Wintergeister
0

Zwar haben wir noch keinen Winter, aber wenn um 23 Uhr die Heizungen abgestellt werden, sind die Nächte auch jetzt schon frostig.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen „Schaurige Nächte“ zu lesen, da erscheint ...

Zwar haben wir noch keinen Winter, aber wenn um 23 Uhr die Heizungen abgestellt werden, sind die Nächte auch jetzt schon frostig.
Ich bin noch gar nicht dazu gekommen „Schaurige Nächte“ zu lesen, da erscheint auch schon der nächste Sammelband an unheimlichen Kurzgeschichten. Wieder einmal mit einer Reihe an namenhaften Autoren des Genres. Besonders ins Auge gestochen sind mir dabei Susan Stokes-Chapman und Laura Purcell, deren Geschichten ich immer mit große Vorfreude erwarte. Und gerade letztere beide sollten nicht enttäuschen.

Enttäuschend geht es aber erst einmal los mit den beiden ersten der sechs Geschichten.

In „Der steinerne Dämon“ versucht eine scheinbar alkoholkranke Autorin ihren nur mäßig gelungenen Roman zu überarbeiten und bekommt Besuch von einem Gargoyle.
Ich wusste am Ende nicht, was mir die Geschichte eigentlich sagen wollte und die Protagonistin war mega unsympathisch.
3/5

In „Das alte Theaterstück“ bekommen wir es wieder mit einem Alkoholiker zu tun, der Darsteller eines grotesken Stücks ist, welches nur einmal jährlich aufgeführt wird und zum Ende schreckliche Realität wird. Schon besser, aber auch hier ließ das Ende zu viele Fragen offen.
4/5

Ab da ging es aber aufwärts mit „Ada Lark“, welche für ein betrügerisches Medium arbeiten muss. Endlich kommen Geister ins Spiel und ein Haushalt, der diese auch begrüßt. Feiner Grusel mit einem gerechten Ende.
5/5

„Jenkins“ ist ein sonderbares Wesen, der eine von zwei Schwestern heimsucht und an deren Lügen erinnert, durch die er immer stärker wird. Eine skurrile Geschichte mit Wendungen und düsteren Ausgang.
5/5

„Der Witwenweg“ war mein Liebling. Eine verlassende Karrierefrau, welche sich auf raffinierte Weise rächt, aber dafür bezahlen muss. Von Anfang bis Ende packend, jede Seite hat Spaß gemacht
5/5

Dicht gefolgt von „Das Lied von Glocken und Ketten“ in der eine gepeinigte Gouvernante versucht den frechen Bälgern mit der Geschichte vom Krampus eine Lektion zu erteilen. Doch die Gouvernante hat selbst einiges auf dem Kerbholz und der Krampus vergisst nicht. Der perfekte Weihnachts-Horror, Laura Purcell kann es einfach.
5/5

Ich dachte am Anfang wirklich, ich und Kurzgeschichten werden einfach keine Freunde. Aber die letzten vier Geschichten haben mich vom Gegenteil überzeugt. Manche Autoren können es einfach besser als andere.

Das Buch hat mir sehr viel Spaß gemacht und war so schön kurzweilig. Der Winter kann kommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.10.2024

Unter dem Meer...lauert das Grauen

From Below - Die Toten warten
0

Ich weiß auch nicht, was mich an Geschichten über Geisterschiffe so reizt.Vielleicht weil sie im Horrorgenre recht selten sind und in der realen Welt erst recht. Streng genommen ist das Schiff in diesem ...

Ich weiß auch nicht, was mich an Geschichten über Geisterschiffe so reizt.Vielleicht weil sie im Horrorgenre recht selten sind und in der realen Welt erst recht. Streng genommen ist das Schiff in diesem Roman auch kein Geisterschiff. Jedenfalls zunächst nicht.
Allein der Titel hätte mich wohl nicht von einem Kauf überzeugt, der klingt mehr nach blutigen Horror als nach Grusel. Aber @janinesbuecherunddiyzauber, Expertin für Festa Neuerscheinungen, hat mich mit ihrer Rezi dann doch sehr neugierig gemacht und dann konnte ich es kaum erwarten mit dem lesen anzufangen.

Vor fast 100 Jahren verschwand der Ozeandampfer Arcadia spurlos. Seltsame Funksprüche und ständige wechselnde Koordinaten machten das Schiff zu einem der mysteriösesten Fälle in der Geschichte der Seefahrt.
Nun hat man das Wrack auf dem Grund der kalte Ostsee wiederentdeckt. Dokumentarfilmerin Cove und ihr Team wollen zur Arcadia hinabtauchen. Nicht nur um mit ihrem Projekt einen ordentlichen Gewinn zu erzielen, sondern auch um hinter das Geheimnis zu kommen, was damals wirklich geschah.
Mit jedem Tauchgang erwacht das Wrack mehr zum Leben. Und das was darin lauert…

Man mische die Filme „Titanic“ und „Ghost Ship“ mit einem guten Schuss Kreativität und heraus kommt „From Below“.
Ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt: Wie kommt man nur auf so was? Und das meine ich positiv. Trotzdem hatte ich meine Zweifel, ob man auf die vielen Fragen da überhaupt zufriedenstellende Antworten geben kann. Jein. Es gibt zwei Lösungen für das Rätsel. Die eine fand ich gut, die andere nicht so sehr.

Der Gruselfaktor ist definitiv da. Ich habe das Buch oft Abends gelesen und bei dem Satz „Da sind Leichen in den Wänden“ ist es mir das erste mal eiskalt den Rücken runter gelaufen.
Die Szenen im Schiff sind klaustrophobisch, das Schiff selbst in seinem Verfall wunderbar beschrieben. Von den Bewohnern will ich gar nicht erst anfangen.
Manchmal haperte es an der Logik, aber das meiste ist gut erklärt.

Ich bin sehr glücklich mit dem Ende.
Darcy Coates mutet ihren Romanhelden viel zu, aber sie ist nicht herzlos.

Weil aber gerade der Anfang rund um Tauchen und Technik etwas zäh war und ich die Auflösung um die Tragödie auf der Arcadia gerne noch etwas ausführlicher gehabt hätte, ist es für mich nicht ganz ein 5-Sterne Buch.

Ich habe es genossen, mich mal wieder wahrhaftig gruseln zu können und freue mich auf weiteren Stoff von Darcy Coates.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere