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Veröffentlicht am 15.06.2023

Mörderischer Celebrity-Krimi

Der Club. Dabeisein ist tödlich
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Das Buch wird vom Reese Witherspoon- Bookclub empfohlen. Ich habe mittlerweile einige der dort vorgestellten Bücher auf meiner Leseliste. DER CLUB hat mein Interesse sofort geweckt. Der Krimi nimmt uns ...

Das Buch wird vom Reese Witherspoon- Bookclub empfohlen. Ich habe mittlerweile einige der dort vorgestellten Bücher auf meiner Leseliste. DER CLUB hat mein Interesse sofort geweckt. Der Krimi nimmt uns mit in die Welt der Celebrities. Stars und Sternchen sind reihenweise eingeladen, um die Eröffnung des elitären Clubs Island Home zu feiern. Ausgewählte Promis erwartet sogar eine ganz besondere Überraschung. Und nicht jeder überlebt den Abend.
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Hier haben wir eine Gesellschaftsstudie, garniert mit Spannungs- und Krimielementen. Erzählt wird aus der Perspektive verschiedener Mitarbeiter des Home-Teams. Außerdem berichtet ein fiktiver Vanity Fair-Artikel rückblickend über die Geschehnisse auf der Insel. Schnell wird bei den Ereignissen rund um die Club-Eröffnung deutlich, dass es unter der Oberfläche gehörig brodelt. Der schöne Schein bröckelt. Ein Geheimnis nach dem anderen wird im Verlauf der Handlung offengelegt. So weit so gut. Das erwartet man irgendwie. Die Erzählweise des Autorenduos hat mich fasziniert und auch schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt. Gleichwohl habe ich stellenweise gedacht: Ok, nothing really happens. Die Story plätschert gerade anfangs schon etwas gemütlich und scheinbar ereignislos vor sich hin. Spannung wird in dieser Phase eigentlich lediglich durch geschickt platzierte Andeutungen aufgebaut. Das konkretisiert sich dann immer mehr und ich habe festgestellt, dass hinter den Personen mehr steckt, als ursprünglich angenommen. Der Boden brennt förmlich und man spürt den großen Knall nahen.
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DER CLUB ist kein stromlinienförmiger Krimi, der dem typischen Schema folgt. Das Charakter- und Psychodrama hält der Welt den Spiegel vor. Das hatte ich so nicht unbedingt erwartet. Im Verlauf der Handlung habe ich die ganze Zeit eine leicht unterkühlte Zuschauerhaltung eingenommen. Man verharrt in einer gewissen Distanz und schaut von außen auf das Geschehen. Für mich hat das ganz gut zum Gesamtbild gepasst. Ich kann sagen, dass der Krimi mich gefesselt hat, gerade weil er anders und irgendwie schon auch speziell ist. Auf jeden Fall ist er lesenswert.

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Veröffentlicht am 23.12.2024

Ein Thriller von vielen

One Perfect Couple
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Es hat Tradition, dass kurz vor Jahresende ein neuer Thriller von Ruth Ware erscheint und sofort von mir gelesen wird. Mit ONE PERFECT COUPLE springt Ruth Ware nun auch noch auf den Thriller-Zug rund um ...

Es hat Tradition, dass kurz vor Jahresende ein neuer Thriller von Ruth Ware erscheint und sofort von mir gelesen wird. Mit ONE PERFECT COUPLE springt Ruth Ware nun auch noch auf den Thriller-Zug rund um Reality-Formate auf. Dann schauen wir mal, ob die Reise gelingt…
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Darum geht’s: ONE PERFECT COUPLE ist der Titel der Realityshow, an der Lyla und ihr Freund Nico teilnehmen. Auf einer einsamen Insel im Indischen Ozean sollen sich fünf Paare diversen Challenges stellen. Bevor es richtig losgeht, wird das Paradies zum Albtraum. Ein Sturm schneidet die Teilnehmer von der Zivilisation und allen Kommunikationsmöglichkeiten ab. Der Kampf ums Überleben beginnt…
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Mich hat das Ganze eklatant an DIE INSEL von Sarah Goodwin erinnert. Diesen Thriller mochte ich leider so gar nicht. Und auch Ruth Ware hat es nicht geschafft, mich für die Plotidee zu begeistern. Die ist ja von der Grundvoraussetzung her nicht schlecht. Fesseln konnte sie mich aber auch hier nicht.
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Das Setting an sich ist filmreif. Und weil man solche TV-Formate eben kennt, hat man als Leser*in auch direkt Bilder im Kopf und kann sich die Riege der Teilnehmer gut vorstellen. Die muss man natürlich alle auch erst mal kennenlernen. Und das sorgt gleich zu Beginn für Längen. Aber: Ruth Ware kann die Anlaufschwierigkeiten mit ihrem Schreibstil geschickt überbrücken. Mich hat sie vor allem mit kurzen Einschüben, die das weitere Geschehen bereits vorwegnehmen, bei Laune gehalten. Als die Gruppe auf der Insel ankommt und dann tatsächlich in die Katastrophe schlittert, nimmt die Geschichte endlich Fahrt auf. Naja, zumindest etwa - denn Ruth Ware schafft es leider nicht, dass die von ihr erdachte Handlung besonders aus der Masse ähnlich gelagerter Plots hervorsticht. Die Charaktere bleiben für diese Art von Geschichte viel zu flach und wenig individuell. Mich hat das Schicksal der Personen deshalb größtenteils kalt gelassen. Spannung ist für meinen Geschmack hier eher latent und nur punktuell vorhanden. Am spannendsten waren für mich tatsächlich die kurzen kursiven Zwischenabschnitte, in denen die Geschehnisse etwas anders dargestellt werden als in der Haupthandlung. Das hat mich aufmerken lassen und neugierig gemacht, was wohl dahintersteckt. Ich hatte hier noch auf einen echten Knalleffekt zum Schluss gebaut. Stattdessen ist die Auflösung aber ziemlich ernüchternd und hat bei mir einen eher faden Beigeschmack hinterlassen.
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Ruth Ware hat sich bei mir über die Jahre einen gewissen Bonus aufgebaut. Damit und mit viel gutem Willen meinerseits kann sie sich nochmal in eine mittelprächtige Bewertung retten. Jeder Bonus ist aber mal aufgebraucht. Nächstes Mal muss sie jetzt wirklich mal wieder einen raushauen…

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Veröffentlicht am 20.12.2024

Genre-Mix

Flutnacht – Eine Familie. Eine Nacht. Ein tödliches Geheimnis.
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Alice Feeney und ihre Thriller sind bisher tatsächlich komplett an mir vorbeigegangen. Nachdem mir ein paar begeisterte Stimmen dazu über den Weg gelaufen sind, ist ihr neues Buch FLUTNACHT direkt mal ...

Alice Feeney und ihre Thriller sind bisher tatsächlich komplett an mir vorbeigegangen. Nachdem mir ein paar begeisterte Stimmen dazu über den Weg gelaufen sind, ist ihr neues Buch FLUTNACHT direkt mal auf meiner Leseliste gelandet. Überzeugt hat es mich jedoch nicht so ganz.
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Darum geht’s: Eine Familie versammelt sich zu einem 80. Geburtstag in einem Haus auf einer Klippe in Cornwall. Wenn die Flut kommt, ist man acht Stunden lang von der Außenwelt abgeschnitten. In dieser Zeit brechen Konflikte auf. Nicht jeder überlebt die Nacht…
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Die Ausgangssituation hat mich zunächst mal kolossal an meinen Lieblingskrimi von Agatha Christie erinnert. Im Buch selbst wird der Vergleich zu einem Cluedo-Spiel hergestellt. Auch das passt. Der Anfang der Geschichte hat mir entsprechend gut gefallen und konnte mich erstmal in den Bann ziehen. Dann driftet die Handlung aber mehr und mehr Richtung eher zähes Familiendrama ab. Bei den Darkers hat jeder einen an der Klatsche. Das wird durch zahlreiche Rückblenden verdeutlicht. Die sind durchaus interessant und haben für den Plot auch ihre Berechtigung. Allerdings nehmen mir diese Erzählstränge doch etwas zu viel Raum ein und machen die Story dadurch für meinen Geschmack langatmig und ermüdend. Auf einen richtigen Twist in der Geschichte musste ich lange warten. Durch ihn wird das Buch dann schlagartig und vollkommen unerwartet nochmal in eine ganz andere Richtung katapultiert. The Sixth Sense lässt grüßen.
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Ich sag mal so: Schlecht ist das Buch nicht. Die verschiedenen Spielarten der Story sind jede für sich genommen, eigentlich ganz gut. Sie sind für meinen Geschmack hier nur nicht stimmig kombiniert. Was als klassischer Krimi beginnt, driftet mehr und mehr ins Drama ab, um dann kurz vor Schluss noch einen Haken ins gruselig-übersinnliche zu schlagen. Die Art und Weise, wie dieser wilde Genre-Mix hier umgesetzt wurde, wirkt auf mich etwas unentschlossen, so dass ich mich am Ende dann auch gefragt habe, was ich hier überhaupt gelesen habe.
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Trotzdem ist FLUTNACHT kein kompletter Reinfall. Ich mochte das Setting und die Atmosphäre. Die Handlung hat insgesamt gute Spannungsmomente und interessante Aspekte zu bieten. Sympathische Charaktere, in die ich mich hineinversetzen und mit denen ich mitfiebern konnte, habe ich dagegen vergebens gesucht. Das ist aber gar nicht mein Hauptproblem mit dem Buch. Gestört hat mich vielmehr die Erzählweise, die wirkt, als hätte die Autorin drei unterschiedliche Varianten des Buches geschrieben und daraus dann eine gemacht. Das hakt irgendwie und hat mich insgesamt etwas unbefriedigt zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Gegensätze ziehen sich an

Practice Makes Perfect
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Ich war wieder in Rome! Sarah Adams hatte mich bereits früher im Jahr mit “When in Rome” in die beschauliche Kleinstadt entführt. Da hatte ich mich total in das Setting, die Bewohner und die Geschichte ...

Ich war wieder in Rome! Sarah Adams hatte mich bereits früher im Jahr mit “When in Rome” in die beschauliche Kleinstadt entführt. Da hatte ich mich total in das Setting, die Bewohner und die Geschichte um die Protagonisten Amelia und Noah verliebt. Entsprechend groß war meine Freude, nochmal dorthin zurückzukehren und eine weitere Geschichte an Ort und Stelle erleben zu dürfen.
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Floristin Annie sucht den Mann fürs Leben. Das brave Kleinstadtmädchen fühlt sich ausgerechnet zu Bodyguard Will hingezogen. Der will alles, nur keine feste Beziehung. Als ihr Dating-Coach kommt er Annie dann näher, als ihm lieb ist…
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Sofort bin ich wieder in Rome angekommen. Annie und Will sind schließlich keine Fremden. Annie ist die Schwester von Noah und Will der Angestellte von Amelia. Somit ist der Bezug zu Band 1 hergestellt. Ich dachte, dass ich mich in die zweite Rome-Story genauso verlieben würde. Das war aber nicht so ganz der Fall.
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Sarah Adams schreibt wieder locker und humorvoll. Das Wiedersehen mit den Kleinstadt-Bewohnern war schön. Es war aber auch ein bisschen wie aufgewärmter Kaffee. Bezogen auf das Buch, könnte man sagen, dass der Zauber des Neuen eben verflogen war. Ich wusste, was mich erwartet. Und obwohl ich Annie und Will einerseits ganz süß fand, gingen sie mir andererseits doch auch etwas auf die Nerven. Der Opposites Attract-Trope hat für mich nicht so 100%ig funktioniert. Er ist halt sehr klischeebehaftet und vorhersehbar. Ja, das war die Geschichte in Band 1 auch. Aber sie hatte für meinen Geschmack noch etwas mehr Charme. WHEN IN ROME habe ich geliebt. PRACTICE MAKES PERFECT ist auch nett. Das Erfolgskonzept aus Band 1 hat hier aber nicht nochmal in gleicher Form funktioniert. Was von vornherein klar wie Kloßbrühe ist, erscheint mir zu sehr künstlich in die Länge gestreckt, ohne dass die Story es wirklich trägt.
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Fazit: Blumenfee meets Bad Boy. Friends-to-Lovers. Nicht neu und auch nicht überraschend. Dafür aber herrlich cosy und angenehm zu lesen. Allerdings passt die Geschichte eher zur Lese-Gefühlslage im Frühling und nicht unbedingt zur jetzigen Herbststimmung.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Das Ende der Trilogie

Hildur – Der Schatten des Nordlichts
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„Der Schatten des Nordlichts“ ist der dritte und letzte Band der HILDUR-Trilogie von Satu Rämö. Ich war also wieder im rauen Island unterwegs. Zum Abschluss der Reihe habe ich mehr als nur einen Kriminalfall ...

„Der Schatten des Nordlichts“ ist der dritte und letzte Band der HILDUR-Trilogie von Satu Rämö. Ich war also wieder im rauen Island unterwegs. Zum Abschluss der Reihe habe ich mehr als nur einen Kriminalfall gelöst. Hier werden diesmal weitere bisher noch lose Fäden zusammengeführt.
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Darum geht’s: An den isländischen Westfjorden taucht in einem Fischgehege eine Leiche auf. Der Fall zieht ungeahnte Kreise, als es über die Insel verteilt zu weiteren Gewalttaten kommt. Hildurs Schwester verschweigt etwas. Außerdem wird Hildurs Kollege Jakob in seiner Heimat Finnland in einen Mord verwickelt…
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Der dritte Fall ist vollgepackt. Vor allem punktet der Krimi erneut mit wunderbaren Landschaftsbeschreibungen. Wieder lerne ich Island ein bisschen besser kennen. Zusätzlich habe ich auch noch Finnland besucht. Während man die nordischen Länder ja gerne alle in einen Topf schmeißt, habe ich hier wichtige Unterschiede und Eigenheiten erfahren. Das betrifft zum Beispiel die Wetterbedingungen, die eindrücklich beschrieben werden. Dabei zeigt sich zum Beispiel, dass der Winter in Island ganz anders ist als der Winter in Finnland. In diese Gegebenheiten einzutauchen, hat mir tolle Stimmungsbilder vermittelt und mir beim Lesen viel Freude bereitet.
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Der Abschlussband lässt sich spannend an. Der Kriminalfall hat seinen Reiz. Und auch die grundlegende Geschichte um Hildurs in der Kindheit verschwundene Schwestern ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Dann hat die Handlung noch einen etwas anderen Turn gemacht, als ich es erwartet hatte. Die Originalausgabe des Buches trägt schlicht und ergreifend den Titel „Jakob“. Daran wird deutlich, dass Hildurs Kollege als Person und mit seiner Geschichte diesmal deutlich in den Fokus rückt. Irgendwie wirkte mir alles etwas zu konstruiert und die Erklärungen etwas über das Knie gebrochen. Irgendwie gewollt, um zum Ende zu kommen, was ich etwas schade finde.
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Letztendlich ist der letzte Teil der Trilogie nicht der ganz große Knaller, den ich mir erhofft und eigentlich auch fest erwartet hatte. Und trotzdem hat mir die Krimireihe insgesamt betrachtet sehr gut gefallen. Den Namen Satu Rämö habe ich jetzt definitiv auf der Liste, wenn es um Krimis aus den nordischen Ländern geht.
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Verschiedene Fäden werden zusammengeführt und mehrere Handlungsstränge zum Abschluss gebracht. Es ist gewohnt spannend zu lesen und auch wieder sehr angenehm geschrieben. Und trotzdem hat mich die Story ab etwa der Hälfte des Buches schleichend etwas verloren.

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