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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2019

Gut unterhaltender Krimi

Die andere Frau
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"Die andere Frau" ist der elfte Fall für Joe O'Loughlin und Vincent Ruiz. Fast zwei Jahre sind vergangen nach dem Tod von Joes Frau und er kämpft sich durchs Leben, kämpft mit seiner Krankheit Parkinson, ...

"Die andere Frau" ist der elfte Fall für Joe O'Loughlin und Vincent Ruiz. Fast zwei Jahre sind vergangen nach dem Tod von Joes Frau und er kämpft sich durchs Leben, kämpft mit seiner Krankheit Parkinson, kämpft gegen Depressionen an und versucht seinen beiden Töchtern Emma und Charlie ein schönes Leben zu bieten und ein guter Vater zu sein. Er hat sich Hilfe bei einer Psychologin gesucht und als er sich eines Tages mit ihr trifft, erhält er einen Anruf und wird darüber in Kenntnis gesetzt, dass sein Vater mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus liegt. Als er dort ankommt, erwartet er seine Mutter am Bett seines Vaters, doch dort sitzt eine fremde Frau, die sich als "seine andere Ehefrau" vorstellt. Joe hält das alles für einen schlechten Scherz. Als er sich die Verletzungen seines Vaters näher betrachtet, wird ihm schnell klar, dass das kein Unfall war...

Michael Robotham hat einen sehr fesselnden Schreibstil und schon nach ein paar Seiten möchte man gar nicht mehr das Buch aus der Hand legen, weil man so intensiv in diese Geschichte hineingezogen wird und wissen möchte, wie es weitergeht. Ich bin froh, dass einige Zeit nach dem Tod von Joes Frau vergangen ist und man nicht mit dem ganzen ganzen Kummer seiner Familie konfrontiert wird, der verständlicherweise noch präsent ist, vor allem bei seiner kleinen Emma, und somit ein wenig auf Abstand geht. Positiv fand ich die Integrierung von Joes Familie, seinem Vater, der Mutter und seinen Schwestern. Von denen hat man in der Vergangenheit nicht so viel erfahren. Allerdings war ich teilweise ein wenig überfordert. Ich hatte den Eindruck, der Autor wollte einfach zu viel, was sich dann ein wenig negativ auswirkte. Trotzallem ein guter Krimi, mit einem nicht entbehrlichen Ruiz, der gut zu unterhalten vermag.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Überraschung gut

Der Apfelbaum
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Der Schauspieler Christian Berkel erzählt die Geschichte seiner Familie, über drei Generationen, eine Geschichte, die den Leser in verschiedene Städte, in verschiedene Länder, führt. Was in einer Geschichte ...

Der Schauspieler Christian Berkel erzählt die Geschichte seiner Familie, über drei Generationen, eine Geschichte, die den Leser in verschiedene Städte, in verschiedene Länder, führt. Was in einer Geschichte über eine Frau und einen Mann, zwei Liebende, endet. Zwei Menschen, die sich lieben, doch unterschiedlicher nicht sein können und sich ein Leben lang nicht verlieren.

Vom Lesen her bin ich schnell in die Geschichte hineingekommen, allerdings jedoch oft zeitlich durcheinander gekommen, bis ich verstanden habe, in welcher Generation wir uns befanden und in welchem Jahr. Inhaltlich ist Berkel ein wunderschönes Buch gelungen. Es fesselt einen von Anfang an und wurde auch leicht verständlich geschrieben, worüber ich sehr dankbar bin. Berkel redet nichts schön, bleibt objektiv und realistisch, vor allem bringt er seine Gefühle auf den Punkt. Für mich persönlich ist dieser Roman ein Mix aus Fakten und Geschichten, außerdem die Überraschung des Jahres. Danke für dieses Buch. Es wäre schön, bald mehr Christian Berkel zu lesen.

Veröffentlicht am 28.10.2024

Mörderische Ostern

Blutbuße
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Die Geschäftsführerin von der Swedish Establishment Group, Charlotte Wretlind, plant den Bau eines exklusiven Luxushotels in Storlien, doch das gefällt nicht jedem. Dann wird sie kurze Zeit später brutal ...

Die Geschäftsführerin von der Swedish Establishment Group, Charlotte Wretlind, plant den Bau eines exklusiven Luxushotels in Storlien, doch das gefällt nicht jedem. Dann wird sie kurze Zeit später brutal ermordert und Hanna Ahlander und Daniel Lindskog übernehmen ihren Fall. Hanna hat eine schwere Zeit hinter sich, die sie nur dank Daniels Unterstützung gemeistert hat. Auch er hat sich aufgrund seiner Aggressionsprobleme professionelle Hilfe gesucht, um seine Beziehung zu retten.

Das ist bereits der dritte Teil der Polarkreis-Reihe und wir begleiten Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein weiteres Mal bei einem ihrer Fälle.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten erzählt, unter anderem aus Hannas, Daniels und Antons. Dazu kommen Ein- und Rückblicke ins Leben von Tiina, die in einer verbitterten Ehe steckt, der jungen Monica in den 1970ern und der ausländischen Aada, die Zeugin von der Ermordung Charlottes wurde. Ihre Angst und ihr Misstrauen gegenüber der Polizei ist spürbar und vollkommen nachvollziehbar. Das Opfer Wretlind war mir von Anfang an unsympathisch und ich habe mich mit ihrer Geschichte nicht verbunden gefühlt. Sie war arrogant ud sehr von sich überzeugt und liess das ihre Mitmenschen spüren. Da konnten mich die Nebenfiguren und ihre Storys mehr überzeugen wie bspw die von Aada oder Monica.

Die sich entwickelnde (oder auch nicht) Liebesgeschichte zwischen Hanna und Daniel finde ich weiterhin unnötig, weil es sich unter anderem auf ihre Arbeit auswirkt und sie sich ihre tolle Freundschaft bewahren sollten. Was mir negativ aufgefallen ist, dass sich privat nur wenige Entwicklungen oder Fortschritte bei beiden Ermittlern einstellen und ich diesbezüglich seit dem ersten Fall immer dasselbe lese. Die Nebengeschichte rund um Morris war sehr süß. Mit Katzen kriegt man mich immer. Der Schreibstil von der Autorin ist fesselnd und wunderbar atmosphärisch. Allerdings kam bei mir bis zum Schluss nie richtig Spannung auf. Die Aufklärung zog sich immer wieder in die Länge. Man hätte die Geschichte ruhig um 100 Seiten kürzen können.

Für mich leider der bisher schwächste Teil aus der Polarkreis-Reihe. Weiter verfolgen werde ich sie aber erstmal trotzdem. Mal sehen, wie der nächste Fall werden wird.

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Veröffentlicht am 20.09.2024

Ruhiger Kriminalroman

Finster
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Wir haben das Jahr 1986. Vor zehn Jahren verschwand ein Junge und wurde nie gefunden. Kommissar Hans J. Stahl konnte damals aufgrund eines Verkehrsunfalls seine Ermittlungen nicht beenden. Jetzt ist er ...

Wir haben das Jahr 1986. Vor zehn Jahren verschwand ein Junge und wurde nie gefunden. Kommissar Hans J. Stahl konnte damals aufgrund eines Verkehrsunfalls seine Ermittlungen nicht beenden. Jetzt ist er im Ruhestand und nachdem in der Nähe von Katzenbrunn erneut ein Junge spurlos verschwindet, kehrt er in den Ort zurück und will diesen Fall endlich zum Abschluss bringen. Insgesamt sind es jetzt fünf Kinder, die verschwunden sind. Stahl hegt einen Verdacht, doch die meisten der Bewohner sind nicht erfreut über seinen Aufenthalt.

Die Perspektive, aus der diese Geschichte geschildert wird, wechselt von Kapitel zu Kapitel. Bis auf die Sicht des Kommissars weiß man nicht, inwiefern die Personen mit der Geschichte zu tun haben oder eben auch nicht. So rätselt man von Anfang an aktiv mit. Am Anfang war es ziemlich undurchsichtig aufgrund der vielen involvierten Personen, doch von Seite zu Seite lichten sich die Zusammenhänge und die Spannung wurde diesbezüglich gut aufgebaut. An Verdächtigen wurde nicht gespart und die eine und andere falsche Fährte wurde gekonnt gelegt. Was mir gut gefallen hat, ist das Einfangen der düsteren Stimmung im Ort mit ihren mysteriösen und eigenwilligen Bewohnern. Als interessanten Nebeneffekt und total faszinierend fand ich die Reise zurück in die 1980er. Erschreckend, wie so vieles davon doch in Vergessenheit geraten war.

Fazit: Ein sehr ruhiger Kriminalroman mit interessanten Figuren und mehreren Vermisstenfällen. Aber kein Thriller und so richtig gepackt hat mich das Buch leider auch nicht.

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Veröffentlicht am 18.09.2024

Nicht so gut wie die Vorgänger

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister
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Suzie Harris besucht eine öffentliche Bauausschusssitzung der Gemeinde, als der Bürgermeister von Marlow plötzlich tot zusammenbricht. Dieser unerklärliche und überraschende Tod ruft Judith Plotts und ...

Suzie Harris besucht eine öffentliche Bauausschusssitzung der Gemeinde, als der Bürgermeister von Marlow plötzlich tot zusammenbricht. Dieser unerklärliche und überraschende Tod ruft Judith Plotts und ihre beiden Freundinnen Becks und Suzie auf den Plan, die sich zusammen mit der kürzlich beförderten Tanika Malik in die Aufklärung stürzen. Hatte der Bürgermeister etwa Dreck am Stecken? Während der Ermittlungen kommt das eine oder andere Geheimnis ans Licht.

Das ist der bereits dritte Fall für die drei Freundinnen, für die Rätselexpertin Judith Potts, die Hundesitterin Suzie Harris und die Pastorenfrau Becks Starling.

Mich haben die beiden Vorgänger wirklich gut unterhalten, weshalb ich mich sehr auf diese Fortsetzung gefreut habe. Allerdings hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass dieses Mal etwas anders war. Die Erzählweise hatte ich anders in Erinnerung. Dieses Mal empfand ich sie teilweise als anstrengend,  langatmig und sogar lieblos. Der Schreibstil war angenehm und flüssig, allerdings nicht mehr so unterhaltsam und spritzig. Mir fehlte der typische Zynismus. Das schulde ich der Übersetzung und nicht dem Autor. Denn statt Ingo Herzke hat bei diesem Teil Katharina Herzberger diese übernommen. Herzke hat die Stimmung und den Witz besser eingefangen. Schade.

Suzie und Judith waren oft sehr anstrengend durch ihr egozentrisches und auch respektloses Verhalten. Becks entwickelt sich zu meiner Lieblingsfigur. Sie ist manchmal so verpeilt, was sehr unterhaltsam ist, aber auch sehr sympathisch. Sie wünscht allen Menschen nur das Gute, von ihrer Schwiegermutter mal abgesehen. Den Fall mit dem vergifteten Bürgermeister empfand ich als nicht so spannend und interessant, weil es einfach nicht mein Thema war.

Für mich war das der bisher schwächste Teil aus der Reihe um Mrs. Potts und ihren Mordclub. Da mich aber die Vorgänger überzeugen konnten, werde ich die Reihe weiter verfolgen.

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