Profilbild von birdies_buecherwelt

birdies_buecherwelt

Lesejury Star
offline

birdies_buecherwelt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit birdies_buecherwelt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2024

Zäh und alles andere als böse

Long Live Evil
0

Wer träumt nicht davon, in seine Lieblings-Fantasy-Welt einzutauchen? Die schwer kranke Rae bekommt genau diese einmalige Chance und landet - ausgerechnet - als Schurkin in einer Welt, die sie eigentlich ...

Wer träumt nicht davon, in seine Lieblings-Fantasy-Welt einzutauchen? Die schwer kranke Rae bekommt genau diese einmalige Chance und landet - ausgerechnet - als Schurkin in einer Welt, die sie eigentlich in- und auswendig kennen sollte. Das klingt nach einer aufregenden Reise, oder? Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Rae findet sich im Körper der bösen Rahela wieder, aber anstatt wirklich zur Schurkin zu werden, wirkt sie eher verloren und stolpert planlos durch die Handlung. So richtig böse wird sie dabei leider nie, auch wenn sie es immer wieder behauptet.

Der Schreibstil hat es mir besonders am Anfang schwer gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Vielleicht lag es an der Übersetzung, aber es las sich alles ziemlich zäh und ich konnte keine richtige Verbindung zu Rae aufbauen. Sie blieb mir die ganze Zeit über fremd, während einige Nebencharaktere deutlich interessanter und vielschichtiger waren.

Es gab einen Moment, in dem ich dachte: 'Jetzt passiert endlich etwas, jetzt wird es richtig gut!' Aber leider verpuffte die Spannung schnell wieder.

Das Buch hätte eine witzige Parodie auf Fantasy-Klischees sein können, aber dieses Potenzial wurde nicht voll ausgeschöpft.

Die Grundidee ist wirklich toll, und ab und zu hat mir der Humor auch gefallen. Die Nebenfiguren hatten ihren Reiz und das Ende war überraschend gut, aber insgesamt bleibt das Buch für mich eher durchschnittlich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2024

Cozy Vibes, aber mehr leider nicht

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
0

Er wollte nur ihren Kaffee. Jaa, na klar… 🤣 
Zumindest redet Logan sich das ein, doch er ist von der ersten Sekunde an von Jeanie fasziniert, die gerade das Café ihrer Tante Dot übernommen hat. Und auch ...

Er wollte nur ihren Kaffee. Jaa, na klar… 🤣 
Zumindest redet Logan sich das ein, doch er ist von der ersten Sekunde an von Jeanie fasziniert, die gerade das Café ihrer Tante Dot übernommen hat. Und auch sie fühlt sich sofort zu dem charmanten Farmer hingezogen. 
Das Setting in der Kleinstadt Dream Harbour mit seinen skurrilen Bewohnern und der cozy Wohlfühlatmosphäre hätte mir perfekte Leseabende mit Kuscheldecke bereiten können. 🎃🍂 
 Aber leider wurde ich mit beiden Protagonisten nicht wirklich warm. Jeanie war für mich schon nach wenigen Seiten kaum noch zu ertragen - wie oft kann eine Erwachsene Person „Ähm“ sagen? 🫣
Auch die romantische Entwicklung zwischen den beiden hat mich nicht gepackt. Von Anfang an steht fest, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen; Freunde und Familie, ja die ganze Stadt weiß es, und auch der Buchclub (den ich übrigens trotz der Lektüreauswahl richtig gelungen fand und mich ab und zu hat schmunzeln lassen 🤭) kennt kein anderes Thema. 
Insgesamt blieb mir alles zu oberflächlich und auch der Erzählstil war nicht meins. Erst auf den letzten Seiten kommt Bewegung rein (spice 🌶), und das war dann von der Entwicklung her einfach nicht mehr rund. Ich hatte keine tiefgründige Liebesgeschichte erwartet, nur leichte Unterhaltung. In gewisser Weise habe ich die auch bekommen, aber begeistert bin ich wirklich nicht. 🤷🏼‍♀️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2024

Wird dem Hype nicht gerecht

When The Moon Hatched
0

Raeve schwört, den Tod ihrer besten Freundin zu rächen. Doch dann landet sie im Gefängnis und trifft auf Kaan, den Herrscher, den sie abgrundtief hasst. Blöderweise rettet sein Drache ihr das Leben. Schicksal ...

Raeve schwört, den Tod ihrer besten Freundin zu rächen. Doch dann landet sie im Gefängnis und trifft auf Kaan, den Herrscher, den sie abgrundtief hasst. Blöderweise rettet sein Drache ihr das Leben. Schicksal kann manchmal echt ironisch sein.
Das Buch startet stark. Die Fantasywelt, die Sarah A. Parker erschafft, ist spannend und komplex. Besonders die Götterwelt und die Elementargesänge haben mich sofort gepackt. Darüber hätte ich gerne mehr erfahren, aber leider bleibt vieles unklar. Pageturner waren auch die mysteriösen Tagebucheinträge zwischen den Kapiteln, deren Sinn sich nur langsam offenbart.
Dann schleicht sich aber immer mehr Romantasy in den Vordergrund und die Geschichte verwandelt sich in einen kitschigen Liebesroman. Die anfängliche, zumindest ansatzweise vorhandene, Tiefe und Komplexität weicht einem ständigen Hin und Her zwischen Raeve und Kaan, häufig mit dem Ergebnis, dass die beiden im Bett landen. Die Spannung lässt leider stark nach, und die Handlung zieht sich in die Länge.
Sarah A. Parker liebt offenbar Details. Manchmal ein bisschen zu sehr. Kampf- und Folterszenen, romantische Momente, alles wird bis ins kleinste Detail beschrieben, was zu langatmigen Passagen führt. Ehrlich gesagt, hätte das Buch locker auf die Hälfte gekürzt werden können, ohne an Inhalt zu verlieren. Die letzten Seiten bieten zwar einen Cliffhanger, aber der war jetzt auch nicht so packend, dass ich unbedingt den nächsten Band lesen muss. Insgesamt ein solides Buch mit Höhen und Tiefen, das richtig überarbeitet bestimmt ein kleines Highlight sein könnte, das mich in dieser Version aber eher enttäuscht zurücklässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2024

Unausgereiftes Worldbuilding

A Tempest of Tea
0

Arthie Casimir betreibt gemeinsam mit ihrem Bruder Jin das Spindrift, ein Teehaus, in dem nachts Blut an Vampire ausgeschenkt wird. Als das Spindrift geschlossen werden soll, ist Arthie bereit alles zu ...

Arthie Casimir betreibt gemeinsam mit ihrem Bruder Jin das Spindrift, ein Teehaus, in dem nachts Blut an Vampire ausgeschenkt wird. Als das Spindrift geschlossen werden soll, ist Arthie bereit alles zu tun um ihr zu Hause zu beschützen. Vermeintliche Unterstützung erhält sie ausgerechnet aus den Reihen ihres Erzfeindes.

Das Setting, das ein wenig an "Peeky Blinders" meets Fantasy erinnert, hat mich schnell neugierig gemacht. Die Geschwister leben am Rande der Gesellschaft und haben gelernt sich durchzuschlagen, wortwörtlich.

Leider hat sich die Handlung nicht nachvollziehbar entwickelt. Plötzlich besteht der Weg das Spindrift zu retten darin, ein Kassenbuch zu stehlen, das sich im innersten Kreis der Vampirgesellschaft befindet. Wieso? Keine Ahnung. Hier tauchen plötzlich Elemente aus "Ocean's Eleven" auf und auch allgemein hat die Autorin sich an vielen Ecken der Literatur- und Filmgeschichte bedient. Das Worldbuilding wirkt nicht zu hundert Prozent durchdacht, es werden viele Themen angeschnitten, aber nicht tiefgründig erzählt. Wiederum wird besonders auf dem Thema Kolonialismus herumgeritten, was zwar für Arthies Herkunft wichtig ist, aber irgendwann wirklich nervte. Mit Arthie selbst wurde ich bis kurz vor dem Ende nicht richtig warm. Im Gegensatz zu Jin blieb sie, wie auch die meisten Charaktere, blass und unnahbar. Die Geschehnisse haben sich über lange Strecken gezogen und wurden erst zum Schluss richtig spannend, wo sie sich wiederum geradezu überschlagen haben. Obwohl das Buch mit einem Cliffhanger endet, bin ich noch unsicher ob ich Band zwei überhaupt lesen möchte. Schade, dass die gute Grundidee nicht überzeugend ausgearbeitet wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.05.2024

Zu viel Klischee, zu wenig Gefühl

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
0

Nach mehreren Jahren Dienst bei der US-Army kehrt Camden in seine Heimatstadt zurück. Dort schlagen ihm Hass und Missachtung entgegen, denn es war Cam, der vor sechs Jahren seinen jüngeren Bruder Sully ...

Nach mehreren Jahren Dienst bei der US-Army kehrt Camden in seine Heimatstadt zurück. Dort schlagen ihm Hass und Missachtung entgegen, denn es war Cam, der vor sechs Jahren seinen jüngeren Bruder Sully aus Afghanistan in einem Kiefernsarg mit nach Hause brachte. Das Gerede der Leute ist Cam egal, ihm ist nur Willow wichtig, die Frau, die seine Liebe nie erwidern wird.
Da ich von Rebecca Yarros bereits mehrere echte Highlights gelesen habe, hatte ich entsprechend große Erwartungen an diesen Roman, die sie mir leider nicht erfüllen konnte. Ihr Schreibstil ist absolut mitreißend und flüssig, sodass ich kaum aufhören konnte zu Lesen. Auch die wechselnden Perspektiven zwischen Camden und Willow haben mir sehr gefallen. Was die Handlung betrifft, bin ich jedoch geradezu enttäuscht: Kriegs-Veteran mit Aggressionsproblemen, Kleinstadt mit konservativen Moralvorstellungen, zu viel Drama und insgesamt zu amerikanisch. Die Dramatik wird nicht konsequent als Spannungsbogen aufgebaut, viel mehr entsteht sie immer wieder neu aus einzelnen Szenen heraus, die mich bis auf wenige Ausnahmen emotional nicht berührt haben. Mehrere Sachverhalte haben sich mir nicht nachvollziehbar erschlossen und hinterließen ein komisches Gefühl. Ich kann mir denken, was für eine Geschichte erzählt werden sollte, aber für mein Verständnis ist das leider nicht komplett gelungen. Wer nach einer tragischen Liebesgeschichte ohne besonderen Mehrwert oder emotionalen Tiefgang sucht, den dürfte dieses Buch vermutlich unterhalten. Für mich war es leider nicht wie erhofft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere