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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.12.2024

Psychische Belastungen im Pflegeberuf: Ein Aufruf zur Veränderung

Pflegers Struggle
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Inhalt:
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"Und genau darum geht es in diesem Buch. Was läuft schief in deutschen Krankenhäusern, dass die Pflegekräfte so häufig an psychischen Erkrankungen leiden? Welche systemischen ...

Inhalt:
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"Und genau darum geht es in diesem Buch. Was läuft schief in deutschen Krankenhäusern, dass die Pflegekräfte so häufig an psychischen Erkrankungen leiden? Welche systemischen Mängel gibt es, und was können wir dagegen tun? Was muss sich im System ändern? Wo muss sich unser Bewusstsein ändern, und gibt es etwas, was wir Pflegekräfte selbst tun können?"
[...]

"Es wird Zeit, dass wir offen darüber sprechen, was schiefläuft und was wir besser machen müssen – als Institutionen, als Gesellschaft und als Gemeinschaft der Pflegenden. Damit ist es mir sehr ernst. Dennoch müsst ihr keine Angst haben, dass dieses Buch ein einziger Aufschrei sein wird. Ihr kennt mich ja und wisst: Unterm Strich liebe ich meinen Beruf, und ich finde in allen verrückten Situationen auch immer etwas zu lachen. Ihr seid herzlich eingeladen, das auch zu tun." (S. 11f.)

Pfleger und Influencer Metin Dogru schreibt in seinem zweiten Buch über mentale Herausforderungen von Pflegekräften und legt damit den Finger in eine der Wunden unseres Gesundheitssystems. Er zeigt auf, warum neben Fachkräftemangel der Pflegeberuf zusätzlich durch Mobbing, Generationenkonflikt sowie zu wenig Beachtung psychischer Belastung der Mitarbeitenden erschwert wird und skizziert mögliche Lösungsansätze.

Mein Eindruck:
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"Es gab einfach sehr viele Auszubildende, die schon während der Kindheit mit den unterschiedlichsten Problemen gekämpft hatten, doch eins war ihnen allen gemeinsam: der Wunsch, etwas zum Besseren zu verändern. Anderen Menschen bei deren Problemen zu helfen, weil man selbst erfahren hatte, dass es zu wenige Menschen gab, die einem wirklich helfen wollen oder können.
Zumindest ist das meine Erklärung dafür, dass es in unserem Beruf so viele Menschen mit einer schmerzvollen Vergangenheit gibt. Eine andere Theorie besagt, dass gerade Menschen mit schlechten Erfahrungen im Leben sich ein Umfeld suchen, in dem es andere – die Patienten – gibt, denen es noch viel schlechter geht." (S. 17f.)

Ich kannte den Autor und Influencer noch nicht, da ich auch wenig in sozialen Netzwerken aktiv bin. Daher habe ich das Buch ohne eine besondere Erwartungshaltung gelesen. Ich habe als Angehöriger von pflegebedürftigen Personen schon einige Pflegekräfte kennenlernen dürfen und wollte mir einen "Insiderblick" verschaffen.
Überrascht hat mich der sehr offene und vor allem persönliche Erfahrungsbericht. Der Autor hat selbst in seiner Jugend sowie in seiner Ausbildung Ausgrenzung erfahren und ist an Depressionen erkrankt. Er schildert seine Gefühle, Erfahrungen und daraus gewonnenen Erkenntnisse, verliert dabei aber nie den Blick für das große Ganze. Nach vielen Gesprächen mit Kollegen erzählt er hier die extremsten Fälle als Beispiele und in anonymisierter Form. Zwar war mir bekannt, dass medizinisches Personal häufig an Suchterkrankungen oder psychischen Probleme leiden, aber dies in der Praxis vor Augen geführt zu bekommen, hat mir noch mal mehr die Augen geöffnet.
Gleichzeitig hat mich beeindruckt, mit wie viel Leidenschaft er und seine Kollegen trotz allem ihren Beruf weiter ausführen. Ich hoffe, dass viele dieses Buch lesen und wachgerüttelt werden, vor allem Politiker und die Leiter von Pflegeeinrichtungen. Denn es muss sich dringend etwas ändern zum Wohl für uns alle!

Neben den emotionalen Schilderungen ist es Herrn Dogru auch gelungen, die Unterschiede der einzelnen Erkrankungen wie z. B. Burn-out, Depressionen, Angststörungen, Essstörungen etc. sachlich zu erläutern. Abgerundet wurde das Gesamtbild durch einen psychologischen Wegweiser für Betroffene mit Angabe von Quellen zur weiteren Information und Beratung.

Fazit:
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Aufklärendes und aufrüttelndes Buch über die Problematik von Pflegekräften - sollte jeder lesen!

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Mivs Liste und das Leben

Unser Buch der seltsamen Dinge
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Cover:
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Das Titelbild ist sehr vielfältig und der Rabe, die Milchflaschen sowie die Andeutung, dass das Blatt aus einem Skizzenblock herausgerissen wurde, wecken die Neugier. Gleichzeitig ...

Cover:
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Das Titelbild ist sehr vielfältig und der Rabe, die Milchflaschen sowie die Andeutung, dass das Blatt aus einem Skizzenblock herausgerissen wurde, wecken die Neugier. Gleichzeitig wird eine leicht düstere Atmosphäre durch den Raben verbreitet. Mit dem blauen Hintergrund zusammen hat das Buch definitiv meine Aufmerksamkeit erregt.

Inhalt:
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Die 12-jährige Miv lebt mit ihrem Vater, ihrer kranken Mutter und ihrer Tante Jean in einer Kleinstadt der englischen Grafschaft Yorkshire.Nachdem es ihrer Mutter immer schlechter geht und zudem ein Serienmörder die Gegend in Atem hält, erwägt Mivs Vater einen Umzug für einen Neuanfang. Doch das würde für Miv das Ende ihrer Freundschaft mit Sharon bedeuten und das kann sie auf keinen Fall zulassen!
Unter der Annahme, dass sie bleiben kann, wenn es den Mädchen gelingt, den Mörder zu identifizieren, stellen sie Nachforschungen an und beobachten jede verdächtig erscheinende Person in der Nachbarschaft. Ihre Entdeckungen setzen sie auf die "Liste der verdächtigen Dinge". Dabei finden sie viele bisher verborgene Geheimnisse ihrer Mitmenschen heraus und durch ihre Einmischung in deren Leben setzen sie Dinge in Gang, deren Ende sich nicht voraussagen lässt. Und auch ihr eigenes Leben ändert sich unerwartet.

Mein Eindruck:
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"Ich wich den Jungen aus und überlegte dabei, wo diese Regeln herrührten. Regeln, die besagten, dass hübsche Mädchen nicht mit armen oder intelligenten Mädchen spielten. Regeln, die besagten, dass Jungen nicht mit Mädchen befreundet sein konnten und schon gar nicht weiße Mädchen wie ich und Sharon mit Jungen dunklerer Hautfarbe wie Ishtiaq. Ich konnte mich nicht erinnern, wann und wie ich diese Regeln gelernt hatte, und verstand nicht, warum ich sie immer noch befolgte." (S. 75)

Die Handlung wird vorwiegend von Miv in der Ich-Form, aber auch wechselhaft aus der Perspektive anderer beteiligter Personen erzählt. Auf diese Weise bekommt man einen vielfältigen Eindruck in die Gefühls- und Gedankenwelt der Stadtbewohner. Miv ist ein sehr ernstes Mädchen, das sich viele Gedanken über sich und ihre Umwelt macht. Sie ist das komplette Gegenteil ihrer hübschen, empathischen und unbesorgten Freundin Sharon. Aber die beiden bilden ein gutes Team. Ich mochte Miv aufgrund ihres Ehrgeizes, den Fall zu lösen, und wegen ihrer Versuche, möglichst an altbekannten Dingen wie der Freundschaft an Sharon festzuhalten.
Je mehr sie nachforschen, desto mehr sieht Miv ihre Mitmenschen mit anderen Augen. Ihre Freundschaft zu Sharon verändert sich und sie schließt unerwartet neue Freundschaften.

Der Roman ist wie ein gesellschaftliches Kaleidoskop. Themen wie Rassismus, Integration, häusliche Gewalt, Ausgrenzung bestimmter Personengruppen, sexuelle Belästigung uvm. werden hier raffiniert zu einem stimmigen Ganzen verwoben, das auf den letzten Seiten mit einer großen überraschenden Wende und einem schlüssigen Ende aufwartet.

Ein weiterer, spannender Aspekt ist die wahre Historie, denn den "Yorkshire Ripper" und seine Opfer gab es wirklich, und die Autorin webt diese Fakten geschickt in die Handlung mit ein. Sie selbst war zu diesem Zeitpunkt etwa im Alter ihrer Protagonistin und stammt aus der gleichen Gegend, sodass sie vermutlich in Miv einen Teil ihrer eigenen Erinnerungen verarbeitet. Dadurch wirkt die Erzählung authentisch.

Ich habe diese Freundschaftsgeschichte von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen, manchmal hatte ich ein Lächeln im Gesicht, manchmal war ich tief betroffen und am Ende habe ich das Buch zufrieden und bereichert um ein paar Zitate für mein Leben geschlossen. Ich freue mich auf ein weiteres Buch der Autorin!

Fazit:
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Freundschaftsgeschichte im Yorkshire der 1970er-Jahre mit Spannung, Tragik, Humor, viel Herz und realem Hintergrund. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Petronella und der übermütige Zauberlehrling

Petronella Apfelmus - Zauberei und Eulenschrei (Band 12)
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Gestaltung:
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Wie bei allen Bänden der Reihe besitzt auch dieser wieder einen Buchrücken, der ähnlich wie eine Baumrinde bemalt ist. Als Hardcover mit grünem Lesebändchen ist es ein Schmuckstück ...

Gestaltung:
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Wie bei allen Bänden der Reihe besitzt auch dieser wieder einen Buchrücken, der ähnlich wie eine Baumrinde bemalt ist. Als Hardcover mit grünem Lesebändchen ist es ein Schmuckstück im Bücherregal. Die Schwarz-Weiß-Illustrationen im Innenteil sind liebevoll gestaltet, laden zum Schmunzeln ein und ergänzen die Erzählung perfekt.

Inhalt:
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Eigentlich hat die Hexe Petronella Apfelmus genug damit zu tun, eine neue Arztpraxis zu eröffnen, da viele Waldwesen aktuell erkrankt sind.Dennoch willigt sie ein, ein paar Tage auf den Zauberlehrling Mumpitz aufzupassen, während dessen Meister auf einer wichtigen Mission ist. Mumpitz fehlt es jedoch an Disziplin, gleichzeitig mangelt es ihm nicht an Übermut. Und so bringt er mit missglückten Zaubereien und verrückten Ideen nicht nur Petronellas Leben, sondern auch das der Zwillinge Luis und Lea Kuchenbrand durcheinander, die sich mit ihm angefreundet haben.
Zudem möchte Lea einem verletzten Uhu auf einer Tierauffangstation helfen, doch da Petronella zu beschäftigt ist, versuchen die Geschwister mit Mumpitz' Hilfe die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Dabei geraten sie in unvorhergesehene Gefahr.

Mein Eindruck:
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Meine Tochter (10 J.) und ich lieben die Petronella-Reihe sehr. Durch die Sprache, die Kapitellängen und die liebevollen Illustrationen lädt das Buch sowohl zum Selberlesen ab 8 Jahren oder auch zum Vorlesen ein.
Petronella ist eine gute Hexe, die anderen Wesen hilft, wo sie kann und den Garten der Kuchenbrands hegt und pflegt. Außerdem hat sie Humor und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. All das zeigt sich in diesem Band wieder sehr deutlich im Umgang mit ihren Patienten und auch wie sie Mumpitz gegenüber auftritt. Mumpitz ist anfangs ein etwas aufmüpfiger und besserwisserischer Junge. Seine missglückten Zaubereien ließen uns beim Lesen schmunzeln. Manchmal jedoch ließen uns seine Ideen auch verärgert zurück, vor allem wenn sie zum Schaden anderer Lebewesen waren. Doch mit der Zeit merkt man, dass er nur verunsichert ist und dass in ihm doch ein guter Mensch bzw. Zauberer steckt.
Die Geschichte bekommt am Ende eine spannende Wendung, die wir so nicht erwartet hatten. Die Auflösung erfolgte mit viel Fantasie, Humor und natürlich dem Zusammenhalt von Freunden.
Auch der 12. Band ist wieder gelungen und wir freuen uns auf weitere Fortsetzungen - gerne auch mit Mumpitz!

Fazit:
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Mumpitz wirbelt nicht nur Petronellas Leben auf und sorgt damit für Spaß und Spannung - Toller 12. Band!

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Photovoltaik kann jeder!

Balkonkraftwerk
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Gestaltung:
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Das Cover zeigt ein typisches Balkonkraftwerk. Die Beschriftung ist passend zum Thema in leuchtendem Orange hinterlegt. Das fällt ins Auge und verdeutlicht das Anliegen sehr ...

Gestaltung:
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Das Cover zeigt ein typisches Balkonkraftwerk. Die Beschriftung ist passend zum Thema in leuchtendem Orange hinterlegt. Das fällt ins Auge und verdeutlicht das Anliegen sehr gut. Im Laden wäre es mir aufgefallen, vor allem weil die Farben auffällig und frisch wirken.

Inhalt:
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Der Autor ist ehemaliger F.A.Z.-Redakteur und befasst sich schon seit Jahren mit dem Thema Photovoltaik und Solarenergiegewinnung.Nachdem er eine gewisse Expertise auf diesem Gebiet entwickelt hat, hat er nun dieses Buch geschrieben. Das Thema Balkonkraftwerk, auch Mini-Photovoltaik-Anlage genannt, wird hier verständlich für bisherige Laien erklärt. Dabei geht er darauf ein, wie Photovoltaik funktioniert, welche Vor- und Nachteile dahinter stecken, erläutert die rechtlichen Rahmenbedingungen und gibt viele Tipps zur Montage und zum Betrieb einer solchen Anlage.

Mein Eindruck:
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Mir gefiel sowohl der gut strukturierte Aufbau als auch die sachliche und verständliche Sprache. Zwar merkt man dem Buch an, dass Solarenergie ein Herzensanliegen des Autors ist, aber er geht ebenso auf mögliche Nachteile ein und begründet anhand von Fakten, warum eine solche Anlage nützlich ist.
Statistiken und technische Erläuterungen werden mit vielen Bildern verdeutlicht. Besonders bei den technischen Zusammenhängen waren die Abbildungen hilfreich, um die Beschreibungen besser zu verstehen. Es werden alle wichtigen Facetten des Themas beleuchtet, sodass man am Ende der Lektüre direkt starten kann. Hierzu sind vor allem die QR-Codes sehr hilfreich, die zu Anleitungsvideos oder ausführlicheren Quellen zu bestimmten Aspekten führen. Auch die Checklisten im Anhang bieten gute Unterstützung für Entscheidungen.
Als einziges Manko empfinde ich die Schrift, die für meinen Geschmack etwas zu klein und daher anstrengend zu lesen ist. Ansonsten ist dieses Buch ein gelungener Rundumschlag zum Thema Balkonkraftwerk, das jeden Interessierten befähigt, sich eine Meinung zu bilden und bei Bedarf sofort mit der Umsetzung zu beginnen.

Fazit:
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Gelungene Einführung in das Thema Mini-Photovoltaik-Anlage, mit deren Hilfe jeder Interessierte sofort loslegen kann.

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Veröffentlicht am 15.10.2024

James Spencer und die Zeitschleife

Death. Life. Repeat.
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Inhalt:
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Der Teenager James Spencer interessiert sich mehr fürs Feiern als fürs Lernen und besonders seit dem Unfalltod seiner Mutter vor einem Jahr versucht er, sein Leben mit Alkohol zu ...

Inhalt:
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Der Teenager James Spencer interessiert sich mehr fürs Feiern als fürs Lernen und besonders seit dem Unfalltod seiner Mutter vor einem Jahr versucht er, sein Leben mit Alkohol zu betäuben.Nur widerwillig geht er zur Feier seines besten Freundes Anthony, die just am Gedächtnistag seiner Mutter stattfindet. An diesem Abend wird er Zeuge, wie seine Mitschülerin Clara Hart aus dem Zimmer von Anthony torkelt, auf der Straße von einem Auto erfasst wird und stirbt.
Doch am nächsten Morgen wacht James auf und der Tag beginnt erneut - immer und immer wieder!
Jeden Tag versucht James, etwas zu verändern, um aus der Zeitschleife herauszukommen. Dabei ändert er jedes Mal das Ergebnis, aber ohne es direkt zu merken, auch sich selbst. Doch was ist der Schlüssel, um sein Leben weiter fortsetzen zu können?

Mein Eindruck:
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»Wie James richtig hervorhebt, eine der Vorstellungen, welche Nietzsche uns gegeben hat – neben vielen weiteren – war das Konzept von einer ewigen Wiederkunft – die Vorstellung, dass dieses Universum und unsere Leben sich in identischer Art für eine unendliche Zahl wiederholen.

Hierbei handelt es sich selbstverständlich nicht um eine Wahrheit, sondern um ein Gedankenexperiment. Wenn es wahr wäre, würden wir mit Freude oder Verzweiflung reagieren?
Würden wir das Leben bejahen oder ablehnen? Und wenn wir gezwungen wären, unsere Leben immer und immer wieder zu erleben, was würde dies für unsere moralischen Entscheidungen bedeuten?« (S. 38f.)

Ich gehöre nicht mehr zur eigentlichen Young-Adult-Zielgruppe des Buches und sowohl das schrille Cover als auch die trist klingende Beschreibung haben mich erst abgeschreckt. Des Weiteren war mir James mit seinem starken Alkoholkonsum und seiner "Alles-egal"-Einstellung anfangs sehr unsympathisch. Dennoch las ich die Leseprobe und kam ab da nicht mehr los von diesem Roman.
Die Handlung beginnt mit einem der Tode von Clara Hart und der Anspielung darauf, dass dies noch häufiger passiert. Sofort möchte man wissen, wie es dazu kam und auf welche Weise sich der wiederkehrende Tag verändert. An jedem Wiederholungstag entscheidet sich James in jeweils anderen Momenten anders und es ist spannend, auf welche Art er den Tag dadurch beeinflusst. Zudem erfährt er so mehr über seine Freunde und Mitschüler sowie natürlich über Clara. Aber letztendlich geht auch eine Veränderung in ihm vor. Er übernimmt mehr Verantwortung für sein Leben.


Das Thema "Nietzsche und die Lebensbejahung", das im Roman durch James' Philosophielehrer immer wieder thematisiert wird, kannte ich noch nicht. Ich finde die Umsetzung dieses Gedankenexperimentes jedoch für die jugendliche (und erwachsene) Zielgruppe hier sehr gelungen.
Themen wie Drogenmissbrauch, sexueller Missbrauch sowie Mobbing unter Jugendlichen werden in diesem Roman alle verarbeitet. Menschen, die hier empfindlich sind, sollten ihn besser nicht lesen. Ich empfand es nicht als so heftig aufgrund des Sprachstils, der konkrete und ausführliche Beschreibungen unterließ, sondern eher Andeutungen machte.
Mit der Zeit wurde mir James sympathischer und die Auflösung am Ende hat mir sehr gut gefallen. Da die Handlung ausschließlich in der Ich-Form, aus der Gedankenwelt des Protagonisten erzählt wird, kann man seine Gedanken und Gefühle unmittelbar miterleben.
Ein Buch wie ein Rausch - im positiven Sinne!

Fazit:
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Nietzsches Gedankenexperiment der ewigen Wiederkunft für eine jugendliche Zielgruppe spannend und emotional umgesetzt

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