Atmosphärisch, düster und unheimlich spannend
Der Herzschlag der TotenBereits der Prolog hat es in sich und man spürt den Mörder, hört seine Schritte. Ich habe beim Lesen die Luft angehalten und mich ein wenig gegruselt. Was für eine Atmosphäre direkt zu Beginn und dieses ...
Bereits der Prolog hat es in sich und man spürt den Mörder, hört seine Schritte. Ich habe beim Lesen die Luft angehalten und mich ein wenig gegruselt. Was für eine Atmosphäre direkt zu Beginn und dieses lässt auch im gesamten Buch nicht nach. Johanna, Tochter des angesehenen Richters und gut begütert, in ihrem Herzen aber den armen Frauen des Gängeviertels zugetan, die sie heimlich unterrichtet, findet sich in dem spannenden Kriminalfall wieder. Da sie das Opfer kennt, will sie bei der Aufklärung des Falls helfen. Dabei lernt sie den noch jungen und gerade zum Criminalcommissar beförderten Hermann Rieker kennen, der die Ermittlungen leitet. Da ihm sein Vorgesetzter und auch sein Konkurrent immer wieder Knüppel zwischen die Beine werfen, hat er nur wenig Zeit die Ermittlungen erfolgreich zu beenden, sonst droht ihm die Degradierung. Da sich Johanna und Rieker bei den Ermittlungen immer wieder begegnen und ihnen auch der etwas seltsame Totenfotograf bei den Ermittlungen hilft, kommen sie dem Täter immer näher. Können sie diesen fassen?
Die Geschichte besticht durch ihre rund herum gelungene Atmosphäre, die düster ist und einem auch schon mal einen Schauer über den Rücken fahren lässt. Der Autor hat es perfekt verstanden, die Geschichte so zu erzählen, dass sich bei mir auch zeitweise die Härchen aufstellten, ohne dass es aber blutig wurde. Die genauen Beschreibungen der Stadt, Häuser in 1887, das Leben in Armut und auch im Wohlstand wird authentisch und sehr detailliert beschrieben, sprachlich bringt einem der Autor diese Zeit sehr nahe. Beispielsweise wird die Totenfotografie beschrieben, das fand ich richtig spannend, hatte ich davon bislang nur am Rande etwas gehört. Auch die Polizeiarbeit, die zu diesem Zeitpunkt ohne die ganzen heutigen technischen Hilfsmittel auszukommen hatte, war spannend beschrieben. Hier zeigt sich ingesamt die gute Recherche des Autors. Die Protagonisten haben mir sehr gefallen, da gibt es die unterschiedlichsten Charaktere. Ein historischer Krimi, der mich mit seinen Wendungen und seinem fulminanten Ende überzeugt hat. Es gab auch schon einen kleinen Cliffhanger zum nächsten Teil, auf den ich mich schon sehr freue. Am liebsten hätte ich gleich weiter gelesen. Von mir eine klare Leseempfehlung.