Humorvoller Krimi
Highland Crime - Der tote Golfer
„...Ich war im Wald um eine scharfe Kurve gebogen und hatte meinen kläffenden Dackel erreicht. Der verbellte nicht etwa einen Fuchs oder Dachs oder ein paar Pilze. Nein, er er teilte mir mit seiner liebreizenden ...
„...Ich war im Wald um eine scharfe Kurve gebogen und hatte meinen kläffenden Dackel erreicht. Der verbellte nicht etwa einen Fuchs oder Dachs oder ein paar Pilze. Nein, er er teilte mir mit seiner liebreizenden Stimme mit mit, dass hier ein Mann im Heidelbeergebüsch lag, der offensichtlich kein Nickerchen machte...“
Wieder stolpert Fanny König, bayrische Schneiderin, die momentan in Schottland lebt, über eine Leichen. Der Mann ist in Kirkby gut bekannt und meist gehasst.
Die Autorin hat einen humorvollen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist zwar leicht und locker, doch vor allem die Gespräche sind vom Allerfeinsten. Sie stecken nicht nur voller Spitzen, sondern sorgen auch für Lachtränen. Die Geschichte wird abwechselnd von Fanny und George, im Ort als Lord Seidentüchlein bezeichnet, erzählt.
Vor sechs Wochen erschien in Kirkby der amerikanische Großinvestor Ronald Trumpleton. Er verkündete, dass er in dem Ort einen Golfplatz plane. Der Bürgermeister steht dem Vorschlag erst einmal aufgeschlossen gegenüber:
„...Ein Golfplatz wäre doch keine schlechte Idee. Das wäre eine tolle Ergänzung zu dem hochwertigen Angebot, dass Kirkby schon zu bieten hat...“
Golfplatz ist aber nicht gleich Golfplatz. Wenn Trumpleton seine Pläne umsetzt, bleibt von dem Ort nicht mehr viel übrig. Trumpleton arbeitet raffiniert mit Zuckerbrot und Peitsche. Als die unschlagbaren finanziellen Angebote nicht fruchten, gibt es erste Drohungen. Trumpleton nimmt für kurze Zeit Quartier im Ort. Alex sieht das so:
„..Trotzdem ist der Feind, den man im Auge hat, immer noch besser als der Feind, den man nicht kennt...“
Lange aber bleibt er nicht. Und jetzt ist er tot.
Fanny und George ermitteln auf eigene Faust, da sie der örtlichen Polizei nicht viel zutrauen. Fanny fasst die ersten Auftritte der schottischen Ermittler so zusammen:
„...Hier wird nicht gezielt geangelt, sondern einfach mal das Schleppnetz ausgeworfen in der Hoffnung, dass sich der Täter darin verheddert...“
Der Tote wurde so abgelegt, als käme der Mörder aus dem Ort. Es ist eine Inszenierung der besonderen Art. Im Pub blüht unterdessen Klatsch und Tratsch. Trumpleton hat den Ort gekonnt aufgemischt. Es gibt nur wenige, die von Trumpletons Plänen nicht betroffen waren. Die sind erst einmal außen vor.
Natürlich spielt auch Dackel Rudi ab und an eine Rolle in der Geschichte. Er weiß, wie er geschickt seinen Willen durchsetzen kann. Fanny ist dagegen tabu, die Männerwelt weniger.
„..Mein Ex hat ihn auch immer getragen. Und sich dann über einen Bandscheibenvorfall beklagt. Also, den beim Menschen, nicht etwa beim Hund...“
Erst als Fanny, George und die Polizei an einem Strang ziehen, wird in einem heftigen Showdown der Fall aufgeklärt.
Der Krimi hat mich ausgezeichnet unterhalten. Hier trifft Humor auf Spannung und viel lokales Flair.