„Mad Max“ mit Büffeln
Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle SinneIch weiß nicht, was ich bei dem Buch „Feuer, Wasser, Erde, Sturm“ erwartet habe, aber das definitiv nicht. Die Geschichte ist überaus bizarr und stellt eine Mischung aus wüsten Ideen, endlosen Monologen ...
Ich weiß nicht, was ich bei dem Buch „Feuer, Wasser, Erde, Sturm“ erwartet habe, aber das definitiv nicht. Die Geschichte ist überaus bizarr und stellt eine Mischung aus wüsten Ideen, endlosen Monologen und überkünstelten Dialogen dar. Ein wenig erinnert mich die ganze Atmosphäre und die Charaktere an „Mad Max“. Wer die Filme mag, kann vielleicht auch an diesem Buch Gefallen finden. Mein Geschmack hat es jedoch leider nicht getroffen.
Die Erde hat sich durch die Auswirkungen des Klimawandels in eine unwirtliche Landschaft verwandelt. Alle Lebewesen leiden unter den unberechenbaren und gewaltigen Wettereinbrüchen. Nahrung und ungiftiges Wasser sind zur Mangelware geworden. Die letzten Überlebenden kämpfen um die letzten verbliebenen Ressourcen. Drdjuck lebt zusammen mit einer Büffelherde und ist in der Lage, das Wetter zu erspüren. Als er zusammen mit seinen Tieren von einem Clan gefangen genommen wird, muss er all seine Sinne zusammennehmen, um die Machenschaften ihres Anführers zu überstehen und sich, seine Büffel sowie wenige „Auserwählte“ zu retten.
Die Geschichte hat deutlich esoterische Züge. Der Protagonist taucht immer wieder in die stille Zone ein, in der sich seine Wahrnehmung deutlich erhöht und er in der Lage ist, das Wetter vorauszusehen. Zudem wird das Kälbchen der Herde als eine Art Messias dargestellt, wobei Religion als solche keine Rolle spielt. Das Büffelkind entscheidet jedoch durch Lecken, wer auserwählt ist und sich der Büffelherde anschließen darf.
Der Clan ist nicht weniger mystisch überhöht. Alle stehen unter der Kontrolle des seltsamen Anführers, der selbst noch ein Junge ist und sich zum Bestimmer über Leben und Tod aufgeschwungen hat. Niemand wagt es, seinen echten Namen zu nennen. Stattdessen nutzen sie das Pseudonym „-ugan“. Dabei dürfen sie diesen nie mit demselben Konsonanten am Anfang hintereinander aussprechen. So ist dann ständig von Tugan, Wugan, Dugan usw. die Rede. Außerdem hält er sich einen Energiesklaven, der praktisch den ganzen Tag Strom mittels eines Fahrrads erzeugt. Ich kann mich mit keinem der Charaktere wirklich identifizieren. Sie sind alle viel zu abgehoben und fern ab von meiner Realität.
Die Idee hinter dem Buch, dass die Erde die Menschen nicht braucht und durchaus in der Lage ist, sich an die neuen Verhältnisse anzupassen, ist durchaus lobenswert. Die Umsetzung finde ich jedoch äußerst langatmig und überkünstelt. Die Gedanken Drdjucks sind ausschweifend und geprägt von zahlreichen Rückblenden. Am schlimmsten sind für mich jedoch die Dialoge. Diese sind absolut unecht, in einer aufgeblasenen, blumigen Sprache, sodass sie einfach nur albern und künstlich wirken. Zudem wiederholen sie ständig dieselben Phrasen.
Das Buch ist sicherlich ungewöhnlich und der ein oder andere Leser mag von der Kreativität, der seltsamen Sprache und den außergewöhnlichen Charakteren begeistert sein, ich allerdings kann persönlich wenig damit anfangen. Schade!