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Krissi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2020

Spannender Auftakt mit ein paar Schwachstellen

Goldene Flammen
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Seit ich die Krähen-Dilogie der Autorin gelesen und sehr geliebt habe (ich weiß, falsche Reihenfolge; das war zu einer Zeit, in der man die Grisha-Trilogie leider nirgendwo so richtig erwerben konnte), ...

Seit ich die Krähen-Dilogie der Autorin gelesen und sehr geliebt habe (ich weiß, falsche Reihenfolge; das war zu einer Zeit, in der man die Grisha-Trilogie leider nirgendwo so richtig erwerben konnte), war ich total gespannt auf die Reihe, mit der das Grishaverse gewissermaßen begonnen hat.Mich hat es beim Lesen auf jeden Fall nicht gestört, in einigen Dingen schon gespoilert gewesen zu sein; der Beginn der Reihe konnte mich direkt in seinen Bann ziehen!
Die größte Stärke dieser Reihe ist für mich auf jeden Fall das Worldbuilding; neben der Welt ansich, deren Teile an real existierende Länder und Kulturen anklingen lassen, ist auch die Magie der Grisha wunderbar ausgearbeitet - mir gefällt hier besonders auch der gesellschaftlich-politische Aspekt der Stellung der Grisha.
Auch die Handlung war fesselnd, wenn es auch einige etwas langatmige Passagen gab, die ansich aber nicht gestört haben.
Die Charaktere sind meiner Meinung nach vor allem in den Nebenrollen sehr stark; die Protagonisten dagegen wirkten für mich teilweise sehr naiv - allerdings lässt dies bei einer Trilogie noch viel Entwicklungsspielraum und ist deshalb für mich in Ordnung.
Leider sehr gestört habe ich mich an dem Schreibstil, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass dies der Übersetzung zum Opfer gefallen ist, weil ich den Stil in der Krähen-Dilogie mit als größte Stärke empfunden habe. Formulierungen waren teils merkwürdig, Reaktionen auf Enthüllungen wirkten emotionslos beschrieben und das Innenleben der Protagonistin insgesamt wurde nicht so dargestellt, dass ich mich komplett in sie hineinversetzen konnte.
Alles in allem jedoch ein spannender Auftakt, der Lust auf mehr macht!

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Veröffentlicht am 26.10.2024

Fantasy für Dark-Akademia-Fans

Fallen Princess
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Mona Kasten ist für mich eine absolute Herzensautorin, weshalb ich bisher auch jedes Buch von ihr direkt nach Erscheinen besitzen und lesen möchte. "Fallen Princess" war seit langem mal wieder ein Buch ...

Mona Kasten ist für mich eine absolute Herzensautorin, weshalb ich bisher auch jedes Buch von ihr direkt nach Erscheinen besitzen und lesen möchte. "Fallen Princess" war seit langem mal wieder ein Buch im Fantasygenre, sodass ich doppelt gespannt war; letztendlich ist es nicht mein liebstes Mona-Buch geworden, was aber vermutlich mehr mit mir zu tun hat.
Wir befinden uns in einem Dark-Akademia-Setting in Irland, wo Nachfahren von einstigen "Göttern" ihre magischen Fähigkeiten ausbilden sollen. Protagonistin Zoey ist dabei dem Haus mit dem meisten Prestige zugeordnet, während andere Fähigkeiten eher verpönter sind und von diesen Schülerinnen eher Abstand gehalten wird. Dann stirbt ein Schüler eines Abends und Zoeys Kräfte erwachen auf andere Weise als geplant...
Ich muss wirklich sagen, dass ich schon im Vorfeld recht sicher war, kein Riesenfan dieses Dark-Akademia-Genres zu werden; bisher haben mich diese Geschichten nie angesprochen, vielleicht auch, weil sie sehr in die Jugendbuchrichtung gehen. Auch hier konnte ich daher nicht so ganz mit dem ganzen worldbuilding warm werden, zusätzlich erschienen mir die Gedanken und Gefühle Zoeys doch sehr "jung", ich konnte mich kaum in sie reinversetzen, auch wenn ich weiß, dass das teilweise Themen sind, die viele beschäftigen. Auch der Plotaufbau war irgendwie nicht so catchy für mich, die Auflösung wirkte mir etwas zu sehr auf die negative Art wie "womit würden alle am absolut allerwenigsten rechnen?". Einzelne Settings wie geheime Machenschaften der Schüler
innen sowie die Annäherung Zoeys zu ihrem künftigen Love interest fand ich dagegen sehr interessant und schön - die blieben leider teilweise hinter anderen, soch häufig wiederholenden Szenen etwas auf der Strecke.
Alles in allem ein Buch, das vor allem Potential für Fans von Dark Akademia im Jugendbuchgenre interessant sein könnte - ich bin zwiegespalten, ob ich den zweiten Teil überhaupt lesen möchte.

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Veröffentlicht am 17.09.2024

Konnte mich nicht gänzlich überzeugen

22 Bahnen
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Mit der Rezi dieses Buches hab ich mich wieder einmal sehr schwer getan - nicht zuletzt, weil es ein sehr gehyptes Buch ist und ich dann umso mehr meine eigenen Gedanken von diesem Hype trennen muss. Ich ...

Mit der Rezi dieses Buches hab ich mich wieder einmal sehr schwer getan - nicht zuletzt, weil es ein sehr gehyptes Buch ist und ich dann umso mehr meine eigenen Gedanken von diesem Hype trennen muss. Ich wollte es toll finden, wirklich. Aber letztendlich wiegen für mich ein paar "negative" Punkte leider zu schwer.
"22 Bahnen" erzählt von Tilda, die neben ihrem Studium für ihre kleine Schwester sorgt, da beide bei der alkoholabhängigen Mutter leben, die dazu nicht fähig ist. Ihre Ausflucht ist das Freibad, in dem sie jeden Tag 22 Bahnen schwimmt. Eines Tages sieht sie dort ein halb-vertrautes Gesicht, das ein Kapitel ihrer Vergangenheit wieder aufmacht und gleichzeitig auch die Gegenwart beeinflusst...
Vorherrschend bei diesem Buch ist der ungewöhnlich intensive und alternative Schreibstil; die Autorin formuliert Dialoge beispielsweise wie in Bühnenstücken üblich. Bei mir hat ihre Art, Gedannken und Gefühle zu beschreiben, vor allem eine riesengroße Melancholie ausgelöst, die auch nachgewirkt hat, wenn ich das Buch zur Seite gelegt habe. Das war sicherlich so beabsichtigt und kann ihr auch positiv ausgelegt werden, für mich war das allerdings schnell zu viel. Auch der Verlauf der Geschichte baut meiner Meinung nach auf ein paar Ungereimtheiten, so ist ein für mich nicht ganz realistisch dargestellter Aspekt die Mutter und wie mit ihrer Alkoholsucht umgegangen wird. Andere Plotpoints dagegen haben mir einfach persönlich nicht gut gefallen, das ist auf jeden Fall Geschmackssache. Alles in allem denke ich, dass "22 Bahnen" einfach nicht ein Buch für jede:n ist - man es aber durchaus mal lesen kann!

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Ich bin zwiegespalten

Babel
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Dieses Buch war letztes Jahr eines der gehyptesten im Fantasybereich, weshalb ich sehr gespannt darauf war; jetzt eine Rezension dazu zu schreiben, fällt mir echt nicht leicht, weil ich sehr zwiegespalten ...

Dieses Buch war letztes Jahr eines der gehyptesten im Fantasybereich, weshalb ich sehr gespannt darauf war; jetzt eine Rezension dazu zu schreiben, fällt mir echt nicht leicht, weil ich sehr zwiegespalten bin. Die Grundidee hat mir richtig richtig gut gefallen; ein England im 19. Jahrhundert, das seine koloniale Weltmacht mit einer magischen Ressource etabliert hat: dem Einsetzen von beschrifteten Silberbarren, die durch eingeritzte Wörter in unterschiedlichen Sprachen auf die Realität wirken können. Das Grundprinzip, dass zwei Wörter des gleichen Ursprungs in unterschiedlichen Sprachen dennoch leicht abweichende Bedeutungen haben können und diese kleine Dissonanz die Magie bewirkt, fand ich wirklich genial; auch die darauf aufbauenden linguistischen Erläuterungen und Diskussionen haben mir gut gefallen. Dass die Autorin auch in ihren fiktionalen Werken Rassismus, Klassismus und Diskriminierung von Frauen sichtbar macht, wurde schon oft gesagt, man kann aber nicht genug hervorheben, wie präzise sie dabei sowohl Alltagserfahrungen als auch systematische Unterdrückung darstellt und auch die betroffenen Figuren gewisse Ideologien internalisiert haben lässt.
Womit ich leider irgendwie gar nicht klarkam, war tatsächlich alles andere: der Handlungsaufbau war anfangs für mich verwirrend und wurde dann schnell vorhersehbar, zu den Figuren habe ich kaum Zugang finden können, weil ich entweder ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte oder weil sie mir insgesamt zu flach und eindimensional vorkamen. Vor allem die ersten zwei Drittel des Buches haben sich hierdurch für mich extrem gezogen.
Ich könnte und würde gern noch viel mehr hierzu sagen; ob ich es uneingeschränkt empfehlen kann, weiß ich nicht so recht.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Spannende Idee mit ein paar Schwächen

Magie aus Gift und Silber
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Eine Protagonistin, die wir als Statue kennenlernen, griechische Mythologie, Medusa, Perseus und eine uralte Fehde - das klang richtig richtig gut. Vor allem der Einstieg in die Geschichte hat mir richtig ...

Eine Protagonistin, die wir als Statue kennenlernen, griechische Mythologie, Medusa, Perseus und eine uralte Fehde - das klang richtig richtig gut. Vor allem der Einstieg in die Geschichte hat mir richtig gut gefallen: wie Rya als Statue ihre Umwelt erlebt, wie ihre Gedanken und Gefühle formuliert sind, war sehr besonders und catchend. Auch die Grundstory - wenn auch etwas "klassisch" im light-Fantasy-Genre - hat alles geboten, was eine spannende Story braucht: Geheimorganisationen, die gegeneinander agieren, magische Elemente, Flüche und vor allem das Verschwimmen von Gut und Böse. Vor allem letzteres war hier wirklich zentral; zu zeigen, dass jede Geschichte zwei Seiten hat, dass es für vermeintlich böse Taten auch nachvollziehbare Gründe haben kann, hat die Autorin geschafft.
Leider konnte mich "Magie aus Gift und Silber" aber nicht komplett überzeugen; zum einen durch meiner Meinung nach oft zu einfache Lösungen, zu schnelle und oberflächliche Entscheidungen und dem Stil, wie das alles dargebracht wurde. Ich konnte Ryas Gedanken nicht immer nachvollziehen, was ihre Entwicklung für mich etwas blass gemacht hat. Alles in allem aber ein Buch, das vor allem für Fans von Fantasy mit griechischer Mythologie etwas sein könnte.

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