Leider nicht ganz wie erwartet
Denkt man an Bayern, kommen einem schöne Landschaften, Menschen in Tracht, der Fußballverein oder natürlich die berühmt-berüchtigte sture, konservative Bierzelt-Politik der CSU in den Sinn – das Bier nicht ...
Denkt man an Bayern, kommen einem schöne Landschaften, Menschen in Tracht, der Fußballverein oder natürlich die berühmt-berüchtigte sture, konservative Bierzelt-Politik der CSU in den Sinn – das Bier nicht zu vergessen!
All diese Aspekte prägen Bayern und doch wäre es ungerecht diese unvollständige Auflistung als gänzlich anzusehen.
Dieses Buch bricht mit Klischees und bietet einen historischen, politischen und gesellschaftlichen Streifzug durch das Bayern der vergangenen 200 Jahre, indem es viele bedeutende Ereignisse beleuchtet. Es geht um Regionen, Identitäten, aber auch um Natur(schutz), den aufkommenden Tourismus und die Wahrnehmung sowie das Ansehen Bayerns. Ebenfalls spielt die Religion in diesem doch äußerst konservativ geprägten Bundesland eine einnehmende Rolle. Dem gegenübergestellt sind wunderschöne Naturgebiete, bergige Landschaften mit klaren Seen sowie traditionsbewusste Menschen in Tracht.
Aber auch im negativen Sinn geschichtsträchtige, von Hitler inszenierte Orte wie den Obersalzberg, Nürnberg – als Stadt der Reichsparteitage – und die beiden KZ’s Dachau und Flossenbürg, sind Teil bayrischer Vergangenheit. Damals übliche Völkerschauen werden ebenso erwähnt.
Weiterhin widmet sich Löfflers Abhandlung dem problematischen Heimatbegriff, welcher von manchen Parteien immer noch oder wieder propagiert wird. Selbstverständlich werden auch Wahrzeichen, z.B. das Schloss Neuschwanstein oder Sehnsuchtsorte wie die Fränkische Schweiz, erwähnt.
Dieses Buch zeigt deutlich: Bayern ist zweifelsfrei in jeglicher Hinsicht ein interessantes Bundesland, über das sich viel diskutieren lässt!
Obwohl ich selbst mit der bayerischen Kultur noch nie etwas anfangen konnte, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, um mein Wissen zu erweitern. Leider entsprach dieses jedoch schlichtweg nicht ganz meinen Erwartungen. Großteils war es mir zu spezifisch und zu wenig allgemein. Anstelle einiger Anekdoten, die ich erwartet hatte, folgten stattdessen teils geografische Abhandlungen, die mir persönlich zu sehr ins Detail gingen.