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Veröffentlicht am 26.02.2018

Nur du und ich und über uns die Sterne

Nur du und ich und über uns die Sterne
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Meinung

Es war eines der Cover, welches mir auf Netgalley sofort ins Auge gesprungen ist. Ich rezensiere generell für Ullstein Forever, doch Nur du und ich und über uns die Sterne fiel mir bei einer Stöberrunde ...

Meinung



Es war eines der Cover, welches mir auf Netgalley sofort ins Auge gesprungen ist. Ich rezensiere generell für Ullstein Forever, doch Nur du und ich und über uns die Sterne fiel mir bei einer Stöberrunde auf der Seite auf. Wie oft sprechen wir Buchblogger uns auf Twitter und Co. dafür aus, endlich einmal andere Liebesgeschichten lesen zu wollen. Und ja es scheint, als ob die Autoren uns endlich hören würden. Der Klappentext hat mich sehr angesprochen, doch recht schnell zu Beginn gab es einen kleinen Dämpfer.

Ich war und bin mir im Klaren darüber, dass es sich bei Nur du und ich und über uns die Sterne um einen Jugendroman handelt. Es gibt Jugendbücher, die wirklich nur für die Zielgruppe verfasst sind und deren Stil dadurch auch auf diese angepasst wurde. Und es gibt eben auch zeitlose Gegenbeispiele, die von jedem zu jeder Zeit gelesen werden können. Nur du und ich und über uns die Sterne ist ein solches, für die Zielgruppe verfasstes, Buch auf das man sich einlassen sollte, wenn man es für sich entdecken möchte. Meine anfänglichen Zweifel habe ich dann schnell Zweifel sein lassen und mich voll und ganz auf die Geschichte eingelassen. Und war ich erst einmal in diese eingetaucht, konnte ich so schnell nicht mehr aufhören zu lesen. Das hatte ich in dem Genre schon länger nicht mehr so erfahren. Der Schreibstil ist jugendlich gehalten und bringt dadurch eine gewisse Leichtigkeit mit sich, die dazu führt, dass man schnell in die Geschichte eintaucht und sie stets verständlich vorfindet. Und wenn man gerade gedacht hat, dass es so bleibt, überrascht Nina Schiffer mit einer gefühlvollen Tiefe, die für mein gefesseltes Lesen (welches ich oben erwähnte hatte) gesorgt hat. Der Roman enthält alles, was mit der ersten großen Liebe Einzug hält. Nur du und ich und über uns die Sterneer erzählt vom Scheitern von Beziehungen, die nicht sein sollen. Es lässt einen noch einmal durchleben, wie schwierig es sein kann, mit seinen Eltern zusammen zu leben. Wie es sich anfühlt, wenn man seinen Schwarm das erste Mal mit nach Hause nimmt und nicht weiß, was man sagen oder wo man sich hinsetzen soll. Und der Roman erzählt auch davon wie ist, zu sich selbst zu finden und zu sich zustehen.

Ein wichtiges Puzzlestück des Romans ist ein Referat, welches Mia und Luca gemeinsam halten müssen. Gerade in Bezug darauf hätte ich mir gewünschst, dass dessen Inhalt nicht nur angerissen, sondern insgesamt wiedergegeben wird. Auch die Reaktion der Klasse darauf ist mir ein wenig zu dürftig ausgefallen. Ein weiterer, kleiner, Kritikpunkt ist eines der Elternpaare, das als weltoffen bezeichnet wird, nur damit im nächsten Satz die Elternpaare gegeneinander aufgespielt werden. Hier hätte ich mir eine schönere Lösung gewünscht.

Der große Unterschied zwischen Nur du und ich und über uns die Sterne und anderen Büchern des Genres liegt in meinen Augen darin, dass Schiffer es nicht nur schafft, Jugendliche zu porträtieren, sondern sich auch in ihre Gefühlswelt hinein zu versetzen.

Einzig die exzessive Liebe der Protagonistin zu AnnenMayKantereit und eben die Erwähnung von ihnen war schon mehr als aufdringlich. Fans der Gruppe werden dies natürlich anders sehen und ich kann es nachvollziehen, mir war es jedoch ein wenig zu viel des Guten.

Fazit



Nur du und ich und über uns die Sterne ist das richtige Buch für alle, die gerne von der ersten großen Liebe lesen und sich nicht von einem jugendlichen Schreibstil abschrecken lassen. Es bietet von den gefühlvollen Gedanken eines jungen, verliebten Mädchens bis hin zur Dramatik alles, was einen guten Liebesroman ausmacht. Ich werde mit Sicherheit wieder zu einem Buch von Nina Schiffer greifen.

Veröffentlicht am 22.11.2017

Sunshine

Hello Sunshine
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Meinung

Ich muss zugeben, dass ich gewisse (wenn auch nicht gänzlich positive) Erwartungen an diesen Roman hatte. Die Inhaltsangabe lässt eine lockere – und vielleicht auch seichte – Sommerromanze erahnen. ...

Meinung



Ich muss zugeben, dass ich gewisse (wenn auch nicht gänzlich positive) Erwartungen an diesen Roman hatte. Die Inhaltsangabe lässt eine lockere – und vielleicht auch seichte – Sommerromanze erahnen. Allerdings täuschte dieser erste Eindruck sehr und ich wurde wirklich gut unterhalten.

Besonders die Protagonistin Sunshine hatte einen großen Anteil an diesem Unterhaltungsfaktor. Denn sie war in der Anfangsphase wirklich sehr unsympathisch – auf die amüsante Art und Weise. Sunshine ist kein Charakter, den man von Beginn an ins Herz schließen möchte, auch wenn sie vom einen auf den anderen Augenblick ohne Job, Ehemann und Dach über den Kopf auf der Straße steht. Zu recht, mag man sich denken, hat sie diesen Umstand doch selbst zu verantworten und sucht bei jedem die Schuld, nur nicht bei sich selbst. Und doch schafft es Laura Dave, durch ihren humorvollen und modernen Schreibstil, dass man unweigerlich Gefallen an Sunshine findet. Sie wirkt im Gegensatz zu einigen ihrer Genrekolleginnen weder wie das perfekte Mädchen mit fataler Vergangenheit, noch wie die graue Maus von nebenan. Es ist erstaunlich wie realistisch Sunshine wirkt, wo doch der Roman insgesamt sehr oberflächlich bleibt. Schuld daran ist das abrupte Springen von Situationen. Immer, wenn man tiefer in eine Szene oder in ein bestimmtes Gefühl eintauchen wollte, ging es direkt an andere Stelle weiter. Die Geschichte ist somit ebenso flatterhaft wie seine Protagonistin, was nich unbedingt als Kompliment angedacht ist.

Was ist man bereit aufzugeben und wozu ist man imstande, wenn einem der Duft der Geldscheine und des Ruhms lockt? Für Sunshine endet der Ausflug in die Welt der YouTube Stars und Sternchen in einem Disaster. So viele Lügen führen unweigerlich zum Fall. Doch wer war Schuld am Zusammenbruch ihres Imperums? Ich muss zugeben, dass ich durch die falschen Fährten, die Dave so munter und breit gestreut hat, zunächst nicht genau einordnen konnte, in welche Richtung es nun gehen würde. Dies betrifft sowohl Sunshines Privat-, Berufs- als auch Liebesleben. Immer wenn ich das Gefühl einer Ahnung hatte, wurde dies durch Dave zerbrochen, was den Roman zu einer kurzweiligen und erheiternden Lektüre machte.

Ein Aspekt, den man vielleicht nicht außer Acht lassen sollte ist die Aktualität, die durch Sunshines Onlineberühmtheit einen Großteil des Romans ausmacht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Bücher, in denen Youtuber, Blogger oder Streamer eine größere bis große Rolle spielen, teilweise bei Lesern, die nicht mit diesen Medien vertraut sind, nicht besonders Gefallen finden. Wenn dies auf euch zutrifft, versucht es vielleicht erst einmal mit der Leseprobe. Ich denke der Roman könnte euch trotzdem gefallen wenn ihr Fans von Büchern seid, in denen Essen eine wichtige Essenz ist.

Da in diesem Roman das ein oder andere Gericht – aus bestimmten Gründen – Erwähnung findet, hätte sich eine Anlage mit den passenden Rezepten als nettes kleines Extra erwiesen. Vielleicht ist dies ja ein kleiner Wink in Richtung der Verlage, die diesen Roman im jeweiligen Land veröffentlichen.

Fazit



Hello Sunshine ist kurzweilig sowie humorvoll und somit der perfekte Roman für einen Tag am Strand oder See. Seine Protagonistin ist auf eine positive Art und Weise eine kleine Antiheldin, der man genau aus diesem Grunde bei ihrer Entwicklung beiwohnen kann. Einige Seiten zusätzlich wären sicher nicht verkehrt gewesen, um die Sprunghaftigkeit auszubremsen. Es hat wirklich Spaß gemacht, diesen Roman, den ich als eine Mischung aus ChicLit und New Adult betrachten würde, zu lesen und zu besprechen. Ihr könnt den Roman ab dem 16.04.2018 erwerben bzw. jetzt bereits vorbestellen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Möge der Mops mit dir sein

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
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Meinung

Ein wichtiges Detail in diesem ersten Band der Lennart Malmkvist Reihe ist der langsame Aufbau der Geschichte nebst Einführung der wichtigsten Figuren. Mag dieses Detail dem ein oder anderen Leser ...

Meinung



Ein wichtiges Detail in diesem ersten Band der Lennart Malmkvist Reihe ist der langsame Aufbau der Geschichte nebst Einführung der wichtigsten Figuren. Mag dieses Detail dem ein oder anderen Leser als Makel vorkommen, bevorzuge ich doch meist das stetige Heranführung an die eigentliche Story. So erfährt man in den ersten beiden Drittel doch einiges über den – bisweilen eigenartigen – Protagonistin Lennart sowie seine illustren Mitstreiter, wie etwa die nahezu ohne Unterbrechung kochende Nachbarin Maria.

Lennart selbst läuft während des kompletten Handlungsverlauf ein Entwicklung durch, ohne jedoch gänzlich aus seiner Rolle zu fallen. Mit seinen Macken und seiner leicht überheblichen Art ist er nicht der klassische Held, dem man in einem solchen Roman erwarten würde und doch hat er es geschafft, dass ich mich mit letztendlich dennoch identifizieren konnte.

Der größte Sympathieträger des Romans ist unzweifelhaft der kleine, sabbernde und vor sich hinröchelnde Mops Bölthorn. Bölthorn ist altnordisch und bedeutet so viel wie „Dorn des Verderbens“. Ein wundervoller Name für ein solch zerknautsches Geschöpf, nicht wahr? Was sich genau dahinter verbirgt, sollte jeder Leser allerdings selbst herausfinden.

Über einige der Figuren hätte ich gerne bereits in diesem Teil mehr erfahren, da sie für meinen Geschmack ein wenig zu kurz gekommen sind. Allerdings bin ich guter Dinge, dass sich dies im zweiten Teil ändern wird.

Einer der Punkte, der mich am meisten gestört hat, war die leichte Oberflächlichkeit bzw. die Klischees, mit denen – besonders die weiblichen – Figuren bedacht worden sind. Ich bin mir nicht sicher, ob ich hier mehr hineinlese, als tatsächlich vorhanden, allerdings hätte ich mir doch ein wenig mehr Ausgeglichenheit zwischen den Charakterstärken und -schwächen der weiblichen und männlichen Figuren gewünscht.

Ich kam nicht umhin, Parallelen zu Harry Potter zu ziehen. Der eine und auserwählte „Zauberschüler“ – unabhängig davon, wie alt er nun ist – der sein bisherigen Leben lang nichts von seinen Fähigkeiten geahnt hat und nun gegen den einen bösen Zauberer antreten muss. Nun, dieses Thema ist wahrscheinlich kein neues, allerdings empfinde ich es bis jetzt gut umgesetzt und hoffe, dass sich einige Fragen, die sich doch bei mir angesammelt haben, im Verlaufe des nächsten Bandes (der nächsten Bände?) klären werden. Um ein konkretes Beispiel zu nennen, ohne zu viel vorweg zu nehmen: In Bezug auf Fantasyromane bin ich nun doch recht verwöhnt, was die Motive und überhaupt die Daseinsberechtigung „des Bösen“ belangt. Das klassische Spiel „good vs. evil“ ohne tiefergehende Begründung der Motive „des oder der Bösen“ mag zweifelsohne ebenso unterhalten, mir fehlt dann allerdings etwas.

Man merkt dem Autor seine Zeit in Schweden deutlich an. Durch bildhafte, nicht überladene Beschreibungen entstanden Göteburg und mit ihm der Zauber- und Scherzartikelladen vor meinem geistigen Auge. Simons Schreibstil würde ich ansonsten als schnörkellos und teilweise auch brachial beschreiben, hält man sich die Figurenbeschreibungen erneut vor Augen. Der Humor kommt nicht zu kurz, sondern wurde gekonnt und auf die Situation passend dosiert eingesetzt.

Fazit



Bei diesem mopstatischen Roman handelt es sich um eine bunte Mischung aus schwedischem Krimi und komödiantischen Fantasyabenteuer. Wer einem, in die Geschichte einführenden, ersten Teil nicht abgeneigt ist und gerne Romane im Stil derer von Christopher Moore oder A. Lee Martinez liest, dem lege ich Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen gerne ans Herz. Trotz einiger, kleinerer, Schwächen konnte mich der Roman sehr gut unterhalten, weswegen ich mir auch den zweiten Teil anschaffen werde. In diesem Sinne:

Möge der Mops mit dir sein!

Veröffentlicht am 29.09.2017

Nanoka no Kare 1

Ein Freund für Nanoka - Nanokanokare 01
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Einleitung

„Nanoka no Kare“ ist ein Manga, um den ich schon länger meine Kreise gezogen habe. Besonders die Cover hatten mich angesprochen, da sie alle sehr schlicht, jedoch farbenfroh gestaltet wurden. ...

Einleitung



„Nanoka no Kare“ ist ein Manga, um den ich schon länger meine Kreise gezogen habe. Besonders die Cover hatten mich angesprochen, da sie alle sehr schlicht, jedoch farbenfroh gestaltet wurden. Einzig der Titel schreckte mich ein wenig ab. Das drängende Bedürfnis, umbedingt einen festen Freund haben zu müssen, schreckt mich nicht nur in Geschichten aus Fernost ab. Danke eines Gutscheinrestbetrages, durfte Band 1 dann endlich doch Einzug in mein völlig überfülltes Mangaregal einhalten. Sollte mir die Geschichte auch weiterhin zusagen, wird es eine Abschlussbesprechung zur kompletten Reihe geben.

Story



Überraschenderweise hat mir die Geschichte von Nanoka Ayase wirklich gut gefallen. Auch wenn klassische Elemente des Shojo* Mangas enthalten sind, stechen besonders die Gedanken der Figuren hervor. Der Fokus liegt daher nicht umbedingt auf Konversationen oder witziger Situationskomik, sondern auf den Gedankengängen der Protagonistin, die sehr gefühlvoll beschrieben werden. „Nanoka no Kare“ überrascht mit Tiefgang und Einfühlungsvermögen und hebt sich dadurch deutlich von anderen Geschichten aus dem Genre Shojo ab.

Wie in der Einleitung bereits erwähnt, war meine größte Sorge, dass Nanoka als naives Mädchen dargestellt wird, die um jeden Preis einen Freund finden möchte. Tatsächlich ist dies in ihrem Freundeskreis das Thema überhaupt, doch sie selbst steht einer Beziehung eher zurückhaltend entgegen.

Ich mochte besonders ihre impulsiven Ausbrüche, da unter der Oberfläche mehr, als die zurückhaltende Persönlichkeit, die sie ihren Freunden zur Schau stellt, verborgen ist. Wie man es von anderen Manga kennt, werden auch Figuren, die man anfangs nicht wirklich mochte, im weiteren Verlauf zu Sidekicks, die man letztendlich doch ins Herz schließen kann. In welcher Art auch immer.

In Bezug auf Romane lese ich ungern Bücher, die von zwei Autoren zusammen geschrieben wurden. Zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass man die unterschiedlichen Stile herausliest und dadurch der Lesefluss erheblich beeinträchtigt wird. Bei Manga ist mir dies so noch nie passiert und die Zusammenarbeit von mehreren Mangaka gehört dort auch eher zur Regel. In manchen Fällen werden die Zeichnungen von dem einem, die Story und Texte von dem anderen übernommen. Viele Mangaka arbeiten auch mit Assistenten, die sich um Hintergründe oder Rasterfolien kümmern. Im Fall von „Nanoka no Kare“ stammen sowohl Zeichnungen, als auch Texte von beiden Mangaka. Für die Geschichte selbst ist dieses Detail jedoch nicht von Belang, da sie als Ganzes wirkt und ohne störende Stilwechsel auskommt.

Der erste Teil endet mit einem fiesen Cliffhanger, der bereits ein weiteres, typisches Element des Shojo ankündigt, den ich aber aufgrund der Spoilergefahr nicht weiter benennen möchte. Auch wenn ich Geschichten mit solchen Handlungssträngen eigentlich nicht mehr sehen kann, wurde ich von „Nanoka no Kare“ dann doch so angesprochen, dass ich mir direkt im Anschluss an diesen Teil, die Bände 2 und 3 gekauft habe.

Zeichnungen



Die Zeichnungen wirken klar und sind einfach gehalten. Die Linien sind nicht all zu dünn, jedoch nicht aufdringlich. Helle Töne bestimmen die Geschichte und sorgen für einen freundlichen Eindruck. Der Fokus liegt eindeutig auf den Figuren. Es gibt keine Ablenkungen durch übertriebenes Detailreichtum.

Ganz zu Anfang war etwas in den Gesichtern der Charaktere, was ich zwar nicht benennen konnte, mich jedoch leicht gestört hat. Ayase-san, die Protagonistin, wurde sehr einfach gestaltet und wird dadurch recht austauschbar. Ihr Aussehen ist im Bereich des Shojo gerade sehr beliebt. Verständlich, da ihre Panels dadurch schneller gezeichnet werden können. Dadurch fehlt ihr dann leider aber auch das Alleinstellungsmerkmal. Nebenfiguren, wie ihre beiden Klassenkameradinnen, wurde hingegen ein unverwechselbares Äußeres geschenkt. Mit der Zeit verging jedoch dieser erste Eindruck und die kleinen Feinheiten stachen immer mehr hervor. Besonders Gesichter im Profil sind sehr gelungen. Dass beide Mangaka für die Zeichnungen verantwortlich sind, merkt man weder auf den ersten, noch auf den zweiten Blick.

Die Rapsblüten, die jedes Cover zieren, beziehen sich auf Nanokas Namen. Die Blüten werden im Japanischen „Nanohana“ genannt. (菜の花 in Kanji; なのはな in Hiragana).

Farbige Innenseiten sind nicht vorhanden, dafür liegt – zumindest der ersten Auflage – eine Shojocard zum Sammeln bei.

Fazit



Die Handlung mag auf den ersten Blick nicht unbedingt revolutionär wirken und an mancher Stelle auch vorhersehbar sein. Doch „Nanoka no Kare“ punktet durch eine Tiefe, die ich so nicht erwartet hätte. Ich empfehle den ersten Band allen Shojofans, die Charaktere mögen, die sich weiterentwickeln und auch einmal aus der Reihe tanzen.

Veröffentlicht am 27.09.2017

Liebe zwischen den Zeilen

Liebe zwischen den Zeilen
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Meinung

Hinter „Liebe zwischen den Zeilen“ verbirgt sich, ähnlich den Regalen einer Buchhandlungen, nicht nur eine, sondern direkt viele kleine Geschichten. Auch wenn der Titel einen klassischen Liebesroman ...

Meinung



Hinter „Liebe zwischen den Zeilen“ verbirgt sich, ähnlich den Regalen einer Buchhandlungen, nicht nur eine, sondern direkt viele kleine Geschichten. Auch wenn der Titel einen klassischen Liebesroman vermuten lässt, der die Protagonistin durch ihr Gefühlsdurcheinander schickt, hat er doch viel mehr vorzuweisen.

Besonders das erste Drittel weiß zu bezaubern und gleichzeitig zu Tränen zu rühren. Emilia, die vor lauter Trauer um ihren Vater nicht mehr ein und aus weiß sieht sich plötzlich der Verantwortung für ein Geschäft und dessen Angestellten gegenüber. Schnell wird klar, wie wichtig ihr Vater, Julius, und die Buchhandlung Nightingale für das kleine beschauliche Örtchen Peasbrook waren. Diese Liebe, die von Emilia und den Einwohnern Julias entgegen gebracht wird, lässt zunächst einen perfekten Romancharakter ohne Ecken und Kanten entstehen. Doch ein kurzer Ausflug in Julius Vergangenheit lässt ihn in einem anderen Licht erstrahlen, was dazu führt, dass seine Figur realer und menschlicher erscheint. Durch diesen, etwas anderen Blick auf die Gallionsfigur des Ortes, bekommt der Roman gerade noch die Kurve, um nicht in eine kitschige Ecke abzudriften.

„Julius war immer noch da, dachte Emilia. In den Tausenden von Buchseiten. In den Millionen Wörtern. All die Bände und das Vergnügen, das sie den Menschen über die Jahre bereitet hatten, in Form von Ablenkung, Unterhaltung, Bildung. […] Julius Nightingale würde niemals sterben.“ – Seite 21

Henry hat Figuren geschaffen, die man gerne und vor allem schnell ins Herz schließt. In der kleinen Buchhandlung versammelt sie einen bunten Haufen an Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch alle auf eine bestimmte Art und Weise das gleiche Problem zu haben scheinen. Sie alle vereint die Suche nach dem Weg aus ihrem Alltagstrott und dem Ausbruch aus ihren mitunter heiklen Lebenssituationen. Und so erzählt der Roman die Geschichten von ihnen allen. Häppchenweise und immer so ein Kapitel beendend, dass man den Roman nicht zur Seite legen mag, um weiter mit ihnen voranschreiten zu können. Diese kleinen Episoden verschmelzen ohne aufdringlich zu wirken, zu einer runden Gesamthandlung, der an mancher Stelle jedoch die Zeit zum Reifen gefehlt hat. Unter der Last der vielen Figuren, geht der ein oder andere Charakter unter oder dem anderen mag dafür zu viel Raum zum Entfalten gegeben worden sein. Ihre Handlungsverläufe sind theoretisch so komplex, dass man ihnen jeweils einen eigenen Roman hätte widmen können.


Und so führt es leider dazu, dass mir ausgerechnet zu Emilia, der vermeidlichen Protagonistin, der Zugang erschwert wurde. Wurde allen anderen Menschen in diesem Roman so viel Leben eingehaucht, wirkte Emilia oftmals wie eine Statistin auf mich. Ein genaues Charakterprofil mag sich mir nicht ergeben. Auf der einen Seite ist sie zwar die liebende Tochter und eifersüchtige Verliebte, auf der anderen Seite kommen jedoch kaum andere Eigenschaften ihrerseits zum Vorschein. Ein großer Teil ihrer Geschichte nimmt ihre Überlegung, den Laden weiterzuführen, ein. Gerade in Bezug auf diesen Punkt hätte ich mir mehr Konflikte gewünscht, da hierfür viel Potenzial vorhanden war.

Der Roman kommt einer Liebeserklärung an die Literatur gleich. Dies merkt man der Autorin auf jeder Seite an. Dadurch finden zahlreiche Titel den Weg in den Roman. Vom literarischen und weltbekannten Klassiker bis zum lediglich in Großbritannien bekanntem Werk ist alles vertreten. Diese Nennungen wecken den Wunsch, nach Beenden von „Liebe zwischen den Zeilen“ direkt zu diesen überzugehen.

Fazit



„Liebe zwischen den Zeilen“ ist eine Liebeserklärung an kleine Buchhandlungen, leidenschaftliche Leser und das Lesen an sich. Der Roman hat seine Schwächen, ist zusammengefasst allerdings eine schöne Herbstlektüre, die jedem Buchliebhaber graue Regentage erheitern wird.