Profilbild von CynthiaM94

CynthiaM94

Lesejury Star
offline

CynthiaM94 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CynthiaM94 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2024

Schwesternschaft

Blue Sisters
0

Die Autorin Coco Mellors wird ja ziemlich gehyped, weshalb auch ich den Release ihres neuen Buches mitbekommen habe. Das vorherige hatte mir tatsächlich nicht so gefallen, weshalb ich unschlüssig war, ...

Die Autorin Coco Mellors wird ja ziemlich gehyped, weshalb auch ich den Release ihres neuen Buches mitbekommen habe. Das vorherige hatte mir tatsächlich nicht so gefallen, weshalb ich unschlüssig war, ob ich „Blue Sisters“ überhaupt lesen sollte. Ich kann nur sagen, dass es viel besser ist als das Debüt der Autorin.

Zum Inhalt: die Blue Sisters das sind vier Schwestern die, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten, doch ihre ganze besondere Verbindung zueinander bewahrten- bis eine von ihnen starb. Als sich der Todestag von Nicky zum ersten Mal jährt, kommen sie alle in New York zusammen, wenn auch nicht ganz freiwillig. Und stellen fest, dass sie trotz all ihrer Differenzen und individuellen Probleme immer noch einander haben.

Das Buch ist ein ziemlich bewegender Roman. Ich mochte das Thema Familie und Schwesternschaft wirklich gern, weil darin so viel unterschiedliches verborgen liegt. Es geht um das gemeinsame Aufwachsen, die Streits und Gemeinsamkeiten, den Zusammenhalt und Verlust. Und obwohl es eine Geschichte über sie alle ist und über das was sie verbindet, bekommt auch jede Schwester ihre ganz individuelle Geschichte.

Dadurch dass die Schwestern sehr unterschiedliche Charaktere sind und sehr verschiedene Lebensstile pflegen ist glaube ich für jeden Leser eine Schwester dabei, mit der man mitfühlen und/ oder sich mit ihr identifizieren kann. Aber es ist keine rosarote Geschichte, vielmehr ist sie voller Schmerz, Angst, Verlust, Sorgen und Reue. Das alles wird auch sehr eindrücklich an den Leser weitergegeben. Trotzdem bewahrt sich die Geschichte einen sanft hoffnungsvollen Unterton, den Anklang dessen, dass man es schaffen kann, weiterleben kann, überleben kann.

Mich hat die Geschichte wirklich ergriffen und stellenweise tief berührt. Ich mochte das Buch wirklich gern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2024

schönes Setting, aber weniger weihnachtlich als gedacht

Only for the Holidays
0

Ich lese total gerne winterlich/weihnachtliche Romane, gerne auch nach kitschig amerikanischem Vorbild, weil das vor mich der Inbegriff von Behaglichkeit ist. Das Cover mutet sehr weihnachtlich an, dabei ...

Ich lese total gerne winterlich/weihnachtliche Romane, gerne auch nach kitschig amerikanischem Vorbild, weil das vor mich der Inbegriff von Behaglichkeit ist. Das Cover mutet sehr weihnachtlich an, dabei spielt die Geschichte an sich vor Weihnachten und ist eher winterlich ausgelegt. Da die Protagonisten noch im Highschool-Alter sind stehen stattdessen Partys, Freundschaft, Familie und Liebe im Fokus der Geschichte. War trotzdem schön.

zum Inhalt: Tias Familie hatte ein schwere Zeit hinter sich, doch passend zur Weihnachtszeit scheint sich nun alles zum Guten zu wenden. Bis ihr Freund Mike verkündet, dass er eine Auszeit braucht. Und dann will ihre Mutter mit der ganzen Familie die Weihnachtsferien auf Landgut Saiyan Hedge verbringen. Dabei hatte sich Tia grade einen Plan überlegt, wie sie Mike zurückgewinnen kann. Da schließt die einen Pakt mit Quincy, dem Sohn der Gutsbesitzer, der dringend eine Fake-Freundin für den Winterball braucht und ihr im Gegenzug hilft, zu Mikes Geburtstag nach London zu kommen.

Entsprechend dem Alter der Protagonistin fallen die anfänglichen Reaktionen auf Beziehungsauszeit und Urlaub auf dem Land eher motzig und trotzig aus und ich hatte kurz Angst, dass Tia mir als Protagonistin bis zum Ende unsympathisch bleiben würde. Und sie gibt sich auch alle Mühe, aber zum Glück taut sie im verlauf der Handlung auf und lässt ihre genervten Attitüden hinter sich. Tatsächlich hatte ich zunehmend Spaß ihre Interaktionen mit Quincy zu verfolgen.
Ich muss aber gestehen, dass mein heimliches Highlight die weniger offensichtlichen Beziehungen waren und ich es zum Beispiel auch total toll fand, dass auch das Liebesleben der Mutter beleuchtet wird. Es stehen zwar eindeutig die jungen Erwachsenen im Fokus, aber es war einfach toll, dass die Eltern und Geschwister nicht bloß Statisten innerhalb der Geschichte waren.

Die winterlichen Aktivitäten, die beschrieben werden tragen auch alle zur beschaulichen Stimmung der Geschichte bei, wobei durch die etlichen Partys diese gemütliche Grundstimmung immer wieder durchbrochen wird. Generell wird hier einfach viel an der Oberfläche gekratzt, sowohl was die Motive der beiden, als auch die Aufarbeitung ihrer Probleme betrifft. Hier wurde viel einfach nur angerissen, um am Ende eben noch zu einem Happy End zu kommen, was ich etwas übers Knie gebrochen fand.

Insgesamt liest sich die Geschichte aber leicht und flüssig, ist bunt und unterhaltsam, mit einem ganz wundervollen Setting, das man mehr hätte ausreizen können. Es ist ein schöner seichter Liebesroman für die kalten Tage.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2024

Will Trent Undercover

Schwarze Wut
0

Wenn Super-Ermittler Will Trent Undercover geht, kann es eigentlich nur ein brandheißer Fall werden. Und diesmal ermittelt er zwar nicht in den eigenen Reihen, es treten aber wieder ein paar bekannte Gesichter ...

Wenn Super-Ermittler Will Trent Undercover geht, kann es eigentlich nur ein brandheißer Fall werden. Und diesmal ermittelt er zwar nicht in den eigenen Reihen, es treten aber wieder ein paar bekannte Gesichter aus dem vorherigen Band auf. Obwohl ich finde, dass man die Bände dieser Reihe gut auch einzeln lesen kann, würde ich hier empfehlen erst Band 5 gelesen zu haben. Karin Slaughter zeigt hier auf jeden Fall wieder, was sie kann.

Zum Inhalt; Will Trent hat sich verdeckt in eine Gang in Macon eingeschleust. Ein Cop Killer namens Big Whitey soll die Stadt als Drogenumschlagspunkt nutzen. Doch der Fall nimmt eine brisante Wendung als Bewaffnete in das Haus von Polizistin Lena Adams eindringen und auf sie und ihren Mann Jared schießen. Will muss Whitey stoppen, wenn nicht noch mehr Cops sterben sollen.

Der Fall ging erstmal eher unspektakulär los. Drogen, Gangs- das ist ja erstmal alles nichts neues. Mit Auftauchen von Lena Adams hatte ich kurz die Befürchtung es könnte anstrengend werden, weil alte Fehden nochmals aufgerollt werden. Aber dem war zum Glück nicht so.
Stattdessen wird der Fall zunehmend interessanter und aber auch brutaler. Explizite Gewaltschilderungen sind vor allem in der zweiten Hälfte des Buches in rauer Menge vertreten. Da war es aber auch ordentlich temporeich und nochmal richtig spannend.

Will Trent steht hier zwar wieder als Person im Fokus, den wichtigsten Teil der Arbeit haben aber eigentlich bereits andere gemacht. Auch sein Spürsinn was Menschen betrifft, lässt ihn diesmal ziemlich im Stich, sodass er diesmal nicht ganz so glänzend erscheint.

Das Buch liest sich trotzdem wieder fantastisch und der Fall ist unter dem Strich mitreißend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2024

Starker zweiter Band

Haunted Reign
0

Ich bin ehrlich: Band 1 war nicht so ganz meins. Irgendwie zu viel Drama und zu wenig konkreter Einsatz der unterschiedlichen Fähigkeiten. Band 2 hatte in meinen Augen eine konkretere Bedrohungslage und ...

Ich bin ehrlich: Band 1 war nicht so ganz meins. Irgendwie zu viel Drama und zu wenig konkreter Einsatz der unterschiedlichen Fähigkeiten. Band 2 hatte in meinen Augen eine konkretere Bedrohungslage und eine Protagonistin, die endlich Zugang zu ihrer Gabe gefunden hat, wodurch ich die Geschichte stärker geplottet und deutlich atmosphärischer fand.

Zum Inhalt: Zoe versucht noch immer ihre Banshee-Kräfte unter Kontrolle zu bekommen und mit ihrer neuen sozialen Position an der Schule klarzukommen, als das Jahresabschluss-Turnier ansteht. Doch irgendwas scheint in diesem Jahr anders zu sein, die Aufgaben bedrohlicher und Zoe ist sich sicher, dass da mehr dahinterstecken muss,

Ich bin fast ein bisschen traurig, dass man nicht nich mehr, neue Fähigkeiten in diesem Band gesehen hat. Dabei hätte der Plot rund um das Turnier und die äußere Bedrohung das absolut hergegeben. Dafür gibt es einiges an zwischenmenschlichen Entwicklungen bei den bereits bekannten Charakteren. Freundschaft und Liebe sind hier wieder zentrale Elemente.

Die zwei Prüfungen des Turniers waren an sich schon cool angelegt, auch hier hätte es für meinen Geschmack gerne mehr sein können. Die Handlung ist kompakt und temporeich gehalten, was sich leicht und zügig lesen lässt, für mich ging das zulasten der inhaltlichen und emotionalen Tiefe.

Prinzipiell fand ich diesen zweiten Band stärker als den ersten und in Kombination miteinander sehr solide, wenn auch kein Highlight in meinen Augen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2024

Zwischen Dystopie, Märchen und Coming-of-Age

Im Morgenlicht
0

Das Buch ist komplett anders, als von mir erwartet und auch ganz anders, als die Bücher die ich sonst so lese. Es übt eine ganz eigentümliche Faszination aus, diese Geschichte, die dystopisch anmutet, ...

Das Buch ist komplett anders, als von mir erwartet und auch ganz anders, als die Bücher die ich sonst so lese. Es übt eine ganz eigentümliche Faszination aus, diese Geschichte, die dystopisch anmutet, aber durchzogen von Aberglauben und Mystizität ist. Beinahe märchenhaft kommen einige Episoden der Erzählung daher, was eine ganz besondere Stimmung erzeugt.
 
Zum Inhalt: Sil und ihre Mutter mussten ihre Heimat verlassen und werden im Rahmen des Wiederaufbauprograms von Island City im Morgenlicht untergebracht. Dort schlagen sie sich durch, Sils Mutter nimmt einen gefährlichen Job als Bergungstaucherin an, während Sil darauf wartet zur Schule gehen zu dürfen und hofft Freunde zu finden. Im Morgenlicht kommt Sil nicht nur in Kontakt mit dem Aberglauben ihrer Tante, sondern auch der Geschichte ihrer Heimat.
 
Das Buch ist in vier Teile unterteilt, wobei jeder Teil den Fokus auf eine Person in Sils Leben richtet. Ich fand es erstmal nicht ganz leicht in diese Geschichte über Flucht, Identitätssuche, Familie und Aberglaube reinzukommen. Ich hatte besonders anfangs das Gefühl, als würde mir Kontext fehlen und als würde ich die Referenzen nicht verstehen. Zudem ist Sil durch ihr Alter und ihre leicht zu beeindruckende Art, sowie ihren Drang zu gefallen eine nicht ganz zuverlässige Erzählerin und ich war mir oft nicht sicher, wie sehr ich ihren Worten, ihren Glaubenssätzen und Gedanken trauen konnte. Das macht aber gleichzeitig auch irgendwie einen Teil des Reizes der Geschichte aus.
 
Das Setting von Island City und dem Morgenlicht hat mir als Handlungskulisse gut gefallen. In der Geschichte rund um Sil und ihre Mutter, aber auch um die Stadt werden viele aktuelle Themen verwoben, die gleichzeitig aber auch universelle Themen sind, wie sie in der Menschheitsgeschichte immer wieder auftreten. Das Buch ist nicht spannend im klassischen Sinn, trotzdem hing ich förmlich an den Seiten, weil ich unbedingt verstehen wollte, worum es geht, ob in dem Aberglauben Wahrheit begründet liegt und welches Schicksal Sils Familie ereilt.

Nachdem die Geschichte sich drei Abschnitte lang rund um das Morgenlicht und Bezi drehte und dazu zunehmend auf der Stelle trat, fand ich den Ausbruch im letzten Abschnitt fast schon zu viel und zu schnell. Da wurde dann ein wahnsinnig großer Bogen geschlagen. Generell muss ich sagen, dass es mich überrascht hat, wie viel hier auf so wenig Seiten erzählt wurde. Ich habe festgestellt, dass mir vermutlich Hintergrundwissen fehlt, um die Geschichte vollends einzuordnen und zu begreifen.

Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, die aber durchaus ihren Reiz hat, aber sicherlich nicht jedermann begeistert

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere