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Veröffentlicht am 29.10.2024

Wohlfühlroman auf La Palma

Sonne über dem Salzgarten
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Wer Tabea Bach kennt, liest und sich in ihren Romanen verliert, weiß dass sie Wohlfühlromane schreibt, mit denen der lesende Mensch sich mal eben für einige Zeit aus dem Alltagsstress lösen kann: Wohlfühlen ...

Wer Tabea Bach kennt, liest und sich in ihren Romanen verliert, weiß dass sie Wohlfühlromane schreibt, mit denen der lesende Mensch sich mal eben für einige Zeit aus dem Alltagsstress lösen kann: Wohlfühlen eben...

Die Autorin versteht einfach wunderschöne Orte für ihre Romane so auszustaffieren, dass jeder Mensch sofort losreisen möchte und genau die gleichen oder zumindest ähnliche Gefühle entwickeln. In einer anderen Welt...

Und so folgen wir in einer neuen Reihe der Autorin auf die kanarischen Inseln, genauer - nach La Palma. Dorthin verschlägt es Julia. Eine gefeierte Köchin, die gerade mit knapp Zweiunddreißig Jahren einen Michelin Stern sich verdiente.
Und wenn die Autorin Julias Kochkünste beschreibt, dann habe ich das Gefühl ich schaue der Köchin dabei zu, wie sie gekonnt einen Heilbutt brät (genau eine Minute), einen Spiegel gießt (tja, gell, das möchte die unbelesene Leserschaft gerne wissen, was das in der Gourmetküche bedeutet) oder mit ihr einen halben Teelöffel von grauen Kaviarperlen, denjenigen aus dem Iran, über einem Gericht streuen. Es macht so eine Lust darauf diese beschriebenen Gerichte zu probieren... Gourmetrestaurants im Schwarzwald, macht Euch auf meinen Besuch gefasst.

Aber umgehauen hat mich tatsächlich Julias Erfindungsreichtum für das arme Mädchen Alexandra, die mit ihren gelackmeierten Großeltern in das Sternelokal musste. Großartig, übersetzt heißt das ebenso gelackmeierte Menü Nudeln auf Tomatensoße...

Das ist das, was eine gute Schreibe ausmacht - der lesende Mensch entwickelt eine bestimmte Neugierde. Auf einen neuen Ort, auf eine unbekannte Speise, auf interessante Menschen, die noch mit ihrer Kultur leben...

Wenn das alles, was ich gerade beschrieb, eine Autorin schafft, dann ist sie gut.
Und das ist nicht nur meine Meinung, denn die unter dem Namen Tabea (Beate) Bach agierende Autorin kann sich fast nicht mehr vor Auszeichnungen und Stipendien retten.

Ihre Werke können aus tiefsten Herzen empfohlen werden (auch von einer kritischen Leserin, die eigentlich in erster Linie zu hoher Literatur greift, doch sich auch gelegentlich mit einem Wohlfühlroman in einen Schaukelstuhl setzt).

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Rettung des Salzgartens

Himmel über dem Salzgarten
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Umschlagbild - auch hier ist eine junge, adrette Frau mit einem wehenden rötlichen Schal der Blickfang, besitzt für Tabea Bachs Bücher einen hohen Wiedererkennungswert
Klappentext - ist sehr gelungen geschrieben, ...

Umschlagbild - auch hier ist eine junge, adrette Frau mit einem wehenden rötlichen Schal der Blickfang, besitzt für Tabea Bachs Bücher einen hohen Wiedererkennungswert
Klappentext - ist sehr gelungen geschrieben, denn die Geschichte interessiert durch den Anreißer
Stil - einfach himmlisch geschrieben und beschrieben

Die Autorin Tabea Bach versteht es wirklich exotische Orte mit ihren Schönheiten mit romantischen Geschichten zu verbinden.
Ich bin durch die Rosenholzvilla im Tessin (eine Lieblingsgegend nicht nur von mir sondern von vielen Menschen) auf die Autorin gekommen.

Nun sind die Kanarischen Insel eine besondere Gegend für mich (ich lebte in der Nähe der Inseln in der Sahara und habe jede Gelegenheit genützt rüber auf die Kanaren zu kommen, weil das bereits Europa ist und einfach eine wunderbare Auszeit von meiner Arbeit in der Westlichen Sahara war). Bei dieser Gelegenheit habe ich die Schönheit der Kanarischen Inseln kennenlernen dürfen und sehr schätzen gelernt. Ebenfalls durfte ich, da ich mich weitab des Tourismus aufhielt, in die einheimische Kultur eintauchen. Die Kanaren sind für mich ein besonderes Völkchen.

"Einen Freund kennt man erst gut, nachdem man viel Salz mit ihm gegessen hat, Aristoteles" Epigraph

Ehrlich, ich bin kein Salzfan, aber ich habe schon gute Freunde und Freundinnen... Dieser Spruch über das Salz war mir völlig unbekannt. Nichtsdestotrotz war ich in vielen Salzgewinnungsgegenden unterwegs und fand die Arbeit in den Salinen interessant. Zudem hat mein Opa in einem Kali-Bergwerk gearbeitet und ich bin mit rötlichen Salzkegeln aufgewachsen.
Aber Salz und Salzgewinnung hat schon immer eine besondere Bedeutung für die Menschen gehabt - ökonomisch wie Ernährungsmäßig. Ich habe dazu schon einige sehr schöne Bücher gelesen. Salinen, Salzkarawanen, Salzhandel... auch in meiner schönen Heimatstadt gibt es eine Salzstraße... eine der wichtigsten Straßenzüge des Mittelalters.

Die Gerichte im Restaurants sind so großartig beschrieben, dass ich große Lust hätte diese Speisen zu probieren. Ich habe mir einiges rausgeschrieben und werde in den spanischen Lokalen in der Nähe nachfragen.
Wow, das passiert mir selten, dass ich so etwas mache. Also ich bin sehr angetan von den tollen Beschreibungen, Natur, Menschen, Speisen...

Ach natürlich, die Autorin stammt aus Baden-Württemberg und lebt heute im Schwarzwald. Kein Wunder, dass ich als Badenerin eine besondere Beziehung zu ihrer Schreibe entwickelt habe. Die Sprache steckt voller schöner Begriffe, Gelüste, Sehnsüchte und Wortgewaltigkeit, so wie wir es in Ba-Wü und insbesondere im Schwarzwald erleben. Danke, Landsfrau, für besondere Lesestunden...


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Veröffentlicht am 29.10.2024

Zweiter Band - Rosenholzvilla

Das Versprechen der Rosenholzvilla
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Dieser zweite Band um die Rosenholzvilla und den Eschbach Klan hat es wirklich in sich:

So romantisch, so voller Hoffnung, so voller Liebe. Für mich ist das bisher der schönste Band (okay, warten wir ...

Dieser zweite Band um die Rosenholzvilla und den Eschbach Klan hat es wirklich in sich:

So romantisch, so voller Hoffnung, so voller Liebe. Für mich ist das bisher der schönste Band (okay, warten wir auf den dritten Band).

Die Geschichte um den Großvater Niklas, seine Enkelin Elisa und Danilo aus der berühmten Instrumentenbauerfamilie ist einfach herzerwärmend.
Danilo hat eine Campanula für Elisa gebaut und Elisa ist völlig hin und weg von dem tollen Streichinstrument.

Es ist so faszinierend wie das Konzert geschildert wird. Die einstige Cellinistin spielt jetzt Campanula, zum ersten Mal; und ich habe jetzt so große Lust darauf auch so ein Campanula Konzert zu hören, denn so wie es geschildert wird, soll es ein Hörgenuss erster Klasse sein.
Wenn eine Autorin das gelingt etwas dermaßen zu schildern, dass es den lesenden Mensch umtreibt und zu neuen Gelüsten bringt, das ist einzigartig. Also ich bin wirklich hingerissen.

Und natürlich sind die Charaktere im Roman schon sehr gelungen... ich freue mich darüber, dass der Großvater auch im Konzert hingerissen ist und er wieder stolz auf seine musikalische Enkelin ist. Ich freue mich über die Liebe zwischen Elisa und Danilo.

Sehr gelungen, dieser Band, gefällt mir bisher am Besten von allen. Kompliment an die Autorin.

Also ich habe zuerst einmal im Netz nachgeschlagen, was ist ein Campanula und wie sieht sie aus.
Und ich habe mir auf youtube auch Hörproben angehört. (Genauso soll es sein - Lesen soll das Interesse an Neuem wecken. Wenn ein Buch mich dazu bringt, dass ich nachschlage, sogar hören möchte wie ein mir unbekanntes Instrument klingt, dann hat das Buch bereit geschafft wozu es erschaffen wurde...)



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Veröffentlicht am 24.10.2024

Der isländische Uhrmacher

Der König und der Uhrmacher
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Kopenhagen, 18. Jahrhundert: Schloss Christiansborg - die wertvolle Uhr ist stehengeblieben und kein dänischer Uhrmacher versteht das Uhrwerk wieder zum Laufen zu bringen. Die Uhr ist ein Meisterwerk von ...

Kopenhagen, 18. Jahrhundert: Schloss Christiansborg - die wertvolle Uhr ist stehengeblieben und kein dänischer Uhrmacher versteht das Uhrwerk wieder zum Laufen zu bringen. Die Uhr ist ein Meisterwerk von Isaak Habrecht, aus Schaffhausen in der Schweiz, der die längste Zeit seines Lebens in Strasbourg residierte und dort wie auch anderenorts (Heilbronn, Ulm, London, und eben auch Kopenhagen) großartige Uhren installierte. (Und zumindest eines seiner Werke, das großartige Uhrwerk im Strasbourger Münster kenne ich persönlich).
Nun, Jon Sivertsen aus Westfjordland, ein alter Uhrmacher, jedoch mit gutem Leumund (darf er doch die königlichen Uhren warten und reparieren) ist einsam. Seine Frau verstarb und die beiden Kinder leben ihr eigenes Leben. Er schaut sich Isaak Habrechts Meisterwerk an und der Ehrgeiz packt ihn, die schöne aber höchst vernachlässigte Uhr wieder zum Laufen zu bringen.

Dieser Uhrmacher ist ein grundehrlicher Typ mit einem schlimmen Hintergrund. Sein Vater wurde vom Vater des jetzigen Königs auf den Schafott gebracht und als der gelangweilte König eines Nachts wieder im Lagerraum steht und den Uhrmacher, der in seiner Freizeit repariert ohne Bezahlung, nach seiner Herkunft befragt, ihm einfach die Wahrheit erzählt. Doch der Königvater von König Christian VII, der nicht nur dänische König war, sondern auch über Island, Grönland, Faröer Inseln, Schleswig und Holstein plus einige Inseln in der weiten Welt, war wohl kein netter Mensch, wurde aber von seinem Sohn gegenüber dem Untertan in Schutz genommen... doch der König war neugierig und wollte schließlich die Geschichte von Jons Herkunft hören.
Zunehmend kommen sich Jon und der König näher, die Geschichte spielt auf Island, und der dortigen Armut, und in Dänemark.

Letztendlich ist der Roman ein Sittenbild der damaligen Zeit. Ein Hoch auf die Demokratie und dass Tryrannen heute weniger die Menschheit belästigen als im 18. Jahrhundert (obwohl leider... noch immer die meisten Menschen nicht in demokratischen Ländern leben).

Der Klappentext macht neugierig - was macht ein isländischer Uhrmacher in der dänischen Hauptstadt.
Das Umschlagsbild passt natürlich, denn wenn von Dänemark, König und Kopenhagen die Sprache ist, dann muss ganz einfach auch das Schloss in Kopenhagen (eine der Hauptattraktionen der Stadt) als Ansporn auf der Titelseite genommen werden, um das Buch zu kaufen.

Stil - sehr gut lesbar! Nicht nur historische Fakten, sondern auch eine reizende Liebesgeschicht ist eingebaut in das Uhrwerk des Romans.Vor allem breitet die Geschichte sich aus wie eine spirituelle Erfahrung...

Eine fiktive Geschichte, die aber auf wahren Begebenheiten beruht (mit dichterischen Freiheiten ausgeschmückt)

Lübbe - Verlag (der sich gerne historischer Kolossalromane annimmt)
Der Autor, nicht unbekannt in Skandinavien, ist Isländer und ein bekannter Krimiautor, die ist sein erster historischer Roman. Übersetzt aus dem Isländischen von Freyja Melsted

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Aufwachen und Sexhaben

Dirty Diana: Das Erwachen
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Das Umschlagsbild ist wieder aufregend: Ein Gemälde – das einer Frau, erotisch dargestellt, die Farben sind großartig.

Mangel an Sex... jaja! Erotik der Frau... gut so, darüber zu reden und nicht nur ...

Das Umschlagsbild ist wieder aufregend: Ein Gemälde – das einer Frau, erotisch dargestellt, die Farben sind großartig.

Mangel an Sex... jaja! Erotik der Frau... gut so, darüber zu reden und nicht nur diese Pornosachen, aus Männersicht. Klasse! Solche Bücher müssen unterstützt werden. Auch Frauen haben sexuelle Gelüste, nicht nur Gefühle. Und wie zunehmend in einschlägigen Büchern (so wie in dem vorliegenden) und Filmen artikuliert wird, wollen Frauen auch ihre Gelüste ausleben. Gut so!

Zwei Autorinnen haben das interessante Buch (Teil einer Triologie) geschrieben. Ein Verfilmung mit Demi Moore sei geplant... eine sexy Frau, eigentlich passend dafür und seit sie die Stripperin gespielt hat auch mit einer gewissen Leinwand - Erfahrung dafür.

Stil – total sexy, wie die beiden am Berg miteinander Sex haben... das ist Erotik! Aber auch, um ehrlich zu sein, es ist sehr humorvoll geschrieben... Erotik und Humor, besser geht gar nicht.
Der erste Band macht Lust (im wahrsten Sinne des Wortes) auf die Folgebände...
Natürlich sollte man den Titel 'Dirty Diana' satirisch sehen, denn wenn eine Frau sich das Recht auf guten Sex nimmt hat das nichts mit 'dirty' zu tun...es ist ihr Grundrecht genauso wie das jeden Mannes, obwohl es den Frauen aufgrund der Scheinmoral in der Gesellschaft lange verwehrt war.

Rowohlt Verlag, über weibliches Begehren und Erotik in Langzeitbeziehungen...

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