Abgründe der Menschlichkeit
Krähenmädchen„Krähenmädchen“ von dem Autorenduo Erik Axl Sund, erschienen im Goldmann-Verlag, bildet der Auftakt der Victoria Bergman-Triologie.
In Schwedens Hauptstadt tauchen in kurzen Abständen Leichen von zu Tode ...
„Krähenmädchen“ von dem Autorenduo Erik Axl Sund, erschienen im Goldmann-Verlag, bildet der Auftakt der Victoria Bergman-Triologie.
In Schwedens Hauptstadt tauchen in kurzen Abständen Leichen von zu Tode misshandelten Jungen auf, deren Identitäten nicht festgestellt werden können, da es sich offensichtlich um Kinder handelt, die keiner vermisst.
Auf der Suche nach dem Täter kreuzen sich hierbei die Wege von Polizeikommissarin Jeanette Kihlberg und der Psychologin Sofia Zetterlund.
Es stellt sich die Frage:
„Wie viel Leid kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird!“
Auf den 480 Seiten wird man zwangsläufig immer wieder mit den Abgründen der Menschlichkeit konfrontiert, in der Gewissheit, dass dies nicht einfach der Phantasie der zwei Autoren entspringt, sondern für viele Kinder bittere Realität ist oder war!
Die Geschichte thematisiert nicht nur Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch, sondern auch die vielschichtigen Auswirkungen, die dies auf die menschliche Psyche hat.
Bereits beim Lesen des ersten Kapitels wurde mir klar, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist!
Auch wenn es nicht konkret angesprochen wird, lassen die Schilderungen sehr viel Interpretationsspielraum für das, was an Grausamkeiten vermutlich im Anschluss noch auf den Lesenden wartet.
Allein die Vorstellungen des Möglichen haben mich daran zweifeln lassen, ob ich dieses Buch wirklich weiterlesen möchte.
Während die Grundsubstanz mich stellenweise fassungslos gemacht und entsetzt hat, wirken die Nebenstränge der Handlung, wie bespielsweise die Eheprobleme der Hauptprotagonistin Jeanette Kihlberg mit dem brotlosen Künstler teilweise langatmig, zusammenhanglos und unnötig.
Das Buch ist durchzogen von ständigen Orts- und Zeitwechseln, die viel Aufmerksamkeit erfordern, um der Geschichte in der Gesamtheit folgen zu können.
Einen Spannungsaufbau kann man hierbei jedoch nicht erwarten und so plätschert die Story mehr oder weniger vor sich hin.
Der einzige Höhepunkt bildet der Cliffhänger am Ende.
Letztlich habe ich deutlich mehr von diesem Buch erwartet. Es konnte mich keineswegs so weit fesseln, dass ich im Anschluss nun unbedingt Teil 2 und 3 lesen möchte.