Beeindruckende Geschichte
Die Orgelbauerin entführt uns Anfang der 20er Jahre nach Weimar. Paula wächst in einer Orgelbauer Familie auf und ist seit Kindesbeinen fasziniert von diesem Instrument. Ihr Wunsch, selbst einmal diesen ...
Die Orgelbauerin entführt uns Anfang der 20er Jahre nach Weimar. Paula wächst in einer Orgelbauer Familie auf und ist seit Kindesbeinen fasziniert von diesem Instrument. Ihr Wunsch, selbst einmal diesen Beruf zu lernen, gibt sie nie auf und schafft es, bei Hans Meichelbeck in die Lehre zu gehen. Paula hat es nicht leicht, sich als Frau in einer männerdominierenden Welt zu behaupten. Zusätzlich machen ihr die familieneigenen Umstände schwer zu schaffen.
Ich muss gestehen, das Thema Orgelbau bereitete mir im Vorfeld etwas Kopfzerbrechen, da ich darüber so gar nichts wusste. Nimmt dieser Part zu viel Raum ein, wird es zu langatmig waren die ersten Gedanken.
Zuallererst hat Martin Meyer einen sehr angenehmen Erzählstil, der mich von Anfang an mitgenommen hat. Er versteht es ausgezeichnet, das richtige Maß zu finden, uns dem Thema Orgelbau näher zu bringen. Ich empfand es richtig interessant und beeindruckend.
Des Weiteren lässt er seine Figuren vor historischer Kulisse agieren und knüpft sie in die damaligen politischen Umstände perfekt ein. Die Menschen haben gerade den Krieg überlebt und finden sich nun in einer chaotischen Republik wieder. Wir begleiten Paula, ihre Familie, Hans und andere Protagonisten u. a. durch die Inflation und Hungersnot.
Alle Figuren sind durchweg richtig gut gezeichnet. Paula’s Geschichte bildet den Mittelpunkt, ich habe sie für ihre Unerschrockenheit bewundert. Trotz aller Rückschläge verliert sie nie ihr Ziel aus den Augen.
Insgesamt ist es ein tolles Buch mit einem außergewöhnlichen Thema, das mich in seinen Bann gezogen hat. Ich war am Ende richtig gerührt und konnte das Buch zufrieden zuschlagen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung.