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Veröffentlicht am 25.10.2024

Novak Djokovic' Erfolgsrezepte auf den Punkt gebracht

Auf der Suche nach Novak
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In der Biografie "Auf der Suche nach Novak" von Mark Hodgkinson erleben wir viele bislang noch nicht allen bekannte Einblicke in die Geschichte des erfolgreichen Tennisstars.

Wir erfahren eine Menge über ...

In der Biografie "Auf der Suche nach Novak" von Mark Hodgkinson erleben wir viele bislang noch nicht allen bekannte Einblicke in die Geschichte des erfolgreichen Tennisstars.

Wir erfahren eine Menge über seine vom Krieg beeinflusste Kindheit, die Schwierigkeiten des jungen Spielers dennoch trainieren zu können bis zu seinen vielen Erfolgen. Dabei ist umso erstaunlicher zu erfahren, was Novak alles unternommen hat, um seine großen sportlichen Ziele erreichen zu können. Sei es die Ernährung betreffend oder aber auch seine Erfahrungen im spirituellen und religiösen Bereich. Sehr beeindruckend sind auch die große Verbundenheit zu seiner Familie und seiner Nation. Auch wie er sich aus Krisenzeiten bisher immer wieder herausmanövrieren konnte und wie früh er sich bereits um seine Fitness auch im fortgeschrittenen Alter Gedanken gemacht hat, lassen uns ständig aufhorchen und vieles an ihm nun besser verstehen.

Mit "Auf der Suche nach Novak" lesen wir eine sehr gelungene Biografie eines der bekanntesten Sportler unserer Gegenwart, die nicht nur darauf bedacht ist, uns seine zahlreichen Erfolge vorzuhalten, sondern viel mehr sich darum bemüht hinter die Fassade des Menschen Djokovic zu blicken, um ihn als Menschen auf und neben dem Tennisplatz besser zu verstehen.

Allen Fans dieses begeisternden Sportmannes und allen, die ihn vielleicht auch erst einmal kennenlernen möchten, kann ich diese Biografie unbedingt empfehlen. Einige Leser/innen werden Novak Djokovic nach der Lektüre mit anderen Augen sehen.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Sehr ehrliche, offene und schonungslose Autobiografie

Zwischen zwei Welten
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Norbert Nachtweih beschreibt in seiner Autobiografie "Zwischen zwei Welten - Meine Deutsch-Deutsche Fußballgeschichte" seine Sichtweise über seine Republikflucht aus der damaligen DDR, seine Fußballstationen ...

Norbert Nachtweih beschreibt in seiner Autobiografie "Zwischen zwei Welten - Meine Deutsch-Deutsche Fußballgeschichte" seine Sichtweise über seine Republikflucht aus der damaligen DDR, seine Fußballstationen in der damaligen BRD und in Frankreich und sein mit Höhen und Tiefen gespicktes Privatleben.

Obgleich Norbert Nachtweih für mich persönlich nie der große Sympathieträger im deutschen Fußball war, gebührt ihm für diese so ehrliche und offene und mutige Autobiografie mein größter Respekt und Dank. Hier lesen wir keine selbstherrliche Aufzählung von großen sportlichen Erfolgen und einem gesegneten fußballerischen Talent, sondern eine schonungslose Auseinandersetzung mit einem für sich gewählten Leben in einer fremden Umgebung mit allen glücklichen aber auch selbstkritischen und traurigen Momenten.

Egal ob wir mit ihm zu Beginn mit fiebern, ob ihm aus dem türkischen Bursa mit Hilfe eines ihm völlig unbekannten Amerikaners die Republikflucht gelingt oder nicht, oder wie er dann weiter in den westdeutschen Clubs wie Eintracht Frankfurt, 1. FC Kaiserslautern oder Bayern München klar kommt, wie sich sein privates Leben so neben dem Fußball gestaltet, Norbert Nachtweih lässt uns immer schonungslos ehrlich und unverblümt daran teilhaben. Selbst seine Gedanken über die Familie im ostdeutschen Polleben, die er zurückgelassen hat oder einen kleinen Einblick in seine Stasiaktenpacken und berühren uns Leser/innen enorm stark.

Die zahlreichen privaten und Pressefotos in der Buchmitte lassen diese Autobiografie zudem noch intensiver, anschaulicher und näher auf uns einwirken. Norbert Nachtweih übt in diesem Buch ferner nicht nur an Trainern, Mitspielern oder der Politik Kritik, sondern scheut sich nicht davor auch eine gehörige Selbstkritik und knallharte Selbstbetrachtung insbesondere seines Privatlebens vorzunehmen.

Allen fußballbegeisterten Leser/innen der Generation der Breitners, Grabowskis, Burdenskis und wie sie alle heißen, aber auch all denjenigen, die mal mehr über die gedankliche Auseinandersetzung zwischen den Leben in Ost- und Westdeutschland der 80er Jahre lesen möchten kann ich diese Autobiografie nur wärmstens ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 11.09.2024

Junges Tagebuch voller Sehnsüchte, Ängste und Hoffnung

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
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"it's Me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte" ist ein wirklich absolut bezaubernder im Tagebuch-Stil verfasster Lebensausschnitt eines jungen Mädchens mit so faszinierend typischen Sorgen, Ängsten, ...

"it's Me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte" ist ein wirklich absolut bezaubernder im Tagebuch-Stil verfasster Lebensausschnitt eines jungen Mädchens mit so faszinierend typischen Sorgen, Ängsten, aber auch Sehnsüchten und Hoffnungen, wie sie so viele Jugendliche mit ihr teilen.

Die junge Schülerin Gwinny besucht wie gewohnt die Schule. Ihre beste Freundin ist krank. Als Gwinny während des Unterrichts aufgefordert wird, das Klassenbuch zu holen, trifft sie auf Noam, der sie anspricht, sich als männliche Fee ausgibt und ihr drei Wünsche verspricht, wenn sie bereit ist, dafür von ihm gestellte Aufgaben zu erfüllen. Gwinny trifft dieses so unerwartet, dass sie spontan einwilligt.
Ist Noam tatsächlich eine Fee?
Wird sie seine Aufgaben bewältigen können?
Welche Wünsche hat Gwinny, die sie unbedingt erfüllt haben möchte?

Durch die gewählte Form des Tagebuches fühlen wir uns als Leser/innen von Beginn an als Gwinnys ebenfalls beste Freunde/ Freundinnen. Die Spannung ist gleich im ersten Tagesabschnitt des Tagebuches sofort geweckt, da Noam so geheimnisvoll erscheint. Wir durchleben von da an mit Gwinny Tag für Tag ihre alltägliche Gedanken- und Gefühlswelt, lernen ihre nicht ganz einfache Familie, ihre Freundin Leo und ihre liebevolle Beziehung zu ihrer jüngeren Schwester Evi kennen. Dadurch, dass die Abschnitte für ein Tagebuch zweckmäßig in Tage, sogar Stunden und Minuten unterteilt sind, können wir es zwischenzeitlich, auch wenn es schwer fällt, aus der Hand legen, ohne den Faden zu verlieren.

Für alle, die eine sehr humorvolle, in jugendlicher einfacher Sprache erzählte und liebreizende Geschichte über die beginnende Freundschaft - oder möglicherweise auch mehr - zwischen zwei Schülern lesen möchten, um sich in das jugendliche Gefühlschaos in diesem noch jungen Lebensabschnitt erneut zu stürzen, kann ich dieses Buch nur unbedingt wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Musikgeschichte erwacht zum Leben

Adagio
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Maria Regina Kaiser erzählt uns in einem über ca. 34 Jahre dauernden Lebensabschnitt von Clara Schumann in Ihrem biographischen Roman "Adagio" wie sich Clara Schumanns Leben nach dem Tode ihres Mannes ...

Maria Regina Kaiser erzählt uns in einem über ca. 34 Jahre dauernden Lebensabschnitt von Clara Schumann in Ihrem biographischen Roman "Adagio" wie sich Clara Schumanns Leben nach dem Tode ihres Mannes Robert und die Freundschaft von ihr zu dem noch jungen Komponisten Johannes Brahms darstellte.

Clara Schumann lebt mit ihren sieben Kindern zusammen in Baden-Baden. In diese Stadt zieht es nach 1860 viele damalige Künstler. Ob es die Sängerin Pauline Viardot, Iwan Turgenjew, Anton Rubinstein oder aber eben auch Johannes Brahms ist, sie alle treffen in Baden-Baden aufeinander. Natürlich begegnen sich dort auch Clara und Johannes, die sich zusammen gegenüber Richard Wagner musikalisch verbünden.

Wird aus ihrer Freundschaft mehr? Über allem schwebt der große Geist von Robert Schumann, Claras verstorbenen Mann.

Mit gerade 165 Seiten hält man eine vermeintlich überschaubare und leichte Lektüre in den Händen, deren Inhalt es aber in sich hat. Mit einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil tauchen wir Leser/innen gemeinsam mit Clara Schumann in die damalige Zeit und das interessante Lokalkolorit von Baden-Baden ein. Die Protagonisten werden sehr lebendig beschrieben, so dass mit Hilfe von einigen im Buch enthaltenen Fotografien der Personen, diese uns sehr nahe kommen und wir ihre Gefühle, Ängste, Sehnsüchte, Freuden und Sorgen so wunderbar nachempfinden können. Obgleich eher biographisch geschrieben, so existiert sogar eine gewisse Spannung um die Freundschaft zwischen Johannes Brahms und der Hauptprotagonistin und das Schicksal ihrer Familie.

Für alle klassischen Musikliebhaber, Historienfreunde, aber auch allen, die mal einen sehr interessanten Lebensabschnitt einer berühmten deutschen Pianistin miterleben möchten, kann ich "Adagio" von Maria Regina Kaiser nur wärmstens empfehlen. In aller Kürze kann man hier deutsche Musikgeschichte sehr lebendig und einfühlsam miterleben. Hervorzuheben seien hier unbedingt noch die wunderbaren Fotografien, sei es Portraits oder Gebäudeaufnahmen, und der beeindruckende Anhang, bestehend aus Personenregister, Zeittafel, Literaturhinweise, einem kleinen Glossar und Erläuterung der wichtigsten Orte.

Kurz: Ein Buch, das mich mal wieder in eine andere Zeit versetzen und meine Liebe zur Klassik gewaltig intensivieren konnte.

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Veröffentlicht am 27.07.2024

Wenn ein Freundschaftsbesuch zu einem spannenden Abenteuer wird

Luca und der vergessene Tunnel
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Auch der vierte Band der beliebten Luca-Reihe von Tom J. Schreiber hat es wieder in sich!

Luca und seine Freunde haben Ferien und überlegen sich, wie sie diese verbringen sollen. Ihnen kommt die grandiose ...

Auch der vierte Band der beliebten Luca-Reihe von Tom J. Schreiber hat es wieder in sich!

Luca und seine Freunde haben Ferien und überlegen sich, wie sie diese verbringen sollen. Ihnen kommt die grandiose Idee, ihren ehemaligen Schulfreund Felix an seiner neuen Schule zu besuchen. Ein Bulli wird organisiert und dann machen sich Luca, Johannes, Max, Lucas Freundin Maria, seine Brüder Alex und Stephan und Nici auf den Weg zum Schloß, der neuen Schule von Felix. Sogar Buddy, ein Hund, den Luca aus den Fängen eines Tierquälers befreit hat, darf mitkommen. Am Ziel angekommen dauert es nicht lange und seltsame und mysteriöse Vorkommnisse lassen die Abenteuer gewohnten Freunde ihre detektivischen Instinkte wecken. Das vierte Abenteuer kann beginnen und der vergessene Tunnel spielt dabei eine dramatische Rolle.

Tom J. Schreiber gelingt es sofort wieder bei seinen jungen aber auch erwachsenen Leser/innen Sympathien für die charmante Clique zu wecken. Wunderbar baut sich erst langsam, so lange die Reise erst anhält, aber dann am Zielort auch sehr schnell, ein Spannungsbogen auf, der bis zum Ende des Abenteuerromans anhält. Der Autor spricht sehr gekonnt auch wieder sämtliche Gefühlsregungen seiner Leserschaft an. Egal ob es sich um die Bewältigung von Ängsten, die große Liebe, pubertäre Auseinandersetzungen oder Sehnsüchte und Wünsche handelt. Und das tolle dabei: Es passt so wunderbar in den Handlungsstrang, dass diese Gefühlsregungen einfach so nebenher laufen, ohne die Spannung wegzunehmen oder gar zu stören.

Zum ersten Mal gibt es von dem Autor auch ein Nachwort, welches ich allen Leser/innen auch nur sehr ans Herz legen kann.

Mit "Luca und der vergessene Tunnel" habt ihr in jedem Fall wieder ein spannendes und mitreissendes Abenteuerbuch in den Händen, dass Euch Spaß und Spannung bereiten wird. Das Buch kann ohne Vorkenntnis seiner drei Vorgänger gelesen werden. Ich kann allerdings auch diese nur empfehlen und einige Zusammenhänge sind dann natürlich leichter sofort zu erfassen. Der vierte Band erhält eine uneingeschränkte Leseempfehlung von mir.

Gerne mehr von Luca!!

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