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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2025

Ein Mitmachbuch mit wilden Tieren aus aller Welt

Mein Schiebe-Mitmachbuch: Wilde Tiere - Spielbuch mit spannenden Schiebe-Elementen zum Entdecken
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Auf dem Cover des Mitmachbuchs „Wilde Tiere“ sowie auf insgesamt sechs Doppelseiten ist viel zu entdecken. Tiere aus dem Dschungel, der Savanne, der Unterwasserwelt, der Arktis und dem Wald tollen munter ...

Auf dem Cover des Mitmachbuchs „Wilde Tiere“ sowie auf insgesamt sechs Doppelseiten ist viel zu entdecken. Tiere aus dem Dschungel, der Savanne, der Unterwasserwelt, der Arktis und dem Wald tollen munter über die Seiten. Pro Doppelseite gibt es einen vierzeiligen Reim zum Vorlesen und ein Schiebeelement.

Die farbenfrohe Gestaltung der Seiten ist ansprechend. Auf allen Seiten sind verschiedenste Tiere abgedruckt, sodass es einiges zu erkunden gibt, ohne dass die Seiten überladen wirken. Mit den Schiebeelementen lassen sich einzelne Tiere bewegen. Sie machen einen robusten Eindruck und sollten einiges aushalten. Dabei gibt es bei fast allen ein kleines Loch, um die Bewegung zu erleichtern. Der Affe im Dschungel schwingt auch ohne diese Hilfe mühelos an seinem Ast hin und her. Auf der Seite der Unterwasserwelt ist eine Drehscheibe eingebaut, die etwas schwieriger zu bewegen ist, doch mit etwas Übung sollten die kleinen Erkunder auch deren Nutzung bald herausgefunden haben.

Die Altersangabe 18+ Monate bezieht sich aus meiner Sicht auf das eigenständige Verwenden der Schiebeelemente durch die Kleinen. Auch jüngeren Kindern kann das Buch beim gemeinsamen Entdecken schon viel Freude machen. Insgesamt ein schön gestaltetes Papp-Bilderbuch, das ich empfehlen kann!

Veröffentlicht am 15.12.2024

Mit Nightingale und Gussie ins New York der 1920er

Eine Nachtigall in New York
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August Berrycloth-Young, Spitzname Gussie, erhält in New York überraschend Besuch von seinem ehemaligen Schulkameraden Thomas Nightingale. Dieser ermittelt im Fall eines verzauberten Saxophons, wobei ihm ...

August Berrycloth-Young, Spitzname Gussie, erhält in New York überraschend Besuch von seinem ehemaligen Schulkameraden Thomas Nightingale. Dieser ermittelt im Fall eines verzauberten Saxophons, wobei ihm Gussie helfen soll. Es sind die 1920er Jahre, und die Spur führt schnell in die Clubszene der Stadt. Durch die Hilfe von Gussies farbigem Partner Lucy, mit dem er eine heimliche Beziehung führt, erhalten die beiden Zauberer Zutritt zu Orten, an denen Weiße ansonsten nichts verloren haben. Als schließlich auch noch eine verzauberte Trompete auftaucht, verdichten sich die Hinweise, die zu mächtigen Männern führen, die in der Stadt im Hintergrund die Strippen ziehen…

Während die magische Welt rund um den Zauberlehrling Peter Grant immer komplexer wird und seine Erlebnisse in seitenstarken Romanen festgehalten werden, sind die Stories aus der magischen Welt für mich immer wieder eine willkommene Ergänzung. Diesmal reiste ich an der Seite von Thomas Nightingale ins New York der 1920er. Dort will er herausfinden, woher das verzauberte Saxophon, das er bereits konfisziert hat, stammt. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Schulkameraden Gussie hangelt er sich von einem Hinweis zum nächsten und dabei quer durch die Stadt, mitten hinein ins Nachtleben und bis hin nach Long Island.

Gussie ist ein homosexueller weißer Charakter, der sich in einer Beziehung mit einem schwarzen Mann befindet. Seine Erlebnisse in der Stadt zwischen Heimlichkeit und ausgelassenem Dolce Vita bieten an sich schon einiges an Erzählstoff. Hinzu kommt die „klassische“ magische Ermittlungsarbeit, in der er und Nightingale Bekanntschaft mit einigen Fae machen sowie mit Männern, die nichts Gutes im Schilde führen. Actionreiche Szenen sorgen für spannende Momente und ich habe bis zum Schluss mitgefiebert. Für mich ist „Eine Nachtigall in New York“ wieder einmal eine absolut gelungene Ergänzung zur Hauptreihe, die sich Fans des Autors nicht entgehen lassen solllen.

Veröffentlicht am 03.12.2024

Gelungener Überblick über die wichtigsten gynäkologischen Themen

Das große Gynbuch
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Prof. Dr. Mandy Mangler ist seit einiger Zeit mit ihren Podcast „Gyncast“ erfolgreich. Viele der dort besprochenen Themen fasst sie nun in diesem fast 500 Seiten starken Buch zusammen. Es ist in drei Oberkategorien ...

Prof. Dr. Mandy Mangler ist seit einiger Zeit mit ihren Podcast „Gyncast“ erfolgreich. Viele der dort besprochenen Themen fasst sie nun in diesem fast 500 Seiten starken Buch zusammen. Es ist in drei Oberkategorien aufgeteilt: „Unser Körper“, „Themen & Phasen“ sowie „Gesundheit & Krankheit“. Der erste Abschnitt „Unser Körper“ gibt einen Überblick über die weiblichen Geschlechtsorgane und das Thema Sexualität. Auch wenn mir vieles davon schon bekannt war, fand ich die Aufbereitung der Themen sehr gelungen und habe auch noch einiges Neues erfahren. Die rund 50 Seiten zu lesen ist als Einstieg in das Buch auf jeden Fall lohnenswert.

Die beiden nachfolgenden Abschnitte können ebenfalls chronologisch gelesen werden, sie eignen sich aber aufgrund ihrer klaren Struktur auch zum spezifischen Nachschlagen. Da ich in Kürze ein Kind erwarte, habe ich vor allem die Abschnitte zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett mit großem Interesse gelesen. Für mich waren sie eine informative Ergänzung zu den Gesprächen mit meiner Hebamme und dem Geburtsvorbereitungskurs. Es sind auch Kapitel zu den Themen selbstbestimmter Schwangerschaftsabbruch und Aborte enthalten, bei denen ich es wichtig finde, informiert zu sein, auch wenn die Informationen für die momentane Lebenssituation gerade nicht relevant sind. Der letzte Abschnitt „Gesundheit & Krankheit“ gibt neben Informationen zum Thema Prävention vor allem viele Informationen zu den unterschiedlichsten Krankheiten von Endometriose über Blasenentzündung bis hin zu Krebserkrankungen.

Insgesamt ist „Das große Gynbuch“ ein sehr gut aufbereitetes Werk, das die wichtigsten gynäkologischen Themen gut strukturiert, informativ und anschaulich aufbereitet. Aufgrund der großen Bandbreite an Themen lohnt sich eine Anschaffung aus meiner Sicht in jeder Lebensphase.

Veröffentlicht am 12.11.2024

Spannende Hexenfantasy mit Monstern aller Art

Tage einer Hexe
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Das neue Jahr steht kurz bevor, und die Hexe Kosara vertreibt sich die Zeit beim Kartenspielen in der einzigen geöffneten Schenke von Chernograd. Ein Fremder sitzt mit am Tisch, der sie überreden will, ...

Das neue Jahr steht kurz bevor, und die Hexe Kosara vertreibt sich die Zeit beim Kartenspielen in der einzigen geöffneten Schenke von Chernograd. Ein Fremder sitzt mit am Tisch, der sie überreden will, um ihren Hexenschatten zu spielen. Doch ohne ihren Schatten verliert eine Hexe ihre Magie und verschwindet allmählich – ein zu hoher Preis für Kosara. Dann schlägt es Mitternacht, und für die nächsten zwölf Tage werden die Monster durch die Stadt ziehen, unter ihnen auch der Zmey, der Zar aller Monster. Er hat noch eine Rechnung mit Kosara offen. Sie gerät in Bedrängnis und tauscht ihren Schatten gegen die Sicherheit von Belograd, der Stadt hinter der die Monster abwehrenden Mauer – mit dem Plan, ihn sich schnellstmöglich zurückzuholen. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht…

Eine Hexenfantasy, die sich an slawischer Mythologie bedient – das klang nach einem Roman ganz nach meinem Geschmack. Das Buch startet temporeich und spannend mit dem Beginn eines neuen Jahres und damit der Zeit der Schmutzigen Tage. Das bedeutet, dass zwölf Tage lang Monster wie Upire (Untote), Ruskalas (Geister von Untoten) und Rubas (monströse Vögel) ihr Unwesen in der Stadt treiben. Als Hexe ist Kosara gut gerüstet, ihre Schutzkreise können die Monster abwehren. Sie fürchtet sich lediglich vor dem Zmey, dem Zar der Monster. Die gemeinsame Geschichte der beiden wird zunächst nur angedeutet und ich war neugierig, mehr darüber zu erfahren.

Schon nach wenigen Seiten findet sich Kosara ohne Schatten auf der anderen, monsterfreien Seite der Mauer wieder. Es dauert jedoch nicht lang, da möchte sie am liebsten gleich wieder zurück und gegen den Zmey vorgehen. Vor diesem Hintergrund fand ich die Entscheidung, ihren Schatten herzugeben, sehr überstürzt und irrational – das ist aber auch die einzige Kritik, die ich an der Geschichte habe und schließlich müssen die Ereignisse irgendwie in Gang kommen. Was folgt ist eine aufregende Spurensuche, bei der ich immer wieder von Charakteren überrascht wurde und actionreiche Monsterkämpfe miterleben durfte. Besonders gut gefallen hat mir Kosaras ungewöhnliches Bündnis mit Asen, einem Polizisten aus Belograd, der offensichtlich etwas verheimlicht und seine ganz eigene Agenda verfolgt. Ich wurde von diesem Roman bestens unterhalten und vergebe daher eine große Leseempfehlung an alle Fans des Genres!

Veröffentlicht am 27.10.2024

Eine Welt am Abgrund

Das dünne Pferd
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Die Pflegekraft Aria macht sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Marion und fünfzehn Kindern, die von ihren Eltern vergessen wurden, auf den Weg ans Meer. Dort haben sie ein ehemaliges Hotel gekauft, in dem ...

Die Pflegekraft Aria macht sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Marion und fünfzehn Kindern, die von ihren Eltern vergessen wurden, auf den Weg ans Meer. Dort haben sie ein ehemaliges Hotel gekauft, in dem sie unterkommen wollen. Die Welt steht am Abgrund und niemand weiß, wie und wie lange es weitergehen wird. In Einstadt angekommen werden die Frauen und Kindern von den ortsansässigen Cowboys mit Argwohn beäugt. Lediglich Jenny, die Schwester ihres Anführers, kann eine Eskalation der Situation verhindern. Als Marion an einem schwer zugänglichen Strandabschnitt in der Nähe des Hotels ein dünnes Pferd entdeckt, ist sie gewillt, dieses zu retten. Doch dazu benötigt sie Unterstützung – wird sie die Einstädter überzeugen können, ihr zu helfen?

Als Leserin wurde ich auf den ersten Seiten ohne große Erklärungen gleich mitten ins Geschehen hineingeworfen und begleitete Aria, Marion und die Kinder bei ihrem Weg aus der Klinik ans Meer. Schnell merkte ich, dass ich mich in einem dystopischen Szenario wiederfand, wobei nicht genau erklärt wird, was eigentlich geschehen ist. Die Welt scheint am Abgrund zu stehen und Aria ist fest entschlossen, die Kinder und später auch das Pferd zu retten und zu beschützen, solange es geht.

Im Interview hat die Autorin berichtet, sich an Bildern entlangzuschreiben, die sie vor sich sieht. Diese Herangehensweise ist beim Lesen des Romans zu spüren. Sie schafft mit ihren Worten kraftvolle und lebendige Szenen, die im Kopf bleiben. Zwischen diesen gibt es unterschiedlich große Zeitsprünge, der Fokus liegt mehr darauf, einzelne starke Momente einzufangen als den Leser durch den Fluss an Ereignissen zu führen. Mich hat Stefanie vor Schulte mit dieser Erzählweise sehr gut abholen können.

Aria ist eine Person, die über viel mentale Stärke und einen unbeugsamen Willen verfügt. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat möchte sie auch erreichen. Sie hat die Kinder ans Meer gebracht, und nun möchte sie auch das Pferd retten, obwohl wenn sie dafür viel Unverständnis erntet. Kurze Rückblicke geben einen Einblick in prägende Momente ihrer Jugend und machen noch verständlicher, warum sie gewisse Entscheidungen trifft. Auch die weiteren Frauenfiguren im Buch sind interessant und anpackend und nicht bereit, sich dem Willen der Männer zu beugen. Ich habe sie gerne auf einer Suche nach einem Platz in der untergehenden Welt begleitet. Mir hat dieser aufs Wesentliche beschränkte Roman, der bewusst nicht alles erklärt, sondern einzelne starke Bilder schafft, die nachhallen, sehr gut gefallen.