Cover und Gestaltung:
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Die beiden verlassenen Stühle als schönes Symbol der Erinnerung von 2 Freunden, die sich oft im Café getroffen und über Gott und die Welt gesprochen haben. Es passt sehr gut zum Buch: gerade eben noch unterhielt man sich miteinander, dann ist durch den Tod des einen Gesprächspartners schon alles wieder vorbei. Die Farben und die altmodischen Stühle erinnern daran, dass die Protagonisten schon etwas älter sind. Als Hardcover mit Schutzumschlag macht das Buch einen schönen, wertigen Eindruck im Regal.
Inhalt:
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Der namenlose Ich-Erzähler ist Filmemacher und erhält eines Tage einen Anruf von seinem Freund und lebenslustiger Filmproduzent Eugène: "Du wirst lachen, ich habe einen bösen Krebs." Dies ist Anlass für ihn, sein Leben neu zu überdenken.
Mein Eindruck:
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"Unser Leben gleicht allem anderen als einer linearen Form. Es erinnert eher an das einzige Exemplar eines Buches, das für manche von uns nur aus wenigen Seiten besteht, sauber und glatt, mit einer braven, fleißigen Schrift bedeckt, für andere aber viele Seiten hat, manche zerrissen, andere mehr oder weniger durchgestrichen, voller Zurücknahmen und Reue. Jede Seite entspricht einem Moment unserer Existenz, besonders der Person, die wir in jenem Moment waren und die wir nun nicht mehr sind, und wir betrachten sie, wenn wir je die Lust oder die Notwendigkeit verspüren, in dem Buch zu blättern, wie einen Fremden, der paradoxerweise zugleich ein Nahestehender ist." (S. 170)
Mir gefiel das Buch gleich mit dem Einstieg, in dem sich der Erzähler über den Umgang mit dem Tod bei einem Volk auf der Insel Sulawesi auslässt. Der Tod wird zelebriert, die Toten bekommen ein großes Abschlussfest. Besonders berührend war die Schilderung eines Baumes, in dem gestorbene Kinder eingehüllt hineingelegt werden. Sie werden vom Baum umschlossen und wachsen mit ihm weiter. Am Ende dieser Erzählung erhält der Erzähler den traurigen Anruf, der in seinem Leben mehr Veränderung bedeutet, als er zunächst wahr haben will. Eugène war ein Freund, mit dem er über alles Reden konnte und der ihm immer - passend zur Situation - einen passenden Buchtipp geben konnte. In diesem Roman passiert nicht wirklich viel. Es ist ein ruhiges Buch, es wird wenig geredet, aber das ist auch nicht das Entscheidende. Dieses Buch lebt von den poetischen Gedanken, die den Leser durch die Handlung tragen. Es gab kaum ein Kapitel, in dem ich mir nicht mindestens einen Satz als denkwürdiges Zitat unterstrichen habe. Obwohl der Auslöser die tödliche Krankheit seines Freundes ist und es auch einige melancholische Momente gibt, schafft es der Autor, dass man nie deprimiert wird, sondern stets ein gewisser Hoffnungsschimmer über allem steht. Dies ist weniger ein Buch über den Tod als über das Leben: Man soll dankbar sein für jeden Augenblick, das Leben bewusst erleben. Genauso habe ich dieses Buch betont langsam gelesen. Die flüssige Sprache hätte durchaus ein Verschlingen des Romans zur Folge haben können, stattdessen wollte ich die schönen Worte immer wieder nach jedem Kapitel sacken lassen.
In gleichem Maße, wie das Buch das Leben zelebriert, ist es auch ein Hochgesang auf Literatur und Filme:
"Ich weiß, dass wir das, was wir sind, in erster Linie unseren Eltern, Lehrern, vielleicht sogar Professoren verdanken, doch ich bin überzeugt, dass wir einen Großteil dessen, was uns berührt und ergreift, Künstlern verdanken - ganz gleich ob sie tot oder lebendig sind - und den Werken, die sie geschaffen haben und die bleiben, der Zeit zum Trotz, die jedes Lächeln, jedes Gesicht und jeden Körper auslöscht." (Eugène zum Erzähler, S. 124)
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der Literatur und Filme mag und der das Leben Stück für Stück und Wort für Wort genießen möchte!
Fazit:
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Eine wundervolle, poetische Betrachtung des Lebens und wie es durch Kunst und Literatur geprägt wird - Ein Plädoyer für den Genuss des Lebens!