Junge Liebe und bohrende Unsicherheit
In diesem wunderschön gestalteten und fantastisch geschriebenen Roman 'Das rote Vogelmädchen' von Stephanie Marie Steinhardt entfaltet sich der Zauber der vorweihnachtlichen Zeit einerseits durch eine ...
In diesem wunderschön gestalteten und fantastisch geschriebenen Roman 'Das rote Vogelmädchen' von Stephanie Marie Steinhardt entfaltet sich der Zauber der vorweihnachtlichen Zeit einerseits durch eine ganz besonders geartete Geschichte und andererseits durch einen Schreibstil, der durch sein intelligentes, gleichzeitig poetisches Naturell begeistert. Authentische Charaktere der Protagonisten erscheinen mit äußerst sympathischen Eigenschaften wie empathisch, freundlich, hilfsbereit. Sie sind Menschen aus Fleisch und Blut, die mit sich selbst zuweilen hadern, ihre Selbstzweifel nicht verbergen und die großartige Fähigkeit besitzen, von ganzem Herzen Liebe zu verschenken.
Bene und Jacob scheinen wie füreinander geschaffen zu sein. Sie verbringen zum ersten Mal gemeinsame Stunden in den Tagen des Advents und Bene wird Jacob mit ganz persönlichen Geschenken überraschen, die sie hübsch verpackt in kleine Blechdosen, nummeriert von eins bis vierundzwanzig, überreicht. Es ist immer wieder ein sehr emotionaler Moment, wenn Jacob den bezaubernden Adventskalender öffnet und sein Präsent entgegennimmt. Doch das Leben stellt das Paar vor schwerwiegende Entscheidungen und fordert sie auf, sich ihren Zwängen zu stellen.
Mit äußerster Feinfühligkeit und Emotionalität lässt uns die Autorin in eine Geschichte eintauchen, die fesselt und bei der so manches Tränchen verdrückt werden kann. Die Stimmung ist dennoch heiter. Es stehen nicht zufällig vierundzwanzig fein abgestimmte Kapitel für den Leser bereit, die sich jeder wie er mag einteilen kann, um die Spannung bis zum Weihnachtsfest zu steigern und das jedes Jahr aufs Neue.
Meine Leseempfehlung gebe ich sehr gern.