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Veröffentlicht am 21.06.2022

Virginia Woolf

Die Liebenden von Bloomsbury – Virginia und die neue Zeit
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Die Autorin Stefanie H. Martin, welche das Pseudonym für Stefanie Hohn ist, die bereits über Charlotte Brontë promoviert hat und zudem als Übersetzerin, sowie Dozentin für literarisches Übersetzen arbeitet ...

Die Autorin Stefanie H. Martin, welche das Pseudonym für Stefanie Hohn ist, die bereits über Charlotte Brontë promoviert hat und zudem als Übersetzerin, sowie Dozentin für literarisches Übersetzen arbeitet hat nun einen großen Roman über Virginia Woolf veröffentlicht, der einen jeden Leser schnell in das historische Geschehen abtauchen und sich auch leicht darin verlieren lässt.
Dieser Roman trägt den Titel "Die Liebenden von Bloomsbury - Virginia und die neue Zeit" und ist ein grandioses Buch über eine großartige Frau, die eine Ikone der literarischen Moderne und der Frauenbewegung war. Wir sprechen von Virginia Woolf und tauchen ab ins England zu Beginn des frühen 20. Jahrhunderts.
Dieses Buch ist auf jedem Fall für jeden, der sich für englische Literatur interessiert geeignet und auch zu empfehlen, da man dabei gut unterhalten wird, ohne sich zu langweilen.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Amelia

Amelia
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Die Autorin Anna Burns hat mit ihrem Buch "Amelia" ein Werk geschrieben, das man nicht allzu leicht einem konkreten Genre zuordnen kann. Es geht um die achtjährige Amelia, die in einer sehr kuriosen Welt ...

Die Autorin Anna Burns hat mit ihrem Buch "Amelia" ein Werk geschrieben, das man nicht allzu leicht einem konkreten Genre zuordnen kann. Es geht um die achtjährige Amelia, die in einer sehr kuriosen Welt aufwächst und sich damit beschäftigen muss.
Betrachtet man alleine das Cover, fällt einem sogleich die düstere Atmosphäre auf, in welche das Buch gehüllt ist. Zudem ist auf dem Cover der Unterkörper eines Mädchens zu sehen, welches ein Kleid trägt und zudem am linken Knie verwundet ist.
Die Autorin versteht es den Leser für sich zu gewinnen, indem sie es hervorragend beherrscht in einer wunderschönen Sprache zu schreiben.
Amelia ist ein Buch über Gefühle, Familie und Irland während der Troubles.
Des Weiteren ist dieses Buch kein normales, sondern ein ganz besonderes, auf welches man sich von Anfang an einfach einlassen muss.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Leider nicht ganz wie erwartet

Das Land der Bayern
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Denkt man an Bayern, kommen einem schöne Landschaften, Menschen in Tracht, der Fußballverein oder natürlich die berühmt-berüchtigte sture, konservative Bierzelt-Politik der CSU in den Sinn – das Bier nicht ...

Denkt man an Bayern, kommen einem schöne Landschaften, Menschen in Tracht, der Fußballverein oder natürlich die berühmt-berüchtigte sture, konservative Bierzelt-Politik der CSU in den Sinn – das Bier nicht zu vergessen!
All diese Aspekte prägen Bayern und doch wäre es ungerecht diese unvollständige Auflistung als gänzlich anzusehen.
Dieses Buch bricht mit Klischees und bietet einen historischen, politischen und gesellschaftlichen Streifzug durch das Bayern der vergangenen 200 Jahre, indem es viele bedeutende Ereignisse beleuchtet. Es geht um Regionen, Identitäten, aber auch um Natur(schutz), den aufkommenden Tourismus und die Wahrnehmung sowie das Ansehen Bayerns. Ebenfalls spielt die Religion in diesem doch äußerst konservativ geprägten Bundesland eine einnehmende Rolle. Dem gegenübergestellt sind wunderschöne Naturgebiete, bergige Landschaften mit klaren Seen sowie traditionsbewusste Menschen in Tracht.
Aber auch im negativen Sinn geschichtsträchtige, von Hitler inszenierte Orte wie den Obersalzberg, Nürnberg – als Stadt der Reichsparteitage – und die beiden KZ’s Dachau und Flossenbürg, sind Teil bayrischer Vergangenheit. Damals übliche Völkerschauen werden ebenso erwähnt.
Weiterhin widmet sich Löfflers Abhandlung dem problematischen Heimatbegriff, welcher von manchen Parteien immer noch oder wieder propagiert wird. Selbstverständlich werden auch Wahrzeichen, z.B. das Schloss Neuschwanstein oder Sehnsuchtsorte wie die Fränkische Schweiz, erwähnt.
Dieses Buch zeigt deutlich: Bayern ist zweifelsfrei in jeglicher Hinsicht ein interessantes Bundesland, über das sich viel diskutieren lässt!

Obwohl ich selbst mit der bayerischen Kultur noch nie etwas anfangen konnte, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut, um mein Wissen zu erweitern. Leider entsprach dieses jedoch schlichtweg nicht ganz meinen Erwartungen. Großteils war es mir zu spezifisch und zu wenig allgemein. Anstelle einiger Anekdoten, die ich erwartet hatte, folgten stattdessen teils geografische Abhandlungen, die mir persönlich zu sehr ins Detail gingen.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Leider nicht mein Fall

Ein anderes Leben
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Es ist die Beerdigung ihres Vaters, die Mutter ist bereits verstorben. Anders als ihre beiden älteren Schwestern, hat sie nun beide Elternteile verloren und steht alleine da. Über den ganzen Roman hinweg ...

Es ist die Beerdigung ihres Vaters, die Mutter ist bereits verstorben. Anders als ihre beiden älteren Schwestern, hat sie nun beide Elternteile verloren und steht alleine da. Über den ganzen Roman hinweg ist die Beerdigung des Vaters Bow als grundlegende Rahmenhandlung anzusehen.
Dieses Ereignis zum Anlass nehmend lässt die Protagonistin, zugleich die jüngste Tochter, ihr Leben von der Kindheit ausgehend Revue passieren und beleuchtet dabei besonders die stets ambivalente Beziehung zu ihrer Mutter. Diese hielt nicht viel von Konventionen und heiratete nacheinander ihre drei Studienfreunde, wobei ein jeweiliges Kind natürlich nicht fehlen durfte. Nur mit Bow, ihrem letzten Ehemann, blieb sie länger zusammen und übernahm mit ihm überwiegend die Erziehung ihrer drei Töchter. Doch als sich die Pubertät der Protagonistin ankündigt und diese sich gegen ihre Eltern auflehnt, möchte Hanna ihr Leben auf die bisherige Art nicht mehr so weiterführen – schon lange fühlt sie sich im Alltag gefangen. Sie zieht die Reißleine, sucht sich eine eigene Wohnung und kümmert sich in erster Linie um sich selbst. Hanna und ihre Tochter hatten es nicht leicht miteinander und doch liebten sie sich.

Sanft, als würden andererseits Beziehungsgeflechte zerbrechen, erzählt die Schauspielerin Caroline Peters in ihrem Debütroman von Menschen, die sich auf eine gewisse Art und Weise selbst verfehlen und zu spät die richtigen Fragen stellen.

Auch wenn dies alles einen emotionalen Roman verspricht, konnte er mich nicht überzeugen. Für mich blieben die Figuren, trotz ihrer Detailtreue, welchen man der Autorin, ebenso wie den klaren Stil lassen muss, oberflächlich und ließen mich nicht wirklich in die Geschichte eintauchen. Meines Erachtens will der Roman zu viel und wechselt teils zu stark zwischen unterschiedlichen Schwerpunkten.
Trotz allem kann man nicht sagen, dass das Buch nicht tief genug ging, eventuell war sogar das mein Problem damit. Es gab zu viele Details, insbesondere zu den drei Ehen, welchen in diesem Ausmaß nicht notwendig gewesen wären.

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Veröffentlicht am 02.09.2024

"Wann fängt man an, jemanden in die Vergangenheitsform zu setzen?"

Fabelland
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»Wann fängt man an, jemanden in die Vergangenheitsform zu setzen?
Wenn die Geschichte vorbei ist? Wenn der andere einen nicht mehr interessiert? Wenn es noch einmal losgeht?«

Ines Geipel, kurz vor dem ...

»Wann fängt man an, jemanden in die Vergangenheitsform zu setzen?
Wenn die Geschichte vorbei ist? Wenn der andere einen nicht mehr interessiert? Wenn es noch einmal losgeht?«

Ines Geipel, kurz vor dem Fall der Mauer, im August 1989 nach Darmstadt geflohen, schildert in diesem Buch überwiegend subjektive Erinnerungen an ihre Zeit während und nach der DDR sowie zur Zeit des Mauerfalls.
Dabei reist die Autorin zurück in die Zeit des Umbruchs und geht verschiedenen Fragen auf die Spur:
Wie wirkte sich der Fall der Mauer auf die Menschen aus und wie nahmen diese ihn wahr? Wie vollzog sich die Einheit und wie lassen sich heutige rechtsextreme Tendenzen erklären?

Besonders der Bezug zu ihrer eigenen Familie bleibt in Erinnerung, schließlich stieß Geipel selbst erst 2003, bei Akteneinsicht, auf diese Tatsachen.
So erfuhr sie, dass ihr Vater unter acht verschiedenen Namen für die Staatssicherheit der DDR im Westen spionierte. Ihre Mutter wusste dabei über alles Bescheid.
Das Schweigen darüber, dass niemand darüber jemals redete, belastet noch heute.

Auch sonst bietet ihr Buch Abrisse über bestimmte Ereignisse, Erlebnisse und Personen. Beim Lesen bemerkt man ihre poetische Sprache. Kein Wunder, schließlich ist sie Professorin für Verskunst an der wohl renommiertesten Schauspielschule Deutschlands: „Ernst Busch“ in Berlin.

Gegen Ende wendet sie den Blick auf die (Erfolgs-)Geschichte der AfD, deren Radikalisierung und kritisiert die zunehmende Auferlegung von zuschreibenden Identitäten, seitens der rechtsextremistisch eingestuften Partei, wie sie auch aktuell im Wahlkampf zu bemerken sind.

Trotz der spannenden Einblicke, welche das Buch bietet, konnte es mich jedoch nicht wirklich überzeugen. Vielmehr hätte ich mir eine etwas geordnetere Struktur gewünscht, da diese meines Erachtens teils chaotisch und immer wieder sprunghaft war.
Auch wurde ich aus manchen geschilderten Ereignissen nicht wirklich schlau, einerseits weil der Zusammenhang nicht klar ersichtlich war und andererseits erschienen mir diese teils als belanglos.

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