Verwirrend gut
Dieses Buch ist wie ein Traum, aus dem man erwacht und noch im Dämmerzustand versucht, die einzelnen Fragmente zu sortieren und zu verstehen, etwas verwirrend und surreal, gleichzeitig berührend ...
Dieses Buch ist wie ein Traum, aus dem man erwacht und noch im Dämmerzustand versucht, die einzelnen Fragmente zu sortieren und zu verstehen, etwas verwirrend und surreal, gleichzeitig berührend und packend.
„Nach uns der Himmel“ von Simone Buchholz beginnt mit dem turbulenten Flug auf eine griechische Ferieninsel. Die zentralen Personen sind acht Figuren, die zum Teil miteinander bekannt sind und in unterschiedlichen (Liebes-)Beziehungen zueinander stehen, sich aber spätestens auf der Insel kennenlernen. Alle haben ihre besonderen Eigenheiten, die die Autorin gut herausarbeitet. Spannend ist, dass sich ihre Konstellation sich im Verlauf der Geschichte ändern wird, auf sehr unerwartete Art und Weise. Generell wandelt sich einiges innerhalb der Erzählung: die Inselbewohner werden immer reservierter, die örtlichen Gegebenheiten verändern sich bis hin zur Physis und Psyche der acht Protagonisten und Protagonistinnen selbst. Das hat Züge eines Science-Fiction oder Fantasy-Romans, im Gesamten würde ich den Roman aber keinesfalls als solchen bezeichnen.
Auch wenn ab einem gewissen Punkt erkennbar wird, worauf in der Geschichte alles hinausläuft, gelang es der Autorin durchweg mein Interesse aufrechtzuerhalten und die Wandlung der klar beschriebenen Charaktere gespannt mitzuverfolgen. Das Ende ist stimmig und der Blick auf Leben und Tod ein vollkommen anderer als ich ihn sonst aus Romanen kenne. Irgendwie schräg, schön schräg.